Forum: HF, Funk und Felder Referenzen für Schiffsradar-Eigenbau


von Sören K. (burnersk)


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Hallo,

ich/"wir" haben uns gerade zur Aufgabe gemacht, ein Schiffsradar 
(Reichweite bis max. 4 km, 2 sm) für "unsere" Yacht zu bauen. Ich 
persönlich hatte mir das als "Offenradar" [1] gedacht.

Nun zur Frage: Kennt jemand gute Referenzen zur Technik, Auswertung, 
Sende-/Empfangsmodule und Leistungs-/Frequenzberechnung?

Eventuell auch eine Referenz, wie ich die Signale über eine sich "ewig" 
drehende Platform an den µC übertragen kann... Nach Kabel überdreht 
kommt Kabel ab ;)


[1] 
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Radar_antennas_on_USS_Theodore_Roosevelt_SPS-64.jpg

: Verschoben durch Admin
von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

wende dich mal an die Bundesmarine wegen Surplus-Material. Vielleicht 
kannst du dann auch in das Hilfsprogramm für verstrahlte, krebskranke 
Radartechniker aufgenommen werden (Open Cancer).

Gruss Reinhard

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sören K. schrieb:
> Eventuell auch eine Referenz, wie ich die Signale über eine sich "ewig"
> drehende Platform an den µC übertragen kann...
Machs wie eine elektrische Zahnbürste: ein rotierender Trafo...

BTW: braucht man für dieses Frequenzband keine Genehmigung oder sowas?

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Sören K. schrieb:
> Eventuell auch eine Referenz, wie ich die Signale über eine sich "ewig"
> drehende Platform an den µC übertragen kann...

Schleifkontakte?

von Sören K. (burnersk)


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Lothar Miller schrieb:
> BTW: braucht man für dieses Frequenzband keine Genehmigung oder sowas?

Die Sendemodule haben eine ABE. Zumindest die Module, welche ich finden 
konnte und im Bereich bis 1 KM sind.

von Sören K. (burnersk)


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Nils S. schrieb:
> Schleifkontakte?

das ist dann heavy shit bei der Datenintegrität, geht aber wohl nicht 
anders...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Reinhard Kern schrieb:
> Vielleicht
> kannst du dann auch in das Hilfsprogramm für verstrahlte, krebskranke
> Radartechniker aufgenommen werden

Das schafft er aber nur, wenn er sein Radar mit Röhrentechnik aufbaut. 
Die Radartechniker wurden nämlich nicht vom Radar selbst, sondern von 
der von der Senderöhre ausgehenden Röntgenstrahlung gebraten.

Aber das sind so kleine technische Details, über die im Rahmen der 
Panikmache gerne hinweggesehen wird.

Ansonsten sollte man sich mit Amateurfunkern über die erorderlichen 
Zulassungen, Prüfungen etc. unterhalten, die man ganz sicher ablegen 
muss, bevor man einen Sender im Radar-Frequenzbereich auch nur 
einschalten darf.

von Volker S. (sjv)


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Sören K. schrieb:
> Eventuell auch eine Referenz, wie ich die Signale über eine sich "ewig"
> drehende Platform an den µC übertragen kann

Es muss sich nur die Antenne drehen und die Zuführung/Antennenachse kann 
man als Hohlleiter ausführen!

Als Sender kann man ein Magnetron aus einem Mikrowellenherd nehmen.

MfG

von Alex W. (a20q90)


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Lol,
interessant was die Noobs für einen Dreck daherlabern, nur weil "Radar" 
extwas exotisch ist.

Ich hab ein Schiffsradar hier. Typ Raytheon R10XX-RasterScanRadar.
Sind mitlerweile spottbillig und machen Radius 30sm (60sm Durchmesser).

Da drinn ist nur ein Klystron (Magnetron lol; nix tuten, nix blasen, 
aber das Maul muss wackeln).

Such bei Google einfach mal nach "R10xx". Da kommen auch Anleitungen als 
PDF und Einstell/Reparaturanleitungen mit Schaltplänen.

von Oliver (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Sind mitlerweile spottbillig

Eben. Was den Selbstbau eines 2sm-Gerätes doppelt sinnlos macht (ausser 
aus Spaß zu Erkenntnisgewinn).

