Forum: Platinen Ätzküvette: Mindesteintauchtiefe Stabheizer


von Hubert (Gast)


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Hallo zusammen,

ich baue gerade eine Ätzküvette und habe dabei das Problem, dass die 
angegebene Mindesteintauchtiefe meines Stabheizers (Eheim Jäger 
Aquarienreglerheizer 100W) die Höhe der Küvette überschreitet. Der 
untere Bereich, in dem die Heizwendel sich befindet, kann aber komplett 
in die Flüssigkeit eintauchen.

Nun ist meine Frage: Was ist überhaupt der Grund für die 
Mindesteintauchtiefe?

Meine Vermutung ist, dass sich die Temperaturmessung im oberen Bereich 
des Heizers befindet und dieser Bereich eintauchen sollte, um nicht mit 
der falschen Referenztemperatur zu regeln. Da ich die Temperatur selber 
regeln möchte, könnte ich die angegebene Mindesteintauchtiefe in diesem 
Fall ignorieren.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Wärme in dem eingetauchten Bereich 
des Heizstabs durch die Flüssigkeit weggetragen wird, während sich der 
obere Bereich über die Wärmeleitung des Glases "ungekühlt" erwärmt. 
Dadurch könnte es zu einer Temperaturdifferenz zwischen dem 
eingetauchten und dem oberen Bereich kommen, die evtl. zum Sprung des 
Glases führt.

Grüße,
Hubert

von MaWin (Gast)


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> Was ist überhaupt der Grund für die Mindesteintauchtiefe?
> Meine Vermutung

ist richtig.

Er überhitzt, wenn er oben nicht eintaucht.

Wenn du selber regelst, wäre das egal.

von Reinhard Kern (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn du selber regelst, wäre das egal.

Naja, nicht alles ist soo einfach wie du dir das vorstellst. Es ist 
garantiert eine ganz schlechte Idee, einen Teil mit der Heizwicklung aus 
der Flüssigkeit herausragen zu lassen. Tauchsieder ohne Wasser sind 
äusserst beliebt zum Starten eines Wohnungsbrandes.

Da sollte es auch keine allzugrosse Verwunderung mehr auslösen, dass 
auch Heizstäbe ohne Regler eine Mindesteintauchtiefe haben. Falls doch: 
Lesen Sie die Gebrauchsanleitung oder fragen Sie Ihren Physiklehrer.

Gruss Reinhard

von SchauGenau (Gast)


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>Es ist garantiert eine ganz schlechte Idee, einen Teil mit der Heizwicklung
>aus der Flüssigkeit herausragen zu lassen.

Es ist auch eine schlechte Idee, Kommentare loszulassen, wenn man den
kommentierten Text nicht richtig gelesen hat.

>>Der untere Bereich, in dem die Heizwendel sich befindet, kann aber komplett
>>in die Flüssigkeit eintauchen.

von Andreas S. (andi1301)


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Im Aquarium muß der obere teil im Wasser sein, damit der eingebaute 
Thermostat arbeiten kann. Ansonnsten würde der nicht abschalten. Wenn du 
eine eigene Regelung hast, muß nur der Heizwendel in der Flüssigkeit 
liegen.

von G. C. (_agp_)


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Ich hatte einen regelbaren Aquarienheizstab kleinerer Leistung (relativ 
dünnes Stäbchen) in meiner Küvette. Da war der obere Teil mit der 
Regelung auch nicht mit Wasser bzw. Ätzflüssigkeit bedeckt und dennoch 
ging die Regelung einwandfrei. Dies wurde durch eine Glimmlampe 
angezeigt. Es muss also nicht zwingend der ganze Stab im Wasser stecken 
(meiner war dafür ausgelegt komplett unter Wasser zu sein). Der Teil der 
von außen gefühlt heiß wird muss aber zwingend eingetaucht sein und die 
Regelung muss funktionieren (sonst droht überhitzung). Einfach mal 
ausprobieren. Bei mir hat das jedenfalls so einwandfrei funktioniert.

von Sebastian H. (sh______)


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Ich hab bei mir den Heizstab einfach komplett quer im Becken versenkt, 
dann braucht das Becken auch nicht so voll zu sein :)

von Scotty (Gast)


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Ich hab meine einfach so groß gemacht das der Heizstab auch komplett 
hineinpasst. Dann hab ich Deko-Glasperlen aus einem 1Euroladen 
reingekippt um das Volumen wieder auf 1 Liter abzusenken. Funktioniert 
bisher prima.

von surfhai (Gast)


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Hallo,

ich wollte fragen ob der EHEIM Jäger Aquarien Reglerheizer leicht zu 
modifizieren ist damit er einen größeren Temperaturbereich regelt. Er 
hat einen einstellbaren Temperaturbereich von 18°C bis 34°C. Aber das 
Ätzbad soll ja 50°C erreichen. Ist das mit dem Regelheizer möglich oder 
soll ich lieber die 10 EUR teurere Ersatzheizung für Ätzgeräte von 
reichelt nehmen?

http://www.aquaristikshop.com/cgi-bin/neu/webshop.pl?f=NR&c=138014+*+138015+*+138016+*+138017+*+138018+*+138019+*+138020+*+138021+*+138022&t=temartic

von Hubert (Gast)


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Hallo,

surfhai schrieb:
> Hallo,
>
> ich wollte fragen ob der EHEIM Jäger Aquarien Reglerheizer leicht zu
> modifizieren ist damit er einen größeren Temperaturbereich regelt. Er
> hat einen einstellbaren Temperaturbereich von 18°C bis 34°C. Aber das
> Ätzbad soll ja 50°C erreichen. Ist das mit dem Regelheizer möglich oder
> soll ich lieber die 10 EUR teurere Ersatzheizung für Ätzgeräte von
> reichelt nehmen?
>
> http://www.aquaristikshop.com/cgi-bin/neu/webshop....

