Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unterschied zwischen Triac und Thyristor


von Markus B. (most-trinker)


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Hallo,
was ist denn der Unterschied zwischen einem Triac und einem Thyristor.
Wenn ich das richtig verstanden hab ist beides annähernd das selbe nur 
dass ein Thyristor mehr Leistung abkann?

Wie hoch muss denn jeweils die spannung sein dass eon Triac oder 
Thyristor zündet?

Danke

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus Breitmann schrieb:
> Wenn ich das richtig verstanden hab ist beides annähernd das selbe nur
> dass ein Thyristor ...
... nur in eine Richtung leitend werden kann.
Na gut, er kann schon in alle möglichen Richtungen leitend werden, aber 
nur eine davon wird üblicherweise verwendet.
BTW: die Richtung lässt sich bei vielen Halbleitersymbolen an der 
Pfeilrichtung erkennen (dabei gilt: der Strom fließt in Pfeilrichtung 
von + nach -)...

> Wie hoch muss denn jeweils die spannung sein dass eon Triac oder
> Thyristor zündet?
Welche der möglichen 3 Spannungen, die du an ein Bauteil mit 3 Pins 
anlegen kannst, meinst du?

von U. B. (Gast)


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Etwas zum Nachknabbern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Triac

von Erich (Gast)


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Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
Ein Triac ist für Wechselspannung.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Erich schrieb:
> Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
... und wie wird der wieder gelöscht? Das ist zwar möglich, aber für 
Gleichspannung wird ein Thyristor eher nicht benutzt...

Gruß Dietrich

von Falk B. (falk)


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@  Erich (Gast)

>Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
>Ein Triac ist für Wechselspannung.

Käse.

Wie bereits geschrieben kann ein Thyristor nur mit einer Polarität 
zünden und Strom führen (Einquadrantenbetrieb). Ein Triac kann in allen 
vier Quadranten zünden und Strom führen (Oder waren es nur drei?). 
Allerdings kann man Thyristoren deutlich größer und spannungsfester 
bauen als Triacs. Dafür haben Triacs den Vorteil, dass man mit einem 
Bauteil für kleine bis mittlere Leistungen einen Dimmer bauen kann.

MfG
Falk

von Erich (Gast)


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Aber doch:

Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
Ein Triac ist für Wechselspannung.

Das ist die einfachste Erklärung.

@Dietrich L. (dietrichl)
>und wie wird der wieder gelöscht?
Steht doch alles in Wikipedia:
Gelöscht wird der Thyristor durch Unterschreiten des Haltestroms.

>aber für Gleichspannung wird ein Thyristor eher nicht benutzt
Aha, deine Meinung, ganz viel Unwissen.
Sieh' doch mal hier
http://www.siemens.com/innovation/apps/pof_microsite/_pof-fall-2009/_pdf/pof_209_energie_hgueumrichter.pdf
auf der 2. Seite rechts die Scheibe ist der Thyristor; Details stehen im 
Text.
oder Google mal nach   Siemens HGÜ Thyristor


@Falk Brunner:
Ich glaube nicht, daß dem Fragesteller mit weitschweifigen Erklärungen 
über Quadrantenbetrieb geholfen ist.

Auch der Triac löscht durch Unterschreiten des Haltestroms.
In "haushaltüblichen" Dimmern sind immer Triacs drin´.
Denn Thyristoren würden nur eine Halbwelle der Wechselspannung 
durchlassen (ja auch das ist die vereinfachte Erklärung).

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Ist doch ganz simpel: ein Triac besteht aus zwei gegenpolig geschalteten 
Thyristoren in einem Gehäuse ;)

von Mark (Gast)


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>>aber für Gleichspannung wird ein Thyristor eher nicht benutzt
>Aha, deine Meinung, ganz viel Unwissen.
>Sieh' doch mal hier

Wenn ein Thyristor im Spiel ist, gibts zumindest auf einer Seite 
Wechselspannung. Ob das jetzt ein Stromrichter für einen DC-Motor oder 
HGÜ ist, ist egal. Und von GTOs reden wir hier nicht.

von U. B. (Gast)


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> Wenn ein Thyristor im Spiel ist, gibts zumindest auf einer Seite
> Wechselspannung. Ob das jetzt ein Stromrichter für einen DC-Motor oder
> HGÜ ist, ist egal.

Es gab schon ziemlich früh Gleichstromsteller ( "Chopper" ) für 
Gleichstrom-Bahnen mit Reihenschlussmotor. Da waren zuerst "klassische" 
Thyristoren drin ( mit Löschschaltung ).

von Mark (Gast)


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>Da waren zuerst "klassische" Thyristoren drin ( mit Löschschaltung ).