Oliver

von Sören K. (burnersk)


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Oliver schrieb:
> ausser aus Spaß zu Erkenntnisgewinn

da ist jemand auf der richtigen spur ;) Radar-Sender möchte ich nur sehr 
ungern selber bauen (wegen ABE). Aber genau wissen, wie es funktioniert.


Alex W. schrieb:
> Ich hab ein Schiffsradar hier. Typ Raytheon R10XX-RasterScanRadar.
> Sind mitlerweile spottbillig und machen Radius 30sm (60sm Durchmesser).

nur eine kleine verständnisfrage: Sendermodul oder Komplettsystem. Wenn 
Komplettsystem, sind dann 4000 EUR spottbillig? "Wir" haben da nicht 
wirklich das Geld dafür.

Btw... bei der Google Suche nach "R10XX" finde ich nur das 
UI/Bedienmodul, nicht den Sender.

von Arno H. (arno_h)


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Das http://www.radartutorial.eu/ kennst du?

Arno

von holger (Gast)


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>ich/"wir" haben uns gerade zur Aufgabe gemacht, ein Schiffsradar
>(Reichweite bis max. 4 km, 2 sm) für "unsere" Yacht zu bauen.

Größenwahnsinn ist heutzutage ja sehr verbreitet.

von Klaus D. (kolisson)


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Aber die Idee ist Gut!

Ich lese ja auch gerne mit, da ich es nicht als Grössenwahn versteh,
sondern als wenn sich mal einer die Mühe macht sich über die Masse zu
erheben und was versuchen will.

Wenn alle nur alles machen würden was schonmal gemacht wurde .... etc
dann würden wir immer nur die dusseligen Schaltungen aus dem Internet
nachbauen , die niemals so, wie gezeigt funktionieren.

Die Welt ist doch frei und die Gedanken auch.

Autor: Sören K. (burnersk) hat ja auch nur nach Informationsquellen 
gefragt
und nicht nach fertigen Lösungen.

Ich finde das ist ein schönes Project und befürworte den Angang.

Als Volker S. schrieb:
"Es muss sich nur die Antenne drehen und die Zuführung/Antennenachse 
kann
man als Hohlleiter ausführen!
Als Sender kann man ein Magnetron aus einem Mikrowellenherd nehmen."

war mir fast klar dass ein rotierender Microwellenherd nicht wirklich
zielführend ist aber das Stichwort "Hohlleiter" ist doch nicht falsch.

Andererseits ist der Beitrag von Lothar Miller
"Machs wie eine elektrische Zahnbürste: ein rotierender Trafo..."
auch nicht schlecht.
Das haven JVC und SONY schon immer in Videorecordern so gemacht.
Das Signal von der rotierenden Kopftrommel war natürlich drahtlos
und magnetisch übertragen.
3,5Mhz Bildsignal kam aber im TV Gerät an.

*****
Ich dachte sogar an die banale (oder Banane ?) Idee als Antenne
einfach einen Frequenzgerechten Stummel zu nehmen (wie ne Handyantenne)
un die Parabolschüssel um die Antenne rotieren zu lassen.

fast wie ein Polizeiblaulicht.


Gruss Klaus


Klaus de Lisson

Volker S. schrieb:

von Sepp Obermair (Gast)


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Sinn macht es sicherlich das Klystron komplett zu drehen, und die 
Ansteuerung über Schleifkontakte zu realisieren.
Empfängerseitig würde ich einen Downconverter neben dem Klystron 
einsetzen. Ein zusätzlicher selektiver LNA vor dem Downconverter  ist 
sicherlich kein Schaden.

Antennentechnisch sollte meiner Ansicht nach ein bistatischer Ansatz mit 
nahebeieinanderliegenden Antennen gewählt werden da hierdurch das 
Übersprechen zwischen TX und RX Pfad vermindert wird.

Als Antennen dürften Hornstrahler einfach realisierbar sein (aus Blech, 
oder FR4 selbst löten)

Grüße Sepp

von Purzel H. (hacky)


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Ein Hornstrahler hat offensichtlich nicht ganz die horizontale 
Richtwirkung eines Balkens.

von Thomas (Gast)


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Mega Oschi schrieb:
> Ein Hornstrahler hat offensichtlich nicht ganz die horizontale
> Richtwirkung eines Balkens.

