Forum: Platinen Enwickeln von Bungard Basismaterial geht nach nicht mehr


von noips (Gast)


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Hallo zusammen,

habe schon mehrere doppelseitige Platinen (Basismat. Bungard) 
erfolgreich geätzt (scharfe Konturen, 8 mil, Unter- und Oberseite 
ausreichend deckend), heute geht es auf ein Mal nicht mehr. Ich arbeite 
mit:

 - Transparentpapier mit Taschentechnik, Laserdrucker, Tonerverdichter
 - Belichter von Reichelt (Proma), Belichtungszeit 3 min
 - Entwickler NaOH, 15 - 20 g/l, in etwa Zimmertemperatur
 - Entwicklungszeit ca. 1 min

Hab am Anfang auch eine Belichtungsreihe gemacht. Optimale Zeit war bei 
ca. 3 bis 4 Min. Aber auch bei mehr als 5 Min. blieb der Photolack noch 
auf der Platine. Heute sah aber das Ergebnis nach dem Entwickeln in 
unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich aus. Stellenweise sehr 
kontrastreich, stellenweise entweder verschwommen bis fast gar kein Lack 
mehr. An der Belichtungsmaske wird es wohl nicht liegen, habe zwei 
Versuche gemacht, die "schlechten" Stellen tauchen bei diesen Versuchen 
jeweils an unterschiedlichen Stellen auf, die Vorlage kann ja nicht an 
einer Stelle einmal gut und einmal schlecht sein. Das sieht mir eher 
danach aus, dass ich mit der Belichtungszeit schon genau an der Grenze 
bin. Beim zweiten Versuch unterschieden sich die beiden Seiten der 
gleichen Platine voneinander. Was aber dagegen spricht ist, dass früher 
diese Belichtungsdauer in Ordnung war und in der Belichtungsreihe sogar 
noch bei 5 Min. der Lack noch drauf blieb. Allerdings stammt die 
Belichtungsreihe noch von den Platinen aus der früheren Bestellung 
(Reichelt).

Was meint ihr? Ist es euch schon passiert, dass sich das Ergebnis beim 
Entwickeln bei gleich bleibender Vorgehensweise verschlechtert hat? Kann 
Bungard-Basismaterial so unterschiedlich sein?

Danke für die Antworten!

von noips (Gast)


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Hat niemand eine Idee?

von Jens (Gast)


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Das Basismaterial ist entweder zu alt, oder falsch (zu warm) gelagert.
Hatte ich auch schon. Schmeiss das Zeug weg und besorg neues 
Basismaterial.
Gruß

von Michael (Gast)


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Hast du das Material im Kühlschrank gelagert, oder wie war dein Sommer?

von Dr G. Reed (Gast)


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Ich habe gemerkt, dass die Temperatur von Basismaterial und Entwickler 
durchaus eine Rolle spielt.

Im Sommer hab ich da immer locker über 20 Grad, im Winter eher 15 Grad, 
da entwickelts sich deutlich zäher!

von noips (Gast)


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Dr G. Reed schrieb:
> Im Sommer hab ich da immer locker über 20 Grad, im Winter eher 15 Grad,
> da entwickelts sich deutlich zäher!

Ich entwickle bei normalen Raumbedingugnen. Da hat sich im Vergleich zum 
vorigen Mal (als alles geklappt hat) nichts geändert.

Jens schrieb:
> Das Basismaterial ist entweder zu alt, oder falsch (zu warm) gelagert.
> Hatte ich auch schon. Schmeiss das Zeug weg und besorg neues
> Basismaterial.

Hab normal im Labor gelagert. Was ist zu warm? Bungard-Anleitung sagt zu 
Lagerung nur, dass bei Normalen Raumbedingungen gelagert werden muss. 
Also denke ich, sind die Raumtemperaturschwankungen nicht kritisch.

von noips (Gast)


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Jens schrieb:
> zu alt

vor 2 Monaten bestellt, Ablaufdatum 16.06.2013

von Michael S. (technicans)


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noips schrieb:
> habe schon mehrere doppelseitige Platinen (Basismat. Bungard)
> erfolgreich geätzt (scharfe Konturen, 8 mil, Unter- und Oberseite
> ausreichend deckend), heute geht es auf ein Mal nicht mehr.

