Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 12V an Mikrocontroller über 1kR und 5,1V Z-Diode


von Henk (Gast)


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Hallo Leute,
ich lege etwa 10-15 VDC (nicht KFZ- Umgebung) über die Kombination eines 
1k Widerstandes in Reihe und einer 5,1V SMD Z-Diode direkt parallel an 
den Eingang eines Microcontrollers. Der Mikrocontroller läuft auf 5,0 
Volt.
Nun habe ich am Eingang des Mikrocontrollers aber 5,18 Volt und dies 
erscheint mir fast kritisch, auch wenn das Datenblatt als Maximum Vcc 
+0,5V angibt.

Was kann ich tun oder ist das tatsächlich völlig in Ordnung? Eventuell 
den Vorwiderstand der Z-Diode ändern? Auf welchen Wert? Oder besser eine 
4,7V Z- Diode verbauen?

von TestX .. (xaos)


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nimm einen 7805 in smd ;)

von Henk (Gast)


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grundsätzlich ist das sicher möglich, aber das layout ist bereits 
fertig. testaufbau erfolgte mit bedrahteten komponenten und da haben die 
5v1 dioden tatsächlich eher 5,0v erzeugt in dieser kombination. leider 
zeigen die smd-dioden da andere reaktionen. :-(

von Max (Gast)


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Wenns ein AVR sein solte: is wurscht (würde ther. sogar ohne z-Diode 
gehn), die internen dioden ima AVR begrenzen wirksam auf was 
veträgliches (solange vcc richtig is). Atmel verwendet das sogar in 
einer appnote (war iwas für zero-crossing, nummer weiss ich nimmer)....

von Henk (Gast)


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dabei ist aber der vorwiderstand zu gering, ich nutze in diesem falle 
nur 1kR und kann auch nicht viel höher gehen.

von HildeK (Gast)


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Henk schrieb:
> Was kann ich tun oder ist das tatsächlich völlig in Ordnung? Eventuell
> den Vorwiderstand der Z-Diode ändern? Auf welchen Wert? Oder besser eine
> 4,7V Z- Diode verbauen?

Z-Dioden haben eben keinen scharfen Knick. Mit einem höheren 
Vorwiderstand geht die Spannung an der Z-Diode runter. Der genaue Wert 
ist aber auch von der Temperatur und dem einzelnen Exemplar abhängig. 
Durch den höheren Widerstand wird aber u.U. deine Flanke langsamer - es 
wäre zu prüfen, ob das noch passt.

Du kannst bedenkenlos auch die 4,7V Z-Diode nehmen. Schau mal im 
Datenblatt, ab wann der Eingang HIGH erkennt. Beim ATMEGA128 ist das 
z.B. der Wert 0.6*VCC, also oberhalb 3V wird sicher HIGH erkannt.  Damit 
hast du ausreichend Luft.
Aber auch die 5.18V sind noch völlig in Ordnung - sie sind unterhalb der 
Maximum Ratings.

von Henk (Gast)


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okay, dann gehe ich mal davon aus es würde funktionieren, wird ja auch 
meist mit 5V1 dioden praktiziert. Vielen dank!

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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nimm ruhig die 4,7er, dann hast du auch mit 1k unter 5,0V am Portpin und 
das wird ohnehin längst als High erkannt

von Klaus D. (kolisson)


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Henk schrieb:
> auch wenn das Datenblatt als Maximum Vcc
> +0,5V angibt.

Das kling mekwürdig. Schau mal bei "Absolute Maximum Ratings".
Bei den Atmegas steht da z.B. 6V.  Dann hättest du kein Problem.
Wenngleich natürlich diese z-Dioden Schaltung grober Unfug ist
und nur bdeingt funktionieren wird.


Klaus

von Henk (Gast)


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warum ist diese z-dioden schaltung grober unfug? das wird häufig so 
praktiziert. beim attiny2313 steht im datenblatt bei absolute maximum 
"high" vcc+0,5v

von Dietrich L. (dietrichl)


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Henk schrieb:
> warum ist diese z-dioden schaltung grober unfug? das wird häufig so
> praktiziert.

Überlege mal was passiert, wenn die 15V über 1k anliegt und der µC noch 
nicht versorgt wird (auch wenn nur kurze Zeit beim Einschalten). Dann 
fließen 15mA in den Eingang, das ist schon etwas heftig.

Warum kannst Du den Widerstand nicht größer machen, damit der Strom <1mA 
bleibt? Dann bist im grünen Bereich. Falls Du den Strom als Last für die 
10...15V braucht, nimm 1k direkt nach GND und z.B. 22k zum Eingang.