Deshalb auch die Pluralform.

Evtl. geht als Strahler auch eine auf Platinenmaterial geätzte 
Gruppenantenne, wobei man allerdings drauf achten muß, für die Frequenz 
geeignetes Material zu verwenden.

von Klaus D. (kolisson)


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Hatte ich nicht gelesen, dass die Module schon fertig vorliegen,
also vorhanden sind ?

k.

von Malignes Melanom (Gast)


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Schau doch mal hier vorbei:

http://www.radartutorial.eu/

Ist zwar kein Schiffsradar, aber ...

http://lea.hamradio.si/~s53mv/vnr/design.html

@rk-elektronic:

Wer bist Du denn? Buzz Killington?

von Sascha (Gast)


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Ich bin jetzt zwar kein Experte was HF angeht, aber ich habe etwa 
anderthalb Jahre in einem großen(!) Radar gearbeitet und konnte da 
einiges an Erfahrung mitnehmen.

Da hier alle von Magnetron bzw. Klystron reden: Für 4km sollten doch 
1-2W HF reichen. Dazu braucht es kein Klystron, wenn dann eins in der 
Größe einer EL84 oder so. Hohlleiter sollten für diese mickrige Leistung 
auch nicht wirklich nötig sein, außer es gibt für den entsprechenden 
Frequenzbereich kein geeignetes Kabel. Mit Klystron assoziiere ich 
seither ein etwa mannshohes Metalltrumm mit direktem Hohlleiteranschluss 
in der Größenklasse 7cm und einer HF-Durchschnittleistung von 2-3 
Haushalten ;-)

Bistatisches Radar ist bei der Berechnung der Position eines Ziels 
ziemlich tricky, zumindest wenn Sender und Empfänger weiter als ein paar 
Meter entfernt sind. Zirkulatoren bieten sich an, um eine Antenne zum 
Senden und Empfangen gleichzeitig zu nutzen und den Empfänger vor der 
Leistung des Senders zu schützen. Pulsradar kannst du aber ziemlich 
vergessen, weil 4km sind grade mal 2,6µs, mit ner halbwegs anständigen 
Entfernungsauflösung biste ruckzuck im einstelligen Nanosekundenbereich. 
FMCW-Radar hat den Vorteil, dass du nur Sende- und Empfangsfrequenz 
miteinander mischen brauchst, als Ergebnis kommt eine Frequenz im (je 
nach Sendeparametern) Kilohertzbereich raus, die proportional zur 
Entfernung des Ziels ist.

Klystron drehen lassen und Betriebsspannung etc. über Schleifkontakte 
übertragen? Für diese kleine Leistung möglich, aber das fertig 
"zubereitete" Sendesignal kannste nicht über einen Schleifkontakt 
leiten. Da würd ichs mir einfacher machen und nur das Signal von/zur 
Antenne über einen Drehkoppler leiten.

Mit der Empfangsseite fang ich garnicht erst an. Die Tricks, die man 
abziehen muss, damit man die "echten" Ziele aus dem ganzen Müll, den du 
empfängst rausfiltern kann, sind teilweise ziemlich aufwändig. 
Heutzutage geht das zum Glück weitestgehend per Software, aber früher 
waren dazu mehrere Racks voll mit Leiterkarten nötig.

von Purzel H. (hacky)


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Will man einfach etwas Leistung rausblubbern lassen ? Ein vernuenftiges 
Signal bekommt man nur, wenn man mit einer passenden Richtantenne 
beginnt. Der Hersteller hat sicher das billigst Moegliche gemacht. Das 
muss man mit wenig Wissen nicht auch noch zu unterbieten versuchen. 
Richtwirkung gibt es nur mit Apertur, dh Antennen Querschnittflaeche.

von Klaus D. (kolisson)


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@Autor: Sascha (Gast)

Ich zwar nicht der Ur-fragesteller aber ich finde es prima,
dass neuer (und sachlicher) Schwung in the Beitrag gerät.

danke dafür
Klaus de Lisson

von Purzel H. (hacky)


