Hallo, kann es sein, dass man sprichwörtlich der Gearschte ist, wenn man in jungen Jahren anfängt zu sparen, um später auf einen zukommende Kosten abdecken zu können? Beispiel: Ich habe während meines Abiturs permanent gearbeitet und den Verdienst zu ca. 70% gespart, weil ich für das Studium eine Reserve haben wollte. Folge: Da ein "Vermögen" von >5.000 Euro vorliegt, gibt es kein Bafög. Beispiel: Wer während dem Studium arbeitet und es immerhin auf ein "Vermögen" von größer 150 Euro mal Lebensalter, also ca. 4.000 Euro schafft, der wird nach seinem Studium keinen Anspruch auf H4 haben, obgleich selbst die besten Absolventen oft 1 bis 2 Monate auf Jobsuche sind und demnach der Antrag auf H4 eigentlich eine gute Idee wäre... Grundsätzlich finde ich es zwar richtig, dass nur derjenige Unterstützung bekommt, der diese auch wirklich nötig hat, jedoch muss man sich auch mal vor Augen halten, dass ein Sparbetrag von gut und gerne 20.000 Euro ganz schnell in normalen Haushaltsausrüstungen aufgehen kann, die eigentlich gerade mal das grundlegendste abdecken. Zum Beginn der Berufstätigkeit sollte man wohl mit folgenden Summen rechnen dürfen: 3.000 Euro für einen Umzug (Kaution, Courtage, Umzug, 1. Miete) 500 Euro für Renovierung alte + neue Wohnung 2.000 Euro für Küche, Kühlschrank, Waschmaschine und Esszimmer, 1.500 Euro für 3 Anzüge 5.000 Euro für einen Gebrauchtwagen 1.500 Euro für Bett + Matraze + Schrank + Kommoden 500 Euro für Schreibtisch 500 Euro für Computer 1.500 Euro für Couch + Tisch 1.000 Kleinkram, Geschirr, Besteck, Beleuchtung, Teppiche,... Das sind in Summe über 15.000 Euro. Eine Summe, die erstmal erwirtschaftet werden muss und doch gerade mal eine Grundausstattung für den Berufsstart. Gelackmeiert ist also derjenige, der sein Kapital nicht vor kurzfristig absehbarer Arbeitslosigkeit verstreut...
Beim ALG I spielt doch das ersparte keine Rolle. Uns mehr als ein Jahr wirst du als junger Mensch hoffentlich nicht arbeitslos sein. Bei ALG II (H4) kommt dann sehr wohl dein Vermögen ins Spiel, das ist wahr. Einzig von der Bank abheben und unters Kopfkissen schützt davor. Ansonsten in der Riester-Rente ansparen, ist auch bei ALG II unantastbar (noch).
...also ich fühl mich stellenweise schon verarscht, weil die eigene Arbeitsleistung in meinem Fall eben dazu beiträgt, kein BAFÖG genehmigt zu bekommen, zumindest nicht legal, und vermutlich ebenfalls jedwede H-4 Unterstützung und sei sie noch so kurz, ebenfalls versagt würde. ...und nach dem Studium hat man nunmal noch keinen Anspruch auf ALG-1. Da ist man sofort bei H-4. Ich meine, ich rechne nun nicht unbedingt damit, nach dem Studium lange abreitslos zu sein und es ist auch noch ein paar Monate hin, aber dass es ungewöhnlich wäre, ein bis drei Monate mit der Jobsuche zu verbringen kann man ja nun auch nicht sagen... Gearscht ist der, der auf die m.M.n. realistischen Anschaffungen lange hinspart...
Tja, so ist das eben, wenn man ohne Kapital nach dem Studium irgendwo anfängt. Da kann man nur sehen, dass man am Anfang nicht so große Sprünge macht: > 3.000 Euro für einen Umzug (Kaution, Courtage, Umzug, 1. Miete) Courtage sparst du, wenn du selbst aktiv nach einer Wohnung suchst. Umzug kostet dich nur einen kleinen geliehenen Sprinter, da du ja als ehemaliger Student sowieso nicht so viel besitzt :-) > 500 Euro für Renovierung alte + neue Wohnung Jupp. > 2.000 Euro für Küche, Kühlschrank, Waschmaschine und Esszimmer, Für die ersten Monate / Jahre reicht auch eine kleinere Mietwohnung, die bereits eine Küche enthält. Waschmaschine kommt zwischen 400-600. Als "Esszimmer" reicht auch erstmal ein IKEA-Tisch und 4 Stühle für 200-300. > 1.500 Euro für 3 Anzüge Einen Anzug für 500,- €? Willst du gleich als Staranwalt anfangen? Bei den üblichen Verdächtigen (P&C z.B.) bekommt man auch akzeptable Modelle für 199,- €. > 5.000 Euro für einen Gebrauchtwagen Kommt auf die Stadt an. In vielen größeren Städten reicht für den Arbeitsweg der Öffi, für Wochenendreisen gibts Mitfahrgelegenheiten, die Bahn oder schlimmstenfalls Mietwagen > 1.500 Euro für Bett + Matraze + Schrank + Kommoden Jupp. > 500 Euro für Schreibtisch Siehe Esszimmer. Es gibt auch Schreibtische für 100,-. Sind zwar Schei..., aber für den Anfang reichts. Oder die Selbstbaulösung aus 4 Beinen und ner Baumarktplatte für nen Fuffi. > 500 Euro für Computer Jupp. > 1.500 Euro für Couch + Tisch Muss ja nicht gleich ne Couch aus Eidechsenohrenleder sein ^^ > 1.000 Kleinkram, Geschirr, Besteck, Beleuchtung, Teppiche,... Finde ich auch übetrieben, das gibt's auch alles in günstiger. Ist halt leider so. Am Anfang, mit wenig Kapital, muss man sehen, welche Ansprüche man hat. Im Flur tut es am Anfang auch ne simple Glühbirne an der Decke. Sieht doof aus, aber bevor ich 150,- in ne Lampe investiere, schaue ich erstmal, ob ich die Kohle nicht für wichtigere Sachen investiere. Und Kaution für eine Wohnung kann man sich eventuell auch von Verwandten leihen und dann mit den ersten Gehälter abstottern. Quintessenz des Ganzen: Wenn du den Luxus unbedingt brauchst, kannst du aus den 15K auch 50K oder 100K machen. Es reicht aber am Anfang auch deutlich weniger.
Wieso braucht man denn zum Start auf einmal alles? Hat man vorher nackig unter der Brücke gewohnt? Aber die Sache mit dem H4 und dem Kapital ist schon richtig. Am Ende reicht es ja, wenn man Bargeld aufhebt.
j. c. schrieb: > Am Ende reicht es ja, wenn man Bargeld aufhebt. Oder es bei Muttern auf dem Konto lagert...
Nunja nackig ist man natürlich nicht, aber die jetzige Wohnsituation ist eben Wohnheimverhältnissen ähnlich, d.h. da ist eben kein 160er Bett, kein 4 Türiger Kleiderschrank, kein großer Esstisch, kein eigener Herd, keine Couch, keine Waschmaschine etc.pp. und natürlich auch kein Auto. Ebenso verhält es sich mit der Berufskleidung. Soetwas kauft man nunmal nicht 3 Jahre im Voraus, macht aber locker 4-stellige Summen aus. Letztenendes ist das studentenleben u.a. aus dem Grund karg, weil während dem Studium und sicher auch zum Berufsstart einige Umzüge anstehen und dort eben ein größerer Hausstand garnicht sinnvoll mitgenommen werden kann... ...sehr wohl hat man aber den Wunsch diesen Hausstand zu besitzen, und zwar möglichst unmittelbar sobald das erste Gehalt regelmäßig eingeht... von daher empfinde ich es nicht als ungewöhnlich, dafür eine längere Zeit zu sparen...
@ Großes Fragezeichen (112) Ja. Du hast Recht. Das ist typisch für D. So gesehen ist es am Besten, immer mehr Auszugeben als Du hast. Wenn Du das im grossen Stil machst (also wirklich gross), bekommst Du Hilfe vom Rettungsschirm ;-) @Christian, Wir haben eine Ausbildung und evtl. vor dem Studium noch gearbeitet. Deshalb hatten wir Anspruch auf ALG1. Aber wer direkt vom Gymmi zum Studium wechselt, liegt danach wohl sofort auf H4....
Matthias Lipinsky schrieb: > Ja. Du hast Recht. Das ist typisch für D. Wär er aus dem richtigen Schoß gekrochen, wär ihm das nicht passiert...
PS.: Habe gerade selber eine kleine Wohnung versucht zu finden. Ohne Courtage geht da garnichts. Alternativ sind Genossenschaftsanteile. Allerdings bei gut 60 EUR/m², d.h. ca. 2.500 Euro Genossenschaft für eine kleine 50m² Bude. Dazu Kaution drei Monatsmieten kalt = 1.200. Schon sind fast 4.000 weg für genau garnichts an sichtbarer Gegenleisung. Nur interessant, dass dies ungefähr bereits der Summe entspricht, die als Anrechenbares "Vermögen" deklariert wird.
Großes Fragezeichen schrieb: > Nunja nackig ist man natürlich nicht, aber die jetzige Wohnsituation ist > eben Wohnheimverhältnissen ähnlich, d.h. da ist eben kein 160er Bett, > kein 4 Türiger Kleiderschrank, kein großer Esstisch, kein eigener Herd, > keine Couch, keine Waschmaschine etc.pp. und natürlich auch kein Auto. Ich arbeite jetzt seit 6 Jahren und habe auch erst in dieser Zeit die oben erwähnten Luxusgüter erstanden. BTW, einen 4-türigen Kleiderschrank brauch ich nicht :-) Ich bin zum Beispiel nach dem Studium in eine andere Stadt gezogen und habe die ersten Monate in einer WG gewohnt. Das ist ne klasse Sache. Die sind meist gut ausgerüstet mit Küche/Geschirr/Waschmaschine. Außerdem hast du keine Courtage und wenn überhaupt, dann eine sehr geringe Kaution. Nachdem ich dann ein paar Monate gespart hab, konnte ich mich in Ruhe nach einer eigenen Wohnung umschauen. Wo suchst du denn eine Wohnung?
Ja, wenn man seine Einnahmen vom Staat optimieren will, sollte man das so handhaben. Man sollte dann auch unbedingt in alle Steuersparmodelle investieren, derer man habhaft werden kann. Macht nichts, wenn davon die Hälfte nur Kosten und Verluste verursachen, Hauptsache der Staat bekommt es nicht. Ich bin eigentlich immer gut damit gefahren, auf solche Spielchen zu verzichten. Man kann dann Entscheidungen viel freier und sinnvoller treffen. Letztlich hat man da mehr von. Gruss Axel
...derzeit suche ich nichts konkretes, danke der Nachfrage. Ich mein es ist natürlich ein Jammern auf Hohem Niveau, aber das Problem ist doch ganz einfach, dass es offenbar für diejenigen Personen möglich ist, den Staat zu bescheissen, die zu jeder Party erscheinen, jedes Jahr nach Malle jetten und immer fleissig alles verpreassen und versaufen. Umgekehrt hingegen wird derjenige bestraft, der z.B. in jungen Jahren mit einem kleinen Bausparvertrag angefangen hat und in weiser Voraussicht in Anbetracht der von mir errechneten Summen frühzeitig anfängt zu sparen. Der ist mal wieder der gearschte. Meiner Meinung nach sollten schon aus diesen Gründen der Baföganspruch grundsätzlich jedem frei gestellt werden, unabhängig von eigenem Kapital und Leistungsvermögen meinetwegen mit pauschal 3% Zinsen und 100% Rückzahlungsverpflichtung. Fairer wäre dies sicherlich.
Du kannst es so machen wie meine ehemaligen Azubi-Kollegen: - jedes Wochenende mindestens 100€ versaufen (mit dem ausgegebenen Betrag danach lauthals herumpralen) - dein Auto auf 200+ PS auftunen - binär Gas geben - in jeder Mittagspause zum MC schlappen und das Maximenü bestellen Danach bist du sicherlich Bafög- und H4-berechtigt. Ok, diese Mentalität ist zum studieren auch ungeeignet aber prinzipiell sponsort der Staat den dummen Michel ohne Weitsicht. Ich war in einer ähnlichen Situation wie du und habe meine Konsequenzen daraus gezogen.
>Ich war in einer ähnlichen Situation wie du und >habe meine Konsequenzen daraus gezogen. Das heisst was übersertzt?
Großes Fragezeichen schrieb: > Ich mein es ist natürlich ein Jammern auf Hohem Niveau Genau. Willkommen in der Realität. Das Leben ist kein Ponyhof! Ich hab' einen Beruf gelernt, Wohnung gemietet, Kinder bekommen, berufl. Weiterbildung in Abendschule gemacht. Und alles ohne fremde Hilfe. Kein H4 oder sonstwas, toll nicht. Könnest Du evtl. auch. Aber dann währest Du auch: Großes Fragezeichen schrieb: > der gearschte.
Klar kann ich das auch und es wird wohl auch auf diesen Weg hinauslaufen. Das ändert aber nichts daran, dass ich mich betrogen fühle und wie ich meine zurecht.
Axel Laufenberg schrieb: > Ja, wenn man seine Einnahmen vom Staat optimieren will, sollte man das > so handhaben. > > Man sollte dann auch unbedingt in alle Steuersparmodelle investieren, > derer man habhaft werden kann. Macht nichts, wenn davon die Hälfte nur > Kosten und Verluste verursachen, Hauptsache der Staat bekommt es nicht. > > Ich bin eigentlich immer gut damit gefahren, auf solche Spielchen zu > verzichten. Man kann dann Entscheidungen viel freier und sinnvoller > treffen. Letztlich hat man da mehr von. > > Gruss > Axel Allein die Vorstellung, 2500 Euro Abwrackprämie zu "kassieren" hat ja dazu geführt, dass so manch einer ein Auto mit höherem Wert weggegeben hat, NUR um die 2500 Euro zu bekommen - vom Staat!!! Auch in Gründerseminaren wird stundenlang über mögliche Steuersparmöglichkeiten diskustiert - dabei hat die Firma noch keinen einzigen Euro Umsatz gemacht, vom Gewinn ganz zu schweigen.
Michael K-punkt schrieb: > Auch in Gründerseminaren wird stundenlang über mögliche > Steuersparmöglichkeiten diskustiert - dabei hat die Firma noch keinen > einzigen Euro Umsatz gemacht, vom Gewinn ganz zu schweigen. Haha, ja, das kenne ich auch: Steuern sparen, koste es, was es wolle. Lord Ziu schrieb: >> 500 Euro für Schreibtisch > > Siehe Esszimmer. Es gibt auch Schreibtische für 100,-. Sind zwar > Schei..., aber für den Anfang reichts. Oder die Selbstbaulösung aus 4 > Beinen und ner Baumarktplatte für nen Fuffi. Sehe ich ähnlich. Sämtliche Tische hier in Büro und Labor sind gebrauchte aus Banken oder von ebay. Und nein, das ist kein Schrott - im Gegenteil: vernünftige Ausziehschubladen, komplett aus Metall mit richtig viel Platz, massive, schwere Ausführungen. Dazu noch die 08/15-Konferenztische. Kosten für die sieben Tische: keine 80 Euro Bei den anderen Dingen gilt dasselbe. Lern erstmal günstiges Einkaufen, bevor Du Dich "ungerecht behandelt" fühlst. Jetzt jammern die Leute schon, wenn sie Geld auf der Kante haben ... Chris D.
Chris D. schrieb: > Jetzt jammern die Leute schon, wenn sie Geld auf der Kante haben ... Ist das nicht grundsätzlich so? Je gieriger und je mehr Besitz, desto mehr stöhnen? ;-)
>Meiner Meinung nach sollten schon aus diesen Gründen der Baföganspruch >grundsätzlich jedem frei gestellt werden, unabhängig von eigenem Kapital >und Leistungsvermögen meinetwegen mit pauschal 3% Zinsen und 100% >Rückzahlungsverpflichtung. Genau. Pauschal bekommt jeder Student im ersten Semester 500€. Ab dem zweiten bekommt er dann 1000€ geteilt durch den Durchschnitt des letzten Semesters...
Wilhelm Ferkes schrieb: > Chris D. schrieb: > >> Jetzt jammern die Leute schon, wenn sie Geld auf der Kante haben ... > > Ist das nicht grundsätzlich so? Je gieriger und je mehr Besitz, desto > mehr stöhnen? ;-) Die Zeiten sind aber auch nicht leicht! Was allein der Unterhalt der Zweitwohnung in St. Moritz kostet! Und die Lederbezüge im Aston Martin waren auch nicht umsonst zu bekommen. Von den Spritkosten für den Heli mal ganz abgesehen. Die Reichen werden nach Strich und Faden abkassiert!
Und zu allem Übel wurden die Liegegebühren für die Jachten in Monaco auch noch erhöht...
Matthias Lipinsky schrieb: > Und zu allem Übel wurden die Liegegebühren für die Jachten in Monaco > auch noch erhöht... Verdammt! Ich kaufe mir also besser doch keine Jacht... ;-)
Ich finde die Diskussion ehrlich gesagt ziemlich daneben. Der Ausgangsbeitrag war/ist durchaus ein Problem, und ihr kommt hier mit albernem Quatsch wie Yacht in Monaco. Mag hier oder da ein wenig mit dem Betrag zu hoch/zu tief gegriffen sein - das Grundproblem aber bleibt. Sorgt man vor, wie es eigentlich jeder tun sollte, ist man im Zweifelsfall der Gearschte. Ich seh da schon eine deutliche Schieflage des Systems. Wenn dann als Quintessenz rauskommt - verprasse lieber alles was du hast und im Idealfall sogar ein bisschen mehr, dann kann dir nichts mehr passieren - na gute Nacht.
>Wenn dann als Quintessenz rauskommt - >verprasse lieber alles was du hast und im Idealfall sogar ein bisschen >mehr, dann kann dir nichts mehr passieren - na gute Nacht. So ist es aber leider in Deutschland...
H.joachim Seifert schrieb: > - das Grundproblem aber bleibt. Sorgt man vor, wie es eigentlich jeder > tun sollte, ist man im Zweifelsfall der Gearschte. Ich seh da schon eine > deutliche Schieflage des Systems. Wenn dann als Quintessenz rauskommt - > verprasse lieber alles was du hast und im Idealfall sogar ein bisschen > mehr, dann kann dir nichts mehr passieren - na gute Nacht. Genau so sieht es derzeit aber aus und das wird in den kommenden Jahren voraussichtlich noch schlimmer. Nicht heute oder morgen, aber langfristig. Denke ich nur an den Verein, der das "Bedingungslose Grundeinkommen" propagiert und deren zunehmende Quote dann wird mir angst und bange um die Werktätigen die das dann finanzieren dürfen. Die Großfinanz wird schon ihre Anwälte parat haben und Flucht in Steuerparadiese steht da ja auch noch als Option ... die Zeche zahlt der Letzte am Biertisch. Beispiel ... nehmen wir mal den Straßenbau. Die Bauwirtschaft war schon immer für die Ankurbelung der Konjunktur Mittel der Wahl aller Regierungen. Man führt die Mineralölsteuer ein ... um den Straßenbau zu finanzieren. -> Die Kohle wird zweckentfremdet, umverteilt, nix mehr Straßenbau. Man führt die LKW-Maut ein ... um den Straßenbau zu finanzieren. -> Die Kohle wird zweckentfremdet, umverteilt, nix mehr Straßenbau. Nun diskutiert man die PKW-Maut immer lauter und öfter ... um den Straßenbau zu finanzieren. Was wird wohl mit dem Geld werden??? @Großes Fragezeichen (112): Leider ist es derzeit genau so wie Du es beschreibst und warts nur ab bis Du Deinen ersten Lohnstreifen bekommst. Bislang mit Deinem Gejobbe, so es nicht gleich Bar Kralle war hast Du über Lohnsteuerjahresausgleich ja noch einiges retoure holen können, wenn Du aber richtig verdienst darfst Du auch richtig löhnen, da bekommst Du Augenwasser.
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb: > Nun diskutiert man die PKW-Maut immer lauter und öfter ... um den > Straßenbau zu finanzieren. > Was wird wohl mit dem Geld werden??? Das wird zu Abwechslung in Afghanistan verheizt.
Wenn man nach dem Studium erst mal arbeitslos wird und eine Erstausstattung braucht, dann gibts auf Antrag vom Amt Geld dafür. Sehr wahrscheinlich wird das ein Zuschuss sein. Geld ist beweglich und so sollte man auch damit umgehen. Ein Beispiel wurde oben ja schon genannt. Eine neue Wohnung braucht man meist nicht renovieren und bei der alten Bude ist es oft rechtlich nicht nötig wenn starre Fristen für Schönheitsreparaturen im Mietvertrag stehen. Da kann man sich die Kosten sparen.(BGH-Rechtssprechung). Kühlschrank, Waschmaschinen und Geschirrspüler, gehören sofern die Wohnung nicht ein übles Loch ist, zur Grund- ausstattung. Man braucht also praktisch nur ein Bett, einen Schrank, Tisch, Stühle und vielleicht noch eine Garderobe und ein paar Lampen(Müssen ja nicht Tiffani sein). Die Möbelhäuser, vor allem die Discounter haben da sicher etwas was einen gefällt. D.h. man kommt zu Beginn mit weit weniger Kapital aus als vorkalkuliert. Was noch fehlte, ist die Mietsicherheit in Höhe von drei Monatsmieten. Da gibts auch Möglichkeiten. Übrigens tut das Amt Vermögen nur überprüfen/berücksichtigen wenn es eindeutig zugeordnet werden kann und das ist nur bei den Dingen wie Immobilien(Grundbuch) oder KFZ(Straßenverkehrsamt) möglich. Konten werden über den Freistellungsauftrag über das Bundesamt f. Finanzen abgeglichen. Hat man keine Aufträge erteilt, hat man offensichtlich auch kein Vermögen, so die Amtsdenke. Wer also noch ein paar ungenutzte Aufträge irgendwo hinterlegt hat, sollte da bei Zeiten, vor Antrag auf Stütze, mal für Ordnung sorgen, indem die gelöscht werden. Ich meine die Behörden sollen erst mal ihre Aufgaben erfüllen bevor sie auch nur einen Gedanken darüber verschwenden die Sparer zu ruinieren.
