Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Led Treiber mit MIC3203 - MOSFET wird sehr heiß.


von fusinerd (Gast)


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Hallo liebes Forum,
ich will einen LED-Treiber für eine 2,8 A LED Bauen.
Stromquelle sind 2 LiPos.

Dabei habe folgendes Problem:
Bei meinen ersten fliegenden Aufbau wurde der MOSFET (FDS5672) sehr 
schnell heiß - auch nachdem ich eine Platine bestückt hatte und einen 
anderen MOSFET (FQP4N90C)
genommen hatte wurde dieser auch sehr schnell heiß.

- Den Plan habe ich dem Datenblatt vom MIC3203 entnommen
- Die Dimensionierung der Spule und Shunt-Widerstand von led-treiber.de
- Anbei: Schaltplan, Bestückungsplan und Platinenlayout und Foto von der 
Platine
- Pads für Stromversorgung sind nicht im Layout drin die bohre ich 
später
- Eingang ist ein dicker Elko vorgesehen (im Aufbau ein 220 uF)
- Der Mosfet (FDS5672) hat sich nicht geändert, die Pins waren nur 
falsch belegt. Eigentlich sollte er ausreichend dimensioniert sein. Laut 
Datenblatt: 14mΩ, VGS = 6V, ID = 10A, Gehäuse: SO-8
- Im Moment kann ich noch keine Messung mit einem Oszilloskop vornehmen 
-  das Ändert sich nächste Woche

Ich nehme an, dass der MOSFET ungünstig geschaltet wird.
Wie kann ich dem Problem bei kommen?
Oder welche Bauteile an welcher Stelle könnten das Schaltverhalten 
günstiger beeinflussen?
Oder hat jemand Erfahrung mit dem Treiber?

Vielen Dank für Eure Hilfe

: Verschoben durch Admin
von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Wie hoch ist die Schaltfrequenz? Wie viel Strom kann dein MIC3203 
liefern?

von fusinerd (Gast)


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Die Schaltfrequenz ist mit 186kh angegeben.
Den genauen Strom kenn ich nicht - ich kanns nicht messen :-(

von fusinerd (Gast)


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Also laut Datenblatt könnte der 1A

von Neumod'scher Krams (Gast)


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fusinerd schrieb:
> - Den Plan habe ich dem Datenblatt vom MIC3203 entnommen

In dem Datenblatt steht als Input Voltage Range 6V .. 37V. In deinem 
Schaltplan ist die Eingangsspannung leider arg schlecht zu lesen, sieht 
aber wie +5V aus. Dann würde für den FET evtl etwas wenig Gatespannung 
vorhanden sein, so dass der nicht richtig durchschaltet.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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186kHz?!?!?! Schei*e!!!

Geh doch mal runter auf 200 - 500 Hz. Sagen wir mal 372 Nummern kleiner. 
Bei 186kHz bekommt dein Treiber das Gate nämlich nicht mehr richtig 
(bzw. kein Stück) umgeladen -> dein MOSFET ist so richtig schön im 
Linearbereich. Und verheizt schön die ganze Leistung, die normalerweise 
die Spule zurückhalten sollte. Und die Spule wird nutzlos. Ich schätze 
mal den Strom, den Du zum Umladen des Gates brauchst, auf etwa 5 - 50 A. 
Ja, richtig gehört, 5 bis 50 Ampere. Das ist mehr als der Laststrom... 
Bei 200 - 500 Hz geht das dann auf jeden Fall.


Gruß
Jonathan

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Neumod'scher Krams schrieb:
> In dem Datenblatt steht als Input Voltage Range 6V .. 37V. In deinem
> Schaltplan ist die Eingangsspannung leider arg schlecht zu lesen, sieht
> aber wie +5V aus. Dann würde für den FET evtl etwas wenig Gatespannung
> vorhanden sein, so dass der nicht richtig durchschaltet.

Nee, ich hab schon in das FET-Datenblatt geschaut, das haut hin. 
Außerdem hat er 2 LiPolys -> Mindestens 6V.

von fusinerd (Gast)


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Und wie bekomme ich die hz runter?
Dann muss ich die Spule groesser machen?
Vielleicht klingt die Frage blöde aber ich habe noch nicht so viel 
Ahnung.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Da musst Du ins Datenblatt von deinem MIC3203 schauen.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Ich würde mal sagen, Du musst den 100nF Kondensator größer machen. Nimm 
doch mal 10µF. Aber keinen Elko!!! Und das ist nur geraten!