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1-2 Watt ? ist voellig illusorisch. Es geht nicht um eine Uebermittlung 
zwischen zwei Richtantennen, sondern um Reflexionen an beliebig 
schlechten Objekten. Wenn man Wellenkaemme, Land, und Schiffaufbauten 
sehen will braucht man viel mehr Leistung.
Ein Klystron muss uebrigens nicht viel Leistung haben. Wir haben 10 GHz 
Klystrons hier, die haben 500mW.
Eine Reichweite von mehreren km wird man nur mit einem Puls Setup 
bekommen. Der Puls laeuft 300m pro Mikrosekunde, ist doch einem Menge 
Zeit. Und ja, die Aufloesung der Empfangsignale muss in jedem Fall in 
zehn oder so Nanosekunden liegen.

von Sascha (Gast)


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Habe mich verrechnet, 4km sind 26µs. Pulsradar kommt in den Bereich, was 
ein schneller FPGA messen können müsste.

Als Antenne schlage ich eine ausrangierte Sat-Schüssel vor. Anstrahlung 
zB. mit einer Biquad wenn das Signal über ein Kabel kommt.

von Klaus D. (kolisson)


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Ich als absoluter Leihe  hatte schon geschrieben, dass eine rotierende
Satschüssel hilfreich sein könnte.
Mit einer Flex bekommt man di sogar in die richtige Form.

Gruss Klaus

p.s.
Ich gebe ich auch gern die falschen Buchstaben, die ich mir geliehen 
hatte
zurück.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn Du da mit 'ner Flex rangehst, wird Dir sicherlich niemand eine 
Schüssel leihen.

von Klaus D. (kolisson)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn Du da mit 'ner Flex rangehst, wird Dir sicherlich niemand eine
> Schüssel leihen.

Das ist häufig mein Problem. Ich sehe das problem.
Schüsseln bekomme ich immer nur, wenn ich koche und nen Quirl
zur hand habe.

(Smile)

klaus

ps.:
Aber ?? kommt FLEX nicht von Flexibiltät ?
.. der fähigkeit gegebenes nach seinen Wünschen zu verändern  ?

von Sascha (Gast)


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Sorry kann nicht editieren: Die Radargleichung besagt, dass man für 
doppelte Reichweite die 16fache Leistung braucht. Wenn ich die 
Eigenschaften "meines" schon recht antiquierten Radars auf die 4km 
runterrechne, komme ich sogar auf nur 0,15W für die 4km. Allerdings hat 
dessen Schüssel afair ~40dBi Gewinn. Also ruhig etwas mehr Sendeleistung 
einplanen, dann brauch man keinen so empfindlichen Empfänger :-) Für 
noch mehr Reichweite bzw. Empfindlichkeit können einem außerdem noch 
spezielle Betriebsmodi wie Pulskompression helfen. Ob man als Kapitän 
einer Yacht Wellen sehen muss weiß ich nicht, aber Land und vor allem 
andere Schiffe sollten auch für nicht so gute Radars genug 
Radarquerschnitt haben.

von Purzel H. (hacky)


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Weshalb nimmt man einen Balken und keine Schuessel ? Wichtig ist die 
hohe Horizontalaufloesung. Die Vertikalaufloesung soll nicht hoch sein, 
da der Mast sich im Wind und mit den Wellen kippt.

von Klaus D. (kolisson)


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Mega Oschi schrieb:
> Weshalb nimmt man einen Balken und keine Schuessel ? Wichtig ist die
> hohe Horizontalaufloesung. Die Vertikalaufloesung soll nicht hoch sein,
> da der Mast sich im Wind und mit den Wellen kippt.

Prima Antwort... Ich dachte fast  dass sowas klar ist.
Deswegen mein Vorschlag mit der Flex.

Klaus

p.s.

wenn ich euch auf die nerven gehe müsst ihr es nur sagen....
ich werde dann still.

von Martin (Gast)


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Sascha schrieb:
> Pulsradar kannst du aber ziemlich
> vergessen, weil 4km sind grade mal 2,6µs, mit ner halbwegs anständigen
> Entfernungsauflösung biste ruckzuck im einstelligen Nanosekundenbereich.

Da hast du dich IMHO um einen Faktor 10 vertan.

