Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Habt ihr Lücken im Lebenslauf?


von Schonmann (Gast)


Lesenswert?

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,790620,00.html

Was macht man mit Lücken?

Ab wann wird es kritisch bewertet?

6 Monate, 9 Monate , 12, 15 ... 3 Jahre?

Wenn man echt mal nen Hänger für 2 Jahre hatte?

Was denkt ihr?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Wie?
Schreib die Wahrheit!
z.B. Arbeitslos von ... bis ... mit der Weiterbildung zum ....!
Warste im Knast, haste ein Problem.
Da hilft nur "kreative Freunde" zu haben. Die sollten dann einen 
Bescheinigung für einen Auslandsaufenthalt für die Entwicklungshilfe 
oder Friends of the World etc. ... liefern.
Also, alles nur eine "Frage der Technik"!
Alles klar!

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Lebenslauf gehört abgeschafft, wenn nach einem Jahr schon Sense ist
und das ist häufig der Fall. Zeugnisse würden doch reichen aber
man muss das dumme Volk zur Knechtschaft und zur Anbetung der
Gutsherren (Arbeitgeber) bekehren bzw. zwingen. Da kommt sicher
noch ganz was anderes auf uns zu.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Schonmann schrieb:
> http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,790620,00.html
>
> Was macht man mit Lücken?
>
> Ab wann wird es kritisch bewertet?

Nun, ich hatte eine "Lücke" von vierzehn Tagen zwischen meiner
Ingenieursprüfung und Antritt meiner Erststelle. Jahre später
bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche
Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe!
Eine Arbeitslosigkeit zwischendurch interessierte weniger, denn die
war belegt! :-)
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Jahre später
> bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche
> Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe!

Uff!

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Jahre später
> bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche
> Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe!
BND ?

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Wenn man echt mal nen Hänger für 2 Jahre hatte?
> Was denkt ihr?
sowas wird Dir hierzulande extrem übel genommen - deshalb geht die 
Ehrlichkeit ja auch vor die Hunde und Du mußt die Lücken mit kreativen 
Müll aufhübschen.
Ob das wirklich hilft, ist eine ganz andere Frage.

von Markus H. (Gast)


Lesenswert?

Eine direkte Lücke habe ich nicht, aber 20 Semester studiert (allerdings 
immer Etechnik, also nicht 5 mal abgebrochen und was anderes 
angefangen). Das war damals nach bestandenem Vordiplom kein Problem. Als 
Erklärung habe ich gesagt, daß ich viel gearbeitet habe und mir die Welt 
anschauen wollte.
Geschadet hat es nicht, ich bin direkt nach meiner Diplomarbeit bei 
S...... übernommen worden. Allerdings habe ich auch ein sehr gutes 
Diplom gemacht.

Gruß Markus

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Habe nach 5 Semestern Vordiplom und dann insgesamt 22 Semester studiert. 
Ich habe allerdings wirklich gearbeitet, was ich nur eben schlecht 
beweisen kann, da selbständig war. Ich kann mir daher nur selber ein 
Zeugnis austellen :-)

Kleine Lücken waren aber nie ein Problem. Bis vor 2 Jahren. Da waren wir 
für einen Ausrüster für Militärtechnik tätig und alle mussten eine 
Prüfung über sich ergehen lassen. Mein Lebenslauf fiel direkt durch, 
weil ich überalls einige 2Wochen Lücken hatte.

Zwischen dem Abi und dem Studium waren es 3 Monate. War halt so, gign 
halt nicht früher. Der Fritze vom Amt hat das dann in einem 
telefonischen Klärunggespräch aufgearbeitet und ich musste haarklein 
erzählen, was ich gemacht hatte. Ich habe aber keine Ahnung mehr, was 
ich da gemacht habe. Also hab ich ihm einen Scheiss erzählt und er war 
zufrieden.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Mit 15 fing ich eine Ausbildung an, wurde mit 18 Geselle, machte das 
Handwerk bis 35. Dann Studium etwas verlängert bis 42, ein Jahr 
arbeitslos bis 43, dann 4 Jahre im Engineering, von 47 bis 51 jetzt 4 
Jahre arbeitslos.

