http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,790620,00.html Was macht man mit Lücken? Ab wann wird es kritisch bewertet? 6 Monate, 9 Monate , 12, 15 ... 3 Jahre? Wenn man echt mal nen Hänger für 2 Jahre hatte? Was denkt ihr?
Wie? Schreib die Wahrheit! z.B. Arbeitslos von ... bis ... mit der Weiterbildung zum ....! Warste im Knast, haste ein Problem. Da hilft nur "kreative Freunde" zu haben. Die sollten dann einen Bescheinigung für einen Auslandsaufenthalt für die Entwicklungshilfe oder Friends of the World etc. ... liefern. Also, alles nur eine "Frage der Technik"! Alles klar!
Lebenslauf gehört abgeschafft, wenn nach einem Jahr schon Sense ist und das ist häufig der Fall. Zeugnisse würden doch reichen aber man muss das dumme Volk zur Knechtschaft und zur Anbetung der Gutsherren (Arbeitgeber) bekehren bzw. zwingen. Da kommt sicher noch ganz was anderes auf uns zu.
Schonmann schrieb: > http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,790620,00.html > > Was macht man mit Lücken? > > Ab wann wird es kritisch bewertet? Nun, ich hatte eine "Lücke" von vierzehn Tagen zwischen meiner Ingenieursprüfung und Antritt meiner Erststelle. Jahre später bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe! Eine Arbeitslosigkeit zwischendurch interessierte weniger, denn die war belegt! :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Jahre später > bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche > Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe! Uff!
> Jahre später > bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche > Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe! BND ?
> Wenn man echt mal nen Hänger für 2 Jahre hatte? > Was denkt ihr? sowas wird Dir hierzulande extrem übel genommen - deshalb geht die Ehrlichkeit ja auch vor die Hunde und Du mußt die Lücken mit kreativen Müll aufhübschen. Ob das wirklich hilft, ist eine ganz andere Frage.
Eine direkte Lücke habe ich nicht, aber 20 Semester studiert (allerdings immer Etechnik, also nicht 5 mal abgebrochen und was anderes angefangen). Das war damals nach bestandenem Vordiplom kein Problem. Als Erklärung habe ich gesagt, daß ich viel gearbeitet habe und mir die Welt anschauen wollte. Geschadet hat es nicht, ich bin direkt nach meiner Diplomarbeit bei S...... übernommen worden. Allerdings habe ich auch ein sehr gutes Diplom gemacht. Gruß Markus
Habe nach 5 Semestern Vordiplom und dann insgesamt 22 Semester studiert. Ich habe allerdings wirklich gearbeitet, was ich nur eben schlecht beweisen kann, da selbständig war. Ich kann mir daher nur selber ein Zeugnis austellen :-) Kleine Lücken waren aber nie ein Problem. Bis vor 2 Jahren. Da waren wir für einen Ausrüster für Militärtechnik tätig und alle mussten eine Prüfung über sich ergehen lassen. Mein Lebenslauf fiel direkt durch, weil ich überalls einige 2Wochen Lücken hatte. Zwischen dem Abi und dem Studium waren es 3 Monate. War halt so, gign halt nicht früher. Der Fritze vom Amt hat das dann in einem telefonischen Klärunggespräch aufgearbeitet und ich musste haarklein erzählen, was ich gemacht hatte. Ich habe aber keine Ahnung mehr, was ich da gemacht habe. Also hab ich ihm einen Scheiss erzählt und er war zufrieden.
Mit 15 fing ich eine Ausbildung an, wurde mit 18 Geselle, machte das Handwerk bis 35. Dann Studium etwas verlängert bis 42, ein Jahr arbeitslos bis 43, dann 4 Jahre im Engineering, von 47 bis 51 jetzt 4 Jahre arbeitslos. Mein letzter Jobcoach meinte, meine Linie wäre aber immer noch strikt kontinuierlich, ich solle mir über einen Bruch keine Sorgen machen. Zu den bereits etwas altersbedingten Einstellungsschwierigkeiten könne ich selbst ja aktiv nichts beitragen, wenn von anderer Seite nur Ablehnungen oder Angebote unter der Gürtellinie kommen.