Michael S. schrieb: > Konten werden über den Freistellungsauftrag über das Bundesamt > f. Finanzen abgeglichen. Soviel ich weiß, stimmt das nicht mehr. Die Konten sind mittlerweile alle beim Bundesamt f. Finanzen registriert und so können sie sie auch alle sehr schnell finden.
H.joachim Seifert schrieb: > Sorgt man vor, wie es eigentlich jeder > tun sollte, ist man im Zweifelsfall der Gearschte. Wieso? Man hat doch vorgesorgt? Ich seh nicht ein, wieso die Gemeinschaft für jemanden aufkommen soll, der erst mal noch selber Geld hat, das aber nicht für seinen Lebensunterhalt sondern für Luxusgüter verwenden will. Bei einer Rentenvorsorge ist das was anderes, die ist zu Recht davon ausgenommen. Aber bei 20k auf dem Konto? Wieso sollte der Steuerzahler für ihn aufkommen? Und wenn es denn wirklich so wäre, dann ist das Geld ja nach Anschaffung der ganzen teuren Möbel eh weg und dann gibts doch H4.
Christian R. schrieb: > das aber nicht für seinen Lebensunterhalt sondern für Luxusgüter > verwenden will. Das ist doch nur einen Annahme. Genauso gut kann es passieren das man keinen Job mehr findet weil schon geringfügige Kriterien für eine Blockadehaltung der AG am Arbeitsmarkt sorgen und man dann schnell raus ist aus dem System. Da spielt dann die Qualifikation keine Rolle. Wenn man raus ist, ist man raus. Dann kann dieser Notgroschen durchaus Sinn machen um sich nicht zu verschulden. Mal ganz abgesehen davon, hat der Sparer für das Geld Steuern bezahlt und so den Schutz und Verwendungsfreiheit durch den Staat verdient hat. Da müsste der Arbeitsmarkt erst mal so umgekrempelt werden das eine Arbeit bei Vorlage der Ausbildung vom Arbeitnehmer einfach angenommen werden kann, ohne das jemand auf Arbeitgeberseite was dagegen haben könnte. Sicher utopisch, aber die AG habenden den Markt doch so kaputt gemacht das Hemmnisse überhaupt erst entstanden sind.
Christian R. schrieb: > Ich seh nicht ein, wieso die > Gemeinschaft für jemanden aufkommen soll, der erst mal noch selber Geld > hat, das aber nicht für seinen Lebensunterhalt sondern für Luxusgüter > verwenden will. Häh? Wenn ich vor dem Studium bißchen Geld anspare um vorzusorgen, bekomme ich kein Bafög - was man übrigens in den seltensten Fällen geschenkt bekommt -, aber wenn ich das angesparte Geld in ein flottes Auto stecke bekomme ich Bafög? Und wenn ich mir mit dem Geld nach dem Studium eine Existenz aufbauen will, bekomme ich keine Unterstützung, wenn ich aber nix habe, weil => Auto, bekomme ich Unterstützung? Diese Logik hat sich mir schon vor 15 Jahren nicht erschlossen...
H.joachim Seifert schrieb: > Mag hier oder da ein wenig mit dem Betrag zu hoch/zu tief gegriffen sein > - das Grundproblem aber bleibt. Sorgt man vor, wie es eigentlich jeder > tun sollte, ist man im Zweifelsfall der Gearschte. Ich seh da schon eine > deutliche Schieflage des Systems. Das sehe ich anders. Hier wird ALGII so dargestellt, als führe man damit ein wunderbares Leben. Tatsächlich möchte aber niemand dieses Niveau von oben erreichen - gerade wenn man mit dem Studium fertig geworden ist. Wenn man etwas anspart, so dient dies dazu, eben genau den Fall auf die Grundsicherung zu vermeiden und die Zeit bis zum (nächsten) Arbeitsplatz auf dem alten Lebensstandard zu verweilen. Ich habe meine Rücklagen eben deswegen gebildet: um in schlechten Zeiten meinen aktuellen Lebensstandard zu halten und nicht abzustürzen. Eigenvorsorge sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Erst wenn das alles nicht mehr hilft, fragt man die gemeinschaft um Hilfe. Und es ist ja nicht so, als hätte man als Student keine Vergünstigungen gehabt (die im Übrigen auch andere bezahlen - so wie seine gesamte Ausbildung). > Wenn dann als Quintessenz rauskommt - > verprasse lieber alles was du hast und im Idealfall sogar ein bisschen > mehr, dann kann dir nichts mehr passieren - na gute Nacht. Eben. Was ist das bloß für eine Denkweise? "Ich hole mir alles vom Staat, was irgendwie geht!" führt ganz sicherlich zur Entsolidarisierung. Das ist bei den Steuererklärungen eben so wie bei ALGII. Anstatt froh (und auch stolz) zu sein, dass er keine Unterstützung durch andere benötigt und sich solidarisch verhält fühlt der OP sich ungerecht behandelt! Da fasst man sich wirklich an den Kopf. Jeder muss sich da an die eigene Nase fassen. Natürlich gibt es Leute, die das ausnutzen. Im Interesse derer, die die Hilfe aber wirklich nötig haben, bin ich bereit, auch diese Leute zu unterstützen. Chris D.
Chris D. schrieb: > Was ist das bloß für eine Denkweise? Das Problem ist doch, dass Nachhaltigkeit - Sparen - bestraft wird, während kurzfristiger Konsum belohnt wird. Das ist durchaus im Sinne eines Staates, der Umsatz generieren muss, um seinen Binnenkonsum aufrecht zu halten. Aber langfristig fällt man damit halt auf die Schnauze... Wer geht heute zu den Demos?
> Wenn dann als Quintessenz rauskommt - > verprasse lieber alles was du hast und im Idealfall sogar ein bisschen > mehr, dann kann dir nichts mehr passieren - na gute Nacht. Nur so kann eine Wirtschaft funktionieren! Die Firmen leben davon, dass ihre Produkte gekauft werden. Die Banken leben davon, dass Geld geliehen wird umzu investieren. Wenn jeder auf seinen Sparsaeckel sitzen bleibt, ist niemanden geholfen, auch dem Sparer nicht. Dass der Staat Anreize schaffen muss, damit Menschen investieren und die Wirtschaft foerdern, ist ja klar. Sparer zu foerdern kann nicht das oeffentliche Interesse sein. Denn langfristig zerstoeren sie das Land.
Jürgen G. schrieb: > Nur so kann eine Wirtschaft funktionieren! Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Eine perfekte faire Wirtschaft gab es nie und wird es auch nie geben, wenn Gewinne nicht solidarischer verteilt werden. Den Mindestlohn wollen die Regierenden ja nicht und somit besteht die Wirtschaft nur daraus das Maximum raus zu holen bei niedrigsten Lohnkosten. Einzelne werden dadurch immer reicher und die meisten anderen werden immer ärmer. Also wäre es nur gerecht das das Ersparte auch geschützt wird. Jürgen G. schrieb: > Denn langfristig zerstoeren sie das Land. Die Banken zerstören dieses Land und die Welt, deshalb auch die Demos. Chris D. schrieb: > Im Interesse derer, die die Hilfe aber wirklich nötig > haben, bin ich bereit, auch diese Leute zu unterstützen. Da hast du keine Wahl oder du expandierst, stellst Leute ein, zahlst ordentliche Gehälter, dann kannste dir auf die eigene Schulter klopfen und hättest aufrichtigen Respekt verdient.
> Die Banken zerstören dieses Land und die Welt, Die Banken haben die wirtschaftliche Welt ueberhaupt aufgebaut. Wer haette den soviel Gueter gehabt, um Fabriken aufzubauen, Erfinder zu bezahlen, Menschen einzustellen, ... ? Die Geldstroeme mussten organisiert werden... >Das Problem ist doch, dass Nachhaltigkeit - Sparen - bestraft wird, >während kurzfristiger Konsum belohnt wird. Sparen ist strenggenommen Ausdruck von Egoismus, weil einer fuer sich behalten will, was indirekt der Allgemeinheit gehoert. Ohne kostenlose Schulbildung, Studium, Krankenversorgung, ...,(was uns die Allgemeinheit geschenkt hat) haette niemand von uns etwas verdienen koennen.
Jürgen G. schrieb: > Die Banken haben die wirtschaftliche Welt ueberhaupt aufgebaut. Ja und bekanntlich heit es: "Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen". Unklar bleibt aber, warum wir uns dann Tag für Tag den Arsch aufreißen und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen...
Uhu Uhuhu schrieb: > und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen... Da werden sicher einige sagen ...das liegt nur an dir. Die anderen sind NIE schuld.
>Unklar bleibt aber, warum wir uns dann Tag für Tag den Arsch aufreißen >und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen... Ich denke, in D geht es allen gut. Bei der vorletzen Anne-Will Sendung vom 05. Oktober 2011 "Ob Fußballtrainer oder Putzfrau – Jobs immer gnadenloser?" hat es Thomas Kramer (in Miami lebender Deutscher) deutlich auf den Punkt gebracht: Die Deutschen sind nur am jammern. Sie haben alles, aber sie jammern.
> Sparen ist strenggenommen Ausdruck von Egoismus > Sparer zu foerdern kann nicht das oeffentliche Interesse sein Nein, Sparen ist Ausdruck von Eigenverantwortung und Weitsicht! > nicht für seinen Lebensunterhalt sondern > für Luxusgüter verwenden will Das von mir Aufgezählte ist eine Grundausstattung einer 1,5 bis 2,5-Zimmerwohnung und kein Luxusgut. Luxus wird es auch dann nicht, wenn die Beträge ein paar Prozente zu hoch angesetzt sein mögen. Außerdem handelt es sich nach dem Studium nicht mehr um Schulbubis, sondern um Personen, die statistisch gesehen innerhalb weniger Jahre selber Eltern werden oder es ggf. bereits sind. Auch unter diesem Gesichtspunkt sollte es eben nicht mehr die reine Baumarktlösung sein, sondern ein anständiger Haushalt.
Michael S. Schrieb: > Wenn man nach dem Studium erst mal arbeitslos wird und eine > Erstausstattung braucht, dann gibts auf Antrag vom Amt Geld > dafür Toll. Noch ein Anreiz die nächsten zehn Runden auf mich zu nehmen!
Jürgen G. schrieb: > Ich denke, in D geht es allen gut. Das ist eine ziemlich gewagte ALL-Aussage... > Die Deutschen sind nur am jammern. Sie haben alles, aber sie jammern. Lustig, wie man bei Leuten mit eingerostetem Ironiedetektor mit wenigen Worten den Plattitüdengnerator auf Hochtouren bring kann :-))
> Nein, Sparen ist Ausdruck von Eigenverantwortung und Weitsicht!
Darf ich raten, Du kommst aus Schwaben??
Das 'Eigen' in Eigenverantwortung kommt uebrigens von 'Ego'.
Was uns von Tieren unterscheidet, ist dass wir neben Eigenverantwortung
auch Verantwortung fuer die anderen, die Allgemeinheit haben.
Jürgen G. schrieb: > Was uns von Tieren unterscheidet, ist dass wir neben Eigenverantwortung > auch Verantwortung fuer die anderen, die Allgemeinheit haben. Sorry, aber das ist blanker Unsinn, der nur verbreitet wird, damit sich die Krone der Schöpfung weiterhin als solche fühlen kann. Mit der biologischen Realität hat das nicht viel zu tun.
>Lustig, wie man bei Leuten mit eingerostetem Ironiedetektor mit wenigen >Worten den Plattitüdengnerator auf Hochtouren bring kann :-)) Die Christina Frank hat in der besagten Sendung von den Problemchen Ihrer PatientInnen erzaehlt (kein Lob vom Chef, Stress, Stimmungstiefs, ...) und dann hat Thomas Kramer sie "eingeladen", mit ihm in die USA zu kommen, wo es die wirkliche Armut gibt, unter den Bruecken usw. Ironisch hat sich das nicht angehoert, (ausser der Tatsache, dass es keine ernstgemeinte Einladung war)
> Du solltest weniger fernsehen...
Die Sendung gibt auch als Stream im Internet. Solltest Du anschauen.
Ne ähnliche Diskussion hört man auch immer wieder im Zusammenhang mit Versicherungen. Da zahle man jahrelang ein und nie geht etwas kaputt. Oder dann doch...? Mit dieser Sichtweise braucht man nicht zur Schule zu gehen oder was zu lernen, nicht einmal in den Kindergarten muss man hin. Zur "Not" wird man durchgefüttert - und weil jeder der Lesen und Schreiben kann "weniger" durchgefüttert wird sollte man auch auf diese Fertigkeiten verzichten.
>Mit dieser Sichtweise braucht man nicht zur Schule zu gehen oder was zu >lernen, nicht einmal in den Kindergarten muss man hin. Zur "Not" wird > ... > diese Fertigkeiten verzichten. Die Griechen haben das ja kapiert. :-) >> Was uns von Tieren unterscheidet, ist dass wir neben Eigenverantwortung >>... > Mit der biologischen Realität hat das nicht viel zu tun. Die Tiere entwickelten sich ja nach dem Motto "Recht des Staerkeren", so wie es in Evolutionssphase ueblich war. Bzw. Recht desjenigen, der genetisch guenstiger gestellt ist. Eine sozialistische Einstellung, d.h. dass sich Tiere um ihre ganze Art kuemmern, kann ich nicht erkennen. Dass Tiere ihren Eigenen Nachwuchs aufziehen, ist mir schon klar.
Jürgen G. schrieb: > Die Tiere entwickelten sich ja nach dem Motto "Recht des Staerkeren", so > wie es in Evolutionssphase ueblich war. Du hast ein ziemlich verqueres Bild von der Evolution, das mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Das mit dem "Recht des Stärkeren" ist reine Ideologie, die von den Verfechtern des "freien Marktes" - dessen segensreiche Auswirkungen uns in Kürze mit voller Wucht treffen werden - in die Welt gesetzt wurden, um deren asoziales Treiben zu rechtfertigen. Selbst im Reich der Bakterien gibt es Kooperation - man spricht dann von Biofilmen - die dem Kollektiv völlig andere Eigenschaften und Fähigkeiten verleiht, als dem einzelnen Individuum und bei sämtlichen höheren Tierarten gibt es Sozialverhalten, das Lichtjahre entfernt vom platten "Recht des Stärkeren" ist. > dass sich Tiere um ihre ganze Art kuemmern, kann ich nicht erkennen. Das machen Menschen ja auch nicht und daß du in diesem Zusammenhang auch noch den Begriff "Sozialismus" fallen läßt, zeigt nur deine ideologische Verblendung. Die Art ist ein abstrakter Begriff, der aus biologischen Reproduktionsgrenzen abgeleitet ist, nämlich die Menge der Individuen, die miteinander fertile Nachkommen zeugen können. Für das Individuum ist der soziale Verband, in dem es lebt das, wofür du völlig falsch die "Art" gesetzt hast. Und in sozialen Verbänden lebende Tiere gibt es in Hülle und Fülle, man muß nur die Augen auf machen (und die Glotze aus): - Bienen-, Ameisen-, Termitenvölker - Rudeltiere, wie Wölfe, Wale - Fische - sämtliche Nagetiere leben in sozialen Verbänden - Vögel - sonst wären sie weder bunt, noch würden sie singen - etc. pp. Und als Extremfall der Nacktmull, der als Säugetier in Verbänden lebt, die strukturelle Ähnlichkeit mit Bienenvölkern haben.
>Das mit dem "Recht des Stärkeren" ist reine Ideologie, die von den >Verfechtern des "freien Marktes" - dessen segensreiche Auswirkungen uns >in Kürze mit voller Wucht treffen werden - in die Welt gesetzt wurden, >um deren asoziales Treiben zu rechtfertigen. Da bin ich voll Deiner Meinung. Diese Ideologie wuerde ich Kapitalismus nennen, und es ist Zeit, dass er abgeloest wird. Diese "sozialen Verbände" bei den Tieren, schliessen vermutlich nicht die Versorgung kranker, behinderter, alter, ... Artgenossen mit ein(?) Und da sehe ich den Unterschied. In den hochstehenden Zivilisationen (also nicht gerade USA) muss kein Behinderter verhungern, oder ein Veletzter mit offenen Wunden liegenbleiben (weil seine KV ihn gekuendigt hat, weil er nicht mehr profitabel genug ist).
Jürgen G. schrieb: > Diese "sozialen Verbände" bei den Tieren, schliessen vermutlich nicht > die Versorgung kranker, behinderter, alter, ... Artgenossen mit ein(?) Die Frage stellt sich in freier Natur kaum, weil die Prädatoren zum Opfer fallen - also nicht den Mitgliedern des eigenen Verbandes. Aber wenn du dir z.B. Insektenstaaten näher ansiehst, wirst du sehen, daß es dort Individuen gibt, deren Körpermerkmale so hochspezialisiert sind, daß sie zu eigenständiger Nahrungssuche unfähig sind - z.B. die Bienenkönigin, oder Krieger mit überdimensionalen Mundwerkzeugen in Ameisenstaaten. Das kann so weit gehen, daß sie sogar von anderen gefüttert werden müssen, weils nicht selbständig fressen können. Daß Homo sapiens Behinderte, Alte und Kranke durchfüttert, ist nicht das Ergebnis besonderer moralischer Erhabenheit. Andersrum wird ein Schuh draus: In unserem Moral- und Gerechtigkeitsbegriff ist das soziale System verankert und das hat sich über hunderttausende von Jahren so herausgebildet, daß es im Durchschnitt zu höherem Reproduktionserfolg führt, als wenn keine derartigen Verhaltensweisen ausgebildet worden wären. Daß dabei nicht alle Resultate einer kurzfristigen Optimierung nützlich sind, spielt keine Rolle. Es kommt auf den langfristigen Schnitt an und der war die letzten 5000 Jahre so hervorragend, daß wir mittlerweile an uns selbst zu ersticken drohen. (5000 Jahre sind für die Evolution ein Wimpernschalg - die spielt sich in geologischen Zeiträumen ab.) Wir haben also die Evolution überholt. Wir haben es geschafft, immer wieder die von der Natur gesetzten Grenzen auszudehnen, aber langsam kommen wir an die Grenzen, die das System Erde setzt. Wir stehen jetzt vor der Wahl, unsere tierischen Verhaltensweisen so weit unter Kontrolle zu bekommen, daß wir eine Welt schaffen, in der wir auf lange Frist leben können, oder auf das biologische Niveau von Mäusepopulationen zurück zu fallen, die sich so lange hemmungslos vermehren, bis die Gradation durch äußere Einflüsse und inneren Streß zusammenbricht. (Bei den Nagern passiert das so alle 3-5 Jahre.) Wenn die Menschheit sich für das Modell "entscheidet", mit dem die EU derzeit am Euro-Problem rumdoktert, - das Mäusemodell - dann wird Homo sapiens von der Evolution wieder eingeholt und auf längere Frist wohl in irgend welchen Gesteinsformationen ad acta gelegt.
Uhu Uhuhu schrieb: > Andersrum wird ein Schuh draus: In unserem Moral- und > Gerechtigkeitsbegriff ist das soziale System verankert und das hat sich > über hunderttausende von Jahren so herausgebildet, daß es im > Durchschnitt zu höherem Reproduktionserfolg führt, als wenn keine > derartigen Verhaltensweisen ausgebildet worden wären. So ist es. FALLS es einmal andere Entwürfe gegeben hat, sind die halt jetzt ausgestorben. Auch das Sozialverhalten von Tieren kann man nicht als "moralisch gut" bezeichnen, es ist vielmehr die Form, die das Überleben gesichert hat. Es ist aber auch nicth "moralisch schlecht" sondern hat eben eine ganz andere Diskussion. Ähnlich wird man vielleicht in 1000 Jahren auf das 21. Jahrhundert blicken und feststellen, dass es damals Mode war, Familienverbände aufzulösen, beiderlei Geschlecht Vollzeit arbeiten zu lassen und an Selbstverwirklichung zu denken. Dass diese "Mode" dann einherging mit einer (zu) niedrigen Kinderrate und somit das Modell nicht überlebt hat wird man dann auch lesen...
Michael K-punkt schrieb: > Dass diese "Mode" dann einherging mit > einer (zu) niedrigen Kinderrate und somit das Modell nicht überlebt hat > wird man dann auch lesen... Es wird eher andersrum kommen: die vermindete Reproduktionsrate ist die Voraussetzung dafür, daß wir nicht an uns selbst ersticken und unsere Nachfahren in 1000 Jahren überhaupt über derlei Dinge nachdenken können. 7 Milliarden Menschen auf dieser kleinen Erde sind wenigstens 5 Milliarden zu viel. Nachhaltige Versorgung ist so nicht möglich, weil wir unsere eigene Existenzgrundlage - eine intakte Natur - zerstören.
> Familienverbände aufzulösen, beiderlei Geschlecht Vollzeit arbeiten zu > lassen Interessante Formulierung. Ich will nicht leugnen, dass die Familien fruehers stabiler waren, und dass fruehers weniger Frauen (ausserhalb der Haushaltsaufgaben) gearbeitet haben, Aber ich frage, wer hat den heutigen Zustand veranlasst? Niemand wird doch gezwungen, sich scheiden zu lassen, oder single zu bleiben. Auch muss doch keiner mit verdienenden Partner ebenso einer Erwerbs-Beschaeftigung nachgehen. Die Formulierung des Vorposters "dass es damals Mode war ... beiderlei Geschlecht Vollzeit arbeiten zu lassen" laesst vermuten, dass dies gesteuert wird. Ansonsten wuerde es heissen "dass es damals Mode war ... dass beiderlei Geschlechter Vollzeit arbeiten" Wenn ich rum schaue, mit welchen Autos stinknormale Buerger rumfahren, wie sie gekleidet sind, ... kann ich nicht von einer allgemeinen Geldverknappung ausgehen, die eine zusaetzliche Erwerbsarbeit noetig macht.
