Hi, ich habe hier eine Voltcraft VC-521 AC/DC Stromzange mit einer Auflösung bei Gleichstrommessung bis 40A von 10mA. Nun ist mir aufgefallen, dass wenn ich das Teil einfach nur auf den Tisch lege (ohne, dass da irgendein Kabel drin hängt) die Messung schon Schwankungen von 20..30..manchmal 40mA hat. Wenn ich das Teil im Raum rumbewege schwankt der angezeigte Wert um mehrere hundert mA. Ist sowas normal? Erdmagnetfeld? Einstreuungen? Woher kommen die starken Schwankungen, wenn ich das Ding völlig in Ruhe lasse? Mit sowas macht es ja keinen Spaß zu messen wenn ich schon allein aufgrund der Schwankungen so eine starke Messungenauigkeit hab, auch wenn mir bewusst ist, dass das Teil eigentlich eher für höhere Ströme im Ampere-Bereich gedacht ist. Zugegeben, das Ding war nicht teuer. Sind die teuren da besser? lg PoWl
Eine Stromzange mit 40 A Messbereich wird im Bereich von 10mA nie so richtig gut funktionieren. Eine teuere ist vielleicht etwas besser, aber dafür sind die einfach nicht ausgelegt. Du kannst aber die Leitung mehrmals durch die Stromzange durchwickeln; z.B. 10 x durchwickeln ergibt die 10-fache Auflösung. Oder du nimmst eine Stromzange, die von sich aus einen kleineren Messbereich hat. Die sind aber meistens relativ teuer, gibts z.B. von Tektronix. Diese Zangen haben in der Regel kein eingebautes Display und brauchen einen externen Verstärker und Oszilloskop bzw. Multimeter zur Anzeige.
Hm OK dann hab ich die Teile wohl etwas überschätzt. Wäre ja auch zu schön gewesen Strom im 10mA-Bereich präzise Messen zu können ohne die olle Leitung zu unterbrechen ;) Was mach ich jetzt mit ner 80€ Conrad-Gutschrift?
Paul Hamacher schrieb: > Was mach ich jetzt mit ner 80€ Conrad-Gutschrift? gibts nicht bei Conrad noch die Fässchen mit Weltenburger Bier? und dann ne Party schmeissen. :-)
Hans Mayer schrieb: > http://www.conrad.de/ce/de/product/903458/ Dann eher 'Art of Electronics' von Horowitz/Hill, aber ich weiss nicht, ob Conrad den im Programm hat. Gruss Harald
Nennt sich Leckstromzange http://www.technik-forum.ch/_files/downloads/Fachartikel_Leckstromzangen.pdf Gruss Bernd
Wo wir gerade bei Stromzangen sind: Spielt es bei denen keine Rolle, ob man den Leiter senkrecht durch das Loch führt oder schräg? Und ist es wirklich egal, ob der Leiter mittig zentriert ist oder am inneren Rand der Stromzange? Habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen aber ich kann mir das nur schlecht vorstellen.
Karli schrieb: > Spielt es bei denen keine Rolle, ob man den Leiter senkrecht durch das > Loch führt oder schräg? > Und ist es wirklich egal, ob der Leiter mittig zentriert ist oder am > inneren Rand der Stromzange? Also egal ist es nicht, die Zangen werden üblicherweise mit einem gerade und mittig ausgerichteten Leiter kalibriert. So erreichen sie die hochste Genauigkeit. Wenn die Leitung schräg oder nicht in der Mitte liegt, dann verändert sich das Messergebnis schon etwas. Die Veränderungen betreffen die Signal-Amplitude und auch das Einschwingverhalten bzw. den Frequenzgang. Das hängt natürlich auch von der jeweiligen Stromzange und der Anwendung ab; in vielen Fällen merkt man den Unterschied nicht wirklich. Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Messung stimmt, sollte man schon mal die Leitung etwas bewegen und prüfen, ob sich am Ergebnis etwas ändert.
Danke für deine Antwort. Es macht also einen kleinen, eventuell vernachlässigbaren Unterschied. Aber auch das ist schon bemerkenswert. Intuitiv sollte man annehmen, dass es einen großen Unterschied macht.
Müsste nach der ersten Maxwellgleichung es nicht egal sein, ob der Leiter in der Mitte der Messschleife ist oder nicht? Das ein schräger Leiter allerdings das Messergebniss verfälscht, sehe ich auch ein.
Schräge Leiter verfälschen das Ergebnis zwar, der so resultierende Fehler ist verhältnismäßig klein. Speziell bei sogenannten Leckstromzangen ist der Zangendurchmesser so klein, dass die Kabel meist eh mittig liegen. http://strommesszange.eu/informatives/leckstromzange-stromzange-fuer-sehr-kleine-stroeme
Maxwell schrieb: > Müsste nach der ersten Maxwellgleichung es nicht egal sein, ob der > Leiter in der Mitte der Messschleife ist oder nicht? Du meinst das Durchflutungsgesetz? Wenn du das wirklich anwenden und das Umlaufintegral von B um den Leiter herum ausmessen würdest, dann wäre die Position des Leiters in der umschlossenen Fläche tatsächlich egal, und sein Winkel übrigens ebenfalls. Das macht die Stromzange aber nicht. Sie misst B nur an einer Stelle eines magnetischen Kreises und "geht davon aus", dass im Rest des magnetischen Kreises B überall den selben Wert hat. Das Umlaufintegral wird also angenähert durch B*Länge_Eisenkreis. Und das stimmt halt leider nur näherungsweise und die Abweichungen hängen auch von der Position des Leiters ab.
So ne Zange ist doch höchstens ein Schätzeisen! Wer da an Nachkommastellen glaubt ist selber Schuld. Ampere mehr oder weniger ist doch egal.Man möchte doch nur wissen ob zB ein Motor in etwa den Nennstrom zieht oder nicht usw. Als wissenschaftliches Werkzeug ist so ein Billigding eben nicht brauchbar. Und brauchbar ist hier die 10mA Auflösung nicht..nur gut für den Kindergarten.
@wartemal: Also das ist schon eine sehr gewagte Einschätzung Deinerseits, die du den Stromlieferanten mal näher erläutern solltest. Mit diesem Spielzeug (induktive Strommessaufnehmer) werden nämlich in modernen elektronischen Strommengenzählern die Ströme durch die drei Phasenleiter abgenommen und dem Zählermodul zugeführt. Die Präzision solcher "billigen" Teile ist nämlich durchaus nicht grundsätzlich systembedingt schlecht, sondern kann besser als so manch ein Multimeter sein. Stromzangen sind im Übrigen kein "billiges" Spielzeug, sondern Geräte von Fluke oder anderen Markenherstellern kosten schon mal 4stellige Summen. Und ja, man kann mit Stromzangen durchaus Auflösungen von 1 mA und auch Genauigkeiten von besser als 10 mA erreichen, was die Markengeräte beweisen.
wartemal schrieb: > Als wissenschaftliches Werkzeug ist so ein Billigding > eben nicht brauchbar. > Und brauchbar ist hier die 10mA Auflösung nicht..nur gut für > den Kindergarten. Nö, die Leckstromzange 3283 von Hioki (10mA MB Endwert) hat hier eine Genauigkeit von ca. 3% und funktioniert bestens zur Messung von Ableitströmen, ist allerdings auch kein Billigding.
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