Mein letzter Jobcoach meinte, meine Linie wäre aber immer noch strikt 
kontinuierlich, ich solle mir über einen Bruch keine Sorgen machen. Zu 
den bereits etwas altersbedingten Einstellungsschwierigkeiten könne ich 
selbst ja aktiv nichts beitragen, wenn von anderer Seite nur Ablehnungen 
oder Angebote unter der Gürtellinie kommen.

von dagger (Gast)


Lesenswert?

Während der Krise war ich 18 Monate arbeitslos, bin jetzt in Österreich 
und zweifle stark dass ich mit dieser 18-monatigen Lücke jemals wieder 
zurückkommen kann.
Noch Fragen?

Und nein:
-die Krise gab es wirklich
-als Ing mit einem Jahr Berufserfahrung gab es für mich nichts zu holen
-ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von
 diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen
-niemand aus meinem Bekanntenkreis hat mir damals einen Job angeboten,
 obwohl sie von meiner Situation wussten
-jetzt bieten mir sehr viele aus meinem Bekanntenkreis einen Job an und
 meinen immer 'ach hättest du was gesagt, wir suchen immer'
-ja das kotzt an
-ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Smörre schrieb:
>> Jahre später
>> bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche
>> Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe!
> BND ?

Nein, eine ganz normale Stelle als Messingenieur. Meinen Arbeitgeber
möchte ich hier nicht nennen, da ich dadurch in einem anderen Forum
sdchon mal Probleme bekommen habe.
Gruss
Harald

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Ich hab eine 15monatige Lücke.

Als noch keiner wusste das Krise ist (Mai 2008) hab ich gekündigt und 
bin 6 Monate ins Ausland (England) - als ich zurück kam war Krise und es 
dauerte 9 Monate wieder einen Job zu finden - die haben mich nicht 
gefragt was ich die letzten 15 Monate gemacht habe.

Besonders schlimm fand ich das Firmen zum Teil erst nach 2 Monaten auf 
Bewerbungen reagieren - also von Bewerbung bis zum 1. Gespräch 8 Wochen 
vergingen.

Man macht das ja in Runden.

Die 10 Firmen - warten, checken, Ja oder Nein. 10 * Nein oder keine 
Antwort.
80% keine Antwort.
So vergehen real 5 Runden = 10 Monate um einen ordentlichen Job zu 
finden.

Was mir aufging - man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position - 
ich versuche das jetzt besser zu machen wenn sich Leute bewerben.
Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und 
was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn 
es passen könnte.

von Dolchstoßlegende (Gast)


Lesenswert?

dagger schrieb:
> -ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier

Was heißt hier zur Not? In Deutschland arbeiten zu müssen, wäre Not. ;) 
Österreich gleicht sich zwar auch immer mehr den beschissenen 
Arbeitsmarktverhältnissen wie in Deutschland an, aber noch ist es dort 
besser als hier. Landschaftlich auch schöner, nicht so stark zersiedelt, 
wesentlich geringer Bevölkerungsdichte u. v. a. m.
Einzig das Tempolimit könnte manchen stören.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Michael Lieter schrieb:
> Was mir aufging - man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position -
> ich versuche das jetzt besser zu machen wenn sich Leute bewerben.
Löblich, aber da du mit anderen Arbeitgebern in eine Schublade gesteckt
wirst, dürfte es problematisch werden, wenn man unterstellen kann, das
du dich vielleicht nicht verständig wohlwollend verhälst. Das ist zwar
eine Unterstellung aber leider eine verbreitete Meinung, eben weil
andere Arbeitgeber dieses Feindbild geschaffen haben und trotzig kein
Interesse zeigen das zu ändern.
> Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und
> was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn
> es passen könnte.
Und was machste, wenn der Kandidat nicht passt?

von dagger (Gast)


Lesenswert?