Gruß Dietrich

von HildeK (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Henk schrieb:
>> auch wenn das Datenblatt als Maximum Vcc
>> +0,5V angibt.
>
> Das kling mekwürdig. Schau mal bei "Absolute Maximum Ratings".
> Bei den Atmegas steht da z.B. 6V.

Aber nur für VCC. Alles Andere bezieht sich auf VCC, welche selber bis 
5.5V spezifiziert ist.

Dietrich L. schrieb:
> Henk schrieb:
>> warum ist diese z-dioden schaltung grober unfug? das wird häufig so
>> praktiziert.
>
> Überlege mal was passiert, wenn die 15V über 1k anliegt und der µC noch
> nicht versorgt wird (auch wenn nur kurze Zeit beim Einschalten). Dann
> fließen 15mA in den Eingang, das ist schon etwas heftig.

Falls dieser Betriebsfall möglich ist, dann spendiert man eine 
Schottky-Diode zwischen dem Eingang und VCC. Die hält die Überschreitung 
sicher unter 0.5V.

von UR Schmitt (Gast)


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Trotzdem ist die Frage warum:

Henk schrieb:
> ich nutze in diesem falle nur 1kR und kann auch nicht viel höher gehen.

Warum kann er nicht höher als 1K gehen?
Entweder verschweigt der TO wieder etwas das wesentlich sein könnte oder 
er geht von falschen Voraussetzungen aus.

von Henk (Gast)


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weil dieser widerstand in meinem andwendungsfall einen wesentlichen teil 
des pull-down (NICHT UP!) widerstandes darstellt. ich habe aber ja die 
z-diode, also würden keinesfalls mehr als 5v am eingang des controllers 
anliegen?!

von Henk (Gast)


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oder sind diese 5volt trotzdem problematisch, wenn der mikrocontroller 
gerade nicht mit spannung versorgt wird?

von HildeK (Gast)


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Henk schrieb:
> oder sind diese 5volt trotzdem problematisch, wenn der mikrocontroller
> gerade nicht mit spannung versorgt wird?

War schon beantwortet:

HildeK schrieb:
>> Überlege mal was passiert, wenn die 15V über 1k anliegt und der µC noch
>> nicht versorgt wird (auch wenn nur kurze Zeit beim Einschalten). Dann
>> fließen 15mA in den Eingang, das ist schon etwas heftig.
>
> Falls dieser Betriebsfall möglich ist, dann spendiert man eine
> Schottky-Diode zwischen dem Eingang und VCC. Die hält die Überschreitung
> sicher unter 0.5V.

von Henk (Gast)


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mist, hätte ich doch lieber einen optokoppler am eingang platziert. nun 
ist es zu spät... :-(

von Henk (Gast)


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wie hoch dürfte der strom denn maximal sein, den ich dem eingang im fall 
des abgeschalteten mikrocontrollers zumuten dürfte?

von Martin (Gast)


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Datenblatt!?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Mal so eine Zwischenfrage zu einer anliegenden Eingangsspannugn bei 
sonst abgeschaltetem µC: Wenn die Versorgungsspannugn abgeschaltet ist 
und ich 15V über 1k an den Eingang anlege, dann wird doch über die 
Schutzdiode VCC gespeist. Dann müsste doch die (+5V) Versorgungsspannung 
den µC zum Booten bringen. Anders formuliert kann das Anlegen einer 
ausreichend hohen Spannung am abgeschalteten µC ungewünschte Zustände 
produzieren, oder habe ich einen Denkfehler?

von Timm T. (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> nders formuliert kann das Anlegen einer
> ausreichend hohen Spannung am abgeschalteten µC ungewünschte Zustände
> produzieren

Ja. Über den Widerstand und die interne Diode wird der hoffentlich 
vorhandene Pufferkondensator in der Betriebsspannung aufgeladen. Kommt 
die Spannung über die Brown-Out-Schwelle, startet der AVR. Entweder 
zieht er soviel Strom, dass die Spannung wieder absinkt und er stoppt, 
oder die Spannung wird auf die 4,7 - 0,5 V begrenzt und der AVR macht 
irgendwas.

Auf jeden Fall können da komische Sachen passieren. Verhindern kannst Du 
das, indem Du die Versorgungsspannung durch einen Widerstand belastest, 
so dass die nicht hochlaufen kann. Aber da ist Dein 1kohm schon wieder 
recht klein.

Wenn Du den 1kohm als Pull-Down brauchst, solltest Du wie oben 
beschrieben, den R direkt nach GND legen und zum Pin des AVR mit 10k 
oder mehr gehen. Das sollte auch im bestehenden Layout gehen, den 1kohm 
zum Pin ersetzen und dafür 1kohm gegen GND schalten ist ja nicht so viel 
Aufwand.

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