Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik steuerung einer warmwasserzirkulationspumpe


von Paul112 (Gast)


Lesenswert?

meine 10 watt starke 220v ww-zirkulationspumpe möchte ich zur vermeidung 
von thermischen verlusten wie folgt ansteuern.
sie soll nach 100sec 10sec laufen und immer nur bei pos. phasendurchgang 
anspringen.
kennt jemand eine solche ansteuerung?

von citb (Gast)


Lesenswert?

Was darf es denn kosten?

citb

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Klingt relativ kompliziert, und es ist nicht sicher das die 10 s 
ausreichen um den Wasserkreislauf in Gang zu bringen.

Einfacher ist eine Digitale Schaltuhr, die die Pumpe zu den passenden 
Zeiten jeweils für 1-3 Minuten laufen lässt, und dazwischen dann z.B. 
10-30 Minuten Pause macht. Mit rund 20 Schaltzeiten am Tag sollte man da 
etwa klar kommen. Das kann dann ggf. auch ein Schaltuhr für 5 EUR aus 
dem Baumarkt sein.

von Horst Winter (Gast)


Lesenswert?

Verursacht das ständige An und Aus nicht mehr Verluste als die Pumpe 
"runterzuregeln" ???

Ich kenn mich mit Wechselstrommotoren nicht so aus aber funktionieren 
die mit nur einer Halbwelle???

Ich würde eine Phasenanschnitt vorziehen

Nur mal so als Anregung

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

Mein Tip: lass die Zirkuliererei ganz. Wenn doch, brauchst du dir über 
den Stromverbrauch der Pumpe kaum Sorgen machen, der Energieverlust 
durch Wärmeverluste ist um ein Vielfaches höher.

von citb (Gast)


Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> etwa klar kommen. Das kann dann ggf. auch ein Schaltuhr für 5 EUR aus
> dem Baumarkt sein.

Das wir wohl eher nichts, weil die alleine schon 3-5W frisst, da diese 
aus einem kleinen Motor besteht, der das Werk antreibt. Damit bei einer 
10W-Pumpe Energie zu sparen ist sicher schwierig.

citb

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

So viel Strom brauchen die einfachen elektronischen Schaltuhren nicht. 
Da ist kein Trafo, sondern ein ein Kondensator Netzteil drin. 
Entsprechend sollte der Stromverbrauch mehr so bei 0,1-0,5 W liegen. 
Aber selbst mit 5 W Stromverbrauch spart man da noch, wenn die 10 W 
Pumpe dafür nur 1/10-1/20 der Zeit läuft.

Ob sich die Zirkulation als Ganzes lohnt ist eine andere Frage: Es kommt 
auf das Verhältnis von Wasser zu Wärmepreis an. Wenn man im Sommer z.B. 
ohnehin reichlich Solarwärme hat lohnt es oft. Mit der Zeitschaltuhr hat 
man noch die Wahl zu entscheiden zu welcher Tageszeit es lohnt (z.B. 
Morgens / Mittags) und wann nicht (in der Regel Nachts). So weit ich das 
mitbekommen habe ist ein Zeitabhängige Steuerung sogar schon Vorschrift 
für neu Anlagen.

Die Sparsamste Lösung ist ggf. eine manuelle Steuerung - als 2 Minuten 
Vor dem Duschen den Knopf für die Zirkulation drücken.

von Erich (Gast)


Lesenswert?

>Die Sparsamste Lösung ist ggf. eine manuelle Steuerung
> - als 2 Minuten
> Vor dem Duschen den Knopf für die Zirkulation drücken.

Genau richtig: Zirkulationspumpe nur bei Bedarf einschalten.

Ich habe sowas durch ein Treppenhausrelais (Zeitrelais mit einstellbarer 
Laufzeit, hier ca. 5 Minuten) realisiert.
Um die Kabelleitung zum Bad zu vermeiden, habe ich eine baumarktübliche 
Funksteckdose genommen. Hierbei den Empfänger so modifiziert, daß bei 
drücken der Fernbedienung nur ein 1-s-Impuls zum anwerfen des 
Treppenhausrelais ausgegeben wird.
Die Fernbedienung legt man ins Bad (oder Schlafzimmer), bei Bedarf eine 
zweite in die Küche.
Funktioniert seit Jahren.

Zweitbeste Lösung ist eine (Wochen-) Zeitschaltuhr an der Pumpe, das 
macht aber nur Sinn bei gleichbeleibenden Aufsteh- oder Duschzeiten.

von denksport (Gast)


Lesenswert?

hoffentlich einen vernünftigen empfänger erwischt, oftmals brauchen die 
teile 1-2watt im leerlauf und natürlich noch mehr im geschalteten 
zustand. Erinnert mich immer an die leute, die ihren nagelneuen lcd-tv 
mit einer steckdosenleiste mit beleuchtetem schalter betreiben und meist 
eh nur nachts abschallten. Die glimmlampe benötigt mehr strom pro stunde 
als der tv den ganzen tag im standby.

von JamesBlond (Gast)


Lesenswert?