Während der Krise war ich 18 Monate arbeitslos, bin jetzt in Österreich und zweifle stark dass ich mit dieser 18-monatigen Lücke jemals wieder zurückkommen kann. Noch Fragen? Und nein: -die Krise gab es wirklich -als Ing mit einem Jahr Berufserfahrung gab es für mich nichts zu holen -ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen -niemand aus meinem Bekanntenkreis hat mir damals einen Job angeboten, obwohl sie von meiner Situation wussten -jetzt bieten mir sehr viele aus meinem Bekanntenkreis einen Job an und meinen immer 'ach hättest du was gesagt, wir suchen immer' -ja das kotzt an -ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier
Smörre schrieb: >> Jahre später >> bei Bewerbung im öffentlichen Dienst musste ich eine eidesstattliche >> Erklärung unterschreiben, was ich in dieser Zeit denn gemacht habe! > BND ? Nein, eine ganz normale Stelle als Messingenieur. Meinen Arbeitgeber möchte ich hier nicht nennen, da ich dadurch in einem anderen Forum sdchon mal Probleme bekommen habe. Gruss Harald
Ich hab eine 15monatige Lücke. Als noch keiner wusste das Krise ist (Mai 2008) hab ich gekündigt und bin 6 Monate ins Ausland (England) - als ich zurück kam war Krise und es dauerte 9 Monate wieder einen Job zu finden - die haben mich nicht gefragt was ich die letzten 15 Monate gemacht habe. Besonders schlimm fand ich das Firmen zum Teil erst nach 2 Monaten auf Bewerbungen reagieren - also von Bewerbung bis zum 1. Gespräch 8 Wochen vergingen. Man macht das ja in Runden. Die 10 Firmen - warten, checken, Ja oder Nein. 10 * Nein oder keine Antwort. 80% keine Antwort. So vergehen real 5 Runden = 10 Monate um einen ordentlichen Job zu finden. Was mir aufging - man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position - ich versuche das jetzt besser zu machen wenn sich Leute bewerben. Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn es passen könnte.
dagger schrieb: > -ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier Was heißt hier zur Not? In Deutschland arbeiten zu müssen, wäre Not. ;) Österreich gleicht sich zwar auch immer mehr den beschissenen Arbeitsmarktverhältnissen wie in Deutschland an, aber noch ist es dort besser als hier. Landschaftlich auch schöner, nicht so stark zersiedelt, wesentlich geringer Bevölkerungsdichte u. v. a. m. Einzig das Tempolimit könnte manchen stören.
Michael Lieter schrieb: > Was mir aufging - man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position - > ich versuche das jetzt besser zu machen wenn sich Leute bewerben. Löblich, aber da du mit anderen Arbeitgebern in eine Schublade gesteckt wirst, dürfte es problematisch werden, wenn man unterstellen kann, das du dich vielleicht nicht verständig wohlwollend verhälst. Das ist zwar eine Unterstellung aber leider eine verbreitete Meinung, eben weil andere Arbeitgeber dieses Feindbild geschaffen haben und trotzig kein Interesse zeigen das zu ändern. > Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und > was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn > es passen könnte. Und was machste, wenn der Kandidat nicht passt?
Dolchstoßlegende schrieb: > dagger schrieb: >> -ja, Österreich ist echt schön und zur Not bleibe ich eben hier > > Was heißt hier zur Not? In Deutschland arbeiten zu müssen, wäre Not. ;) Sieh es aus meiner Sicht, die meisten Bekannten/Verwandten sind knapp 900km 'über' mir. > Österreich gleicht sich zwar auch immer mehr den beschissenen > Arbeitsmarktverhältnissen wie in Deutschland an, aber noch ist es dort > besser als hier. Dem stimme ich zu, speziell dem 'an-Deutschland-angleichen' muss ich leider zustimmen, Stichwort Zeitarbeit. > Landschaftlich auch schöner, Definitiv. > nicht so stark zersiedelt, Auch richtig. > wesentlich geringer Bevölkerungsdichte u. v. a. m. Stimmt auch. > Einzig das Tempolimit könnte manchen stören. Das macht ihr mit eurem Fahrstill ja problemlos wett und von eurer Art zu Parken möchte ich gar nicht erst anfangen. ;-) Du hast die vielen Feiertage und euren Humor vergessen. ;-)
dagger schrieb: > -ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von > diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen Noch nicht mal als Klopapier kann man die verwenden. Sie verstopfen die Toilette. Hatte auch mal versucht, einen Stapel abzuspülen. Und die gehörten unbedingt ins Klo, waren dem Hausmüll nicht würdig. > -niemand aus meinem Bekanntenkreis hat mir damals einen Job angeboten, > obwohl sie von meiner Situation wussten Sogar mein Bruder hat einen Betrieb, hatte da nie was für mich übrig. Hilfsarbeit, was er meistens braucht, wäre doch gegangen, wenn man gewollt hätte. Autowäscher. Ganz im Gegenteil, die kotzen heute über mich, weil ich ein E-Technik-Studium schaffte. Der blanke Neid. Geh dein eigenes Ding.