Dolchstoßlegende schrieb:
> dagger schrieb:
>> -ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier
>
> Was heißt hier zur Not? In Deutschland arbeiten zu müssen, wäre Not. ;)
Sieh es aus meiner Sicht, die meisten Bekannten/Verwandten sind knapp 
900km 'über' mir.

> Österreich gleicht sich zwar auch immer mehr den beschissenen
> Arbeitsmarktverhältnissen wie in Deutschland an, aber noch ist es dort
> besser als hier.
Dem stimme ich zu, speziell dem 'an-Deutschland-angleichen' muss ich 
leider zustimmen, Stichwort Zeitarbeit.

> Landschaftlich auch schöner,
Definitiv.

> nicht so stark zersiedelt,
Auch richtig.

> wesentlich geringer Bevölkerungsdichte u. v. a. m.
Stimmt auch.

> Einzig das Tempolimit könnte manchen stören.
Das macht ihr mit eurem Fahrstill ja problemlos wett und von eurer Art 
zu Parken möchte ich gar nicht erst anfangen. ;-)

Du hast die vielen Feiertage und euren Humor vergessen. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

dagger schrieb:

> -ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von
>  diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen

Noch nicht mal als Klopapier kann man die verwenden. Sie verstopfen die 
Toilette. Hatte auch mal versucht, einen Stapel abzuspülen. Und die 
gehörten unbedingt ins Klo, waren dem Hausmüll nicht würdig.

> -niemand aus meinem Bekanntenkreis hat mir damals einen Job angeboten,
>  obwohl sie von meiner Situation wussten

Sogar mein Bruder hat einen Betrieb, hatte da nie was für mich übrig. 
Hilfsarbeit, was er meistens braucht, wäre doch gegangen, wenn man 
gewollt hätte. Autowäscher. Ganz im Gegenteil, die kotzen heute über 
mich, weil ich ein E-Technik-Studium schaffte. Der blanke Neid.

Geh dein eigenes Ding.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Löblich, aber da du mit anderen Arbeitgebern in eine Schublade gesteckt
> wirst, dürfte es problematisch werden, wenn man unterstellen kann, das
> du dich vielleicht nicht verständig wohlwollend verhälst. Das ist zwar
> eine Unterstellung aber leider eine verbreitete Meinung, eben weil
> andere Arbeitgeber dieses Feindbild geschaffen haben und trotzig kein
> Interesse zeigen das zu ändern.

Kannst das bitte näher erklären?
Mehr als anrufen und mit dem Mann eben ohne übliches Bimborium Tacheles 
reden kann ich fast nicht machen.


>> Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und
>> was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn
>> es passen könnte.
> Und was machste, wenn der Kandidat nicht passt?

Dann sage ich das auch - spart Kosten und Nerven und Zeit auf beiden 
Seiten.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Michael Lieter schrieb:
> Dann sage ich das auch - spart Kosten und Nerven und Zeit auf beiden
> Seiten.

In 35 Jahren Berufsleben wärst du der ERSTE der da Courage hat.
Die Regel ist entweder das Schweigen im Walde oder "wir melden uns"
oder sonst ein lausiges Täuschmanöver, bloß um nicht Verantwortung
zu übernehmen. Fast alle ne feige Bande, nur auf Eigennutz aus.

Michael Lieter schrieb:
> Kannst das bitte näher erklären?
Na, du schreibst doch selbst:
> man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position
Das halte ich sogar noch für untertrieben. Selbst wenn du es ehrlich
und ernsthaft meinst, kann es sein das man dir gar nicht glauben
will weil andere Arbeitgeber nur lügen und täuschen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Das halte ich sogar noch für untertrieben. Selbst wenn du es ehrlich
> und ernsthaft meinst, kann es sein das man dir gar nicht glauben
> will weil andere Arbeitgeber nur lügen und täuschen.

Ok - ist klar.