Für eine Auflösung von 10 m bräuchte man eine Zeitauflösung von gut 50 
ns. Die 4 km entsprechen einer Signallaufzeit von 27 µs. Ein Hexenwerk 
ist die Zeitauflösung noch nicht, allerdings braucht man fürs Pulsradar 
die hohe Spitzenleistung.

von Sascha (Gast)


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Siehe mein Post um 23:28 ;-)

von Sören K. (burnersk)


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Danke noch mal an die erstgemeinten Hilfestellungen.

Wegen www.radartutorial.eu... da bin ich auch schon mal vorbei gekommen, 
habe es dann aber wieder verworfen, weil im jeden zweiten Absatz was von 
Transponderzuordnung und der gleichen stand. Außerdem konnte ich nur 
zwischen militärischen und Flugsicherheitsradartechniken auswählen.
Ein "Hobby" Schiffsradar (also für Freizeitskipper) braucht keine 
Signatur von einm Objekt ermitteln können um evtl. noch die richtige 
Stelle für den nicht vorhanden Torpedo/Marschflugkörper zu ermitteln. Es 
interessiert auch nicht ob sich hinter dem Objekt, was von Vorn sich 
schnell nähert noch was ist. Der Sinn ist das/die naheste/n Objekt/e 
sichtbar zu machen.

Einfach nur ein Gnome in einem Balken der geradeaus brüllt und lauscht. 
Nach einiger Zeit dich dann 1° im Uzs dreht und wieder brüllt. Wenn er 
was hört gibt er die Information an den Gnome an der Uhr weiter, welcher 
die Uhr stellt. Das ist keine Flux-Kompensator-Warp-Gondel-Physik. 
Schließlich gibt es auch echt-Radar Sende/Empfängermodule für < 1 km 
sogar bei Conrad mit ABE für unter 50 Euro. Was fehlt ist "nur" das 
Gehäuse.
Der fast-Rant gilt für die andere Gattung Poster hier. Nicht für die 
Leute, welche anständig Diskutieren.

von Maikh (Gast)


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Hi Sören,
dei Fertig Radarmodule von Conrad haben aber eine 
Antennenhalbwertsbreite von deutlich größer 5 Grad. Und Du möchtest doch 
auch etwas Auflösung haben ? Da hilft also nur eine bündelnde Antenne, 
die hat aber einen hohen Gewinn und die EIRP Leistung steigt. Da ist 
dann schon Vorsicht um die eigene Gesundheit angebracht.

Dazu muß man sich die Allgemeinzuteilungen der BNetzA mal ansehen, bei 
den 24GHz Modulen sind nur relativ geringe Leistungen zulässig, incl. 
Antennengewinn. Wie es in den Marinebändern aussieht weiß ich jetzt 
jedoch nicht. Aber es gibt da mittlerweile auch fertige FMCW Lösungen 
mit Halbleiterendstufe die hochauflösend sein sollen.

Machen kann man die Sache sehr gut, wir haben hier sowas mal gebaut, 
jedoch mit gewollt geringerer Reichweite.
Radar, FPGA, Drehkupplung, Motorsteuerung und Winkelmessung, FPGA für 
FFT und Ethernetdatenübertragung , Windows Gui und einige spezifische 
Dinge, die wir noch brauchten. Plan da aber mal richtig Zeit für ein ;) 
B.T.D.T


mfg

Maik

von Frankl (Gast)


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Wasserdicht, Windlast, Rostfrei u.s.w kommt auch noch dazu.

von Ralph B. (rberres)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ansonsten sollte man sich mit Amateurfunkern über die erorderlichen
>
> Zulassungen, Prüfungen etc. unterhalten, die man ganz sicher ablegen
>
> muss, bevor man einen Sender im Radar-Frequenzbereich auch nur
>
> einschalten darf.

Ob man als Funkamateur innerhalb der Amateurfunkbänder Radarsignale 
abstrahlen darf, habe ich meine Zweifel. Denn es gibt verbindliche 
Bandpläne, in der geregelt ist, welche Betriebsarten in welchem 
Bandsegment
vorgesehen ist. Auserhalb der Amateurfunkbändern darf auch ein 
Funkamateur nur mit entsprechend zugelassenen Geräten senden.