ich habe meinen Heizer gar nicht modifiziert. Solange der obere Teil, in 
dem sich die Regelung befindet, nicht eingetaucht ist und der Heizer auf 
die höchste Temperatur eingestellt ist, heizt er quasi ungeregelt. Die 
Temperatur der Flüssigkeit kannst du dann selber mit einem Thermometer 
messen und durch ein- und ausschalten des Stabheizers regeln. Bei meiner 
Ätzküvette (mit NaPS) reicht es, das Bad einmal auf ca. 50°C aufzuheizen 
und dann den Stabheizer auszuschalten. Der Heizer von Reichelt ist da 
wahrscheinlich etwas bequemer.
Bastelspass bringt es sicher auch eine Temperaturregelung mit einem 
kleinen Mikrocontroller zu bauen. :-)
Kostet aber wahrscheinlich auch ~ 10 €

Grüße

von G. C. (_agp_)


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Hubert schrieb:

> ich habe meinen Heizer gar nicht modifiziert. Solange der obere Teil, in
> dem sich die Regelung befindet, nicht eingetaucht ist und der Heizer auf
> die höchste Temperatur eingestellt ist, heizt er quasi ungeregelt.

Ist das wirklich so? Ich hatte lange Zeit einen rel. dünnen Aquarienstab 
der auch nie ganz eingetaucht war, aber dessen Regelung dennoch 
einwandfrei schaltete (Drehregler (Stellgröße) am oberen Rand 
eingebaut).

von tobi (Gast)


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Hallo,

meine Erfahrungen zu diesem Thema. Die Heizung besteht aus einem 
durchsichtigen (Heizwendel) und einen nicht durchsichtigen (Regelung und 
Netzanschluß)Teil.

Ich habe meine Heizung (100W) über ein Jahr so betrieben, dass die nur 
Heizwendel bedeckt war. Dann habe ich leichtsinnigerweise kalte 
Flüssigkeit im Betrieb nachgekippt -> Ergebnis, das jeder Glasbläser 
kennt, ein sauberer Schnitt an der Stelle, an der die kalte Flüssigkeit 
die Heizung erwischte.

Das ist der einzige Grund weshalb die Hersteller die Eintauchtiefe über 
die gesamte Länge verlangen. Die Regelung wird nur in derart verändert, 
dass die aufgedruckten Temperaturwerte nicht mehr stimmen. Aber die 
sollten ja sowieso erhöht werden und müssen eingemessen werden. Zur Zeit 
betreibe ich meine zweite Heizung in gleicher Weise schon wieder ein 
dreivirtel Jahr, mit geregelten 50°C.

von Hubert (Gast)


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g. c. schrieb:

>> ich habe meinen Heizer gar nicht modifiziert. Solange der obere Teil, in
>> dem sich die Regelung befindet, nicht eingetaucht ist und der Heizer auf
>> die höchste Temperatur eingestellt ist, heizt er quasi ungeregelt.
>
> Ist das wirklich so? Ich hatte lange Zeit einen rel. dünnen Aquarienstab
> der auch nie ganz eingetaucht war, aber dessen Regelung dennoch
> einwandfrei schaltete (Drehregler (Stellgröße) am oberen Rand
> eingebaut).

Er heizt natürlich nicht ungeregelt, sondern versucht die Temperatur an 
der Messstelle (im oberen Bereich des Heizstabs) auf die eingestellte 
Temperatur zu bringen. Wenn diese Stelle nicht eingetaucht ist, kannst 
du im eingetauchten Bereich eine deutlich höhere Temperatur als die 
maximal angegebenen 34 °C erreichen (hängt natürlich auch noch vom 
Volumen der Flüssigkeit ab).
Ob man die Regelung trotzdem noch nutzen kann, um die Flüssigkeit auf 
50°C zu bringen, weiß ich nicht. Aber tobis Beitrag scheint darauf 
hinzudeuten.

von tobi (Gast)


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noch ein Hinweis, die Heizungen haben ein obere und untere Sperre, die 
ein Weiterdrehen verhindern sollen. Durch leichtes Anheben des 
Reglerknopfes kann man diese überwinden und den Regelbereich nach oben 
als auch nach unten erweitern. Aber Vorsicht diese Manipulation nicht 
ohne ständige Temperaurkontrolle vornehmen.

von G. C. (_agp_)


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Hubert schrieb:

> Er heizt natürlich nicht ungeregelt, sondern versucht die Temperatur an
> der Messstelle (im oberen Bereich des Heizstabs) auf die eingestellte
> Temperatur zu bringen. Wenn diese Stelle nicht eingetaucht ist, kannst
> du im eingetauchten Bereich eine deutlich höhere Temperatur als die
> maximal angegebenen 34 °C erreichen (hängt natürlich auch noch vom
> Volumen der Flüssigkeit ab).
> Ob man die Regelung trotzdem noch nutzen kann, um die Flüssigkeit auf
> 50°C zu bringen, weiß ich nicht. Aber tobis Beitrag scheint darauf
> hinzudeuten.

Mein Heizstab hat(te) eine Glimmlampe verbaut, an der man gut erkennen 
konnte, wann die Regelung in Kraft tritt. Der obere Teil des Stabes 
musste nicht zwingend in der NaPS-Lösung eingetaucht sein, die Regelung 
hat dennoch funktioniert. Ich hatte sie auf knapp 50° eingestellt 
(Kontrolle mit Thermometer). Ist allerdings ein dünnes "Stäbchen" mit 
gerade mal 35 Watt, was aber für meine rel. schlanke Küvette genügte.

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