Michael S. schrieb: > Löblich, aber da du mit anderen Arbeitgebern in eine Schublade gesteckt > wirst, dürfte es problematisch werden, wenn man unterstellen kann, das > du dich vielleicht nicht verständig wohlwollend verhälst. Das ist zwar > eine Unterstellung aber leider eine verbreitete Meinung, eben weil > andere Arbeitgeber dieses Feindbild geschaffen haben und trotzig kein > Interesse zeigen das zu ändern. Kannst das bitte näher erklären? Mehr als anrufen und mit dem Mann eben ohne übliches Bimborium Tacheles reden kann ich fast nicht machen. >> Ich rufe sofort an und führe ein kurzes Gespräch was wir so machen und >> was der Bewerber sich vorstellt und lade gleich zum Gespräch ein, wenn >> es passen könnte. > Und was machste, wenn der Kandidat nicht passt? Dann sage ich das auch - spart Kosten und Nerven und Zeit auf beiden Seiten.
Michael Lieter schrieb: > Dann sage ich das auch - spart Kosten und Nerven und Zeit auf beiden > Seiten. In 35 Jahren Berufsleben wärst du der ERSTE der da Courage hat. Die Regel ist entweder das Schweigen im Walde oder "wir melden uns" oder sonst ein lausiges Täuschmanöver, bloß um nicht Verantwortung zu übernehmen. Fast alle ne feige Bande, nur auf Eigennutz aus. Michael Lieter schrieb: > Kannst das bitte näher erklären? Na, du schreibst doch selbst: > man ist als Bewerber in einer ganz üblen Position Das halte ich sogar noch für untertrieben. Selbst wenn du es ehrlich und ernsthaft meinst, kann es sein das man dir gar nicht glauben will weil andere Arbeitgeber nur lügen und täuschen.
Michael S. schrieb: > Das halte ich sogar noch für untertrieben. Selbst wenn du es ehrlich > und ernsthaft meinst, kann es sein das man dir gar nicht glauben > will weil andere Arbeitgeber nur lügen und täuschen. Ok - ist klar. Da kann man ja nur hoffen das ich mit der Methode noch durchkomme - und nicht alle nur ein Spiel spielen.
Michael Lieter schrieb: > Da kann man ja nur hoffen das ich mit der Methode noch durchkomme - und > nicht alle nur ein Spiel spielen. Das hängt von deinen überzeugenden Argumenten ab und ob alles plausibel ist. Vor allem sollte es konzeptionell verlässlich und nachhaltig sein. Ich hatte da schon Pech, Stellen die ich angetreten hatte und wo man mir vorsätzlich das Blaue vom Himmel versprach, erwiesen sich als Luftnummer, weil es nur Projektarbeit auf Zeit war, aber das hat mir vorher keiner gesagt, aber gewusst haben die Gangster das ganz sicher.
Michael S. schrieb: > aber gewusst haben > die Gangster das ganz sicher. Würde ich auch unterstellen - da man sowas für 1 Jahr plant. Umgehen kannst du das nur mit Insiderwissen. Oder du blickst es - dann sitzt aber schon im Boot und kannst aussteigen - so es passt.
>Habt ihr Lücken im Lebenslauf?