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Dass diese "Mode" dann einherging mit >> einer (zu) niedrigen Kinderrate und somit das Modell nicht überlebt hat >> wird man dann auch lesen... > > Es wird eher andersrum kommen: die vermindete Reproduktionsrate ist die > Voraussetzung dafür, daß wir nicht an uns selbst ersticken und unsere > Nachfahren in 1000 Jahren überhaupt über derlei Dinge nachdenken können. > > 7 Milliarden Menschen auf dieser kleinen Erde sind wenigstens 5 > Milliarden zu viel. Nachhaltige Versorgung ist so nicht möglich, weil > wir unsere eigene Existenzgrundlage - eine intakte Natur - zerstören. Nun ja, die Länder mit "Karrierefrauen" sind ja (leider) nicht in der Mehrzahl. Ein paar westliche sog. Hochkulturländer werden "aussterben während Asien, Afrika und Südamerika sich weiter stark vermehren werden. Der Emanzipation die Rettung der Welt anzutragen halte ich dann doch für eine sehr große Aufgabe. Aber wer weiß - vielleicht sollte man mal Alice Schwarzer dazu fragen?
Jürgen G. schrieb: > Die Formulierung des Vorposters "dass es damals Mode war ... beiderlei > Geschlecht Vollzeit arbeiten zu lassen" laesst vermuten, dass dies > gesteuert wird. Jein. Stell dir vor, du solltest dein Leben als Hausfrau fristen. Merkste was? Wirtschaftliche Unabhängigkeit macht frei. Auch Frauen. Michael K-punkt schrieb: > Nun ja, die Länder mit "Karrierefrauen" sind ja (leider) nicht in der > Mehrzahl. Mein Eindruck: Geschlechteremanzipation kann nicht bedeuten, daß die alten Scheißrollen einfach untereinander ausgetauscht werden, wie sich das so etliche Emanzen vorstellen. Früher war die Frauenrolle durch die Schwierigkeiten der Geburtenregelung geprägt. Seit der Pille ist das nicht mehr so - weswegen die kath. Kirche als Hort des Mittelalters sie mit zielsicherem Instinkt bekämpft. Mit der sicheren und bequemen Geburtenregelung ist es uns ein weiteres mal gelungen, uns von Zwängen der Natur zu befreien und es gibt keinen Grund mehr, gut die Hälfte der Menschheit zu Putz- und Gebärrobotern zu degradieren. Die Gesellschaft wird sich anpassen müssen, auch wenn das einigen nicht paßt. Gerade China hat mit der Einkindpolitik einen wichtigen Schritt getan, sich nicht von einer Lawine eigener Bevölkerung niederwalzen zu lassen. Daß allen voran die USA jahrzehntelang dagegen auf übelste Weise gehetzt haben, stellt sie in eine Reihe mit den bösen Opas im Vatikan. Daß die Einkindpolitik gescheitert ist, ist eine Katastrophe für China.
Michael K-punkt schrieb: > dass es damals Mode war, Familienverbände > aufzulösen, beiderlei Geschlecht Vollzeit arbeiten zu lassen und an > Selbstverwirklichung zu denken. Dass diese "Mode" dann einherging mit > einer (zu) niedrigen Kinderrate und somit das Modell nicht überlebt Das ist kein Problem der Vollzeitarbeit, das hat nämlich komischerweise im bösen Osten funktioniert, ohne das die Geburtenrate daran gelitten hat. Das ist ein gesellschaftliches Problem, weil es a) einfach zu wenig Arbeit gibt und b) diese Gesellschaft nicht damit klarkommt (kommen will). Disclaimer: 1) Ja ich weiss, Selbstverwirklichung ist hier eine Frage der Definition, es gab da sicher einige Frauen, die sich in den Grenzen des Systems verwirklicht haben (z.B. als Ingenieuse), während sie im jetzigen System fremdgesteuert (als Regaleinräumerin im Discounter) sind. 2) Ja, ich weiss, man könnte behaupten, das Modell habe nicht überlebt. Da wär ich mir nicht so sicher... Uhu Uhuhu schrieb: > Die Gesellschaft wird sich anpassen müssen Ich habs versucht, aber keine passende Zigarrenkiste gefunden.
Michael S. schrieb: > Ihr driftet mal wieder ganz schön vom Thema ab. Das ist dem Sozialdarwinismus geschuldet, der auch bei diesem Thema wieder zum Vorschein kam.
Jürgen G. schrieb: > Wenn ich rum schaue, mit welchen Autos stinknormale Buerger rumfahren, > wie sie gekleidet sind, ... kann ich nicht von einer allgemeinen > Geldverknappung ausgehen, die eine zusaetzliche Erwerbsarbeit noetig > macht. So ist es. Zum Wohle des Zweit- und Drittwagens und dem Urlaub auf werweißnichtwo wird die Erzeugung ohnehin aber auch die Erziehung von Kindern hintangestellt. Es haben sich die Wertesystem verschoben. Eine Frau, die NICHT einen Beruf hat sondern zu Hause mit den Kindern übt, Schleifen zu binden und sich den Hintern abwischen zu können verrichtet ja nach der heute landläufigen Auffassung allenfalls WERTLOSE Arbeit - und 8 Stunden beim Aldi Waren über die Kasse zu schieben wird als Erfüllung und Selbstverwirklichung angesehen.
Timm Thaler schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> dass es damals Mode war, Familienverbände >> aufzulösen, beiderlei Geschlecht Vollzeit arbeiten zu lassen und an >> Selbstverwirklichung zu denken. Dass diese "Mode" dann einherging mit >> einer (zu) niedrigen Kinderrate und somit das Modell nicht überlebt > > Das ist kein Problem der Vollzeitarbeit, das hat nämlich komischerweise > im bösen Osten funktioniert, ohne das die Geburtenrate daran gelitten > hat. Das ist ein gesellschaftliches Problem, weil es a) einfach zu wenig > Arbeit gibt und b) diese Gesellschaft nicht damit klarkommt (kommen > will). > In Frankreich arbeiten ja auch mehr und mehr Frauen UND die Geburtenrate ist deutlich höher als bei uns. Doch die Frauen stehen dort auch unter extremen Druck: perfekte Mutter, perfekte Frau und Liebhaberin (Franzosen!!!) und perfekte Mitarbeiterin dürfte nicht einfach zu erfüllen sein und ob die Frauen wirklich glücklich sind möchte ich dahingestellt sein lassen. Aber das Ideal der Mutter, die ihr Kind lediglich auf die Welt bringt und es dann anderen Institutionen zur Aufzucht überlässt hat hohen gesellschaftlichen Konsens.
Michael K-punkt schrieb: > perfekte Mutter, perfekte Frau und Liebhaberin > (Franzosen!!!) und perfekte Mitarbeiterin dürfte nicht einfach zu > erfüllen sein und ob die Frauen wirklich glücklich sind möchte ich > dahingestellt sein lassen. Experte für französische Frauen?
Michael S. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Experte für französische Frauen? > > eher Experte für französisch... Aufrichtigen Dank für die frommen Wünsche und angenehmen Verdächtigungen, die ich gerne retourniere! Nein, es kamen in der letzen Zeit einige Filme über die Situaion in Familien in Frankreich. Über den enormen Druck, dem die Mütter ausgesetzt sind und dem gesellschaftlichen Absturz, wenn ne Mutter halt bei den Kleinen zu Hause ist. Im Grunde genommen sind da nur noch Maschinen, die tagein-tagaus den Terminen beim Kindergarten, Schule, Job, Fitnessstudio hinterherhetzen und versuchen, den von der Gesellschaft konstruierten Zwängen gerecht zu werden. Sozusagen die eine Seite unserer Extremgesellschaft, wo auf der anderen Seite übergewichtige H4-Bezieher den ganzen Tag mit der Fluppe vor der Glotze rumhängen und die Kleinen nicht mal ein Pausenbrot geschmiert bekommen. Aber um zum Thema zurückzukommen: Die Schaffung "steuerlicher Sachverhalte" ist an sich nicht verwerflich und jeder weiß, dass es sich lohnt, die neue Aktentasche in dem Jahr zu kaufen, in dem es die dicke Sonderzahlung gab und nicht in dem Jahr, welches durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit geprägt ist... Unternehmen handeln genauso und ich möchte wetten, dass Insolvenanmeldungen stets NACH der Überweisung des GF-Gehaltes und der Boni und der Reisekosten etc. vorkommen, nie VORHER. Problematisch wird es nur, wenn sich das ganze Leben an der Steuergesetzgebung ausrichtet. Ein Bekannter hat auf Anraten seines Steuerberaters eine Anlageform gewählt, deren Rendite sich vorwiegend aus eingesparter Steuer rekrutiert.... Doch seit die Firma nicht mehr so läuft ist es aus mit den Gewinnen und somit auch aus mit der eingesparten Steuer.
Michael K-punkt schrieb: > Unternehmen handeln genauso und ich möchte > wetten, dass Insolvenanmeldungen stets NACH der Überweisung des > GF-Gehaltes und der Boni und der Reisekosten etc. vorkommen, nie VORHER. Ich möchte wetten das der Insolvenzverwalter auch da drei Monate rückwirkend Rückforderungen stellen kann. Bringt also das "vorher/nachher" nichts. Allerdings muss das Geld dann auch noch da sein.
Michael S. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Unternehmen handeln genauso und ich möchte >> wetten, dass Insolvenanmeldungen stets NACH der Überweisung des >> GF-Gehaltes und der Boni und der Reisekosten etc. vorkommen, nie VORHER. > > Ich möchte wetten das der Insolvenzverwalter auch da drei Monate > rückwirkend Rückforderungen stellen kann. Bringt also das > "vorher/nachher" nichts. Allerdings muss das Geld dann auch noch > da sein. Ich kenns zumindest andersherum, wo 2 Wochen vor der Insolvenz noch der aufwändige Partyservice für die Weihnachtsfeier großzügig bestellt und genutzt wurde... Dabei dürfte dem Chef da schon klar gewesen sein, dass der Partyservice nie sein Geld sehen würde... So was halte ich schlichtweg für ne Sauerei.
Michael K-punkt schrieb: > So was halte ich schlichtweg für ne Sauerei. Das ist dann ja Betrug und ein Fall für die Strafjustiz. Dann muss der GF das aus seiner Tasche bezahlen. Bei strafbaren Handlungen haftet der GF persönlich und nicht die mittellose GmbH. "Beschränkte Haftung" heißt ja nicht "Keine Haftung", auch wenn sich das jetzt nicht auf die Verschuldenshaftung des GF bezieht.
Michael S. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> So was halte ich schlichtweg für ne Sauerei. > > Das ist dann ja Betrug und ein Fall für die Strafjustiz. > Dann muss der GF das aus seiner Tasche bezahlen. > Bei strafbaren Handlungen haftet der GF persönlich und > nicht die mittellose GmbH. "Beschränkte Haftung" heißt > ja nicht "Keine Haftung", auch wenn sich das jetzt nicht > auf die Verschuldenshaftung des GF bezieht. Dann müsste man nachweisen, dass die Insolvenz schon zum Zeitpunkt der Weihnachtsfeier zu 100% "sicher" war. Und dann stellt sich die Frage, warum man nicht dann schon Insolvenz angemeldet hat (Stichwort Insolvenzverschleppung). Und weil das alles nicht so einfach ist, werden die meisten in solchen Fällen auf ihrem Schaden sitzen bleiben.
Michael K-punkt schrieb: > Dann müsste man nachweisen, dass die Insolvenz schon zum Zeitpunkt der > Weihnachtsfeier zu 100% "sicher" war. Ne, die Insolvenz muss schon absehbar gewesen sein. Beweisen muss man nichts, Anzeige reicht, den Rest machen die Ermittlungsbehörden und die Justiz. > Und dann stellt sich die Frage, > warum man nicht dann schon Insolvenz angemeldet hat (Stichwort > Insolvenzverschleppung). Ganz recht, daher ja auch mein Einwand. > Und weil das alles nicht so einfach ist, werden > die meisten in solchen Fällen auf ihrem Schaden sitzen bleiben. Kommt drauf an. Ich hatte mal den Fall, das eine offene Forderung wegen Betrugs nicht getilgt wurde. Da der Schuldner sogar einen Offenbarungseid geleistet hatte, dachte ich, das Geld nie wieder zu sehen. Völlig unerwartet erkundigte sich das Landgericht ob die Schuld zwischenzeitlich getilgt sei was natürlich nicht der Fall war. Also hat das Gericht dem Schuldner die Wahl gelassen, zahlen oder Haft. Hättest mal sehen sollen wie schnell der bezahlt hat. Zwar nicht ohne Fisimatenten aber immerhin hatte ich mein Geld wieder. Das klappt(e) natürlich nur wenn ein Bewährungsstrafe verhängt wurde. Eine Verwandte hat mal von ihren Arbeitgeber ihren Lohn nicht bekommen, dann ging das vor Gericht und dann lag ein Titel auf dem Tisch. Ums Pfänden muss man sich aber selbst kümmern. Es gibt also Möglichkeiten.
Michael S. schrieb: > Es gibt also Möglichkeiten. Ich hab den Fall auch nicht weiterverfolgt. Es waren wohl knapp 2000 DM damals. Auf jeden Fall ist ja der Ärger erst mal enorm und man muss zum Anwalt laufen etc. etc.
Es ist in der Tat so, dass man in Deutschland dumm, blöd und asozial sein muss, um am meisten Staatsknete abstauben zu können. Wer arbeitet ist der verarschte, wer nicht arbeitet, aber sich strickt an die Regeln für H-IV hält, ist auch der verarschte (aufbrauchen eigenen Vermögens, geringer legaler Zuverdienst). Sparen, vorsorgen, vernünftig wirtschaften wird bestraft. Gerne auch mal durch die Hintertüre. Wenn man Arbeitnehmer weiter bestrafen will, dann führt man irgendeine Gebühr ein, die für Alle gilt - theoretisch. In der Praxis wird eine Zuschuss-Regelung eingeführt, die effektiv dafür sorgt, dass der Arbeitnehmer mal wieder für alle mitbezahlen darf die ihre Geld versoffen und verhurt haben. Dreistigkeit siegt. Aktueller Fall http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/578326_Jobcenter-ueberweist-83-000-Euro-zu-viel-Hartz-IV-Empfaenger-geben-33-000-Euro-aus.html Behörde überweist versehentlich 83000 Euro an ein Hartz-IV Paar (21 und 22 Jahre alt, die dürften in ihrem Leben nicht viel gearbeitet haben, sie jetzt angeblich schwanger), merkt es, und kann 50000 Euro zurückbuchen. 33000 Euro sind weg, vermutlich ausgegeben. Dem Gerichtsvollzieher dürfte das Paar gelassen entgegensehen. Der Gipfel jedoch, sie holen sich einen Anwalt, weil sie die Rückbuchung der 50000 nicht akzeptieren wollen. Für die Klagerei wird noch Prozesskostenhilfe vom Staat beantragt. Man kann es ja mal versuchen.
Hannes Jaeger schrieb: > Sparen, vorsorgen, vernünftig wirtschaften wird bestraft. Gerne auch mal > durch die Hintertüre. Wenn man Arbeitnehmer weiter bestrafen will, dann > vom Staat beantragt. Man kann es ja mal versuchen. Das klingt hart, doch die Alternativen sind auch nicht so einfach. Wie will man es machen? Ich meine, früher gab es diesen Aufbrauch des eigenen Vermögens NICHT, was dazu führte, dass man Leute mit nem dicken Auto sah, die von Arbeitslosenhilfe gelebt haben (die deutlich mehr war als H4). Da sagte man dann auch, wenn der schon Stütze kriegt, dann soll er doch vorher sein Auto verkaufen. Ich denke, die Lösung kann nur daran liegen, dass man die Leute nicht im H4 versauern lässt sondern dann auch wirklich für Leistungen aus der Gemeinschaftskasse Leistungen=Arbeit FÜR die Gemeinschaftskasse bzw. Gemeinschaft einfordert. Dann wäre das Argument mit dem sich-ausruhen vom Tisch und die geringe Vergütung würde alle Kräfte mobilisieren, dann doch was anderes zu arbeiten. Aber es stimmt: rein betriebswirtschaftlich gerechnet liegt der Stundenlohn bei H4 aktuell schon recht hoch.
Michael K-punkt schrieb: > Da sagte man dann auch, wenn der schon Stütze kriegt, dann soll er doch > vorher sein Auto verkaufen. Wenn der Wagen Wert hat wird das ja auch gemacht, aber viele haben wohl nur ne Schrottmühle, die eh keinen Verkehrswert mehr hat. > Ich denke, die Lösung kann nur daran liegen, dass man die Leute nicht im > H4 versauern lässt sondern dann auch wirklich für Leistungen aus der > Gemeinschaftskasse Leistungen=Arbeit FÜR die Gemeinschaftskasse bzw. > Gemeinschaft einfordert. Den Quatsch hat man ja mit den Ein-Euro Jobs versucht. Wenn das ganze dann aber dazu führt das die Leute sich unter Druck gesetzt fühlen, wie soll denn da die Arbeitsleistung aussehen? > Dann wäre das Argument mit dem sich-ausruhen vom Tisch und die geringe > Vergütung würde alle Kräfte mobilisieren, dann doch was anderes zu > arbeiten. Das wäre doch ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung. > Aber es stimmt: rein betriebswirtschaftlich gerechnet liegt der > Stundenlohn bei H4 aktuell schon recht hoch. Ach ja? Zahlen bitte? Ich muss nicht darauf hinweisen das die Einkommen aus Arbeit meist von den Firmen bestimmt werden und Arbeitnehmer faktisch kaum Einfluß auf dem Arbeitsmarkt haben.
>> Stundenlohn bei H4 aktuell schon recht hoch. > >Ach ja? Zahlen bitte? Ich muss nicht darauf hinweisen das die Einkommen Ich vermute das ist so gemeint
xxx = H4-Satz
Jürgen G. schrieb: >>> Stundenlohn bei H4 aktuell schon recht hoch. >> >>Ach ja? Zahlen bitte? Ich muss nicht darauf hinweisen das die Einkommen > > Ich vermute das ist so gemeint
> xxx = H4-Satz
Genau so ist es. Man kann aber auch nur ne Viertelstunde pro Monat
ansetzen und kommt dann auf rund 2000 Euro PRO STUNDE.
Dafür muss ein Unternehmensberater fast nen ganzen Tag arbeiten!
Michael S. schrieb: > Wenn der Wagen Wert hat wird das ja auch gemacht, aber viele haben wohl > nur ne Schrottmühle, die eh keinen Verkehrswert mehr hat. Ich hab "früher" geschrieben. Da wurde das nicht gemacht. > Den Quatsch hat man ja mit den Ein-Euro Jobs versucht. Wenn das ganze > dann aber dazu führt das die Leute sich unter Druck gesetzt fühlen, > wie soll denn da die Arbeitsleistung aussehen? Nun, das Leben ist kein Montessori-Kindergarten. Die Leute, die jeden Tag brav auf die Arbeit fahren könnten sich ja auch "unter Druck" gesetzt fühlen. >> Dann wäre das Argument mit dem sich-ausruhen vom Tisch und die geringe >> Vergütung würde alle Kräfte mobilisieren, dann doch was anderes zu >> arbeiten. > Das wäre doch ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung. Gleichbehandlung bedeutet, dass sich jeder ums Gemeinwohl kümmert. Wer Arbeit hat zahlt die Abgaben und wer die Abgaben kriegt schaut zu, dass er wieder in Lohn und Brot kommt. >> Aber es stimmt: rein betriebswirtschaftlich gerechnet liegt der >> Stundenlohn bei H4 aktuell schon recht hoch. > > Ach ja? Zahlen bitte? Ich muss nicht darauf hinweisen das die Einkommen > aus Arbeit meist von den Firmen bestimmt werden und Arbeitnehmer > faktisch kaum Einfluß auf dem Arbeitsmarkt haben. Zur Rechnung: siehe oben! Und: Das Einkommen ergibt sich nicht aus reiner Willkür der Unternehmen sondern wird in gewisser Weise durch den Markt mitgeprägt. Rechne mal aus, wie viel € der Aldi pro Tag aus einer Filiale an Gewinn ziehen kann, um nach 40 Jahren die hübsche Summe von 17 Mrd. zusammenzubekommen. Tipp: Rechne mit 5000 statt 7000 Filialen, weil ja einige erst später dazugekommen sind. Bei mir kommt etwas mehr als 200 € pro Tag und Filiale raus. Wenn der Aldi also noch 2 Leute pro Filiale mehr einstellt, macht er schon Miese!
>Dafür muss ein Unternehmensberater fast nen ganzen Tag arbeiten!
Wobei das Wort "arbeiten" hier sicherlich angezweifelt werden kann...
Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Nicht jeder kann alles und viele können nur wenig. Michael K-punkt schrieb: > Rechne mal aus, wie viel € der Aldi pro Tag aus einer Filiale an Gewinn > ziehen kann, um nach 40 Jahren die hübsche Summe von 17 Mrd. > zusammenzubekommen. > Tipp: Rechne mit 5000 statt 7000 Filialen, weil ja einige erst später > dazugekommen sind. Die haben ja nicht zu Beginn 17Mrd gehabt. Wenn man den Medien glauben darf dann ist der oben genannte Betrag Privatvermögen von einem der Albrecht-Brüder. Der andere hatte, glaube ich eine Milliarde weniger. Das Vermögen muss ja nicht allein durch die Discountläden verdient worden sein. Würde mich nicht wundern wenn da Immobilien, Verzinsung und Aktien eine Rolle gespielt haben. Allerdings macht so viel Pappe allein auch nicht glücklich. Das zieht unter anderem Schnorrer und Abzocker an.
Michael S. schrieb: > Das zieht unter anderem Schnorrer und Abzocker an. Nur, wenn es sich um ein paar Millionen aus Lottogewinn handelt... Abzocker abzuzocken gestaltet sich meist ziemlich schwierig.