Da kann man ja nur hoffen das ich mit der Methode noch durchkomme - und 
nicht alle nur ein Spiel spielen.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Michael Lieter schrieb:
> Da kann man ja nur hoffen das ich mit der Methode noch durchkomme - und
> nicht alle nur ein Spiel spielen.

Das hängt von deinen überzeugenden Argumenten ab und ob alles
plausibel ist. Vor allem sollte es konzeptionell verlässlich
und nachhaltig sein.
Ich hatte da schon Pech, Stellen die ich angetreten hatte und
wo man mir vorsätzlich das Blaue vom Himmel versprach, erwiesen
sich als Luftnummer, weil es nur Projektarbeit auf Zeit war,
aber das hat mir vorher keiner gesagt, aber gewusst haben
die Gangster das ganz sicher.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> aber gewusst haben
> die Gangster das ganz sicher.

Würde ich auch unterstellen - da man sowas für 1 Jahr plant.

Umgehen kannst du das nur mit Insiderwissen.

Oder du blickst es - dann sitzt aber schon im Boot und kannst aussteigen 
- so es passt.

von herwin (Gast)


Lesenswert?

>Habt ihr Lücken im Lebenslauf?

Eher umgekehrt, ein bisschen Lebenslauf in all den Lücken ;O)

von rdc (Gast)


Lesenswert?

Was die Anforderungen an Bewerbungen angeht, haben Arbeitgeber 
hierzulande meist völlig kranke Vorstellungen. Ausserhalb Deutschlands 
legt man kaum so grossen Wert auf einen lückenlosen Lebenslauf oder ein 
Foto. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland ziemlich mies 
ab.

Wenn man eine Auszeit nimmt, und zum Beispiel einfach mal 8 Monate in 
Asien herumreist, und dies auch noch in seinen Lebenslauf 
hineinschreibt, so bedeutet das in der Regel den beruflichen Selbstmord. 
Bei Arbeitgebern im Ausland dagegen wird sowas häufig ausgesprochen 
positiv aufgenommen, und als Zugewinn von Sozialkompetenz gewertet.

Bei Lücken im Lebenslauf würde ich ohne Skrupel lügen und tricksen, was 
das Zeug hergibt. Zum Beispiel würde ich mir eine kleinere Firma 
aussuchen, die nach dem fehlenden Zeitraum in die Insolvenz gegangen 
war, und mir selbst ein entsprechendes Arbeitszeugnis schreiben, das 
natürlich zum Gesamteindruck passen muss.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

rdc schrieb:
> und mir selbst ein entsprechendes Arbeitszeugnis schreiben, das
> natürlich zum Gesamteindruck passen muss.

Zwei Probleme können da auftreten:
Erstens könnte in dem  beworbenen Unternehmen jemand beschäftigt sein
der auch bei dieser fiktiven Firma tatsächlich beschäftigt war und
wenn man sich im Personalwesen dran erinnert wirds peinlich.
Zweitens hat man kein Layout von den Geschäftsbriefbogen und wenn
es zufällig ein Muster (aus welchen Gründen auch immer) gibt, wird ein
erfundener Geschäftsbrief genauso peinlich werden. Dann lieber eine
Firma wählen mit einer fachfremden Tätigkeit, z.B. als Sachbearbeiter
da wäre die Gefahr am geringsten enttarnt zu werden. Mir wäre da immer
mulmig.

Michael Lieter schrieb:
> Würde ich auch unterstellen - da man sowas für 1 Jahr plant.

Schlimmer, nur Monate, maximal innerhalb der Probezeit.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


Lesenswert?

Hi, Schonmann,

der weithin anerkannt beste Berufsberater für Ingenieure ist Heiko Mell 
mit seiner wöchentlichen Seite in den vdi-Nachrichten.

Ignoriere zweitbesten Rat, wie ich ihn geben könnte ;-)
Googele nach ""Heiko Mell" Lücke im Lebenslauf".

Die vdi-Nachrichten haben auch ein Archiv. Besseres wirst Du woanders 
nicht finden.