Eher umgekehrt, ein bisschen Lebenslauf in all den Lücken ;O)
Was die Anforderungen an Bewerbungen angeht, haben Arbeitgeber hierzulande meist völlig kranke Vorstellungen. Ausserhalb Deutschlands legt man kaum so grossen Wert auf einen lückenlosen Lebenslauf oder ein Foto. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland ziemlich mies ab. Wenn man eine Auszeit nimmt, und zum Beispiel einfach mal 8 Monate in Asien herumreist, und dies auch noch in seinen Lebenslauf hineinschreibt, so bedeutet das in der Regel den beruflichen Selbstmord. Bei Arbeitgebern im Ausland dagegen wird sowas häufig ausgesprochen positiv aufgenommen, und als Zugewinn von Sozialkompetenz gewertet. Bei Lücken im Lebenslauf würde ich ohne Skrupel lügen und tricksen, was das Zeug hergibt. Zum Beispiel würde ich mir eine kleinere Firma aussuchen, die nach dem fehlenden Zeitraum in die Insolvenz gegangen war, und mir selbst ein entsprechendes Arbeitszeugnis schreiben, das natürlich zum Gesamteindruck passen muss.
rdc schrieb: > und mir selbst ein entsprechendes Arbeitszeugnis schreiben, das > natürlich zum Gesamteindruck passen muss. Zwei Probleme können da auftreten: Erstens könnte in dem beworbenen Unternehmen jemand beschäftigt sein der auch bei dieser fiktiven Firma tatsächlich beschäftigt war und wenn man sich im Personalwesen dran erinnert wirds peinlich. Zweitens hat man kein Layout von den Geschäftsbriefbogen und wenn es zufällig ein Muster (aus welchen Gründen auch immer) gibt, wird ein erfundener Geschäftsbrief genauso peinlich werden. Dann lieber eine Firma wählen mit einer fachfremden Tätigkeit, z.B. als Sachbearbeiter da wäre die Gefahr am geringsten enttarnt zu werden. Mir wäre da immer mulmig. Michael Lieter schrieb: > Würde ich auch unterstellen - da man sowas für 1 Jahr plant. Schlimmer, nur Monate, maximal innerhalb der Probezeit.
Hi, Schonmann, der weithin anerkannt beste Berufsberater für Ingenieure ist Heiko Mell mit seiner wöchentlichen Seite in den vdi-Nachrichten. Ignoriere zweitbesten Rat, wie ich ihn geben könnte ;-) Googele nach ""Heiko Mell" Lücke im Lebenslauf". Die vdi-Nachrichten haben auch ein Archiv. Besseres wirst Du woanders nicht finden. Göttliche Fragen lässt man sich als Katholik auch besser vom Papst beantworten. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Ignoriere zweitbesten Rat, wie ich ihn geben könnte ;-) > Googele nach ""Heiko Mell" Lücke im Lebenslauf". http://www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/beratung/checklisten/checklistdetail.asp?ch_id=88 Hier gibt es eine Sammlung von ihm: http://www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/beratung/checklisten/start.asp Heiko Mell ist weder Gott noch der beste, er ist ein guter unter wenigen guten... und seine Art wird einigen nicht gefallen. ;-)
Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen und es haette sich auf die Laenge nicht gelohnt. Was man denn gemacht haette ... Sorry. Da waere eine Geheimhalteerklaerung ... aber mit Prozessoren und so.
oha schrieb: > Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen Die haben noch weniger eine Chance wieder einen Job zu bekommen. Die sind noch schlechter dran als Leute die jahrelang H4 bezogen haben.
Michael S. schrieb: > Lebenslauf gehört abgeschafft, wenn nach einem Jahr schon Sense ist > und das ist häufig der Fall. Zeugnisse würden doch reichen aber > man muss das dumme Volk zur Knechtschaft und zur Anbetung der > Gutsherren (Arbeitgeber) bekehren bzw. zwingen. Da kommt sicher > noch ganz was anderes auf uns zu. Das finde ich auch. Es ist eine Privatsache wie man sein Leben organisiert und es geht den Personaler nichts an. Weder kann man daraus einen Menschen/Arbeitnehmer sicher bewerten noch macht ein perfekter Lebenslauf einen guten Arbeitnehmer aus. Nichts als Schnüffelei und Druckmittel aus grauen Vorzeiten.
rdc schrieb: > Wenn man eine Auszeit nimmt, und zum Beispiel einfach mal 8 Monate in > Asien herumreist, und dies auch noch in seinen Lebenslauf > hineinschreibt, so bedeutet das in der Regel den beruflichen Selbstmord. > Bei Arbeitgebern im Ausland dagegen wird sowas häufig ausgesprochen > positiv aufgenommen, und als Zugewinn von Sozialkompetenz gewertet. Das stimmt wirklich: hab selbst gesehen. Es wird sogar im Ausland in den Firmen eine Möglichkeit angeboten solche monatelangen Reise zu machen. In Deutschland bzw. im Arbeitslager der Investoren ist so etwas schlicht unmöglich.