Auf jeden Fall sind die maximal zulässigen Sendeleistungen ( ab 2,4GHz 
aufwärts 75 Watt ) und die Grenzfeldstärken auserhalb des konrollierten 
Bereich ( EMV Richtlinien ) zu beachten.

Ralph Berres

von Sören K. (burnersk)


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Hi Maihk,

Maikh schrieb:
> dei Fertig Radarmodule von Conrad haben aber eine
> Antennenhalbwertsbreite von deutlich größer 5 Grad. Und Du möchtest doch
> auch etwas Auflösung haben ?

der Teil gehörte zum Rant ;)

Außerdem suche ich Sendemodule für die 4 km / 2 sm und da haben wir ja 
schon ein paar Ansatzpunkte hinsichtlich der Leistung (bei etwas unter 
einem Watt).
Man braucht für die Sendemodule nämlich eine Typenzulassung - dass kann 
ich bei mir/"uns" leider nicht machen, weil ich dann im Bereich von paar 
1000 euro bin. Deswegen suche ich Sendemodule und gleichzeitig alle 
notwendigen Infos um welche zu Bauen (auch wenn ich es nicht wirklich 
vorhab).

von Maikh (Gast)


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Hallo,
Was ist denn ein "Rant" ?

Die Typenzulassung ? Ist die für die Marine nötig ?
kann man da nichts als Spaß Zubehör  Spielzeug  Alarmanlage 
deklarieren ;) ?

Also bei 24GHz im ISM Band sehe ich da keine so großen Probleme, wenn 
man denn unterhalb der zulässigen EIRP Leistung bleibt und sicherstellt, 
dass die SAR Grenzwerte für den Personenschutz sicher eingehalten 
werden.
Als Hersteller zwingt Dich auch ersteinmal keiner normale 
Industrieelektronik ins externe Messlabor zu schleppen, aber wenns die 
Grenzwerte verletzt oder der Kunde gestört wird ist es ungeheuer 
beruhigend Unterlagen eines akkreditierten Prüflabors im Ordner zu 
haben.

Aber an wünschenswerter Ausrüstung zum Basteln könnte ich Dir folgendes 
empfehlen - Entweder das Mikrowellentechniklabor der Uni / FH Deines 
Vertrauens, borgen oder selberbesorgen:

1.) Einen Spektrumanalyzer bis 26GHz
2.)Ein Networkanalyzer oder ein TG im Spektrumanalyzer wären auch ganz 
nett - wenn Du denn das HF Modul selber bauen willst.
HP8510 Networkanalyzer gibts grade bei den ganzen Restefritzen im Super 
Sonderangebot - aus den USA solltest Du sowas für unter 10kEuro 
bekommen.

Ein Spektrumanalysator, z.B. aus der HP 89xx Serie sollte auch für 
deutlich unter 10kEuro zu kriegen sein.

3.) Für Sparsame reicht auch ein Frequenzzähler bis 26,5GHz und ein 
Powermeter, dann kann man mal die Kennlinie des FMCW VCOs aufnehmen... - 
da ist man billigstenfalls bei 1,5kEuro dabei.

Für die Signalverarbeitung ein mittleres FPGA auf Evalboard - die gibts 
billig.

Schöne Bastelteile findet man in den alten Richtfunkstreckentransceivern 
von DMC, da sind auch tolle Endstufen drin....

- man sieht ich bin großer Freund von FMCW.

Aber - das dauert alles bis es fertig ist

vg

Maik

von Michael (Gast)


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Bei 24 GHz hätte ich Sorgen, dass man damit im Regenschauer nichts mehr 
sieht. Schon beim 3cm-Radar erzeugen die u.U. heftige Echos.

von Sören K. (burnersk)


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[OffTopic]

Maikh schrieb:
> Hallo,
> Was ist denn ein "Rant" ?

rant
    Tirade {f}
    Wutrede {f}
    Wortschwall {m}
    Schimpftirade {f}
    Schimpfkanonade {f}

In diesem Fall (einen Rant) auf die Tolle weiter oben ;)

von Andreas (Gast)


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Sören K. schrieb:
> da ist jemand auf der richtigen spur ;) Radar-Sender möchte ich nur sehr
> ungern selber bauen (wegen ABE). Aber genau wissen, wie es funktioniert.