Göttliche Fragen lässt man sich als Katholik auch besser vom Papst 
beantworten.

Ciao
Wolfgang Horn

von miller lite (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang Horn schrieb:
> Ignoriere zweitbesten Rat, wie ich ihn geben könnte ;-)
> Googele nach ""Heiko Mell" Lücke im Lebenslauf".
http://www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/beratung/checklisten/checklistdetail.asp?ch_id=88

Hier gibt es eine Sammlung von ihm:
http://www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/beratung/checklisten/start.asp

Heiko Mell ist weder Gott noch der beste, er ist ein guter unter wenigen 
guten... und seine Art wird einigen nicht gefallen. ;-)

von oha (Gast)


Lesenswert?

Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen und es haette 
sich auf die Laenge nicht gelohnt. Was man denn gemacht haette ... 
Sorry. Da waere eine Geheimhalteerklaerung ... aber mit Prozessoren und 
so.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

oha schrieb:
> Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen

Die haben noch weniger eine Chance wieder einen Job zu bekommen.
Die sind noch schlechter dran als Leute die jahrelang H4 bezogen
haben.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Lebenslauf gehört abgeschafft, wenn nach einem Jahr schon Sense ist
> und das ist häufig der Fall. Zeugnisse würden doch reichen aber
> man muss das dumme Volk zur Knechtschaft und zur Anbetung der
> Gutsherren (Arbeitgeber) bekehren bzw. zwingen. Da kommt sicher
> noch ganz was anderes auf uns zu.

Das finde ich auch. Es ist eine Privatsache wie man sein Leben 
organisiert und es geht den Personaler nichts an. Weder kann man daraus 
einen Menschen/Arbeitnehmer sicher bewerten noch macht ein perfekter 
Lebenslauf einen guten Arbeitnehmer aus. Nichts als Schnüffelei und 
Druckmittel aus grauen Vorzeiten.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

rdc schrieb:
> Wenn man eine Auszeit nimmt, und zum Beispiel einfach mal 8 Monate in
> Asien herumreist, und dies auch noch in seinen Lebenslauf
> hineinschreibt, so bedeutet das in der Regel den beruflichen Selbstmord.
> Bei Arbeitgebern im Ausland dagegen wird sowas häufig ausgesprochen
> positiv aufgenommen, und als Zugewinn von Sozialkompetenz gewertet.

Das stimmt wirklich: hab selbst gesehen. Es wird sogar im Ausland in den 
Firmen eine Möglichkeit angeboten solche monatelangen Reise zu machen. 
In Deutschland bzw. im Arbeitslager der Investoren ist so etwas schlicht 
unmöglich.

von Anfänger10101 (Gast)


Lesenswert?

oha schrieb:
> Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen

Klar, kannste machen. Dann verlangen die Firmen aber evtl Rechnungen, 
Steuerbescheide oder Ähnliches von deinen Auftragnehmern! Und wenn du 
die nicht vorweisen kannst, dann ist klar, dass du gelogen hast.

Darüber hinaus ist Selbstständigkeit im Lebenslauf vom Ansehen her weit 
unter Hartz4 angesiedelt. Wenn Du von der Selbstständigkeit wieder in 
ein festes Arbeitsverhältnis willst, dann wird dir gleich unterstellt, 
dass Du zu blöde/faul/unfähig bist, dein Gewerbe zu führen oder 
dergleichen.

Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt 
hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst!

von BW'ler (Gast)


Lesenswert?

Anfänger10101 schrieb:

> Darüber hinaus ist Selbstständigkeit im Lebenslauf vom Ansehen her weit
> unter Hartz4 angesiedelt.

Wers glaubt...

>
> Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt
> hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst!

Aber als Personaler würde ich davon ausgehen, dass dieser plötzliche 
Sinneswandel bei einem Hartzer nicht von langer Dauer sein kann! Sorry, 
aber rumgammeln ist ja wohl das dümmste was man machen kann (abgesehen 
vom Knast). Es ist auch nicht so schlimm wenn man mal was anderes macht, 
in einem fachfremden Bereich, oder auch mit niedrigeren Aufgaben... das 
einzigste was gar nicht gern gesehen wird ist rumsitzten und nichts tun.

Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim 
Vorstellungsgespräch... Unternehmerisches Denken, Sparsamkeit mit 
Betriebsausgaben (es war ja das eigenes Geld, nicht das des Chefs, so 
lernt man sparen), lange Arbeitszeiten kein Problem, Kämpfernatur (man 
will was erreichen), Problemlöser (als Selbständiger kannst du nicht zum 
Chefingenieur hinrennen und rummjammern, du findest den Fehler in der 
Software nicht! Man muss alles selber lösen, solange bis es 
funktioniert) ... usw. - der perfekte Arbeitnehmer also :D

Grüße

von Anfänger10101 (Gast)


Lesenswert?

War schon ein bisschen überspitzt formuliert :)

Dennoch: Von der Selbstständigkeit in ein reguläres Arbeitsverhältnis 
ist meiner Meinung nach äußerst schwierig!


BW'ler schrieb:
> Es ist auch nicht so schlimm wenn man mal was anderes macht,
> in einem fachfremden Bereich, oder auch mit niedrigeren Aufgaben

Einmal raus, immer raus!

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

BW'ler schrieb:
> Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim
> Vorstellungsgespräch...

Eher nicht, wenn man darauf zu sprechen kommt warum man aufgibt,
bzw. aufgeben muss.

In Bewerbungsmaßnahmen wird auch gesagt das ehemalige Selbständige
ganz schlechte Karten haben. Die Ausnahme bestätigt die Regel.

von Lückenmann (Gast)


Lesenswert?

Anfänger10101 schrieb:
> Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt
> hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst!

Ne, haut nicht hin. Bin jetzt vom Studiumsende 2008 bis heute 
zwangsweise in Hartz IV.  Dir gibt in Deutschland als Hartzer fast 
keiner ne Chance, bei den Bewerbermassen aber auch nicht verwunderlich.
Habe nur ein knappes Average-FH-Diplom im Maschinenbau ohne BE 
vorzuweisen.
Ich denke, daran wird sich auch nichts mehr ändern. Direkt unbegrenzt 
Rumgammeln ist aber nicht drin, durch "Trainings" und den 400-Euro-Job.
Ab und zu mal wieder ein "Vorstellungsgespräch" bei einem 
Ingenieurdienstleister, aber die können anscheinend auch nur noch die 
sehr guten Leute oder Leute mit Berufserfahrung vermitteln.
Wird wohl bis zur Rente auf Grundsicherungsniveau so weitergehen, für 
Ingenieur vom Markt nicht als geeignet betrachtet und für den Rest 
"überqualifiziert". Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein 
Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug 
Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen, weil 
der Markt nicht viel davon hält und größtenteils auf junge, selbst 
ausgebildete Leute setzt.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein
> Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug
> Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen, weil
> der Markt nicht viel davon hält und größtenteils auf junge, selbst
> ausgebildete Leute setzt.

Umschulung ja . aber BITTE nicht in die sogenannte MINT Richtung , 
eher was mit BWL oder was auch immer ..

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Lückenmann schrieb:

> Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein
> Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug
> Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen,

Auch nicht Altenpflege?

Hier in meiner Gegend (Südeifel, Raum Trier) gab es kürzlich eine 
Pflegemesse, weil die Pfleger händeringend nach Pflegekräften suchen.

Eine Überschrift des kostenlosen wöchentlichen Werbeblattes 
Wochenspiegel hieß: Jobforum für Pflegeberufe - Jetzt bewerben. 
Arbeitsagentur veranstaltet Job-Speed-Dating auf Gesundheitsmesse.

Ich lache mich schlapp!!!

Eine Bekannte wurde vom Amt in die Altenpflege verfrachtet, als sie 
arbeitslos war. Am letzten Tag der Probezeit gab es die geplante 
Kündigung. Es sei aus Kostengründen nicht möglich, sie weiter zu 
beschäftigen.