oha schrieb: > Man kann auch erzaehlen, man waere selbstaendig gewesen Klar, kannste machen. Dann verlangen die Firmen aber evtl Rechnungen, Steuerbescheide oder Ähnliches von deinen Auftragnehmern! Und wenn du die nicht vorweisen kannst, dann ist klar, dass du gelogen hast. Darüber hinaus ist Selbstständigkeit im Lebenslauf vom Ansehen her weit unter Hartz4 angesiedelt. Wenn Du von der Selbstständigkeit wieder in ein festes Arbeitsverhältnis willst, dann wird dir gleich unterstellt, dass Du zu blöde/faul/unfähig bist, dein Gewerbe zu führen oder dergleichen. Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst!
Anfänger10101 schrieb: > Darüber hinaus ist Selbstständigkeit im Lebenslauf vom Ansehen her weit > unter Hartz4 angesiedelt. Wers glaubt... > > Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt > hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst! Aber als Personaler würde ich davon ausgehen, dass dieser plötzliche Sinneswandel bei einem Hartzer nicht von langer Dauer sein kann! Sorry, aber rumgammeln ist ja wohl das dümmste was man machen kann (abgesehen vom Knast). Es ist auch nicht so schlimm wenn man mal was anderes macht, in einem fachfremden Bereich, oder auch mit niedrigeren Aufgaben... das einzigste was gar nicht gern gesehen wird ist rumsitzten und nichts tun. Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim Vorstellungsgespräch... Unternehmerisches Denken, Sparsamkeit mit Betriebsausgaben (es war ja das eigenes Geld, nicht das des Chefs, so lernt man sparen), lange Arbeitszeiten kein Problem, Kämpfernatur (man will was erreichen), Problemlöser (als Selbständiger kannst du nicht zum Chefingenieur hinrennen und rummjammern, du findest den Fehler in der Software nicht! Man muss alles selber lösen, solange bis es funktioniert) ... usw. - der perfekte Arbeitnehmer also :D Grüße
War schon ein bisschen überspitzt formuliert :) Dennoch: Von der Selbstständigkeit in ein reguläres Arbeitsverhältnis ist meiner Meinung nach äußerst schwierig! BW'ler schrieb: > Es ist auch nicht so schlimm wenn man mal was anderes macht, > in einem fachfremden Bereich, oder auch mit niedrigeren Aufgaben Einmal raus, immer raus!
BW'ler schrieb: > Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim > Vorstellungsgespräch... Eher nicht, wenn man darauf zu sprechen kommt warum man aufgibt, bzw. aufgeben muss. In Bewerbungsmaßnahmen wird auch gesagt das ehemalige Selbständige ganz schlechte Karten haben. Die Ausnahme bestätigt die Regel.
Anfänger10101 schrieb: > Als H4ler kannste notfalls einfach sagen, dass Du das rumgammeln satt > hast und jetzt mal wieder was sinnvolles machen willst! Ne, haut nicht hin. Bin jetzt vom Studiumsende 2008 bis heute zwangsweise in Hartz IV. Dir gibt in Deutschland als Hartzer fast keiner ne Chance, bei den Bewerbermassen aber auch nicht verwunderlich. Habe nur ein knappes Average-FH-Diplom im Maschinenbau ohne BE vorzuweisen. Ich denke, daran wird sich auch nichts mehr ändern. Direkt unbegrenzt Rumgammeln ist aber nicht drin, durch "Trainings" und den 400-Euro-Job. Ab und zu mal wieder ein "Vorstellungsgespräch" bei einem Ingenieurdienstleister, aber die können anscheinend auch nur noch die sehr guten Leute oder Leute mit Berufserfahrung vermitteln. Wird wohl bis zur Rente auf Grundsicherungsniveau so weitergehen, für Ingenieur vom Markt nicht als geeignet betrachtet und für den Rest "überqualifiziert". Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen, weil der Markt nicht viel davon hält und größtenteils auf junge, selbst ausgebildete Leute setzt.
> Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein > Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug > Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen, weil > der Markt nicht viel davon hält und größtenteils auf junge, selbst > ausgebildete Leute setzt. Umschulung ja . aber BITTE nicht in die sogenannte MINT Richtung , eher was mit BWL oder was auch immer ..