Michael K-punkt schrieb: > Rechne mal aus, wie viel € der Aldi pro Tag aus einer Filiale an Gewinn > ziehen kann, um nach 40 Jahren die hübsche Summe von 17 Mrd. > zusammenzubekommen. > Tipp: Rechne mit 5000 statt 7000 Filialen, weil ja einige erst später > dazugekommen sind. > > Bei mir kommt etwas mehr als 200 € pro Tag und Filiale raus. Wenn der > Aldi also noch 2 Leute pro Filiale mehr einstellt, macht er schon Miese! Mal anders betrachtet, wenn Aldi mit jeder Filiale 5200 Euro REINGEWINN nach sämtlichen Steuern und Abgaben und auch aller sonstigen Kosten (Investitionen etc.) PRO MONAT (= 26 Öffnungstage) macht, dann ist das noch lebende "halbe Brüderpaar" bei insgesamt 7000 Filialen JEDEN MONAT um 36,4 Millionen Euro Reicher!!! So eine sprudelde Ölquelle möchten viele gerne haben. ;-)
Michael K-punkt schrieb: > wer die Abgaben kriegt schaut zu, dass > er wieder in Lohn und Brot kommt Das ist doch illusorisch. Man sollte sich einfach mal darüber klar werden, dass es in D schon seit einigen Jahrzehnten einfach nicht genug Arbeit für alle Arbeitsfähigen gibt. Industrialisierung der Landwirtschaft: Ein Bauer muss heute so viel Land bearbeiten, wie vor ein paar Jahrzehnten noch 6 Bauern. Damit sind 5 Bauern arbeitslos, und trotzdem müssen wir Getreide subventioniert nach Afrika schicken, um es loszuwerden. Maschinen übernehmen die Arbeit: Klar ist es schön, wenn man stupide oder schwere Arbeit Maschinen überlassen kann. Aber dass dadurch Arbeiter ersetzt werden, haben schon die alten Weber gelernt. Globalisierung des Handels: Wenn die Arbeit in Billiglohnländer geht, gibts eben genau diese Arbeit hier nicht mehr. Und nur durch Dienstleistungen kann man das halt nicht ausgleichen. Fazit: Es gibt nicht genug Arbeit für alle.
Michael S. schrieb: > Arbeit ist nicht gleich Arbeit. > Nicht jeder kann alles und viele können nur wenig. > > Michael K-punkt schrieb: >> Rechne mal aus, wie viel € der Aldi pro Tag aus einer Filiale an Gewinn >> ziehen kann, um nach 40 Jahren die hübsche Summe von 17 Mrd. >> zusammenzubekommen. >> Tipp: Rechne mit 5000 statt 7000 Filialen, weil ja einige erst später >> dazugekommen sind. > > Die haben ja nicht zu Beginn 17Mrd gehabt. Nein, das ist die Zahl, die JETZT durch die Presse geistert. Hatte ich aber auch so geschrieben, bitte genau lesen!
Timm Thaler schrieb: > Fazit: Es gibt nicht genug Arbeit für alle. ...oder nicht alle haben erkannt, dass es auch ohne Arbeit ganz gut geht. Fazit: Andere müssen für die mitarbeiten, die keine Arbeit haben. Was ein Sozialhilfeempfänger an Geld bekommt muss ja doch von irgendjemandem "verdient" worden sein, dem es dann per Abzug vom Gehaltszettel weggenommen wurde. Ob das in Ordnung ist sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist es so, alle (Kinder, Sozialhilfeempfänger, Spätaussiedler, Kranke, Rentner) von einigen wenigen (arbeitende Bevölkerung) ernährt und versorgt werden.
Michael K-punkt schrieb: > Fazit: Andere müssen für die mitarbeiten, die keine Arbeit haben. Was > ein Sozialhilfeempfänger an Geld bekommt muss ja doch von irgendjemandem > "verdient" worden sein, dem es dann per Abzug vom Gehaltszettel > weggenommen wurde. Ob das in Ordnung ist sei dahingestellt. Das wird ja nicht nur aus der Lohn und Einkommensteuer bestritten und die Sozialabgaben sind Zweckgebunden. Allerdings ist es schon richtig das die Summe aller Waren und Dienstleistungen, auch bekannt als Bruttosozialprodukt für die Finanzierung des Sozialsystems herangezogen wird. Die Ordnung dieses Solidarprinzips ist in dem inneren Frieden des Landes begründet (Zitat:Otto Schilli). Solange das funktioniert wird es auch keinen Krieg geben, obwohl man annehmen kann das mehr dazu nötig wäre. In den USA gibts nicht so ein Sozialsystem, aber da gibts ja auch keinen Krieg, ausgenommen der Staat führt einen irgendwo in der Welt wo man meint das es sinnvoll ist. Allerdings dürfte es kaum die Anzahl der Bedürftigen vermindern wenn der Staat Kriege führt. > Auf jeden Fall ist es so, alle (Kinder, Sozialhilfeempfänger, > Spätaussiedler, Kranke, Rentner) von einigen wenigen (arbeitende > Bevölkerung) ernährt und versorgt werden. Ja, aber es sind immer (noch) mehrere Arbeitnehmer nötig um EINEN Sozialhilfeempfänger mit durch zu füttern. Ich halte es jedenfalls für besser es so zu machen, als alle zehn Meter von einem Obdachlosen angebettelt zu werden oder das man versucht mich zu beklauen (Beschaffungskriminalität)um dadurch einen Ausgleich zu schaffen. Wenn man die sozialen Probleme ernsthaft lösen wollte müsste man das Übel an der Wurzel packen und der Wirtschaft erst mal Verantwortung abtrotzen. Dann könnten Arbeitslose tatsächlich irgendwann nur noch eine schlechte Erinnerung werden. Im jetzigen Zustand wird das nichts werden. Die nächste Rezession steht doch eh schon wieder vor der Tür.
Michael K-punkt schrieb: > Was > ein Sozialhilfeempfänger an Geld bekommt muss ja doch von irgendjemandem > "verdient" worden sein, dem es dann per Abzug vom Gehaltszettel > weggenommen wurde. Und die Couponschneider brauchen natürlich nichts zu bezahlen. Aber die arbeiten ja auch nicht...
Anstatt immer nur auf die Sozialeistungs-Empfänger zu schimpfen sollte man mal das Übel an der Wurzel packen und das liegt nun mal unbestreitbar bei den Firmen die die Leute einfach nicht einstellen, aus welchen Gründen auch immer.
Michael S. schrieb: > Anstatt immer nur auf die Sozialeistungs-Empfänger zu schimpfen > sollte man mal das Übel an der Wurzel packen und das liegt nun mal > unbestreitbar bei den Firmen die die Leute einfach nicht einstellen, > aus welchen Gründen auch immer. Witzbold. Willst du sie in den Konkurs schicken?
Michael K-punkt schrieb: > Timm Thaler schrieb: >> Fazit: Es gibt nicht genug Arbeit für alle. > ...oder nicht alle haben erkannt, dass es auch ohne Arbeit ganz gut > geht. Arbeit bedeutet noch lange nicht Einkommen mit Sozialabgaben. Ich erinnere mich noch seeeeehr gut an einen TV-Beitrag im ZDF, der allerdings etwa 3 Jahre zurück liegt. Thema: Die Etablierung des zweiten Arbeitsmarktes. Gezeigt wurden dort ganze Firmen, die nur mit "Hartzer" Produktionsarbeitern arbeiteten. Es wurden Geräte hergestellt, deren Herstellungspreis man auf ein Niveau unterhalb von China ansetzen konnte. Natürlich wurden die Geräte nicht zum Chinapreis verkauft, denn einer in der Kette muß ja noch gewinnen. Trampoline waren z.B. dabei. Die Journalisten befragten natürlich auch die Geschäftsführer, was da ab geht. Manche verweigerten Gespräche vor der Kamera, und ein anderer stammelte sich sichtbar verlegen was zurecht, und brach das Gespräch nach drei Sätzen ab. So kommen wir aber mit Arbeit für Hartzer auch nicht weiter. Das Gebashe auf den angeblich faulen Arbeitslosen bringt also nichts. Es ist schlicht nicht genug (bezahlte) Arbeit für alle da. Sehr stark unterbezahlte Arbeit wirft aber auch keine Steuern und Sozialabgaben ab, da braucht man sich nicht viel schön zu rechnen. Was hat die Allgemeinheit denn davon, wenn 10 Arbeitskräfte allesamt zusammen ein Gehalt einer einzigen Normalarbeitskraft beziehen? Dann sind die Arbeitskräfte nämlich doch beim Amt, und bekommen Stütze, trotz Arbeit. Leute nur der Arbeit willen aber ohne Einkommen arbeiten zu schicken, ist ein schlechter Witz.
>Es ist schlicht nicht genug (bezahlte) Arbeit für alle da.
Doch, Arbeit ist schon da. Aber das Geld nicht fuer das hohe
Lohn/Gehalts Niveau in Deutschland.
Gestern habe ich mich mit 2 Rumaenen unterhalten. Die arbeiten in D fuer
5 EUR / h. Das ist fuer sie viel, in Rumaenien verdient ein Handwerker
200EUR.
Wir muessen von unserem Lohnniveau runter. Wenn die Preise fuer Produkte
globalisiert werden, dann auch die Gehaelter.
Jürgen G. schrieb: > Wir muessen von unserem Lohnniveau runter. Wenn die Preise fuer Produkte > globalisiert werden, dann auch die Gehaelter. Damit wir endlich das Niveau von Rumänien erreichen? Willst du das wirklich? Ich denke, das Problem ist ein anderes: die immer krasser werdende Ungleichverteilung der Früchte der Arbeit. Wenn man den Räubern nicht mehr die sauer verdienten Steuermilliarden - zu denen die Lumpen noch nichtmal was beigetragen haben - nachwirft, dann ist genug da, daß es allen gut gehen kann. Der Ruf nach niedrigerem Lohnniveau hier bewirkt nur, daß die Reichen noch reicher und die Armen noch mehr und noch ärmer werden. Dumpingpreise können nur mit gnadenlosem Raubbau an den immer knapper werdenden Resourcen finanziert werden.
>Damit wir endlich das Niveau von Rumänien erreichen? Willst du das >wirklich? Ich glaube nicht, dass mich irgendjemand fragt was ich will. Das interessiert NIEMANDEN. Sie entscheiden und der Normalbuerger muss das akzeptieren.
Jürgen G. schrieb: >>Es ist schlicht nicht genug (bezahlte) Arbeit für alle da. > > Doch, Arbeit ist schon da. Aber das Geld nicht fuer das hohe > Lohn/Gehalts Niveau in Deutschland. > Gestern habe ich mich mit 2 Rumaenen unterhalten. Die arbeiten in D fuer > 5 EUR / h. Das ist fuer sie viel, in Rumaenien verdient ein Handwerker > 200EUR. Und muss der auch westdeutsche Mieten bezahlen? Westdeutsche Lebenshaltung? > Wir muessen von unserem Lohnniveau runter. Sagt wer? Die Bande beim BDI? Das wäre nix neues. Wohin hat es geführt? Zu immer mehr Kapitalansammlung bei bestimmten Gruppen und zur Kapitalausdünnung in der Fläche unter den Normalos, die immer mehr von der Hand in den Mund leben. > Wenn die Preise fuer Produkte > globalisiert werden, Es gibt Gegenden, da kostet der Sprit 10 Cent pro Liter. Was kostet eine Holzhütte in USA gegenüber einem Reihenhaus in good old Germany? Was kosten Medikamente in deutschen Apotheken gegenüber den Preisen in Kanada? Es gibt genügend Kosten die sehr regional und keinesfalls global sind. > dann auch die Gehaelter. Der deutsche Lohnverzicht geht doch schon über einem Jahrzehnt. Wo bleibt der Beitrag der Chefetagen, der Ackermänner, der Bonibezieher? Dieses Raffgesocks bekommt den Hals nicht voll genug, lenkt zudem unsere Geschicke durch Kasino-Spekulation, Auslagerung wo sie nicht sein müsste, Zerstörung von Industriarbeitsplätzen durch Fehlentscheidungen nach Quartalsbilanz usw. Wovon lebt England nochmal seit Thatcher? Zu Minimum 60 Prozent von sog. "innovativen Finanzprodukten". Wenn man schon den Begriff hört wird einem buchstäblich schlecht. Globalisierung ist auch globalisierte Dummheit. Man hat es dem Londoner Finanzplatz nachmachen wollen und rums! Keiner traut sich mehr das Trennbankensystem von einst wieder einzuführen und den Finanz-Dreck zu verbieten, der die ganzen Probleme bereitet. Statt dessen müssen wir uns von der FDP "verzählen" lassen, dass die Staatsschulden an allem schuld sind - jene Staatsschulden, die erst nach dem Finanzcrash von 2008 exorbitant in die Höhe stiegen, weil weltweit Konjunkturprogramme noch und nöcher fällig waren, um die von Schrottpapieren ausgelöste Krise ohne großen Kollaps zu überstehen. Da müssen wohl erst Börsen und Banken besetzt werden, bis der Politik wirklich klar wird, wie sehr die Hütte inzwischen brennt. Selbst bei Wikipedia gibt es inzwischen die Erläuterung der Begrifflichkeiten unter denen die Staaten allsamt ächzen und vor dem so viel Angst herrscht: http://de.wikipedia.org/wiki/Kasino-Kapitalismus
Jürgen G. schrieb: > Die arbeiten in D fuer > 5 EUR / h. OK. Viele Deutsche tun das im eigenen Land ebenfalls, und es werden nicht weniger. Ich kannte diese Preise auch von Polen, aber die sieht man hier gar nicht mehr so oft. > Das ist fuer sie viel, Ja selbstverständlich. Sie sind in Rumänien damit der König. Beim Deutschen im eigenen Land geht das so einfach nicht. Der kann eben mit dem wenigen Geld nicht leben wie in Rumänien. Es sei denn, er wandert dort hin aus. Aber Rumänen, die in Deutschland arbeiten, mit Deutschen im eigenen Land zu vergleichen, das ist ein wenig wie ein Vergleich Äpfel mit Birnen. Ich kannte es ja so von Polen, z.B. Traubenleser oder Spargelstecher. Die können ihr Gehalt oft voll brutto = netto mit nach Hause nehmen. Es gab ja Versuche mit deutschen Arbeitslosen und Spargel stechen. Man wunderte sich, warum die nicht so motiviert sind. Ganz einfach: Bei denen bleibt nichts übrig. Denn sie sind gezwungen, hier im Hochpreisland zu bleiben. Ich erinnere mich an einen Leserbrief in meiner Tageszeitung, wo eine Hartzerin die Verhältnisse kritisierte. Zu Recht. Sie sollte jeden Tag 30km einfache Wegstrecke zum Einsatz anfahren, und beklagte, daß sie das Geld für das öffentliche Verkehrsmittel gar nicht mal zusammen bekommt. Alleine dies fresse das ganze Einkommen wieder auf. Oft haben sie dann auch auf einem Hinterhof im Baucontainer gelebt, was die komplette Wohnungsmiete spart. Angenommen, der Rumäne arbeitet 170 Stunden im Monat. Das ist etwa so beim 8-Stunden-Tag. Dann hat er 850€ brutto, und angenommen bei 25% Abgabensatz in dieser Lohnregion 640€ netto übrig. Beim Deutschen reichte das kaum für eine kleine Mietwohnung (Zimmer) und den Grundlebensbedarf, es liegt definitiv unter dem Existenzminimum. Man kann ja bei der oben genannten Hartzerin mal grob überschlagsmäßig rechnen: Den Hartz-Satz minus Busticket, alleine das gibt ein Riesenloch. Das Geld schrumpft damit schon mal gleich von 350€ monatlich auf etwa 200€. Da reicht es noch nicht mal mehr für Toast mit Ketchup täglich. Denn mehr verdient hatte sie bei dem 0€-Hartz-Job auch nicht. Ein Busticket ist für einen Normalverdiener eine Lapalie, er bekommt es sogar über die Steuer zurück. Für jemanden mit Hartz, wo das Busticket in der Preisregion eines halben Monatsbedarfs liegt, ist es kaum noch stemmbar. Und nicht vergessen: Bei Hartz hat man schon gar keine Steuererklärung mehr, ergo gibts da für Betroffene auch nichts über die Steuerrückzahlung erstattet. > Wenn die Preise fuer Produkte > globalisiert werden, dann auch die Gehaelter. Folglich müßte doch auch mal das welthöchste Preisniveau mal global angepasst werden. Denn nicht nur Löhne sind das Problem, besonders Preise.
>Und muss der auch westdeutsche Mieten bezahlen? Westdeutsche >Lebenshaltung? Die muessen auch runter. D.h. private Vermieter werden bald einige Enttaeuschen einstecken muessen. Deshalb wuerde ich nicht in Immobilien investieren (wenn ich Geld zum anlegen haette). Der eine Rumaene hat mir was ganz interessantes erzaehlt: Er hat sich vor 3 Jahren fuer 41 Tausend EUR eine Wohnung in Rum. gekauft, die er fuer 100EUR vermietet. Die Bank schlug ihm vor, die Rueckzahlung in CHF zu machen, das waere viel besser. Das war es auch, bis der EUR so gefallen ist. Jetzt muss er staendig mehr in EUR fuer Zinsen und Tilgung aufbringen. So was ist doch total pervers.
Jürgen G. schrieb: > Sie entscheiden und der Normalbuerger muss das akzeptieren. So lange "er" das ohne Gegenwehr hinnimmt, interessiert das wirklich niemanden. Damit schließt sich der Kreis zu dir. Was ich aber nicht verstehe ist, daß du forderst, daß das Lohnniveau hier sinken muß. Willst du doch ein Leben in Armut und Elend? Der Lohnabbau, den Schröders Agenda 2010 zur Folge hatte, ist einer der Gründe, warum wir jetzt so dermaßen tief im Schlamassel sitzen: Ländern wie Griechenland und vor allem USA wurden großzügig Kredite gewährt, die mit dem Geld finanziert wurden, das der arbeitenden Bevölkerung hier gestohlen wurde, damit sie die Waren kaufen konnten, die im Billiglohnland Deutschland produziert wurden. Nun ist das Ende der Fahnenstange erreicht und Griechenland bekommt - wieder auf Kosten des Steuerzahlers - einen Schuldennachlaß, damit das Spielchen weitergehen kann. Deutschland hat die vergangenen 10 Jahre jeweils über 100 Mrd. € Außenhandelsüberschüsse produziert. D.h., Waren im Wert von über 100 Mrd. € wurden jedes Jahr exportiert, ohne daß die, die die Waren hergestellt haben, einen Gegenwert dafür bekamen. Wenn der Außenhandel einbricht, dann bricht hier die große Arbeitslosigkeit los, weil die Leute kein Geld haben, sich die Waren zu leisten. Der Binnenmarkt ist nicht im Stande, die Wirtschaft aufrecht zu erhalten.
>Was ich aber nicht verstehe ist, daß du forderst, daß das Lohnniveau >hier sinken muß. Willst du doch ein Leben in Armut und Elend? Nee, Missverstaendniss. Wenn ich schreibe 'muss', meinte ich, dass es die alternativlose Konsequenz der offenen Maerkte ist. Z.B. wenn eine dt. Firma mit einer chines. Firma konkurrieren will (z.B. Wechselrichter fuer Windkraft), dann KANN die dt. Firma NICHT das 3-fache an Gehaeltern zahlen.
Jürgen G. schrieb: > Nee, Missverstaendniss. Wenn ich schreibe 'muss', meinte ich, dass es > die alternativlose Konsequenz der offenen Maerkte ist. Aber irgendwie vergißt du immer, das klar auszudrücken. Merkwürdig, oder? Jürgen G. schrieb: > dann KANN die dt. Firma NICHT das 3-fache an Gehaeltern zahlen. In China kann man mittlerweile auch nicht mehr nur Hungerlöhne zahlen. Mit zunehmender Industrialisierung steigen immer die Lebenshaltungskosten und die Umwelt fällt als kostenloser Müllabladeplatz aus. Das war ja auch der Grund dafür, warum etliche Großkonzerne die ehemaligen Billiglohnländer im ex-Ostblock wieder verlassen haben und nach China und Indien gingen. Nur mittlerweile haben sie die aufstrebenden Schwellenländer bald alle durch und das Modell funktioniert nicht mehr. Das Problem sind nicht die angeblich hohen Löhne, das Problem sind die deregulierten Märkte und die Narrenfreiheit für die Finanzverbrecher. So lange sich da nichts ändert, wird sich nichts bessern. Im Gegenteil.
Jürgen G. schrieb: >>Und muss der auch westdeutsche Mieten bezahlen? Westdeutsche >>Lebenshaltung? > > Die muessen auch runter. D.h. private Vermieter werden bald einige > Enttaeuschen einstecken muessen. Deshalb wuerde ich nicht in Immobilien > investieren (wenn ich Geld zum anlegen haette). Ich wollte ja gerade weiter oben mit dem Preisniveau nicht noch ausführlicher werden. Aber es wäre wichtig, daß mit dem Lohndowngrade besonders im Hochpreisland auch Preise runter gehen. Die Immobilienbranche scheint ja immer noch ein goldenes Kalb zu sein, wo auch niemand dran geht. Denn wenn man nur 640€ netto im Monat verdient, da müßte es denn auch Wohnungen für 200 oder 250€ geben. Die gibt es aber nicht, denn es gibt schon jährlich Probleme und öffentliche Aufrufe der Tageszeitung an Vermieter, für Studenten noch bezahlbaren Wohnraum zu organisieren. Jetzt kann man sich gut vorstellen, daß es für Normalbürger solchen Wohnraum überhaupt gar nicht gibt. Im Augenblick wird ja die Immobilienbranche auch durch Hartz mit quersubventioniert. Denn das Amt zahlt die Miete. Und eine Wohnung braucht man ja schon. Mein Vermieter machte mit meinem Vormieter auch schon mal Erfahrungen. Und zwar war der Vormieter auch arbeitslos geworden, und konnte schon einige Monate die Miete gar nicht mehr zahlen. Er wurde dann zwangsgeräumt, und kam in eine Hartz-Siedlung. Ganz nebenbei am Rande bemerkt: Er wurde dort nur 54, man fand ihn eines Tages, schon 2 Wochen tot, aufgrund des Leichengestanks. Er hatte noch eine leere Schnapsflasche in der Hand. Da war auch keine Lebensperspektive mehr. Apropos Wohnungen: In der Gegend hier rund um Trier gibt es größere Waldsiedlungen. Sie sind besonders gut zu sehen, weil rund um die Stadt herum Berganstiege liegen. Das war auch schon mal Thema in der Tageszeitung, diese auszurotten. Sie seien ein Schönheitsmakel. Da ist man aber nicht so richtig ran gegangen, denn es ist stark moralisch verwerflich. Eigentlich richtige Slums wie in den Großstädten der USA, wo sich Obdachlose selbst provisorisch Unterkünfte zusammen schusterten. Die Gegend ist ärmlich. Die meisten Firmen entlohnen Facharbeiter außertariflich, womit ich meine, weit unter Tarif.