Wenn die Aktion nicht Zeitnah erfolgte, kann der Entwickler kaputt
gelagert sein. Möglich das sich die Lösung zersetzt hat. Manchmal
kann man durch schütteln es wieder beleben. Gelingt das nicht, neu
ansetzen. Was auch sein kann, das der Toner im Drucker zur Neige geht
oder das der Drucker nicht mehr so dicht druckt weil was verschlissen
ist. Auch eine Möglichkeit wäre das der Schaumstoff des Belichters
das ganze nicht mehr akkurat auf die Scheibe drückt, oder die
Belichtungstasche hat Spannungen und die Vorlage liegt nicht plan
genug auf. So Ferndiagnosen sind schwierig wenn man das alles
nicht selber sehen kann.

von aaa (Gast)


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Wie alt ist der Entwickler? Ich setze den grundsätzlich immer neu an. 
Das zeug ist nicht weiter problematisch das kann man in den Ausguss 
kippen (Natronlauge...)

von Guido (Gast)


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Hi noips,

ich würde mir auch mal den Belichter genauer anschauen. Es klingt
so als ob der Anpressdruck stellenweise nicht gereicht hat.

Bungard-Material altert praktisch nicht.

von G. C. (_agp_)


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Guido schrieb:
> Hi noips,
>
> ich würde mir auch mal den Belichter genauer anschauen. Es klingt
> so als ob der Anpressdruck stellenweise nicht gereicht hat.
>
> Bungard-Material altert praktisch nicht.

Vorsicht mit so einer Aussage. Bungard FR4 ist zwar künstlich 
vorgealtert, es macht aber schon einen Unterschied ob die Platine gerade 
frisch gekauft oder bereits 3 Jahre alt ist. Anpressdruck ist umso 
wichtiger, je geringer der Abstand zwischen Röhren und Platine ist. 
Verschwommenheit ist ein Zeichen von Unterstrahlung. 
Temperaturunterschiede beim Entwicklen gegenüber dem gewohnten Prozedere 
verändern die Entwicklungszeit spürbar, wie ebenso verbrauchter 
gegenüber frisch angesetztem Entwickler. Nicht vergessen, wir haben 
nicht mehr Sommer, d.h. auch in der Bude oder im Hobbyraum ist es jetzt 
kälter. Auch genauestens abgewogener NEUER Entwickler (NaOH) und bereits 
verkrusteter Entwickler (mit großem Wasseranteil) machen einem schnell 
die gwohnten Zeiten kaputt. Je enger man all diese Zeiten ansetzt, desto 
stärker spürt man solche Effekte. Mein Rat daher, möglichst großzügige 
Zeiten anstreben, dann hat man einen Puffer für diese Einflüsse. Platine 
auf Abstand bringen löst bereits viele Probleme. Mit Folien (Tintendr.) 
erreicht man leichter Top Ergebnisse als mit Papier jeglicher Art. Das 
gerade geschriebene gilt vor allem für SMT.

noips (Gast) schrieb:
> stellenweise entweder verschwommen bis fast gar kein Lack
> mehr

Wenn der Lack mit wegentwickelt wurde ist Licht durch die Vorlage 
gedrungen oder der Entwickler ist zu stark angesetzt oder die Platine zu 
lange im Entwickler gewesen. Wobei letzteres nie ein Problem sein 
sollte, wenn die Vorlage stimmt. Der Lack (der Resist) kann gut 10 
Minuten auch in rel. starkem Entwickler verharren ohne angefressen zu 
werden. Ist aber ein wenig Licht durch die Vorlage durchgedrungen (bei 
Papier einlagig schnell der Fall) wird die Lackschicht stellenweise bzw. 
oberflächlich abgetragen. Typisch dafür sind z.B. mikrofeine Löcher im 
CU.

von noips (Gast)


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Ich danke für die Tipps. Habe jetzt wieder einen Versuch gemacht und es 
stimmte wieder alles. Was bei den letzten zwei das Problem war kann ich 
nicht nachvollziehen. Evtl. habe ich mich bei der 
Entwicklerkonzentration vertan.

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