Lückenmann schrieb: > Könnte einzig noch ne Umschulung helfen, mein > Berater macht mir aber da auch keine großen Hoffnungen, gibt genug > Leute, die nach einer 2-jährigen Umschulung auf der Straße standen, Auch nicht Altenpflege? Hier in meiner Gegend (Südeifel, Raum Trier) gab es kürzlich eine Pflegemesse, weil die Pfleger händeringend nach Pflegekräften suchen. Eine Überschrift des kostenlosen wöchentlichen Werbeblattes Wochenspiegel hieß: Jobforum für Pflegeberufe - Jetzt bewerben. Arbeitsagentur veranstaltet Job-Speed-Dating auf Gesundheitsmesse. Ich lache mich schlapp!!! Eine Bekannte wurde vom Amt in die Altenpflege verfrachtet, als sie arbeitslos war. Am letzten Tag der Probezeit gab es die geplante Kündigung. Es sei aus Kostengründen nicht möglich, sie weiter zu beschäftigen. Aus der Hintertür raus gefegt, vorne kommen wieder Neue vom Amt, wohl mit dem gleichen Schicksal am Ende der Probezeit... Und ja: Den Besitzern der Pflegeeinrichtungen geht es keinesfalls schlecht: Bewohnen oft Villengegenden, und haben den Rolls vor der Tür stehen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Auch nicht Altenpflege? Doch Alten-/Krankenpflege schon, das ist aber überhaupt nichts für mich und für viele andere auch nicht, auch wegen der nicht-leistungsgerechten Vergütung. Die suchen billige Deppen, die sich aufopfern. Das ist die einzige Sparte, wo in Deutschland wirklich Mangel herrscht. Gibt aber auch Umschulungen wie Speditionskaufmann u. ä., da ist nach Abschluss so gut wie nichts zu reißen auf dem freien Markt.
Lückenmann schrieb: > Doch Alten-/Krankenpflege schon, das ist aber überhaupt nichts für mich > und für viele andere auch nicht, auch wegen der nicht-leistungsgerechten > Vergütung. Völlig klar. Aber mal ganz im Ernst: Man hatte sich seinen Beruf und Lebensweg in der Jugend doch mal deswegen ausgesucht, weil man sich dafür interessierte. Als Unternehmer möchte ich doch auch niemals einen Mitarbeiter haben, der sich für das Thema nicht interessiert. Das ist die eine Sache. Bei mir war es die Elektrotechnik, ich bin da mit Weiterbildungen und sogar Studium mein ganzes Leben lang drin, auch mit Hobby. Mindestens 35 Jahre. Da ist es doch sehr vermessen und vergeudet, mich da jetzt plötzlich in ein ganz anderes Interessengebiet bekommen zu wollen, was mich auch so gar nicht interessiert!!! Von Elektro in die Altenpflege??? Ich könnte da noch einen Elektro-Schocker bedienen, aber nee, Scherz beiseite, die alten Leute tun mir Leid, wirklich. Aber das muß jemand anderes machen, der sich mit den Dingen identifiziert. Wechsel von Pflege nach Elektro geht ja schließlich auch nicht. OK, es gibt auch Bischöfe, die Amateurfunker sind. Das ist aber eine Rarität, und nicht durch Zwang. > Gibt aber auch Umschulungen wie Speditionskaufmann u. ä., da ist nach > Abschluss so gut wie nichts zu reißen auf dem freien Markt. Öfff. Das Speditionsgewerbe krebst doch auch am Limit herum, da ist vielleicht die Altenpflege doch noch besser.