>Denn wenn man nur 640€ netto im Monat verdient, da müßte es denn auch >Wohnungen für 200 oder 250€ geben. Die gibt es aber nicht, denn es gibt Ich denke, was im Osten der Republik abgelaufen ist, das wird im Westen nicht unmoeglich sein. (Immobilien-Crash) Erst vor ein paar Wochen habe ich bei immobilienscout.de ein Haus in Goerlitz fuer ein paar Tausend Euro gesehen. Man muss aber aufpassen, dass es einen richtigen Abwasseranschluss hat, ansonsten wird es teuer.
Jürgen G. schrieb: > Man muss aber aufpassen, dass es einen richtigen Abwasseranschluss hat, > ansonsten wird es teuer. Im 19. Jahrhundert gab es in der Region Trier die Klöckner-Werke. Bleischmelze. Dazu findet man sogar was in Wikipedia. Arbeiter hatten da billige Werkssiedlungen, kleine minimalistische Holzbretterbuden wirklich nur für maximal 4 Personen. Die verfaulten aber inzwischen auch, oder waren vom Holzwurm befallen. Die Grundstücke waren auch nichts wert. Mir noch bekannte Nachfahren (Großtante) bekamen Grundstück mit Haus um 1980 herum für schlappe 1000DM zum Kauf angeboten, und die machten das auch. Mußten dafür jeden Pfennig zusammen kratzen, weil es auch schon Niedriglöhner waren. 1000DM ist der Preis eines neuen Camping-Zeltes, das muß man sich mal vorstellen!!! So nach und nach haben sie da ein schmuckes kleines Haus draus gestaltet, denn die hatten bei weitem keinen Reichtum, und auch Arbeitslose in der Familie. Keller und Dachboden gibt es da auch nicht. Hauptsache, es reicht zum unabhängigen Wohnen. Die Gegend ist nicht attraktiv, aber landschaftlich schön. Mit Immobilienmakelei war dort in der Gegend nie was zu machen. Und das im Westen, nicht im Osten.
Jürgen G. schrieb: > Man muss aber aufpassen, dass es einen richtigen Abwasseranschluss hat, > ansonsten wird es teuer. Bei ner ordentlichen Straße auch. Jürgen G. schrieb: > dann KANN die dt. Firma NICHT das 3-fache an Gehaeltern zahlen. Können sie schon, wenn sie produktiver bessere Qualität produziern. Auch können Chinesen nicht so die Märkte erobern wie das die einheimische Wirtschaft kann. Uhu Uhuhu schrieb: > Witzbold. Willst du sie in den Konkurs schicken? Wieso treibt das Firmen in den Konkurs wenn man bei denen Verantwortung abverlangt? Mal abgesehen davon heißt das heutzutage Insolvenz, aber die erreicht man eher durch Managementfehler.
Uhu Uhuhu schrieb: > Deutschland hat die vergangenen 10 Jahre jeweils über 100 Mrd. € > Außenhandelsüberschüsse produziert. D.h., Waren im Wert von über 100 > Mrd. € wurden jedes Jahr exportiert, ohne daß die, die die Waren > hergestellt haben, einen Gegenwert dafür bekamen. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Waren bezahlt wurden. Sonst müsste man jeder Jahr neue "dumme" Firmen finden, die ins Ausland exportieren. Porsche wäre schon längst Pleite. Was die Chefs mit der Kohle machen - ob aus dem Ausland oder aus dem Inland - ist dagegen eine ganz andere Frage. Die Frage ist, WARUM kaufen die anderen Länder das Zeugs von uns? Es ist teuer, aber es ist auch GUT. Nur für überdurchschnittliche Waren kann man überdurchschnittliche Preise verlangen. Der Motor unseres Wohlstandes sind die innovativen Produkte, die mit Hilfe der Ingenieure und Forscher hierzuzlande entwickelt wurden.
Michael K-punkt schrieb: > Die Frage ist, WARUM kaufen die anderen Länder das Zeugs von uns? Es ist > teuer, aber es ist auch GUT. Nur für überdurchschnittliche Waren kann > man überdurchschnittliche Preise verlangen. Ein Golf beispielsweise kostet in Frankreich für Franzosen nur einen Bruchteil des deutschen Preises. Vielleicht 60 oder 70%. Das Lohnniveau ist in Frankreich geringer. Sonst würden die doch da im Land nur ihre Franzosenautos fahren, die bei uns wiederum teurer nach deutschem Preisniveau verkauft werden, oder???
Michael S. schrieb: > Mal abgesehen davon heißt das > heutzutage Insolvenz, aber die erreicht man eher durch > Managementfehler. Und zu üppige Personalaustattung ist kein Managmentfehler?
Uhu Uhuhu schrieb: > Und zu üppige Personalaustattung ist kein Managmentfehler? Das wäre einfach zu billig. Das Management muss auch dafür sorgen das die Märkte entsprechend erschlossen werden. Wenn Märkte dann schwächeln, muss nicht gleich gefeuert werden, sondern man kann zum Instrument der Kurzarbeit greifen bis sich der Markt wieder erholt. Außerdem darf man nicht nur einen Markt in Fokus haben, sondern möglichst viele Märkte.
Michael S. schrieb: > Das Management muss auch dafür > sorgen das die Märkte entsprechend erschlossen werden. Und wenn die ganze Wirtschaft nicht nur lokal schwächelt? > Wenn Märkte dann schwächeln, muss nicht gleich gefeuert > werden, sondern man kann zum Instrument der Kurzarbeit > greifen bis sich der Markt wieder erholt. Wenn genügend Rücklagen vorhanden sind, mag das gehen. Nur Firmen, denen Heuschrecken, oder die Banken im Nacken sitzen, haben das in aller Regel nicht. > Außerdem darf man nicht nur einen Markt in Fokus haben, sondern > möglichst viele Märkte. Sag das mal einem Mittelständler... So einfach, wie du dir das denkst, ist es nicht. Der Markt ist ein Haifischbecken. So lange die Deregulierungen der vergangenen 15 Jahre nicht revidiert werden, schon gar nicht.
Uhu Uhuhu schrieb: > Sag das mal einem Mittelständler... Die hören doch sowieso nicht zu, egal zu welcher Wirtschaftsschicht die gehören. Besserwisserei und Borniertheit ist doch der Normalzustand bei denen. Das ist meine Beobachtung viele Individuen die mir im Leben schon mal begegnet sind oder von denen man mal eine Reportage gesehen hat.
@Michael S. Das sieht nicht so aus, als hätte es viel Sinn, mit dir zu diskutieren... Wenn du ne Ahnung hättest, wieviele deiner geschmähten Mittelständler kurz davor sind, den ganzen Mist hinzuschmeissen, würdest du vielleicht mal drüber nachdenken. Das sind genau die, die ständig von allen Seiten geschröpft werden. Es kümmert sich keiner drum, es kräht kein Hahn danach, die bekommen keine Subventionen, da kommt kein Politiker, wenn es mal schief läuft. Das sind die, die geschätzte 2/3 der Wirtschaftsleistung Deutschlands ausmachen, im Steueraufkommen siehts ähnlich aus. Grosskonzerne beschäftigen deutschlandweit nur eine absolute Minderheit der Arbeitenden, Steuern zahlt, soweit ich weiss, auch kaum einer von denen. Solch dämliches Gelaber kotzt mich einfach an.
Michael S. schrieb: > Besserwisserei und Borniertheit ist doch der Normalzustand > bei denen. Bei dir offenbar auch...
H.joachim Seifert schrieb: > Das sieht nicht so aus, als hätte es viel Sinn, mit dir zu > diskutieren... Wer will schon mit denen diskutieren. Die stellen nur Forderungen und bieten so gut wie keine Gegenleistung. Kein sehr ausgewogenes Verhältnis, würde ich sagen. Von mir aus können die auch verhungern. H.joachim Seifert schrieb: > Solch dämliches Gelaber kotzt mich einfach an. Nur zu, ein bisschen mehr Farbe wäre hier auch nötig. Uhu Uhuhu schrieb: > Bei dir offenbar auch... Haste nichts zu kleben, Alleskleber?
Uhu Uhuhu schrieb: >> Konten werden über den Freistellungsauftrag über das Bundesamt >> f. Finanzen abgeglichen. > > Soviel ich weiß, stimmt das nicht mehr. Die Konten sind mittlerweile > alle beim Bundesamt f. Finanzen registriert und so können sie sie auch > alle sehr schnell finden. Nachtrag: Automatisierte Kontostammdatenabfrage http://leipzigerkamera.twoday.net/stories/4070562/ Das ist also nichts mit der auf irgend einem geheimen Konto versteckten Millionen... es sei denn, es ist im Ausland. Aber auch da sind unsere Gerechtigkeitsbehörden schon lange kräftig am Sägen und Hämmern.
Uhu Uhuhu schrieb: > Das ist also nichts mit der auf irgend einem geheimen Konto versteckten > Millionen... es sei denn, es ist im Ausland. Aber auch da sind unsere > Gerechtigkeitsbehörden schon lange kräftig am Sägen und Hämmern. Heheeeeee. ;-) Schlagzeile am Wochenende auf der Titelseite meiner Tageszeitung: "50 Milliarden Euro Schwarzgeld auf Luxemburger Konten." Irgendeiner hat mal wieder ne CD mit ein paar Kundendaten aus einer Bank heraus geschmuggelt, und sie deutschen Behörden zum Kauf angeboten. Aber die Luxemburger blieben bisher noch ganz schön widerstandsfähig, hatten ja auch schon mal offenen Streit mit dem deutschen Finanzminister. Das Hartz-Amt hat wohl für seine Schäfchen auch direkten Zugriff auf deutsche Kontendaten.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber die Luxemburger blieben bisher noch ganz schön widerstandsfähig, > hatten ja auch schon mal offenen Streit mit dem deutschen > Finanzminister. Ja, man muß endlich dem Arbeiter die Villa im Tessin wegnehmen. Sollte Steinbrück der nächste Bundeskanzler werden, dann wird er die Kavalerie in den Schurkenstaat Luxemburg schicken.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Schlagzeile am Wochenende auf der Titelseite meiner Tageszeitung: > > "50 Milliarden Euro Schwarzgeld auf Luxemburger Konten." http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,792155,00.html "Dabei geht es um 3000 Personen, die ihr Geld bei der britischen HSBC-Bank in Luxemburg angelegt haben. Einige von ihnen sollen dreistellige Millionenbeträge an Schwarzgeld im Herzogtum gebunkert haben." "Die Angelegenheit ist auch peinlich für Luxemburg." http://www.ftd.de/politik/deutschland/:peinlich-fuer-juncker-steuersuender-cd-entlarvt-luxemburg/60115911.html " .. offenbar durch eine Indiskretion vorab verraten worden. .. Da aber zahlreiche Behörden und sogar Anwälte bereits eingeweiht gewesen waren, seien Mitte vergangener Woche Informationen über die Razzia durchgesickert. In einer Notaktion seien Steuerfahnder deshalb seit vergangenem Freitag ausgerückt, "um zu retten, was noch zu retten ist."" http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-10/steuerhinterziehung-razzia-cd Sie werden sich wohl nur auf die Fälle konzentrieren, wo auch wirklich was zu holen ist.
Uhu Uhuhu schrieb: > > Ja, man muß endlich dem Arbeiter die Villa im Tessin wegnehmen. > Bei Ausgrabungen gefunden? http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/KontinuitaetUndWandel_plakatStaeckTessin/index.html Arno
Wilhelm Ferkes schrieb: > Das Hartz-Amt hat wohl für seine Schäfchen auch direkten Zugriff auf > deutsche Kontendaten. Glaube ich eher nicht. Wohl nur wenn ein Anfangsverdacht vorliegt, also in etwa so wenn die Ex einen verpfiffen hat.
Michael S. schrieb: > Glaube ich eher nicht. Lesen scheint nicht deine Stärke zu sein. Sieh dir den Link an, den ich weiter oben gepostet habe. Tipp: Das Stichwort lautet Sozialbetrug.
Michael S. schrieb: > Glaube ich eher nicht. Wohl nur wenn ein Anfangsverdacht vorliegt, > also in etwa so wenn die Ex einen verpfiffen hat. Das kommt wohl ein wenig auch auf das Bundesland und das regionale Amt an. Denn in Sozialforen liest man gelegentlich, daß es von Amt zu Amt keineswegs bundesweit Gleichbehandlung gibt. Na ja, ich war ja mal ein einziges mal beim Hartz-Amt, richtig in der Abteilung Hartz und ALG2. Nicht bei meiner normalen Vermittlung, das sind ja zwei völlig unabhängige Abteilungen, wenn auch im selben Haus unter gebracht. Hab mich mal etwas schlau gemacht, welche Bedingungen ich für einen Wohngeldzuschuß erfüllen müßte. Also als noch nicht angemeldeter Hartzer braucht man mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Job mit mindestens 15 Wochenstunden, 400€-Job gilt nicht. Auch nicht, wenn man mehrere 400€-Jobs hat. Jaaaa, und die Tante sagte mir dann, daß bei einem Antrag meine Randbedingungen überprüft würden, und sie hätten das am PC gleich in 5 Minuten, alles über meine Besitzverhältnisse. Was mit den Besitzverhältnissen gemeint ist, da muß man gar nicht lange raten. Sicherlich nicht die halb abgewohnten Möbel oder das ältere Auto. Denn die findet man nicht im Internet.
Aber um zum Thema zurückzukommen: Wer ohnehin nicht viel hat und dann bei drohendem H4-Bezug vorher sein Erspartes unter der Bettdecke versteckt - ich könnts verstehen. Genauso wie einer, der Pfandflaschen einsammelt und einlöst die paar Euro NICHT beim H4-Amt angibt. Nur wenn einer wirklich große Beträge hat und auch auf lange Sicht nicht von H4 abhängig ist und die Stütze nur mitnimmt weil es eine Gesetzeslücke gibt... das geht natürlich nicht. Wo jetzt genau die Grenze ist muss jeder für sich entscheiden. Ich käme mir schäbig vor, wenn ich ne Million in Luxemburg hätte und gut davon leben könnte und gleichzeit als armer Schlucker hier H4 einstreiche.
Wo wir beim Thema sind - wo wuerde man denn praxisnah kleines (sagen wir, maximal vierstellig) Geld unterbringen? Angenommen ich habe neben dem Studium meinen kleinen Job und will das ueberschuessige Geld sparen, um zB meine Freundin zu ihrem Geburtstag mit einem Urlaub in Kanada zu begluecken... Konto in der Schweiz? Bargeld? Und wenns brennt? ;) Bei Mama auf dem Sparbuch? Hoffen wir, dass sie nicht vergiss wems gehoert, wenn sie mal dement wird :D
Wilhelm Ferkes schrieb: > Das kommt wohl ein wenig auch auf das Bundesland und das regionale Amt > an. Das Ding heißt Kontostammdatenabfrage und ist im „Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit“ festgelegt. http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&start=//*%5B@attr_id=%27bgbl103s2928.pdf%27%5D Nur ganz große Deppen meinen, davon würde kein Gebrauch gemacht: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Zahl-der-Kontenabfragen-im-Jahr-2007-auf-fast-100-000-gestiegen-184936.html Man hängt das nicht so an die große Glocke, weil man damit ja die pöhsen Sozialbetrüger überführen will...
>kann es sein, dass man sprichwörtlich der Gearschte ist, wenn man in
jungen Jahren anfängt zu sparen, um später auf einen zukommende Kosten
abdecken zu können?
Ja ist ein bekanntes Problem unseres leistungsfeindlichen Systems
(welches "Sparer" bestraft - also besser Geld verprassen).
Die Lösung lautet wie öfters: bedingungsloses Grundeinkommen.
Ist nichts ganz so einfach zu denken - nix für geistige Tiefflieger.
Also z.B. Unternehmer die eine Drogeriekette erschaffen haben (nix
geerbt) schaffen sowas auf die Reihe zu bekommen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das kommt wohl ein wenig auch auf das Bundesland und das regionale Amt >> an. > > Das Ding heißt Kontostammdatenabfrage und ist im „Gesetz zur Förderung > der Steuerehrlichkeit“ festgelegt. > http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesa... > > Nur ganz große Deppen meinen, davon würde kein Gebrauch gemacht: > http://www.heise.de/newsticker/meldung/Zahl-der-Ko... Ääh, Uhu, ich weiß ja Bescheiß, ääh, Bescheid. Frage überall mal überdurchschnittlich oft. Was man nicht immer so direkt im Internet findet, oder es zu streng juristisch formuliert ist. Ri-ra-rum, wer nicht fragt bleibt dumm. ;-)
Michael K-punkt schrieb: > Wer ohnehin nicht viel hat und dann bei drohendem H4-Bezug vorher sein > Erspartes unter der Bettdecke versteckt - ich könnts verstehen. Das MUSS man verstehen, wenn es sich mal etwa um Beträge handelt, die für kaum einen Gebrauchtwagen reichen. Nicht wie aktuell im Luxemburger Bankenskandal, wo Einzelpersonen 3-stellige Millionenbeträge weg aus dem Focus schieben. Ich wohne ja in der Region Grenzgebiet Luxemburg, und wenn ich über die Grenze zur Tanke fuhr, mann, da hatte ich nicht selten schwarze Luxuslimousinen mit Nadelstreifentypen drin und Frankfurter Kennzeichen vor oder hinter mir. Keine Ahnung, was die da machen. > Genauso wie einer, der Pfandflaschen einsammelt und einlöst die paar > Euro NICHT beim H4-Amt angibt. Das ist wirklich die Krönung von Witz. Der Hartzer soll noch gefundene Pfandflaschen angeben, um sie sich vom Hartz-Geld gleich wieder abziehen zu lassen. Da überschätzen sie wohl gewaltig die Doofheitsgrenze unserer Mitbürger. Noch nicht mal ein Straßenfeger, der sonst nichts gelernt hat, kann so blöd sein. Intelligenz hat gottseidank nicht nur mit Wissen und Schulbildung zu tun. Wie in einem früheren Staatsbetrieb: Richtigerweise hätte ich jede 2€ Trinkgeld eines Kunden angeben müssen, wo man einen ganzen Tag gearbeitet hat. Also ein Glas Bier. Die wären mir dann vom Gehalt abgezogen worden, und zwar netto auf brutto hochgerechnet. So krank und kaputt war aber kein Kollege wirklich. Es soll ja in der Arbeit auch etwas Spaß machen, und man freut sich über die klitzekleinen Dinge. Die 2€ sind eine persönliche Anerkennung, nicht wegen der Arbeit. Mann, was legten wir uns doch erst richtig ins Zeug, wenn ein Kunde morgens schon mal 20 Euronen springen ließ. Und das bekommt indirekt auch dem Unternehmen, weil mehr Spaß und Arbeitselan da ist!!! Gelegentlich luden Kunden mich auch zu ihrem Mittagessen mit ein. Aber aus Anerkennung meiner Person. Denn im Grunde liebte ich meine Kunden und meine Arbeit, das kommt auch gut rüber. Dann hatte ich natürlich die Ausgaben fürs Mittagessen gespart. Ist das auch schon Bestechung oder Unterschlagung?
S. F. schrieb: > Die Lösung lautet wie öfters: bedingungsloses Grundeinkommen. Auf Deutsch: Hartz-IV für alle.
S. F. schrieb: >>kann es sein, dass man sprichwörtlich der Gearschte ist, wenn man in > jungen Jahren anfängt zu sparen, um später auf einen zukommende Kosten > abdecken zu können? > > Ja ist ein bekanntes Problem unseres leistungsfeindlichen Systems > (welches "Sparer" bestraft - also besser Geld verprassen). > > Die Lösung lautet wie öfters: bedingungsloses Grundeinkommen. > Ist nichts ganz so einfach zu denken - nix für geistige Tiefflieger. > Also z.B. Unternehmer die eine Drogeriekette erschaffen haben (nix > geerbt) schaffen sowas auf die Reihe zu bekommen. Also, wenn ich ehrlich bin, dann kommt mir als erster in den Kopf "dann ruh ich mich auch erst mal aus." Ich glaube der dm-Mann ist aber auch nicht doof und das Stichwort Grundeinkommen nur eines der Komponenten. Eine andere ist, so weit ich ich erinnere, eine drastisch hohe MwSt. Das Grundeinkommen muss ja finanziert werden.
Michael K-punkt schrieb: > Das Grundeinkommen muss ja > finanziert werden. Ich denke mal das dann so mancher mit einem Grundeinkommen aber ohne Job viel leichter eine eigene Existenz gründet und so dem Staat ein vielfaches an Steuern verschafft, als das was der Staat da investiert hat. Die meisten machen diesen Schritt nicht weil sie Angst haben vor dem Erfolg und man dann dem Staat die Erfolgsbeteiligung nicht gönnt. Vereinfacht ausgedrückt, wer nix investiert hat auch keinen Profit verdient. Nur der Staat will IMMER profitieren und das tut er auch.