Wenn Du (nur) wissen willst, wie Radar funktioniert, dann schau mal hier 
rein:

http://books.google.hn/books?id=xz4AwwWvhxgC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

Der Ludloff erklärt das Signalprocessing eigentlich ganz nett. Wie immer 
fehlt natürlich ein Teil :/

@Ralph Berres:
> Ob man als Funkamateur innerhalb der Amateurfunkbänder Radarsignale
> abstrahlen darf, habe ich meine Zweifel. Denn es gibt verbindliche
> Bandpläne, in der geregelt ist, welche Betriebsarten in welchem
> Bandsegment vorgesehen ist.

Gabs nicht auch die Vorschrift, dass man sein Rufzeichen regelmäßig 
senden muss?

73
Andreas

von Laufzeitröhre (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Da drinn ist nur ein Klystron (Magnetron lol; nix tuten, nix blasen,
>
> aber das Maul muss wackeln).

R10XX Owners Manual meint im Kapitel 1.4.3 (Seite 1-9) aber Magnetron, 
Typ RMC-2. Soviel zum Thema Maulwackeln ;-)

Dort findet sich auch der interessante Hinweis, das es keinen Zirkulator 
gibt, sondern nur ein T-Stück mit begrenzender Diode. Die mittlere 
Leistung ist im Bereich mit der größten Reichweite gerade mal gut ein 
Watt, aber die Impulse haben trotzdem 2 KW. Daß das ausreicht, die 2kW 
vom Empfängerfrontend fernzuhalten... Übersteuern ist vermutlich OK, 
solange es sich erholt hat, bis das Echo da ist, aber kaputtgehen dars'f 
halt nicht.

Interessant auch, wie die Pulse (in der Stellung kleinster Radius 
immerhin nur 80ns) erzeugt werden. Kapitel 4.4 steht da was dazu. 250DC 
werden mit einem MOSFET in einen Trafo gepulst, der das dann auf 1,8kV 
für das Magnetron hochsetzt. Daß die Pulse damit steilflankig genug und 
frei von Nachklingeln werden, wundert mich. Ich hätte als Dumpfbastler 
eher 2kV über ein Thyratron oder Schaltfunkenstrecke in das Magnetron 
geschaltet. Parallelgeschaltet eine am Ende kurzgeschlossene koaxiale 
Laufzeitleitung für scharfe Abschaltflanke. Allerdings kann man beim 
Raster Scan Radar natürlich auch viel Dreck, der hier entsteht, in der 
digitalen Signalaufbereitung / Bildverarbeitung wieder herausrechnen.

von Ralph B. (rberres)


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Andreas schrieb:
> Gabs nicht auch die Vorschrift, dass man sein Rufzeichen regelmäßig
>
> senden muss?

Ja alle 10 Minuten in offener Sprache. Dazu zählt auch Morsen, oder bei 
digitaler Übertragungsart Ascci welches jeder mitlesen kann. ( Wird in 
Packet Radio so gemacht).

Ralph Berres

von Alex W. (a20q90)


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Sören K. schrieb:
> Alex W. schrieb:
>> Ich hab ein Schiffsradar hier. Typ Raytheon R10XX-RasterScanRadar.
>> Sind mitlerweile spottbillig und machen Radius 30sm (60sm Durchmesser).
>
> nur eine kleine verständnisfrage: Sendermodul oder Komplettsystem. Wenn
> Komplettsystem, sind dann 4000 EUR spottbillig? "Wir" haben da nicht
> wirklich das Geld dafür.

LOOOL! Woher hast Du die Tabelle das "spottbillig" = 4000 Euro sind?
Ich hab 350 Euro für ein Komplettsystem gezahlt.

von ... (Gast)


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Wenn du schon mal Magnetron, Radom, Antenne und Empfangsverstärker 
brauchst, lohnt sich als Basis vielleicht
http://www.ebay.de/itm/170710547321

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Alte Mikrowelle, SAT-Schüssel und ein Scheibenwischermotor: 20€ ;)

von ... (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Alte Mikrowelle, SAT-Schüssel und ein Scheibenwischermotor: 20€ ;)

Die Breite der Radarkeule möchte ich bei dieser Konfiguration aber 
lieber nicht wissen.

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