Man man man, diese Threads mit dem 'typischen Thema' explodieren immer, obwohl es das Thema ja gar nicht geben soll... ;-) Wilhelm Ferkes schrieb: > dagger schrieb: >> -ich bin stolzer Besitzer eines 10cm hohen Stapels von Visitenkarten von >> diversen Vermittlern, Menschenhändlern und wie die sich noch schimpfen > Noch nicht mal als Klopapier kann man die verwenden. Sie verstopfen die > Toilette. Hatte auch mal versucht, einen Stapel abzuspülen. Und die > gehörten unbedingt ins Klo, waren dem Hausmüll nicht würdig. Definitiv nicht, die sind eigentlich nur Ressourcenverschwendung. > Geh dein eigenes Ding. Naja, muss ja. ;-)
@ BWLer > Eine Selbständigkeit kann man sehr sinnvoll verkaufen beim > Vorstellungsgespräch... Unternehmerisches Denken, Sparsamkeit mit > Betriebsausgaben (es war ja das eigenes Geld, nicht das des Chefs, so > lernt man sparen), lange Arbeitszeiten kein Problem, Kämpfernatur (man > will was erreichen), Problemlöser (als Selbständiger kannst du nicht zum > Chefingenieur hinrennen und rummjammern, du findest den Fehler in der > Software nicht! Man muss alles selber lösen, solange bis es > funktioniert) ... usw. - der perfekte Arbeitnehmer also :D Nein, genau das klappt nicht. Wer selbständig war und mit einigem (vllt auch nur mäßigem) Erfolg tätig war, ist in den allerwenigsten Fällen zum Arbeitnehmer resozialisierbar. Unternehmerisches Denken - er wird dem Chef bei jeder Entscheidung innerlich einen Vogel zeigen. Sparsamkeit mit Betriebsausgaben - das ist möglich und nachvollziehbar. Lange Arbeitszeiten - ich werd' dir was scheißen, ist doch nicht mein Laden! Kämpfernatur - ich will jetzt endlich meine Ruhe haben! Problemlöser - vielleicht, aber warum ist man dann mit der Selbständigkeit nicht weitergekommen? Ich habe vor über zehn Jahren mal ein zweijähriges Gastspiel als Arbeitnehmer gegeben. Es funktioniert nicht. Ich war heilfroh, als mir mein äußerst wohlgesinnter Chef die betriebsbedingte Kündigung verabreicht hat.
Also, ich hab vor über 20 Jahren mal 6 Monate abhängig beschäftigt gearbeitet. Hat aber noch kein Kunde nach gefragt ;-). Bürovorsteher schrieb: > Nein, genau das klappt nicht. Wer selbständig war und mit einigem (vllt > auch nur mäßigem) Erfolg tätig war, ist in den allerwenigsten Fällen zum > Arbeitnehmer resozialisierbar. Geht mir auch so. In meinem Bekannenkreis gibt es Vorstände. Selbst als kleiner Selbständiger sehe ich die nur als Edelsklaven. Besser der kleinste König als der größte Sklave > Unternehmerisches Denken - er wird dem Chef bei jeder Entscheidung > innerlich einen Vogel zeigen. Meist nicht nur innerlich ;-) > Sparsamkeit mit Betriebsausgaben - das ist möglich und nachvollziehbar. Wenn aber gepfundet werden muss gibts auch wieder Streitereien. > Lange Arbeitszeiten - ich werd' dir was scheißen, ist doch nicht mein > Laden! Na das kann man doch mit einer kleinen Beteiligung schnell ändern. > Kämpfernatur - ich will jetzt endlich meine Ruhe haben! Das hält mal 2 Wochen, dann wird man sehen was die "Natur" ist. > Problemlöser - vielleicht, aber warum ist man dann mit der > Selbständigkeit nicht weitergekommen? Vielleicht weil es mal eine Kundenpleite gab.
iaoffline schrieb: > Also, ich hab vor über 20 Jahren mal 6 Monate abhängig beschäftigt > gearbeitet. Hat aber noch kein Kunde nach gefragt ;-). Auch wenn es umgekehrt wäre also vor 6 Monaten 20 Jahre abhängig beschäftigt, würde es keinen Kunden interessieren. Da wäre der Lebenslauf gestorben und beerdigt. iaoffline schrieb: > Na das kann man doch mit einer kleinen Beteiligung schnell ändern. Ist das Gehalt keine Beteiligung? Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2388216: > Warum soll man beim Gehalt Zugeständnisse machen, > wenn man betriebsbedingt, d.h. aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt > worden ist? Ich würde mal vermuten das sich Branchenintern Firmen untereinander absprechen was wer wie viel zu verdienen hat um Fluktuation im Betrieb zu vermeiden. Selbst wenn nur wenige da mitmachen kann es Wirkung zeigen wenn den unzufriedenen MA fast überall das gleiche serviert wird. Bei Preisen sind ja einige Unternehmen auch ganz dreist. Nur bei denen, die das Spiel nicht mitmachen, könnte man Glück haben und bessere Konditionen wirklich aushandeln.
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