Geht in Richtung GTO, wo dir Löschschaltung ja noch heute aufwendig ist 
(30% des Stromes muss ma ja immer noch aufbringen) Aber es wurde ja 
geschrieben "normalerweise" nicht für gleichspannung.

>Und von GTOs reden wir hier nicht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Erich schrieb:
> Ein Thyristor ist für Gleichspannung.

Erich schrieb:
> @Dietrich L. (dietrichl)
>>aber für Gleichspannung wird ein Thyristor eher nicht benutzt
> Aha, deine Meinung, ganz viel Unwissen.

Ich wollte damit nur verhindern, dass die Aussage "Thyristor für 
Gleichspannung" bei einem "Heimanwender" die Meinung erzeugt, das wäre 
für ihn ein gut geeignetes Bauteil, um Gleichspannung zu schalten (nicht 
um Gleichspannung zu erzeugen!).

Das das zwar alles irgendwie geht, wurde oben ja schon gesagt.

Gruß Dietrich

von Harald W. (wilhelms)


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Erich schrieb:
> Aber doch:
>
> Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
> Ein Triac ist für Wechselspannung.
>
> Das ist die einfachste Erklärung.

...und so eindeutig falsch.
Bestenfalls könnte man sagen "für Gleichströme".

Als Einfacherklärung für den TE würde ich sagen: Ein Thyristor
kann den Strom in einer Richtung schalten, ein Triac in beiden
Richtungen.
Gruss
Harald
PS: Thyristoren werden nach wie vor auch zum Dimmen und Schalten
von Wechselströmen verwendet. Das ist aber eine Sonderanwendung,
die mit der Frage des TE nur wenig zu tun hat.

von Peter R. (pnu)


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Ein Triac besteht von der Funktion her aus zwei Thyristoren. Davon ist 
der eine kathodenseitig steuerbar, wie der übliche Thyri, der andere 
anodenseitg steuerbar. Dadurch ist eine gemeinsame Steuerelektrode G 
möglich.

Zwischen A1 und A2, den Anoden der beiden Thyris liegt üblicherweise der 
Lastkreis mit Netzspannung es sind also 600V und mehr möglich. Zwischen 
A1 und G wird ein Steuerimpuls 1..2V verlangt, je nach Typ, siehe 
Datenblatt, mit Polung passend zur Halbwelle der Wechselspannung.

Grrrrr!  Zuerst hats keiner nötig etwas zu sagen. Wenn dann jemand doch 
eine Antwort schreibt, stürzen sich mindestens drei Besserwisser auf 
eine nicht ganz gelungene Formulierung.
Als obs darum ginge zu zeigen, dass mans besser weiß und nicht darum, 
dem Fragesteller zu antworten.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Grrrrr!  Zuerst hats keiner nötig etwas zu sagen. Wenn dann jemand doch
> eine Antwort schreibt, stürzen sich mindestens drei Besserwisser auf
> eine nicht ganz gelungene Formulierung.
> Als obs darum ginge zu zeigen, dass mans besser weiß und nicht darum,
> dem Fragesteller zu antworten.

Nun, man kann einen Sachverhalt immer unterschiedlich beschreiben.
Wenn aber in einem Beitrag was eindeutig falsches steht, ist es
sinnvoll, das zu korrigieren. Und zwar möglichst, ohne das man den
Schreiber des falschen Beitrags dabei beleidigt. Diskutieren kann
man m.E. nur über Sachverhalte und nicht über Menschen.
Gruss
Harald

von U. B. (Gast)


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> Zwischen A1 und G wird ein Steuerimpuls 1..2V verlangt, je nach Typ, siehe
> Datenblatt, mit Polung passend zur Halbwelle der Wechselspannung.
                  ************************************************

Unzutreffend. Die Polung kann auch andersrum sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Erich schrieb:
> Aber doch:
>
> Ein Thyristor ist für Gleichspannung.
> Ein Triac ist für Wechselspannung.
>
> Das ist die einfachste Erklärung.
Auch durch wiederholte Wiederholungen wird die Behauptung nicht 
richtiger.

>>aber für Gleichspannung wird ein Thyristor eher nicht benutzt
> Aha, deine Meinung, ganz viel Unwissen.
> Sieh' doch mal hier
> http://www.siemens.com/innovation/apps/pof_microsi...
> auf der 2. Seite rechts die Scheibe ist der Thyristor; Details stehen im
> Text.
> oder Google mal nach   Siemens HGÜ Thyristor
Dort werden Thyristoren nur für die gesteuerte Gleichrichtung des 
Wechselstroms verwendet!

Einzige "sinnvolle" Anwendung eines Thyristors im Zusammenhang mit 
reinem Gleichstrom (also auch keine Oszillatoren wie z.B. in der 
Zeilenablenkung eines Fernsehers) ist ein Überspannungsschutz, der z.B. 
einfach eine Spannung kurzschließt:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/crowbar.htm

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