Gruß
Jonathan

von hinz (Gast)


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fusinerd schrieb:
> Und wie bekomme ich die hz runter?

Gar nicht. Ein MOSFET mit weniger Gateladung wäre aber sinnvoll für die 
Schaltung.


> Dann muss ich die Spule groesser machen?

Was für eine ist denn das?


Das Layout ist übrigens ziemlicher Murks, insbesondere in Anbetracht der 
hohen Schaltfrequenz und des nicht gerade winzigen Stroms.

von hinz (Gast)


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Jonathan Strobl schrieb:
> Ich würde mal sagen, Du musst den 100nF Kondensator größer machen. Nimm
> doch mal 10µF. Aber keinen Elko!!! Und das ist nur geraten!

Du hast dir das Datenblatt doch gar nicht angesehen, und was ein 
Schaltregler ist scheinst du auch nicht zu wissen.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Gar nicht

Ok, ich hatte das Datenblatt nicht gelesen... Dann muss der TO wohl 
einen besseren MOSFET nehmen oder eine neue Schaltung aufbauen.

von fusinerd (Gast)


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Gut das will ich mal Morgen machen.
Noch was anderes sind denn 180kz für einen Treiber so ungewöhnlich hoch?

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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fusinerd schrieb:
> Noch was anderes sind denn 180kz für einen Treiber so ungewöhnlich hoch?

Öhm... Du musst bedenken, dass du dann 360.000 Mal in der Sekunde einen 
kleinen Kondensator umladen musst. Dass das nicht ganz ohne Strom geht 
ist Dir doch klar, oder? An sowas hohes wie 180kHz trauen sich nur die 
Profis ran!

von hinz (Gast)


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fusinerd schrieb:
> Noch was anderes sind denn 180kz für einen Treiber so ungewöhnlich hoch?

Nein, aber Layout und Bauteileauswahl sind da nichts mehr für Anfänger.

von hinz (Gast)


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Jonathan Strobl schrieb:
> An sowas hohes wie 180kHz trauen sich nur die
> Profis ran!

Ach was, das kann man auch als Amateur hinbekommen, halt mit etwas 
Hilfe. Und deshalb hat er ja hier gefragt.

von ErgoProxy (Gast)


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Ich empfehle übrigens die Layoutguidelines die im Datenblatt stehen 
einmal zu lesen.

Unter anderem sehe ich folgendes bei dir grade nicht:

1. Wegen des internen 5V Regulators einen 1µ Keramik C möglichst nah an 
Vcc und GND

2. Groundplane soll benutzt werden.

3. Alle Kondensatoren müssen verdammt gute Keramikkondensatoren sein 
(Siehe vorgeschriebenes Material fürs Dielektrikum)

(4.) Mir kommt es so vor als müsste die Spule kleiner als 33µ sein 
zumindest sieht das nach einem groben Blick in die Tabellen so aus. Ich 
hab es jedoch nicht ausgerechnet das solltest du aber einmal 
nachrechnen.

Hilfreich ist auch sicherlich das Beispielmodul sowohl vom Layout als 
anhaltspunkt als auch von der Art der verwendeten Bauelemente.

Die verwenden dort einen fds5672 bei 1A. Da kann man den Gatecharge und 
ähnliches als Referenz verwenden.

Gruß Andi

von Thorsten S. (thosch)


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Moinsen

schau mal in das Datenblatt des MIC3203!
-> http://www.micrel.com/_PDF/mic3203.pdf

Da ist (ab Seite 10) auch die Schaltung und das Layout für ein 
Evaluation-Board enthalten.

Dein Layout hat nicht sehr viel Ähnlichkeit damit
und ist  - gelinde gesagt - kompletter Murks.

Vor allem bezüglich der Masseführung und sämtlicher Kondensatoren!

Der Eingangskondensator soll laut Datenblatt aus zwei 
parallelgeschalteten
4,7µ X7R-Keramikkondensatoren in 1210 bestehen.
Hier braucht man Low-ESR Typen, da tut's nicht jeder Feld- Wald- und 
Wiesen-Kondensator und schon gar kein lächerlicher Alu-Elko...