Michael S. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Das Grundeinkommen muss ja >> finanziert werden. > > Ich denke mal das dann so mancher mit einem Grundeinkommen aber > ohne Job viel leichter eine eigene Existenz gründet und so dem > Staat ein vielfaches an Steuern verschafft, als das was der Staat > da investiert hat. Die meisten machen diesen Schritt nicht weil > sie Angst haben vor dem Erfolg und man dann dem Staat die > Erfolgsbeteiligung nicht gönnt. Vereinfacht ausgedrückt, wer > nix investiert hat auch keinen Profit verdient. Nur der Staat > will IMMER profitieren und das tut er auch. Warum sollte einer Arbeiten, wenn ein Grundeinkommen in vielfacher Höhe des H4-Satzes OHNE Arbeit rüberkommt? Dass ein paar Selbständige 120 Mrd. Euro pro Monat als Steuer zusammenbekommen erscheint mir sehr erwartungsvoll! (80 Mio. Leute a 1500 Euro pro Monat)
Michael K-punkt schrieb: > Warum sollte einer Arbeiten, wenn ein Grundeinkommen in vielfacher Höhe > des H4-Satzes OHNE Arbeit rüberkommt? Wo hast du denn das mit der "vielfachen Höhe des H4" her? Davon war doch beim Erfinder des ganzen nie die Rede. Das Grundeinkommen sichert auch in keinster Weise das, was man hierzulande Wohlstand nennt - nicht mal ansatzweise. Die Höhe läge wohl auch eher unter dem was an H4 inkl. Miete etc. gezahlt wird. Der Gedanke der dahinter steht ist viel mehr den einzelnen Bundesbürger (so er denn in Not) vom Zwang gegenüber einem Amt zu befreien, das wie allgemein bekannt ist auch nicht die Probleme des Arbeitsmarktes löst und zudem noch einen Rattenschwanz an Overhead mit sich bringt. Machen werden sie das sowieso nicht, denn dann müssten sie sich von ihrer verdammten Lügenstatistik verabschieden, die den Wirtschaftsvertretern und der uninformierten Masse vorgaugelt, das in D-Land die Arbeitslosigkeit (im Vergleich) nicht allzu hoch ist. Die müssen erst mal die Finanzkrise überstehen und die wird noch ein Weilchen anhalten. Gnade uns Gott wenn die Bürgschaften Bar Cash fällig werden (sollten). Dann kommt der von "Mr. Dax" prognostizierte Reset.
g. c. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: > >> Warum sollte einer Arbeiten, wenn ein Grundeinkommen in vielfacher Höhe >> des H4-Satzes OHNE Arbeit rüberkommt? > > Wo hast du denn das mit der "vielfachen Höhe des H4" her? Davon war doch > beim Erfinder des ganzen nie die Rede. Das Grundeinkommen sichert auch Ich meine, da waren mal 1500 Euro im Gespräch. Macht bei einer vierköpfigen Familie dann 6000 Euro NETTO bar auf die Kralle. Gut, dafür müssen manche von uns fast nen halben Tag für arbeiten - aber so direkt an der Armutsgrenze ist es nicht... grad im Netz gestöbert: http://www.bag-shi.de/BAGSHI_Archiv/sozialpolitik/arbeitslosengeld2/regelsatz-und-existenzgeld Das Existenzgeld ist ein Grundeinkommen, festgesetzt auf 800 Euro monatlich plus dem Betrag für die gesetzliche Krankenversicherung und wird dynamisiert. Das Existenzgeld ist unpfändbar. Zusätzlich zum Existenzgeld werden die tatsächlichen Wohnkosten inklusive warmer Betriebskosten übernommen. Dabei ist jedoch der jeweilige Mietspiegel sowie die angemessene Wohnungsgröße zu berücksichtigen. So wird die Übernahme der Wohnkosten auf den ortsüblichen Durchschnittswert begrenzt. 800 Euro plus Krankenkasse plus Wohnung WARM!!! = schon mal gut und gerne deutlich mehr als 1000 Euro, eher in Richtung 1500. Also bitte: Wer soll das erwirtschaften?
g. c. schrieb: > Die müssen erst mal die Finanzkrise überstehen und die wird noch ein > Weilchen anhalten. Wenn die überwunden ist, kommt gleich der nächste Staat, wenn man nicht schon vorher. Da sagen sich die Staaten doch, lass uns doch das die reichen Industriestaaten zahlen und wird leben einfach so weiter. Das da auch Eigeninitiative verlangt wird ist doch durchaus berechtigt, auch wenn die Umsetzung kaum zu erwarten ist. > Gnade uns Gott wenn die Bürgschaften Bar Cash fällig > werden (sollten). Dann kommt der von "Mr. Dax" prognostizierte Reset. Ich denke mal das das ebenso wie bei Versicherungen rückversichert ist. Ich befürchte nur, das wir diese Versicherung sind und das die Zeche irgend wann über eine Hyperinflation verrechnet wird.
Michael K-punkt schrieb: > 800 Euro plus Krankenkasse plus Wohnung WARM!!! = schon mal gut und > gerne deutlich mehr als 1000 Euro, eher in Richtung 1500. Ich hab das eher anders in Erinnerung, so um die +- 1000 Euro. Das Modell der FDP war eher beim Existenzminimum. Mit Miete drauf war da nix. Kann aber nicht mehr mit Bestimmtheit sagen ob dem so ist. Vor gar nicht langer Zeit gabs ein Nachtgespräch mit Volker Panzer im ZDF. Da war der Gründer der dm Drogeriemärkte anwesend und hat sein Modell erläutert. Vielleicht lässt sich's noch abrufen in der Mediathek.
g. c. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: > >> 800 Euro plus Krankenkasse plus Wohnung WARM!!! = schon mal gut und >> gerne deutlich mehr als 1000 Euro, eher in Richtung 1500. > > Ich hab das eher anders in Erinnerung, so um die +- 1000 Euro. Das > Modell der FDP war eher beim Existenzminimum. Mit Miete drauf war da > nix. Kann aber nicht mehr mit Bestimmtheit sagen ob dem so ist. Vor gar > nicht langer Zeit gabs ein Nachtgespräch mit Volker Panzer im ZDF. Da > war der Gründer der dm Drogeriemärkte anwesend und hat sein Modell > erläutert. Vielleicht lässt sich's noch abrufen in der Mediathek. Für die Finanzierungsfrage ist es auch egal ob es 500, 1000 oder 1500 Euro sind. Wenn alle das bekommen und keiner mehr schafft ist die Kasse bald leerer als leer. Es kehren dann griechische Verhältnisse ein. Die hohe Beamtenquote mit 60 Jahre in Rente bei 95% des letzten Gehaltes kann man ja dort schon von einem Bürgergeld sprechen. Keiner schafft was und alle kassieren. Das geht nicht gut.
"der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln" ? leider ist es eben nicht so. Der Drogeriekettenunternehmer hat eben seine Drogeriekette nicht per Zufall sondern der hat eben ein wenig mehr Grips als wir hier. Ja wir sind eine Leistungsgesellschaft und das ist gut so. Wie realistisch ist also die Chance das ein Politikstammtischler der gerade mal das Thema Grundeinkommen aufgeschnappt hat, dem Drogeriekettenunternehmer die angeblichen Fehler ("dann arbeitet keiner mehr", ...) seiner Logik in einer seiner zahlreichen Vorträge darzulegen? Der Drogeriekettenunternehmer hat schon zahlreiche Bücher darüber geschrieben.
Na, von 1500 Euro kann man zwar gut leben, aber nicht im Luxus und jeder versucht ja so viel zu verdienen um Luxus zu erreichen, oder nicht?
S. F. schrieb: > Wie realistisch ist also die Chance das ein Politikstammtischler der > gerade mal das Thema Grundeinkommen aufgeschnappt hat, dem > Drogeriekettenunternehmer die angeblichen Fehler ("dann arbeitet keiner > mehr", ...) seiner Logik in einer seiner zahlreichen Vorträge > darzulegen? Der Drogeriekettenunternehmer hat schon zahlreiche Bücher > darüber geschrieben. 1. Es ist richig, dass die plumpe Darstellung "Alles bleibt wie es ist, nur dass jetzt jeder 1500 Euro kriegt" zu einseitig ist und man die anderen Rahmenbedingungen auch kennen sollte (MwST von 50% oder ähnlich). 2. Die Anzahl der Bücher sagt erst einmal wenig über deren Qualität. Erich von Däniken hat auch "zahlreiche Bücher" geschrieben.
Michael K-punkt schrieb: > Für die Finanzierungsfrage ist es auch egal ob es 500, 1000 oder 1500 > Euro sind. Nein, das ist ganz und gar nicht egal. > Wenn alle das bekommen und keiner mehr schafft ist die Kasse > bald leerer als leer. Die ist sowieso schon lange leer. Außerdem bekommt das Geld nicht jeder ausgezahlt, sondern bei entsrechendem Einkommen als Steuergutschift gutgeschrieben. Aber man muss sich damit etwas länger befassen als hier mit zwei Forenabsätzen und auch mal bereit sein seine Denkblockaden in Frage zu stellen. Diese Denkblockaden tragen wir alle täglich mit uns herum. > Es kehren dann griechische Verhältnisse ein. Das hat damit mal gar nichts zu tun. Ein Staat der nicht mal ein Katasteramt hatte von dem will ich gar nicht wissen welchen Schlendrian der sonst noch so duldete.
Michael K-punkt schrieb: > Erich von Däniken ist ein netter Geschichtenerzähler, aber ganz bestimmt keiner der mal so erfolgreich wie der Gründer der dm-Kette im Wirtschaftsleben stand.
g. c. schrieb: > Ein Staat der nicht mal ein > Katasteramt hatte von dem will ich gar nicht wissen welchen Schlendrian > der sonst noch so duldete. Wozu auch ein Katasteramt? Bisher ging es in Griechenland auch so ganz gut. Die Yachten im Hafen von Piräus sind in den letzten Jahren nicht kleiner geworden. Und noch ne Frage: Steuergutschrift bei entsprechendem Einkommen klingt gut. Doch wo kommt das entsprechende Einkommen her? Schon heute "lohnen" sich doch Niedriglohn-Jobs nicht, weil man unter dem Strich weniger hat als H4. Die Leute, die aus Spaß an der Freude jeden Tag auf die Arbeit gehen kann man an den Fingern einer kriegsversehrten Hand abzählen. Kassierin im Supermarkt? Bleibt zu Hause! Einräumer für die Regale im Supermarkt? Bleibt garantiert auch zu Hause! Lastwagenfahrer, der den Yogurt anrollt? Bleibt zu Hause! Die Grundeinkommensempfänger werden sich also erst mal umsehen, wenn sie zum Supermarkt laufen und dort ist dann auch gar keiner mehr.... Von geschlossenen Modeläden, der Müllabfuhr, den Schulen, den Kitas etc. mal ganz abgesehen. Keiner da, erst mal die Grundeinkommensferien machen. Wenn also alle feststellen, dass keiner mehr die notwendigen Arbeiten macht wird man Geld zusammenlegen und ein paar Ausländer ins Land holen, die die Arbeit dann machen. Dafür hat man dann etwas weniger Grundeinkommen... Aber halt, die Forderung ist ja, dass JEDER in Deutschland diese Geld bekommt.
Michael K-punkt schrieb: > Wozu auch ein Katasteramt? Weil du ohne die Kenntnis der Grundstücksverhältnisse wohl kaum entsprechende Steuern und Abgaben erheben kannst. > Und noch ne Frage: Steuergutschrift bei entsprechendem Einkommen klingt > gut. Doch wo kommt das entsprechende Einkommen her? Wo kommt es denn jetzt her? Von denen die im Erwerb stehen. Daran ändert sich auch erst mal nix. Nochmal, ich glaube du unterliegst dem Irrtum anzunehmen, dass die halbe Republik sich lieber mit dem Existenzminimum zufrieden gibt, anstatt einer geregelten Tätigkeit mit adäquatem Einkommen nachzugehen. Das Grundeinkommen ist eine Art notwendige Voraussetzung um sein Leben frei gestalten zu können aber eben keine HINREICHENDE Voraussetzung. Auch dann (mit GE) werden viele ihren gewohnten 400 Euro-Jobs o.ä. nachgehen, um ihren Lebensstandard zu erhöhen. Begreife es als eine Art freiwillig gewährte Aufstockung ohne Druck vom Amt. Sozialausgaben gibt es auch ohne GE bereits und zwar nicht wenig. Das ganze System müsste umgekrempelt werden. Möglicherweise fallen dafür andere Sozialleistungen wie Kindergeld weg (weiß ich nicht). Wie gesagt, beschäftige dich mal genauer damit und dränge mich hier jetzt nicht in die Rolle des Verfechters dieser Idee. Ein bisschen mehr an Nachdenkarbeit braucht es jedenfalls. Das unsere heutigen Systeme (H4) besser als ein GE sein sollen glaube ich jedenfalls nicht. Letztlich muss man das nüchtern durchrechnen. Das die großen Vermögen auf Dauer in der Hand einer kleinen Minderheit (1 Prozent der Bevölkerung) und zwar in allen Staaten bleiben können glaube ich auch nicht. Die Proteste zeigen uns das auf.
g. c. schrieb: > Wo kommt es denn jetzt her? Von denen die im Erwerb stehen. Daran ändert > sich auch erst mal nix. Nochmal, ich glaube du unterliegst dem Irrtum > anzunehmen, dass die halbe Republik sich lieber mit dem Existenzminimum > zufrieden gibt, anstatt einer geregelten Tätigkeit mit adäquatem > Einkommen nachzugehen. Nun, wenn einer als Lehrer arbeitet und ne vierköpfige Familie hat, dann kommt er NICHT auf 6000 Euro netto, so viel kann man verraten. Wenn ich weniger kriege als der Nachbar, der sich auf dem Liegestuhl räkelt, dann lass ich die Sache mit der Schule sein... Statt dessen würde ich andere Dinge mit mehr Elan vorantreiben: Was für die Gesundheit tun, Klavier und Theater spielen, Meditieren, Wandern, Lesen. Ich will dich auch nicht in die Rolle des Verfechters der Grundeinkommensidee machen und habe ja schon gesagt, dass zu diesem Ansatz noch weitere weitreichende Änderungen dazugehören, die die Sache unterm Strich wieder ganz anders aussehen lassen. Aber wenn ständig nur orakelt wird "...muss man halt die ganzen Bücher erst lesen..." dann wird da ein Dogma unter Berufund auf "höhere" Instanzen in den Raum gestellt. Und so ein Ansatz wird Leute, die die Dinge in technischen und elektronischen Dingen hinterfragen immer auf eine gewisse Distanzhaltung bringen. Ich schreib jetzt erst mal nix mehr dazu und wenn von deiner Seite der Kaffee nicht wieder aufwärmt wird ist das Thema auch durch.
Michael K-punkt schrieb: > Die Leute, die aus Spaß an der Freude > jeden Tag auf die Arbeit gehen kann man an den Fingern einer > kriegsversehrten Hand abzählen. Das tun die sicherlich nicht aus Spaß, sondern weil sie in besseren Zeiten Verbindlichkeiten eingegangen sind, wie z.B. einen Kredit für ne Eigentumswohnung abzustottern und nicht wollen das es vom Amt "verwertet" wird. Dann lieber nen Minijob um sich damit über Wasser zu halten. Sicher gibt es noch andere Gründe, aber sicherlich nicht aus "Spaß".
Michael K-punkt schrieb: > Nun, wenn einer als Lehrer arbeitet und ne vierköpfige Familie hat, dann > kommt er NICHT auf 6000 Euro netto, so viel kann man verraten. Das ist ja auch noch nicht wirklich festgelegt. Wie hoch das Grundeinkommen wäre und ob das dann jedem Einzelnen oder der Familie gezahlt wird, müsste man sehen. > Wenn ich weniger kriege als der Nachbar, der sich auf dem Liegestuhl > räkelt, dann lass ich die Sache mit der Schule sein... > > Statt dessen würde ich andere Dinge mit mehr Elan vorantreiben: Was für > die Gesundheit tun, Klavier und Theater spielen, Meditieren, Wandern, > Lesen. Warum auch nicht? Andere hätten vielleicht endlich mal Zeit, sich um ihre Angehörigen zu kümmern und bspw. selbst zu pflegen. Man könnte das dann, weil eben niemand mehr Angst vor Arbeitsplatzverlust haben müsste. Und natürlich sorgt genau dieses auch für gute Arbeitsplätze. AG müssten schon etwas "bieten", sonst käme keiner. Alleine schon diese Befreiung vom Damoklesschwert "Arbeitslosigkeit!" dürfte bei vielen Energien freisetzen. Man könnte ohne Probleme in eine Selbstständigkeit gehen, dann man hätte immer den Puffer im Rücken. Viele können das heute nicht, weil ihnen dieser fehlt. Was man auch nicht vergessen darf: Wenn man die Anlage des Geldes verhindert (wie auch immer), fliesst dieses ja wieder komplett in den Wirtschaftskreislauf und führt zu einer extrem hohen Binnennachfrage. > Ich will dich auch nicht in die Rolle des Verfechters der > Grundeinkommensidee machen und habe ja schon gesagt, dass zu diesem > Ansatz noch weitere weitreichende Änderungen dazugehören, die die Sache > unterm Strich wieder ganz anders aussehen lassen. Eben. Ob das Grundeinkommen in der vorgestellten Form tragfähig ist, sei dahingestellt, aber: aber es ist überhaupt mal ein Ansatz, eine Idee, wie wir das Problem der immer weniger werdenden Arbeit lösen können. Es muss überhaupt erstmal eine Diskussion gestartet werden. > Aber wenn ständig nur orakelt wird "...muss man halt die ganzen Bücher > erst lesen..." dann wird da ein Dogma unter Berufund auf "höhere" > Instanzen in den Raum gestellt. Und so ein Ansatz wird Leute, die die > Dinge in technischen und elektronischen Dingen hinterfragen immer auf > eine gewisse Distanzhaltung bringen. Ja, das stimmt. Aber es ist auch wichtig, dass man einfach mal gründlicher durchspielt, ob so etwas funktionieren könnte. "So ein Blödsinn!" (das kam nicht von Dir aber natürlich von anderen) hilft uns als Gesellschaft nicht weiter. > Ich schreib jetzt erst mal nix mehr dazu und wenn von deiner Seite der > Kaffee nicht wieder aufwärmt wird ist das Thema auch durch. Ich würde darüber gerne mal ausführlicher Diskutieren, aber ich fürchte, dass das insbesondere hier viel zu emotional und schließlich dann beleidigend würde, weil viele ihre Meinung durchdrücken wollen. Dabei wäre das (zumindest für mich) eine Diskussion mit offenem Ausgang: Eventuell funktioniert dieses Modell. Wenn nicht, vielleicht ein anderes? Hauptsache, wir bewegen uns überhaupt mal in eine neue Richtung. Chris D.
Chris D. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Nun, wenn einer als Lehrer arbeitet und ne vierköpfige Familie hat, dann >> kommt er NICHT auf 6000 Euro netto, so viel kann man verraten. > > Das ist ja auch noch nicht wirklich festgelegt. Wie hoch das > Grundeinkommen wäre und ob das dann jedem Einzelnen oder der Familie > gezahlt wird, müsste man sehen. Nicht mal festgelegt ist wie die Regierung H4 ermittelt hat. Meines Wissen ist noch immer ein BGH-Urteil offen diese Festlegung mal transparent zu machen. Das einzige was sich da getan hat ist das Bildungspaket und Erhöhungen um 5 Euro und geplante Erhöhungen von 10Euro im Januar, die aber sofort wieder verpuffen, durch die Preiserhöhungen. >> Wenn ich weniger kriege als der Nachbar, der sich auf dem Liegestuhl >> räkelt, dann lass ich die Sache mit der Schule sein... Warum immer diese Vergleiche? Manche haben sich es erarbeitet und mache erspart und wieder andere erschwindelt. Das macht für einen Neider nicht wirklich einen Unterschied, finde ich. Wenn jemand im Lotto gewinnt wird er auch beneidet, also was solls? > Andere hätten vielleicht endlich mal Zeit, sich um ihre Angehörigen zu > kümmern und bspw. selbst zu pflegen. Hab ich sogar lange Zeit gemacht bis zum unvermeidlichem Ende. > Man könnte das dann, weil eben niemand mehr Angst vor > Arbeitsplatzverlust haben müsste. Soll ja auch mit einer Auszeit möglich sein, aber das ist wohl nur ein Ideal das nicht immer funktioniert. > Und natürlich sorgt genau dieses auch für gute Arbeitsplätze. AG müssten > schon etwas "bieten", sonst käme keiner. Das aus deiner Feder zu lesen ist schon beinahe ironisch. > Alleine schon diese Befreiung vom Damoklesschwert "Arbeitslosigkeit!" > dürfte bei vielen Energien freisetzen. Arbeitslosigkeit ist nur ein Posten im Lebenslauf, mehr nicht. Schafft den Lebenslauf ab und das Problem Arbeitslosigkeit ist weg. Mein Lebenslauf macht keine Verträge, ich mache die. > Man könnte ohne Probleme in eine > Selbstständigkeit gehen, dann man hätte immer den Puffer im Rücken. > Viele können das heute nicht, weil ihnen dieser fehlt. > Was man auch nicht vergessen darf: > Wenn man die Anlage des Geldes verhindert (wie auch immer), fliesst > dieses ja wieder komplett in den Wirtschaftskreislauf und führt zu einer > extrem hohen Binnennachfrage. Mein Reden. >> Ich will dich auch nicht in die Rolle des Verfechters der >> Grundeinkommensidee machen und habe ja schon gesagt, dass zu diesem >> Ansatz noch weitere weitreichende Änderungen dazugehören, die die Sache >> unterm Strich wieder ganz anders aussehen lassen. > > Eben. > Ob das Grundeinkommen in der vorgestellten Form tragfähig ist, sei > dahingestellt, aber: aber es ist überhaupt mal ein Ansatz, eine Idee, > wie wir das Problem der immer weniger werdenden Arbeit lösen können. Man müsste es erst mal ausprobieren um zu testen ob es auch funktioniert. Die Kritiker die gegen diese Idee sind haben sicher gute Argumente und die müssten erst mal wiederlegt werden, sonst wird das nie was. > Es muss überhaupt erstmal eine Diskussion gestartet werden. Die ist doch längst im Gange. >> Aber wenn ständig nur orakelt wird "...muss man halt die ganzen Bücher >> erst lesen..." dann wird da ein Dogma unter Berufund auf "höhere" >> Instanzen in den Raum gestellt. Und so ein Ansatz wird Leute, die die >> Dinge in technischen und elektronischen Dingen hinterfragen immer auf >> eine gewisse Distanzhaltung bringen. > > Ja, das stimmt. Aber es ist auch wichtig, dass man einfach mal > gründlicher durchspielt, ob so etwas funktionieren könnte. H4 funktioniert ja auch nicht richtig und da wurde sicher auch schon viel drüber nachgedacht. Leider wurde und wird die Last auf die ohnehin überlasteten Sozialgerichte abgewälzt und deren Möglichkeiten sind auch begrenzt. > "So ein Blödsinn!" (das kam nicht von Dir aber natürlich von anderen) > hilft uns als Gesellschaft nicht weiter. > >> Ich schreib jetzt erst mal nix mehr dazu und wenn von deiner Seite der >> Kaffee nicht wieder aufwärmt wird ist das Thema auch durch. > > Ich würde darüber gerne mal ausführlicher Diskutieren, aber ich fürchte, > dass das insbesondere hier viel zu emotional und schließlich dann > beleidigend würde, weil viele ihre Meinung durchdrücken wollen. Lass dich mal nicht Bange machen. Wenn eine Diskussion gut läuft, dann läuft sie eben, ansonsten kann man sich ja daraus leicht verabschieden und das Terrain den Trollen über lassen oder die Moderatoren bitten einzugreifen. > Dabei wäre das (zumindest für mich) eine Diskussion mit offenem Ausgang: > Eventuell funktioniert dieses Modell. Wenn nicht, vielleicht ein > anderes? Was versuchen ist immer besser als nichts zu machen. > Hauptsache, wir bewegen uns überhaupt mal in eine neue Richtung. Die Hoffnung stirbt zu Letzt.