Aus der Hintertür raus gefegt, vorne kommen wieder Neue vom Amt, wohl 
mit dem gleichen Schicksal am Ende der Probezeit...

Und ja: Den Besitzern der Pflegeeinrichtungen geht es keinesfalls 
schlecht: Bewohnen oft Villengegenden, und haben den Rolls vor der Tür 
stehen.

von Lückenmann (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Auch nicht Altenpflege?

Doch Alten-/Krankenpflege schon, das ist aber überhaupt nichts für mich 
und für viele andere auch nicht, auch wegen der nicht-leistungsgerechten 
Vergütung. Die suchen billige Deppen, die sich aufopfern.
Das ist die einzige Sparte, wo in Deutschland wirklich Mangel herrscht.
Gibt aber auch Umschulungen wie Speditionskaufmann u. ä., da ist nach 
Abschluss so gut wie nichts zu reißen auf dem freien Markt.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Lückenmann schrieb:

> Doch Alten-/Krankenpflege schon, das ist aber überhaupt nichts für mich
> und für viele andere auch nicht, auch wegen der nicht-leistungsgerechten
> Vergütung.

Völlig klar.

Aber mal ganz im Ernst: Man hatte sich seinen Beruf und Lebensweg in der 
Jugend doch mal deswegen ausgesucht, weil man sich dafür interessierte. 
Als Unternehmer möchte ich doch auch niemals einen Mitarbeiter haben, 
der sich für das Thema nicht interessiert. Das ist die eine Sache. Bei 
mir war es die Elektrotechnik, ich bin da mit Weiterbildungen und sogar 
Studium mein ganzes Leben lang drin, auch mit Hobby. Mindestens 35 
Jahre.

Da ist es doch sehr vermessen und vergeudet, mich da jetzt plötzlich in 
ein ganz anderes Interessengebiet bekommen zu wollen, was mich auch so 
gar nicht interessiert!!! Von Elektro in die Altenpflege??? Ich könnte 
da noch einen Elektro-Schocker bedienen, aber nee, Scherz beiseite, die 
alten Leute tun mir Leid, wirklich. Aber das muß jemand anderes machen, 
der sich mit den Dingen identifiziert.

Wechsel von Pflege nach Elektro geht ja schließlich auch nicht. OK, es 
gibt auch Bischöfe, die Amateurfunker sind. Das ist aber eine Rarität, 
und nicht durch Zwang.

> Gibt aber auch Umschulungen wie Speditionskaufmann u. ä., da ist nach
> Abschluss so gut wie nichts zu reißen auf dem freien Markt.

Öfff. Das Speditionsgewerbe krebst doch auch am Limit herum, da ist 
vielleicht die Altenpflege doch noch besser.

von walder (Gast)


Lesenswert?

Man man man, diese Threads mit dem 'typischen Thema' explodieren immer, 
obwohl es das Thema ja gar nicht geben soll... ;-)

Wilhelm Ferkes schrieb:
> dagger schrieb:
>> -ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von
>>  diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen
> Noch nicht mal als Klopapier kann man die verwenden. Sie verstopfen die
> Toilette. Hatte auch mal versucht, einen Stapel abzuspülen. Und die
> gehörten unbedingt ins Klo, waren dem Hausmüll nicht würdig.
Definitiv nicht, die sind eigentlich nur Ressourcenverschwendung.