Im Datenblatt wird erwähnt, daß man einen Elko ggf. zusätzlich 
benötigt, wenn die Anschlußleitungen zum Board länger sind, da sich 
sonst (aufgrund der zu hohen Güte des Schwingkreises aus 
Leitungsinduktivität und Keramik-Eingangskondenstoren) beim Einschalten 
für das IC bedrohliche Überspannungen ergeben können.

Die Eingangskondensatoren gehören auch direkt zwischen die 
Versorgungsflächen, nicht irgendwo an lange Leitungen.


Der 1µF Keramik-C an Pin 1 gehört auf kürzestem Weg direkt neben das IC 
geroutet, nicht über eine endlose Leiterbahn + Drahtbrücke 
angeschlossen!

Für sämtliche Bauteile, insbesondere Speicherdrossel, Halbleiter und 
Kondensatoren macht Micrel im Datenblatt exakte Angaben zu den 
erforderlichen Typen.

Ich möchte Dir empfehlen Dich daran, wie auch an den Layoutvorschlag zu 
halten...
Einseitig wird das nix, eine doppelseitige Platine ist da kein Luxus.

Gruß,
Thorsten

von Thorsten S. (thosch)


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achja, die Schaltfrequenz ergibt sich aus der Induktivität der 
Speicherdrossel, aus der Betriebspannung und der Anzahl der 
angeschlossenen LEDs.
Siehe Diagramme im Datenblatt Seite 5.

Der MIC3203 kann bis zu 1,5MHz Schaltfrequenz...
Bei ansonsten gleichen Bedingungen ist die Schaltfrequenz annähernd 
linear von 1/L abhängig.
Mit doppelter Induktivität bekommt man also rund die halbe 
Schaltfrequenz.

Das Eva-Board verwendet eine 68µH Drossel von TDK
mit 1,2A Nennstrom und 0,14 Ohm DC-Widerstand.

Gruß,
Thorsten

von fusinerd (Gast)


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Ich habe jetzt mal das Layout neu aufgebaut.
Vielleicht hat jemand Lust darauf zu schauen ob as Alles so Ok ist.
Vorausgesetzt natürlich dass die Verbindungen stimmen.
Die Flächen habe ich noch nicht gefüllt.

Was mich im Speziellen interessieren würde:
- Darf die Leiterbahn (GND) zwischenden Chipbeinen durchgeführt werden?
- Ist die Masseführung so in Ordnung?

Entsprechende Kondensatoren sind bestellt


Vielen Dank

von Martin (Gast)


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Sieht schon besser aus, aber da müssen kurzzeitig 2,8A durch ein Via von 
der Spule zur Diode fließen, das wird nicht so gehen.

von fusinerd (Gast)


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Ich könte auch vom MOSFET oberhalb der Spule eine Leiterbahn führen die 
wird dann lang - die kann ich aber so breit machen wie ich will.
Wäre das besser?

von fusinerd (Gast)


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etwa so:

von ... (Gast)


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Hallo,
welchen schaltkreis setzt Du nun genau ein. Im Betreff schreibst Du 
MIC3203, zeigst uns aber ein Datenblatt vom MIC3202.

Der MIC3202 hat einen internen Schalttransistor. Wenn Du damit einen 
externen Transistor ansteuern willst, mußt Du das Ausgangssignal 
negieren damit Strommessung und Pulsmuster zusammenpassen.

von fusinerd (Gast)


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Das ist natürlich ein falsches Datenbaltt - es handelt sich um den 
MIC320
Sorry für die verwirrung

von fusinerd (Gast)


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So, ich habe nun:
- Das Layout verändert und eine Platine gemacht
- Bauteile gemäss des Datenblatts ersetzt
- Mir ein Oszi geliehen und Gemessen (Leider kenne ich mich mit der 
Oszi-Messung nicht so gut aus ...)


...und der Mosfet wird noch immer heiss.

Dann habe ich nochmal den Mosfet gegen einen IRLZ34N getauscht - aber 
auch der wurde sehr schnell heiss.


Wie könnte ich weiter machen??

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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fusinerd schrieb:
> (Leider kenne ich mich mit der Oszi-Messung nicht so gut aus ...)
Ja, so siehts aus...  :-o
Das ist der Netzbrumm.
Dreh mal die roten Knöpfe in den Knöpfen auf Cal. (ganz links).

Zeig mal, wie du die Messklemme angeschlossen hast.

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