Michael K-punkt schrieb: > Kassierin im Supermarkt? Bleibt zu Hause! > Einräumer für die Regale im Supermarkt? Bleibt garantiert auch zu Hause! > Lastwagenfahrer, der den Yogurt anrollt? Bleibt zu Hause! Man könnte alternativ den Leuten auch Löhne bieten, die ihnen ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen. Aber im Gegensatz zu irgendwelchen hochbezahlten Finanzjongleuren ist die Arbeit dieser leute ja "nichts wert".
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:boersenstar-im-interview-dirk-mueller-sieht-das-finanzsystem-am-ende/60117866.html Viel Spass beim lesen!
g. c. schrieb: > http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:boersenstar-im-interview-dirk-mueller-sieht-das-finanzsystem-am-ende/60117866.html > > Viel Spass beim lesen!
1 | ...inklusive einer gewaltigen Umverteilung von oben nach unten. |
Wenn das mal nicht reinstes Wunschdenken ist...
Uhu Uhuhu schrieb: > Wenn das mal nicht reinstes Wunschdenken ist... Wäre doch nur die Gegenreaktion zu dem was seit langem passiert. Er hat doch schön dargelegt welche Mechanismen da greifen. "Schäuble will Rettungsschirm auf 1000 Mrd. Euro hebeln" http://www.ftd.de/politik/deutschland/:euro-krise-schaeuble-will-rettungsschirm-auf-1000-mrd-euro-hebeln/60117772.html Das System hebelt sich selber aus.
Wenn du das Interview aufmerksam liest, wird auffallen, daß mit den angesprochenen Lastenausgleichsgesetzten immer die Reste des Mittelstandes enteignet wurden, die in der Zeit davor nicht alles verloren hatten. Leute wie Flick, Abs und Consorten kamen ziemlich ungeschoren davon und konnten aus der Krise sogar noch kräftig Gewinn ziehen. Genau dasselbe steht uns jetzt bevor: Da das Großkapital bekanntlich scheu wie ein Reh ist, wird man es nicht antasten und stattdessen nach alt bewährter Methode den Kleinen tief in die Tasche langen. Für die notwendige Infrastruktur wurde ja schon gesorgt: Diejenigen, bei denen was zu holen ist, sind registriert, das Bankgeheimnis ist faktisch abgeschafft und die Löcher, durch die kleines Kapital flüchten kann, werden mehr und mehr verrammelt - zur Not mit Kavalerie, wie Steinbrück seinerzeit drohte.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wenn du das Interview aufmerksam liest, wird auffallen, daß mit den > angesprochenen Lastenausgleichsgesetzten immer die Reste des > Mittelstandes enteignet wurden, die in der Zeit davor nicht alles > verloren hatten. Da hat Dirk Müller Beispiele aus der Vergangenheit aufgegriffen und wollte damit wohl nur andeuten, wie damals auf solche Krisen reagiert wurde. Er greift das Wort Lastenausgleich im jetzigen System über die Szenerien von "Steuererhöhungen" und "Währungsreform" auf. Ich denke er meint mit letzterem den Fall, dass der Euro scheitern könnte und wir zur alten Währung zurück müssen. Das mit den "Zwangshypotheken", naja .. Der klassische Mittelstand, das produzierende Gewerbe heutzutage ist doch viel stärker durch die Begleiterscheinung der Finanzkrise bedroht, nämlich durch Rückgang des Wachstums bzw. Rezession. Das Szenario Schuldenschnitt ist doch eher das Wahrscheinlichere nicht nur in Griechenland und dann sind die die Gelackmeierten, die ihre Kredite dort versenkt haben, also auch Aktionäre, Kapitalgesellschaften, Versicherungen etc. "Es wird den Wenigen, die Ansprüche an den Staat haben – etwa Anleihen – etwas weggenommen. Dadurch wird die Masse entlastet, denn sie müssen jetzt weniger von ihrem Einkommen über Steuern an Zinsen bezahlen." Die EU diktiert Reformen und Griechenland? "Im von der Finanzkrise erschütterten Griechenland haben landesweite Streiks gegen noch schärfere Einsparungen des Staates begonnen. Fluglotsen, Taxifahrer, Staatsbedienstete, Ärzte und Lehrer legten die Arbeit nieder." http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/protestwelle-generalstreik-legt-griechenland-lahm-11498150.html
g. c. schrieb: > Der > klassische Mittelstand, das produzierende Gewerbe heutzutage ist doch > viel stärker durch die Begleiterscheinung der Finanzkrise bedroht, > nämlich durch Rückgang des Wachstums bzw. Rezession. Das war bei den von ihm angesprochenen Ereignissen nicht anders. > Das Szenario > Schuldenschnitt ist doch eher das Wahrscheinlichere nicht nur in > Griechenland und dann sind die die Gelackmeierten, die ihre Kredite dort > versenkt haben, also auch Aktionäre, Kapitalgesellschaften, > Versicherungen etc. Das ist doch das Geld der kleinen Leute, sprich Lebens- und Rentenversicherungen - die Versucherung sagt: "sorry, das wollten wir nicht und das war leider nicht vorhersehbar." und Lieschen Müller guckt in die Röhre, aber das hatten wir alles schon. Die Großen setzen auf Sachwerte, gerne auch kreditfinanziert... Nein, das was dieser Herr Müller da macht, ist beheizen des Wunschdenkens kleiner Leute. Hätte er wirklich "revolutionäre" Gedanken zum Besten zu geben, dann wäre er längst in der medialen Versenkung verschwunden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Das ist doch das Geld der kleinen Leute, sprich Lebens- und > Rentenversicherungen. Auch aber nicht nur. Lebensversicherungen können sich viele kleinen Leute doch gar nciht mehr leisten. > Die Großen setzen auf Sachwerte, gerne auch kreditfinanziert... Schön wär's. Die Großen bedienen die Kapitalgesellschaften und lassen ihr Geld arbeiten. > Hätte er wirklich "revolutionäre" Gedanken zum Besten zu geben, dann > wäre er längst in der medialen Versenkung verschwunden. Revolutionen liegen dem Deutschen nicht. Der fragt dann immer erst mal nach ob das Betreten des Rasens auch erlaubt ist.
g. c. schrieb: > Schön wär's. Die Großen bedienen die Kapitalgesellschaften und lassen > ihr Geld arbeiten. Aber nicht, wenn das Geld dabei ist, sich in Wohlgefallen aufzulösen. In dieser Situation sind gekaufte Mäuler, wie dieser Müller gefragt, damit das Fußvolk sich in Sicherheit wiegt und die, die über bessere Expertise und Sachverstand verfügen, sich aus allem, was irgendwie nach Geld richt, verdünnisieren können, ohne das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen und ihr Kapital in konservativen, aber deutlich sichereren Anlagen unterzubringen. Sind sie aus den gefährdeten Anlagen raus, dann darf der Herr Müller sagen: "Ich habe mich geirrt".
Uhu Uhuhu schrieb: > g. c. schrieb: >> Schön wär's. Die Großen bedienen die Kapitalgesellschaften und lassen >> ihr Geld arbeiten. > > Aber nicht, wenn das Geld dabei ist, sich in Wohlgefallen aufzulösen. Das ist dann eher dein Wunsch, aber kaum Wirklichkeit. > In dieser Situation sind gekaufte Mäuler, wie dieser Müller gefragt, Von wem soll der denn gekauft sein? Zeige mir mal einen der so lange im Gewerbe ist wie Müller. Gegen den sind die ganzen Apologeten vom BDI doch gekaufte Glaubensprediger des Großkapitals. Wahrscheinlich gehört denen sogar die Parteizentrale der FDP.
g. c. schrieb: > Das ist dann eher dein Wunsch, aber kaum Wirklichkeit. Wie kommst du denn darauf? > Von wem soll der denn gekauft sein? Es gibt ein altes Sprichwort: Wes Brot ich eß, des Lied ich sing.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wie kommst du denn darauf? Weil es nun mal nicht stimmt. >> Von wem soll der denn gekauft sein? > Es gibt ein altes Sprichwort: Wes Brot ich eß, des Lied ich sing. So? Und wie kommt es, dass gerade Müller nun mal gar nicht so ins Klischee des kalt agierenden Börsenmaklers passt? Außerdem hast du seine Ausführungen sowieso falsch verstanden, von wegen "das Fußvolk in Sicherheit wiegen". Das hat er ganz und gar nicht gesagt, ganz im Gegenteil. Er hat als einer der Wenigen die Perversion des Zinsenzinssystems verstanden und öffentlich gemacht. Was erwartest du eigentlich? Klappe halten, gar nichts sagen?
g. c. schrieb: > Weil es nun mal nicht stimmt. Das wird man erst hinterher sehen. Aber dein Wort in Gottes Ohr... > So? Und wie kommt es, dass gerade Müller nun mal gar nicht so ins > Klischee des kalt agierenden Börsenmaklers passt? Und du bist sicher, daß du dir das nicht nur einbildest? Gegenüber Argumenten, die nicht in dein Weltbild passen, scheinst du jedenfalls ziemlich denkunwillig zu sein.
Uhu Uhuhu schrieb: > Gegenüber Argumenten, die nicht in dein Weltbild passen, scheinst du > jedenfalls ziemlich denkunwillig zu sein. Da fasse dich mal lieber an die eigenen Nase. Wer anderen vorschnell unterstellt man sei gekauft, mit dem lohnt eine weitere Diskussion nicht, denn der vergräbt sich in seinen Vorurteilen. Ende der Diskussion.
Michael S. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Die Leute, die aus Spaß an der Freude >> jeden Tag auf die Arbeit gehen kann man an den Fingern einer >> kriegsversehrten Hand abzählen. > > Das tun die sicherlich nicht aus Spaß, sondern weil sie in > besseren Zeiten Verbindlichkeiten eingegangen sind, wie z.B. > einen Kredit für ne Eigentumswohnung abzustottern und nicht > wollen das es vom Amt "verwertet" wird. Dann lieber nen > Minijob um sich damit über Wasser zu halten. Sicher gibt > es noch andere Gründe, aber sicherlich nicht aus "Spaß". Lies doch bitte den Beitrag. Du wiederholst genau das, was ich schon geschrieben bzw. versucht habe auszudrücken.
Chris D. schrieb: > Eben. > Ob das Grundeinkommen in der vorgestellten Form tragfähig ist, sei > dahingestellt, aber: aber es ist überhaupt mal ein Ansatz, eine Idee, > wie wir das Problem der immer weniger werdenden Arbeit lösen können. > > Es muss überhaupt erstmal eine Diskussion gestartet werden. > >> Aber wenn ständig nur orakelt wird "...muss man halt die ganzen Bücher >> erst lesen..." dann wird da ein Dogma unter Berufund auf "höhere" >> Instanzen in den Raum gestellt. Und so ein Ansatz wird Leute, die die >> Dinge in technischen und elektronischen Dingen hinterfragen immer auf >> eine gewisse Distanzhaltung bringen. > > Ja, das stimmt. Aber es ist auch wichtig, dass man einfach mal > gründlicher durchspielt, ob so etwas funktionieren könnte. > "So ein Blödsinn!" (das kam nicht von Dir aber natürlich von anderen) > hilft uns als Gesellschaft nicht weiter. > >> Ich schreib jetzt erst mal nix mehr dazu und wenn von deiner Seite der >> Kaffee nicht wieder aufwärmt wird ist das Thema auch durch. > > Ich würde darüber gerne mal ausführlicher Diskutieren, aber ich fürchte, > dass das insbesondere hier viel zu emotional und schließlich dann > beleidigend würde, weil viele ihre Meinung durchdrücken wollen. > Neue Modelle zu diskutieren ist ja auch ok. Aber so wie jemand sofort fragt "Wo ist hier die Stromversorgung?" wenn er eine Schaltung "ohne" sieht, taucht bei dem Modell eben sofort die Frage nach der Herkunft des Einkommens auf. Die Frage muss man ehrlich und mit Fakten beantworten und kann nicht auf die Literatur verweisen. Noch völlig offen ist auch, ob so ein Modell ggf. als reines Binnenmodell funktioniert oder ob man es global einführen müsste. Die Firmen suchen sich natürlich stets dort ihren Standort (und Arbeitsplätze) aus wo es am billigsten ist.
>Kassierin im Supermarkt? Bleibt zu Hause! Einräumer für die Regale im Supermarkt? Bleibt garantiert auch zu Hause! Lastwagenfahrer, der den Yogurt anrollt? Bleibt zu Hause! =dann arbeitet keiner mehr (siehe mein vorheriges Posting) Kommt dann halb Afrika zu uns? Da müssen wir wieder eine Mauer bauen! >Ich glaube der dm-Mann ist aber auch nicht doof und das Stichwort Grundeinkommen nur eines der Komponenten. Eine andere ist, so weit ich ich erinnere, eine drastisch hohe MwSt. Das Grundeinkommen muss ja finanziert werden. Die Konsumsteuer ist nicht gewählt weil Werner (als Unternehmer) sie am besten passt sondern weil sie logisch zum Grundeinkommen passt. >Aber wenn ständig nur orakelt wird "...muss man halt die ganzen Bücher erst lesen..." dann wird da ein Dogma unter Berufund auf "höhere" Instanzen in den Raum gestellt. Und so ein Ansatz wird Leute, die die Dinge in technischen und elektronischen Dingen hinterfragen immer auf eine gewisse Distanzhaltung bringen. Ist eben ein komplexes Thema. Gibt da jede Menge unterschiedliche Befürworter (auch der eigenen politischen Gesinnung) das sollte genug Ansporn sein sich das Thema zu erarbeiten - z.b. statt Reportagen auf RTL2 zu sehen und Bild Zeitung zu lesen. Das Thema hat auch was mit Erziehung zu tun - vernünftige Erziehung vermittelt das man nicht erwarten kann was man anderen nicht zugesteht d.h. man kann nicht erwarten nicht ständig als fauler Sack gesehen zu werden wenn man andere für faul hält. Und niemand möchte als fauler Sack gesehen werden und mit den Konsequenzen daraus leben. (damit breche ich die Diskussion schnell runter auf das Menschenbild). >Neue Modelle zu diskutieren ist ja auch ok. Aber so wie jemand sofort fragt "Wo ist hier die Stromversorgung?" wenn er eine Schaltung "ohne" sieht, taucht bei dem Modell eben sofort die Frage nach der Herkunft des Einkommens auf. Die Frage muss man ehrlich und mit Fakten beantworten und kann nicht auf die Literatur verweisen. Also in der DDR hatte jeder Geld - sollten wir also zurück zur DDR? Ist nicht vielleicht die Frage ob wir das Grundeinkommen erwirtschaften können nicht vielleicht wichtiger? Was kann man von z.b. 800 Euro Grundeinkommen kaufen? >Noch völlig offen ist auch, ob so ein Modell ggf. als reines Binnenmodell funktioniert oder ob man es global einführen müsste. Die Firmen suchen sich natürlich stets dort ihren Standort (und Arbeitsplätze) aus wo es am billigsten ist. Man merkt sofort du hast die Konsumsteuer nicht mal ein bischen verstanden. (an dem Konsumsteuerteil im Buch "Einkommen für alle" habe ich ein paar Tage gelesen)
S. F. schrieb: > > Die Konsumsteuer ist nicht gewählt weil Werner (als Unternehmer) sie am > besten passt sondern weil sie logisch zum Grundeinkommen passt. > Sinnloser Einwand (wogegen eigentlich?) > Ist eben ein komplexes Thema. Ja, ist mein Perpetuum Mobile auch. > Also in der DDR hatte jeder Geld - sollten wir also zurück zur DDR? Unsinniges Statement. In der DDR gab es nichts zu kaufen - so sah es aus! > Ist nicht vielleicht die Frage ob wir das Grundeinkommen erwirtschaften > können nicht vielleicht wichtiger? Nett, dass due MEINE Fragen jetzt für DEINE Fragen ausgibts. Sinnlos > >>Noch völlig offen ist auch, ob so ein Modell ggf. als reines > Binnenmodell funktioniert oder ob man es global einführen müsste. Die > Firmen suchen sich natürlich stets dort ihren Standort (und > Arbeitsplätze) aus wo es am billigsten ist. > > > Man merkt sofort du hast die Konsumsteuer nicht mal ein bischen > verstanden. > (an dem Konsumsteuerteil im Buch "Einkommen für alle" habe ich ein paar > Tage gelesen) Statt neunmalklug rumzuschwurbeln könntest du dein heiliges Wissen ja mal zusammenfassen und hier zielführend einbringen. Es langt nicht, etwas gelesen zu haben, man sollte auch in der Lage sein, das Gelesene mit eigenen Worten wiederzugeben. "Ich habs gelesen." ist kein Argument, genausowenig wie "Ich habs im TV gesehen."
Sinnvoll wäre wohl auch mal über die Einführung einer Lebensarbeitszeit nachzudenken...
Großes Fragezeichen schrieb: > Sinnvoll wäre wohl auch mal über die Einführung einer Lebensarbeitszeit > nachzudenken... Gute Idee. Dann kann man die 50-jährigen Arbeitslosen auf Jobsuche jagen, bis sie tot umfallen...
>Unsinniges Statement. In der DDR gab es nichts zu kaufen - so sah es aus! Tatsächlich? Ist also Geld gar nicht so wichtig und man sollte sich eher fragen ob etwas erwirtschaftet werden kann? > Nett, dass due MEINE Fragen jetzt für DEINE Fragen ausgibts. Sinnlos Du schreibst von der Finanzierung des Grundeinkommens - da müssen viele arbeiten damit viel Steuern in der Kasse sind... Ich schreibe von der Erwirtschaftung des Grundeinkommens. Von 800 Euro kann man sich eine Wohnung, Kleidung, Nahrung und ein bischen was kaufen. Kann unsere Wirtschaft das leisten? Kann sie das für so viele Bundesbürger produzieren? Von 5000 Euro (übertrieben) kann man sich auch eine Oberklassenlimo leasen.... Gibts so viele Autos für alle? >Statt neunmalklug rumzuschwurbeln könntest du dein heiliges Wissen ja mal zusammenfassen und hier zielführend einbringen. Ich war sehr zielführend und habe die Diskussion schon abgekürzt in dem ich nach dem Menschenbild gefragt habe (da landet sie zum Schluss immer). Götz Werner live (Termine/Veranstaltungen) gibt es hier: http://www.unternimm-die-zukunft.de/
Michael S. schrieb: >>> Wenn ich weniger kriege als der Nachbar, der sich auf dem Liegestuhl >>> räkelt, dann lass ich die Sache mit der Schule sein... > Warum immer diese Vergleiche? Manche haben sich es erarbeitet und mache > erspart und wieder andere erschwindelt. Das macht für einen Neider > nicht wirklich einen Unterschied, finde ich. Wenn jemand im Lotto > gewinnt wird er auch beneidet, also was solls? Nur als Klarstellung: das war nicht von mir :-) >> Und natürlich sorgt genau dieses auch für gute Arbeitsplätze. AG müssten >> schon etwas "bieten", sonst käme keiner. > Das aus deiner Feder zu lesen ist schon beinahe ironisch. Warum? Ich habe nirgendwo anderes geschrieben. Ich weiss, dass ich nicht in das Feindbild des"Hauptsache-mir-geht's gut"-Unternehmers passe und da bin ich durchaus stolz drauf. Offensichtlich biete ich meinem Angestellten zumindest soviel, dass er andere Angebote dankend ablehnt :-) >> Alleine schon diese Befreiung vom Damoklesschwert "Arbeitslosigkeit!" >> dürfte bei vielen Energien freisetzen. > Arbeitslosigkeit ist nur ein Posten im Lebenslauf, mehr nicht. > Schafft den Lebenslauf ab und das Problem Arbeitslosigkeit ist weg. Kaum. Es geht den meisten nicht um den Lebenslauf sondern darum, nicht gebraucht zu werden, nichts machen zu dürfen - und natürlich um den finanziellen Absturz. Chris D.
Michael K-punkt schrieb: > Noch völlig offen ist auch, ob so ein Modell ggf. als reines > Binnenmodell funktioniert oder ob man es global einführen müsste. Die > Firmen suchen sich natürlich stets dort ihren Standort (und > Arbeitsplätze) aus wo es am billigsten ist. Daher wird in dem Modell (das ich zumindest kenne), eine sehr hohe Konsumsteuer eingeführt. Das heisst, dass die Produktionskosten sich nur noch sehr gering auswirken, die Lohnkosten dementsprechend noch weniger. Es lohnt sich dann schlicht nicht mehr, ins Ausland (mit all seinen Nachteilen) zu verlagern. Chris D.
Chris D. schrieb: > Offensichtlich biete ich meinem Angestellten zumindest soviel, dass er > andere Angebote dankend ablehnt :-) Wie kommste denn zu der Erkenntnis? Hat er das gesagt? Oder stehste jedesmal wie ein Schatten daneben? Du hörst doch wohl nicht seine Telefonate ab? (Hatte mal einen Chef der das gemacht hat). > Kaum. Es geht den meisten nicht um den Lebenslauf sondern darum, nicht > gebraucht zu werden, nichts machen zu dürfen - und natürlich um den > finanziellen Absturz. Warum soll es denn den meisten(?) drum gehen auf dem Arbeitsmarkt zu scheitern? Das verstehe ich nicht.