> Geh dein eigenes Ding.
Naja, muss ja. ;-)

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

@ BWLer

> Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim
> Vorstellungsgespräch... Unternehmerisches Denken, Sparsamkeit mit
> Betriebsausgaben (es war ja das eigenes Geld, nicht das des Chefs, so
> lernt man sparen), lange Arbeitszeiten kein Problem, Kämpfernatur (man
> will was erreichen), Problemlöser (als Selbständiger kannst du nicht zum
> Chefingenieur hinrennen und rummjammern, du findest den Fehler in der
> Software nicht! Man muss alles selber lösen, solange bis es
> funktioniert) ... usw. - der perfekte Arbeitnehmer also :D

Nein, genau das klappt nicht. Wer selbständig war und mit einigem (vllt 
auch nur mäßigem) Erfolg tätig war, ist in den allerwenigsten Fällen zum 
Arbeitnehmer resozialisierbar.
Unternehmerisches Denken - er wird dem Chef bei jeder Entscheidung 
innerlich einen Vogel zeigen.
Sparsamkeit mit Betriebsausgaben - das ist möglich und nachvollziehbar.
Lange Arbeitszeiten - ich werd' dir was scheißen, ist doch nicht mein 
Laden!
Kämpfernatur - ich will jetzt endlich meine Ruhe haben!
Problemlöser - vielleicht, aber warum ist man dann mit der 
Selbständigkeit nicht weitergekommen?

Ich habe vor über zehn Jahren mal ein zweijähriges Gastspiel als
Arbeitnehmer gegeben. Es funktioniert nicht. Ich war heilfroh, als mir 
mein äußerst wohlgesinnter Chef die betriebsbedingte Kündigung 
verabreicht hat.

von iaoffline (Gast)


Lesenswert?

Also, ich hab vor über 20 Jahren mal 6 Monate abhängig beschäftigt 
gearbeitet. Hat aber noch kein Kunde nach gefragt ;-).

Bürovorsteher schrieb:
> Nein, genau das klappt nicht. Wer selbständig war und mit einigem (vllt
> auch nur mäßigem) Erfolg tätig war, ist in den allerwenigsten Fällen zum
> Arbeitnehmer resozialisierbar.

Geht mir auch so. In meinem Bekannenkreis gibt es Vorstände. Selbst als 
kleiner Selbständiger sehe ich die nur als Edelsklaven.

Besser der kleinste König als der größte Sklave

> Unternehmerisches Denken - er wird dem Chef bei jeder Entscheidung
> innerlich einen Vogel zeigen.
Meist nicht nur innerlich ;-)

> Sparsamkeit mit Betriebsausgaben - das ist möglich und nachvollziehbar.
Wenn aber gepfundet werden muss gibts auch wieder Streitereien.

> Lange Arbeitszeiten - ich werd' dir was scheißen, ist doch nicht mein
> Laden!
Na das kann man doch mit einer kleinen Beteiligung schnell ändern.

> Kämpfernatur - ich will jetzt endlich meine Ruhe haben!
Das hält mal 2 Wochen, dann wird man sehen was die "Natur" ist.

> Problemlöser - vielleicht, aber warum ist man dann mit der
> Selbständigkeit nicht weitergekommen?
Vielleicht weil es mal eine Kundenpleite gab.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

iaoffline schrieb:
> Also, ich hab vor über 20 Jahren mal 6 Monate abhängig beschäftigt
> gearbeitet. Hat aber noch kein Kunde nach gefragt ;-).
Auch wenn es umgekehrt wäre also vor 6 Monaten 20 Jahre abhängig
beschäftigt, würde es keinen Kunden interessieren. Da wäre der
Lebenslauf gestorben und beerdigt.
iaoffline schrieb:
> Na das kann man doch mit einer kleinen Beteiligung schnell ändern.
Ist das Gehalt keine Beteiligung?

Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2388216:
> Warum soll man beim Gehalt Zugeständnisse machen,
> wenn man betriebsbedingt, d.h. aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt
> worden ist?

Ich würde mal vermuten das sich Branchenintern Firmen untereinander
absprechen was wer wie viel zu verdienen hat um Fluktuation im Betrieb
zu vermeiden. Selbst wenn nur wenige da mitmachen kann es Wirkung
zeigen wenn den unzufriedenen MA fast überall das gleiche serviert
wird. Bei Preisen sind ja einige Unternehmen auch ganz dreist.
Nur bei denen, die das Spiel nicht mitmachen, könnte man Glück haben
und bessere Konditionen wirklich aushandeln.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.