Michael S. schrieb: > Das verstehe ich nicht. Lesen mit Verstand hilft zuweilen in solchen Fällen...
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael S. schrieb: >> Das verstehe ich nicht. > > Lesen mit Verstand hilft zuweilen in solchen Fällen... Den hab ich im Jobcenter angeben, weil es sonst mein Schonvermögen überzogen hätte.
Michael S. schrieb: > Den hab ich im Jobcenter angeben, weil es sonst mein Schonvermögen > überzogen hätte. Vielleicht hättest du ihn besser als SchonUNvermägen deklarieren und mit dem Schonvermögen verrechnen lassen...
Großes Fragezeichen schrieb: > Sinnvoll wäre wohl auch mal über die Einführung einer Lebensarbeitszeit > nachzudenken... Uhuhu schrieb: >>Gute Idee. Dann kann man die 50-jährigen Arbeitslosen auf Jobsuche >>jagen, bis sie tot umfallen... Also bisher habe ich unter dem Begriff Lebensarbeitszeit verstanden, dass jeder Mensch ein Lebensarbeitszeitkonto hat, und sobald das voll ist, darf er nicht mehr arbeiten. Dies ist eine sehr vernünftige Lösung des Problems, dass es nicht genügend Arbeit für alle gibt. Alternativ und leichter einführbar wären auch Wochenarbeitskonten. Flächendeckend die MAX-30h Woche einzuführen würde so manches Arbeitslosigkeitsproblem lösen.
Großes Fragezeichen schrieb: > Also bisher habe ich unter dem Begriff Lebensarbeitszeit verstanden, > dass jeder Mensch ein Lebensarbeitszeitkonto hat, und sobald das voll > ist, darf er nicht mehr arbeiten. Und umgekehrt. Wenn er das Konto nicht voll bekommt, dann muß er Jobs suchen, bis er tot umfällt. Ist doch logisch, oder? > Dies ist eine sehr vernünftige Lösung des Problems, dass es nicht > genügend Arbeit für alle gibt. Ja, es spart Rente. Aber dann ist noch immer nicht geklärt, wer die Arbeitlosenstütze - wenn auch auf Elendniveau - bezahlt. Vielleicht sollte man das Arbeitszeitkonto auch noch um ein Medizinkonto erweitern, auf das für jeden Monat in Arbeit eine bestimmte Punktzahl gutgeschrieben und für jeden Krankenhaus-, Arzt-, oder Apothekenbesuch was abgebucht wird. Ist das Medizinkonto leer, dann erhält der Kontoinhaber automatisch Hausverbot in sämtlichen Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken. Zuwiderhandlungen werden mit Strafbuchungen auf dem Lebensarbeitszeit geahndet. Dann würde das ganze asoziale Gesocks endlich an seiner eigenen Unfähigkeit verrecken und die Lohnnebenkosten - aka Rente - könnten drastisch gesenkt weden. Das wäre doch mal richtig menschlich, oder?
Michael S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Offensichtlich biete ich meinem Angestellten zumindest soviel, dass er >> andere Angebote dankend ablehnt :-) > Wie kommste denn zu der Erkenntnis? Hat er das gesagt? So ist es - und mir die Angebote der Firmen gezeigt. > Oder stehste jedesmal wie ein Schatten daneben? Ich hab wirklich anderes zu tun ... > Du hörst doch wohl nicht seine > Telefonate ab? (Hatte mal einen Chef der das gemacht hat). Das ist nicht nötig - er stellt dann gerne mal auf Mithören :-) Chris D.
Chris D. schrieb: > So ist es - und mir die Angebote der Firmen gezeigt. Wenn man so was macht, dann nur weil man auf mehr Geld spekuliert, aber das Thema nicht direkt ansprechen will. Quasi unterschwellige Bangemacherei. Frage dich mal wie andere Arbeitgeber von deinem HIWI Kenntnis hatten? Doch wohl nicht durch deine Kunden? Uhu Uhuhu schrieb: > Das wäre doch mal richtig menschlich, oder? Klar und Mittags gibts dann Soylent grün. Wie wohl so ein komischer Nachtvogel schmeckt?
Michael S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> So ist es - und mir die Angebote der Firmen gezeigt. > > Wenn man so was macht, dann nur weil man auf mehr Geld > spekuliert, aber das Thema nicht direkt ansprechen will. Das kann ich verneinen, denn er hat vorher mehr verdient. Geld ist eben auch für viele AN nicht alles. > Quasi unterschwellige Bangemacherei. Wohl kaum. > Frage dich mal wie andere Arbeitgeber von deinem HIWI > Kenntnis hatten? Doch wohl nicht durch deine Kunden? Dazu reicht ein Blick auf unsere Website. Chris D.
Das ist wohl das einzige Geschäftsmodell, das im Kleinen wirklich langfristig tragfähig ist. Nur leider pflegt sich das zu ändern, wenn der Laden größer wird...
Michael S. schrieb: > Da bin ich skeptisch so wie Chris sich dazu äußert. Wundert mich nicht, du bist wohl schon zu oft mit Füßen getreten worden...
Uhu Uhuhu schrieb: > Wundert mich nicht, du bist wohl schon zu oft mit Füßen getreten > worden... Damit hast du ja Erfahrung hier im Forum...
Uhu Uhuhu schrieb: > Das ist wohl das einzige Geschäftsmodell, das im Kleinen wirklich > langfristig tragfähig ist. Nur leider pflegt sich das zu ändern, wenn > der Laden größer wird... Muss er ja nicht. Nirgendwo steht geschrieben, dass ein Unternehmen groß werden muss. Was Michael wohl meinte, war, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich in Zukunft viele weitere Mitarbeiter einstellen werde. Je mehr Mitarbeiter man hat, desto weniger flexibel kann man reagieren - und das ist wichtig, wenn z.B. die eigene Arbeit Spaß machen soll. Je mehr Mitarbeiter, desto weniger kann man auch als Chef über seine Zeit verfügen, sie frei einteilen: Ich empfinde es als sehr angenehm, einfach mal sagen zu können: "Heute Nachmittag bleibt die Bude dicht." Und man kann auch als "Garagenfirma" durchaus (sehr) gutes Geld verdienen :-) Warum also wachsen? Chris D.
Chris D. schrieb: > Warum also wachsen? Der Michael ist wohl einfach nur genau der Gier verfallen, die er bei den Managern selbst so anprangert. Dazu kommt noch die gehörige Portion Neid auf dich, die er in jedem Beitrag sehr offensichtlich zur Schau stellt.
Mine Fields schrieb: > Dazu kommt noch die gehörige Portion Neid auf dich, die er in jedem > Beitrag sehr offensichtlich zur Schau stellt. Eine völlig falsche Schlussfolgerung, Herr Holmes Mine Fields schrieb: > Der Michael ist wohl einfach nur genau der Gier verfallen, die er bei > den Managern selbst so anprangert. Auf was bin ich denn gierig? Auf fallende Arbeitgeber wenn sie auf die Schnauze fallen?
Michael S. schrieb: > Eine völlig falsche Schlussfolgerung, Herr Holmes Wieso interessiert dich Chris' Firma dann so? Michael S. schrieb: > Auf was bin ich denn gierig? Auf fallende Arbeitgeber wenn sie > auf die Schnauze fallen? Wie kann man auf jemanden gierig sein?
Mine Fields schrieb: > Michael S. schrieb: >> Eine völlig falsche Schlussfolgerung, Herr Holmes > > Wieso interessiert dich Chris' Firma dann so? Glaube ich nicht - warum sollte sie ihn interessieren? Ich denke, es sind eher meine Ansichten - vermutlich passt das nicht zu dem, was er von anderen AG bisher erfahren hat. > Michael S. schrieb: > Auf was bin ich denn gierig? Auf fallende Arbeitgeber wenn sie > auf die Schnauze fallen? Wer fällt hier denn hier im Forum auf die Schnauze? Die Arbeitgeber hier scheinen ganz zufrieden zu sein. Mine Fields schrieb: > Wie kann man auf jemanden gierig sein? Och, wir sind im Karneval oft auch in Schwulenkneipen. Es ist nicht so, als würde ich da nicht angemacht ;-) (aber immer auf eine nette Art, nie aufdringlich) Meine Frau empfindet das natürlich als angenehm - sie hat ihre Ruhe und "lecker Kerlsche" hinter der Theke ;-) Chris D.
Chris D. schrieb: > Ich denke, es sind eher meine Ansichten - vermutlich passt das nicht zu > dem, was er von anderen AG bisher erfahren hat. Da liegst du richtig. Falschheit und Verlogenheit sind nicht gerade eine Zierde dieses Berufsstandes. Chris D. schrieb: > Wer fällt hier denn hier im Forum auf die Schnauze? > Die Arbeitgeber hier scheinen ganz zufrieden zu sein. Ja, solange sie keine Antworten erhalten die ihnen nicht gefallen. Wann kann man denn im richtigen Leben mit Selbständigen auf gleicher Augenhöhe kommunizieren? Wenn man sich als Unternehmer seinen eigenen Käfig baut, dann ist Selbstzufriedenheit und Selbstbeweihräucherung eine Selbstverständlichkeit.
Michael S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ich denke, es sind eher meine Ansichten - vermutlich passt das nicht zu >> dem, was er von anderen AG bisher erfahren hat. > > Da liegst du richtig. Falschheit und Verlogenheit sind nicht gerade > eine Zierde dieses Berufsstandes. Das ist schade - aber glaub mir: das findest Du durch die Bank überall. Auch Unternehmer sind eben nur ein Schnitt durch die Gesellschaft. Allerdings kann das bei diesen fatale Auswirkungen haben, da eben oft andere davon abhängen. Es gibt leider keine Ausbildung zum "Unternehmer" und nicht jeder Unternehmer ist auch guter Arbeitgeber. Ich sehe aber leider auch nicht, wie man das ändern sollte. Verpflichtende Kurse in Menschenführung oder sozialem Engagement? Hmmm. > Wann kann man denn im richtigen Leben mit Selbständigen auf gleicher > Augenhöhe kommunizieren? Mir gelang das eigentlich immer ganz gut, auch als ich noch AN war. > Wenn man sich als Unternehmer seinen eigenen Käfig baut, > dann ist Selbstzufriedenheit und Selbstbeweihräucherung > eine Selbstverständlichkeit. Das ist per se erstmal nichts Schlechtes. Letztendlich wird man ja auch deswegen Unternehmer: um sich nicht den Käfig von anderen vorgeben zu lassen. Wichtig ist es mMn, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Aber dafür sorgt bei mir schon das Private und vor auch die vielen Begegnungen mit anderen Menschen und Kulturen. Mittlerweile kann ich das voll unterstreichen: Reisen bildet! Andererseits sollte man auch stolz auf das sein können, was man erreicht hat. BTW: was hast Du eigentlich für eine Ausbildung durchlaufen? Chris D.
Chris D. schrieb: > Andererseits sollte man auch stolz auf das sein können, was man erreicht > hat. Mit Stolz allein kommt man im Berufsleben nicht weit weil überzogenes Anspruchsdenken oft keine Grenzen kennt. Chris D. schrieb: > BTW: was hast Du eigentlich für eine Ausbildung durchlaufen? Hauptschule(Cert) - E-Lehre(Cert) - Vhs-Kurse - Techniker(Cert) - Führungskurse & QM-B - IHK-Elektronikentwickler(Cert) mit Abschlüssen(Cert) oder Bescheinigungen. Nur leider für meinen Wohnort zu selten brauchbar, wie es scheint und außerdem schon zu lange raus (Rezessionsgeschädigter).
Michael S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Andererseits sollte man auch stolz auf das sein können, was man erreicht >> hat. > > Mit Stolz allein kommt man im Berufsleben nicht weit weil überzogenes > Anspruchsdenken oft keine Grenzen kennt. Deswegen "auch stolz". Wie bei so vielen Dingen im Leben schadet auch hier die Übertreibung. > Chris D. schrieb: >> BTW: was hast Du eigentlich für eine Ausbildung durchlaufen? > > Hauptschule(Cert) - E-Lehre(Cert) - Vhs-Kurse - Techniker(Cert) - > Führungskurse & QM-B - IHK-Elektronikentwickler(Cert) > mit Abschlüssen(Cert) oder Bescheinigungen. Hört sich doch sehr brauchbar an. > Nur leider für meinen Wohnort zu selten brauchbar Umzug ist keine Option? > und außerdem schon zu lange raus (Rezessionsgeschädigter). Ok, das ist vermutlich bei größeren Firmen (leider) ein KO-Kriterium. Ich könnte mir vorstellen, dass Du am ehesten bei kleinen Klitschen (muss ja nichts Negatives heißen) Chancen hättest. Bist Du mal direkt persönlich zur Bewerbung gegangen - also unter Umgehung von allem Schriftlichem? So a la "Ich will den Job und hab keine Lust zu warten!"? Chris D.
Chris D. schrieb: > Hört sich doch sehr brauchbar an. Finde ich auch >> Nur leider für meinen Wohnort zu selten brauchbar > > Umzug ist keine Option? Keine. An für sich ist Hannover groß genug, nur für MINT eher unterentwickelt. Wenn mal Firmen Stellen zu besetzen haben dann nur bedingungsfeindlich und auch nur zu selten. >> und außerdem schon zu lange raus (Rezessionsgeschädigter). > > Ok, das ist vermutlich bei größeren Firmen (leider) ein KO-Kriterium. Kann ich nicht beurteilen weil die Resonanz grottenschlecht ist. Im Süden von D ist man da vielleicht etwas sensibler. Hier haben viele nur ne große Fresse, wie z.B. der Hörgerätehersteller Kind der auch Präsident von Hannover 96 ist. > Ich könnte mir vorstellen, dass Du am ehesten bei kleinen Klitschen > (muss ja nichts Negatives heißen) Chancen hättest. Klar, die werde ich sehr wahrscheinlich anschreiben, aber ich hab da wenig Hoffnung. Notfalls hab ich noch Plan-B in Petto, das geht nicht so einfach. Gut Ding braucht ne Weile wenn es nicht gleich scheitern soll. > Bist Du mal direkt persönlich zur Bewerbung gegangen - also unter > Umgehung von allem Schriftlichem? In jungen Jahren schon, manchmal sogar erfolgreich, heute nicht mehr weil die Firmen nur noch Schriftliches haben wollen. > So a la "Ich will den Job und hab keine Lust zu warten!"? Fristen setzen hab ich mal gemacht, ganz freundlich, die Resonanz kannste dir ja denken.
Michael S. schrieb: > Hauptschule(Cert) Was soll denn das Cert bedeuten? Ich hoffe du gibst deine VHS-Kurse nicht in deiner Bewerbung an. Michael S. schrieb: > Mit Stolz allein kommt man im Berufsleben nicht weit weil überzogenes > Anspruchsdenken oft keine Grenzen kennt. Stolz kann man ja wohl nur auf etwas sein, was man auch erreicht hat.
Mine Fields schrieb: > Michael S. schrieb: >> Hauptschule(Cert) > > Was soll denn das Cert bedeuten? Zertifikat (Zeugnis), oder? Schließlich konnte man auch ein Abgangszeugnis bekommen, aber das ist sicher nichts wert. Ich hatte einen qualifizierten Abschluss, also vorzeigbar. > Ich hoffe du gibst deine VHS-Kurse nicht in deiner Bewerbung an. Warum denn nicht? War Digitaltechnik und µC und passt beruflich. Macht aber eigentlich nur noch die Erwähnung Sinn. > Michael S. schrieb: >> Mit Stolz allein kommt man im Berufsleben nicht weit weil überzogenes >> Anspruchsdenken oft keine Grenzen kennt. Natürlich war das unternehmerische Anspruchsdenken gemeint. > Stolz kann man ja wohl nur auf etwas sein, was man auch erreicht hat. Kommt drauf an was du meinst, erreicht hab ich eine Menge im Leben, aber nichts ist aus Dauer nachhaltig.
Mine Fields schrieb: > Ich hoffe du gibst deine VHS-Kurse nicht in deiner Bewerbung an. Warum sollte man das nicht tun? Ich z.B. machte meinen Sekundarabschluß 1 (mittlere Reife) an der VHS. Das ist kein Spielzeugladen.
Michael S. schrieb: > Zertifikat (Zeugnis), oder? Schließlich konnte man auch ein > Abgangszeugnis bekommen, aber das ist sicher nichts wert. > Ich hatte einen qualifizierten Abschluss, also vorzeigbar. Und wo gibt es Hauptschulabschlüsse ohne Zeugnis? Das ist redundante, nutzlose Information. Michael S. schrieb: > Warum denn nicht? War Digitaltechnik und µC und passt beruflich. > Macht aber eigentlich nur noch die Erwähnung Sinn. Weil man mit der Qualifikation derjenige sein sollte, der solche Kurse hält. Wilhelm Ferkes schrieb: > Das ist kein Spielzeugladen. Sie hat aber genau diesen Ruf.
Mine Fields schrieb: > Und wo gibt es Hauptschulabschlüsse ohne Zeugnis? Das ist redundante, > nutzlose Information. Wo du Recht hast, hast du Recht, aber sicher wird es auch Abbrecher ohne Zeugnis geben, was wohl eher die Ausnahme ist. Ich wollte nur Nachfragen vermeiden ob ich da kein Abschlusszeugnis bekommen hatte. Sonst seit ihr nämlich noch pingeliger. > Michael S. schrieb: >> Warum denn nicht? War Digitaltechnik und µC und passt beruflich. >> Macht aber eigentlich nur noch die Erwähnung Sinn. > > Weil man mit der Qualifikation derjenige sein sollte, der solche Kurse > hält. Was du nicht sagst. > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das ist kein Spielzeugladen. > > Sie hat aber genau diesen Ruf. Lege dich mal mit dem Wilhelm an. Dann sind das schon zwei. So findeste hier aber keine Freunde.
Mine Fields schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das ist kein Spielzeugladen. > > Sie hat aber genau diesen Ruf. OK, ich dachte früher exakt genau so. Bis ich hinter die Kulissen schaute. Ich schreibe einfach mal etwas Erinnerung dazu: Und zwar gab es für mich mit 32 Jahren keine Möglichkeit mehr, Schulbildung nachzuholen. Ich hatte nur 9 Jahre Volksschule bzw. Hauptschule. Dann bekam ich den Tipp mit der VHS. Das ist die einzige kostenlose Möglichkeit, in Erwachsenenbildung und Vollzeitform eine Schulklasse nachzuholen. Denn die VHS ist staatlich, und liegt oft sogar auf dem selben Gelände wie Realschule und Gymnasium, hat die selben Lehrer. Und die wollten mich erst mal gar nicht annehmen, verlangten 10 Jahre Hauptschule als Voraussetzung. Meine Abschlußnote widersprach den anfänglichen Bedenken hinterher aber völlig. Auch mußte ich einen Aufnahmetest absolvieren. Meine Lehrer an der VHS waren teilweise übrigens Uni-Professoren, z.B. in Physik und Informationstechnik. Der Info-Prof. riß mir mal mitten drin eine halb fertige Klausur aus der Hand, weil er weg mußte. Er sagte nur: Du kannst das ja. Trotzdem hatte ich ein paar Tage Panik, es gab aber eine glatte 1. Ich war der einzige, der in dem Fach die Klausur schrieb. Alle anderen konnten sich mit der Technik nicht so identifizieren. Das separate Zeugnis für den Informationstechnik-Kurs durfte ich mir selbst schreiben. Der Prof. war Iraner, ehemals Maschinenbauer bei KHD, machte Mathe an der Uni Köln. Informationstechnik war ein Wahlfach. Im Physik-Wahlfach waren die Russen. Auch mit einem Uni-Prof.. Richtig anspruchsvoll war das also alles schon. ;-) Übrigens gab es in der Klasse dann noch 3 weitere Leute in meiner Altersgruppe um die 30, die ebenfalls später ein Studium beabsichtigten. Der Rest waren Schulabbrecher, bei denen der normale Weg auch zu Ende war. Manche hatten die Pflichtteilnahme an der VHS auch als Bewährungsauflage aus dem Knast. Z.B. ein paar kleinkriminelle Türken, die in Köln einen Passanten auf der Straße ins ewige Koma prügelten. Aber es war dort ganz nett. Die Türken hatten vor mir auch Respekt, weil ich viel älter war, und mich in den Schulleistungen gut machte. Die jungen Türkinnen fragten mich immer, warum ich die Schule machte. Die kannten das nicht, und kamen nach der Schulklasse sicherlich hinter den Küchenherd. ;-) Ein junger Türke kam erst mit 20 aus der Türkei, war in der PKK organisiert. Aber der war wirklich manierlich, hatte Bestnoten, besser gebildete Eltern, wollte auch in Richtung Studium, wir lieferten uns da kleine Wettkämpfe, sogar im Fach Deutsch. Die meisten Menschen assoziieren VHS mit Töpferkurs. Das ist natürlich klar. Viel weiter dachte ich früher auch nicht. Als Handwerker hielt ich auch mal Studenten und Arbeitslose grundsätzlich als Loser. Aber das ist gut 25 Jahre her. So kann man sich täuschen, wenn man einiges überhaupt nicht kennt. Michael S. schrieb: > Lege dich mal mit dem Wilhelm an. Dann sind das schon zwei. > So findeste hier aber keine Freunde. Der Stefan hat letztens noch eine von mir abbekommen, zu einem Thema über extrem prekäre Bedingungen für Ingenieure. Das hat er aber auch voll provoziert. Er treibt es gerne auf die Spitze, und hat gerne das letzte Wort. Gottseidank können wir nicht (wie in einem Comic) gegenseitig mit einem Baseballschläger in der Hand aus den Rechnern heraus springen. ;-)
Ach, Freunde such ich mir lieber unter der arbeitenden Bevölkerung. Hier brauch ich das bestimmt nicht. Ich amüsiere mich hier nur über die weltfremde Einstellung einiger Leute hier. Ich habe bisher nur noch nicht rausgefunden, was bei Arbeitslosigkeit und der weltfremden Einstellung nun Ursache und Wirkung ist.
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