@denksport:

Wie viel Strom zieht eine Glimmlampe, wie sie typischerweise in 
Steckdosenleisten verbaut ist?

von ... (Gast)


Lesenswert?

Wikipedia sagt:
"Durch Glimmlampen in beleuchteten Tastern wie vom Typ NE-2 fließt ein 
elektrischer Strom von etwa 0,4…1 mA. Bei 230 V Netzspannung beträgt die 
Leistung damit rund 0,1…0,25 W. Das ergibt einen Energiebedarf von etwa 
0,8 bis 2 kWh pro Jahr und Taster."
http://de.wikipedia.org/wiki/Glimmlampe

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

... schrieb:
> Wikipedia sagt:

ich hatte diesen artikel auch schon aus neugier mal durchgelesen, aber 
ich glaube das die Glimmlampe wird kein Ohmischer Verbraucher sein. Sie 
Rechnen direkt den Strom in Leistung um, aber das wird nur die 
Scheinleistung sein.

Kann jemand mal die Wirkleistung einer Glimmlampe messen?

von Philipp (Gast)


Lesenswert?

Natürlich ist es ein ohmscher verbraucher. Bloß geht relativ viel 
Energie im vorwiderstand flöten.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Philipp schrieb:
> Natürlich ist es ein ohmscher verbraucher.

für mich sind das 2 Metallstäbe die sich gegenüber stehen, damit ist es 
auf jeden Fall ein kleiner Kondensator.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Philipp schrieb:
>> Natürlich ist es ein ohmscher verbraucher.
>
> für mich sind das 2 Metallstäbe die sich gegenüber stehen, damit ist es
> auf jeden Fall ein kleiner Kondensator.

dessen Dielektrikum aber durch Glimmentladungen elekrisch leitend 
wird....

von Carsten (Gast)


Lesenswert?

Hallo!

Ich hatte genau das selbe Problem.
Hab das damals gelöst mit PIC16F876 (Bootloader) und RTC PCF 8583 und 
einem seriellen EEprom. Mit einer selbst geschriebenen Anwendung mittels 
VB kann man 4 Tagesfreigabezeiten und 2 Zwangszeiten für jeden Wochentag 
einstellen und die Uhr/Datum stellen. Bei den Tagesfreigabezeiten wird 
die Pumpe 100% eingeschaltet und bei erreichen einer einstellbaren 
Temperatur von momentan 35°C am WWRohr unterhalb des Waschbecken (LM75 
Oberflächenmessung via 82B715) wird sie wieder ausgeschaltet. Mit 
verschiedenen Aufstehzeiten und Kindern klappt das wunderbar. Am letzten 
Waschbecken im Badezimmer ist noch ein wirklich kleines "Bedienpult" 
(4LED/4Taster) mit dem man gesamt Ein/Aus schalten kann, z.b. Urlaub, 
weiterhin kann man die Pumpe manuell oder im Regelbetrieb anfordern, 
Störungen wie z.b. Unplausible Temperaturen werden mittes LED angezeigt 
und können quittiert werden.
Die Kesseltemperatur wird mitüberwacht. Am Bedienpanel kann zusätzlich 
noch die Sommer/Winterzeiumstellung durchgeführt werden.
Der "Zwangbetrieb" ist laut DVGW Vorschrift notwendig; d.h. es wird 
nachts 2 mal für 1 Min umgewälzt, auch wenn die Zirkulation nicht 
benötig wird. (Legionellen usw.) Hat der Kessel > 85°C wird Sie 
dauerhaft eingeschaltet.

Aufbau aus damaligen Zeitgründen auf Lochraster mit kleinem Display in 
der Nähe der Umwälzpumpe, Bedienteil unten am Waschbecken im Bad per I2C 
Fernanbindung.

Gruß CL

von Paul114 (Gast)


Lesenswert?

Es geht hier doch nur darum, die thermischen Verluste intelligent zu 
reduzieren. Es gibt natürlich Regelungen Impeller oder Temperaturfühler 
in der WW-Leitung. Diese sind aber unbequem. Eine Laufzeit der Pumpe von 
10sec in 100sec ist besser. Die Pumpe bei pos. Phasendurchgang 
einzuschalten schont die Pumpe. Nachts ist die Pumpe abgeschaltet. Sie 
läuft dann tagsüber bei 12h nur noch 1,2h.

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Warum schont das Schalten bei pos. Phasendurchgang die Pumpe? Sollte 
aber machbar sein. (Nulldurchgangs-/Phasen-Erkennung, Offset nach 
Wunsch, Triac und das ganze als Paketsteuerung)
Mechanisch bin ich mir aber nicht so sicher. Dachte die Lager brauchen 
den Wasserfilm (Anlaufen ist damit eine relativ verschleißende 
Belastung).

Die thermischen Verluste werden aber erst geringer wenn der Durchsatz so 
niedrig ist, dass das Wasser deutlich kälter wieder am Speicher ankommt. 
(weniger Verlust im Rücklauf) Dafür wird aber das "zirkulierte" Wasser 
an den weiter entfernt liegenden Entnahmestellen auch schon einiges 
kälter sein müssen.

Damit das ganze funktioniert darf es keine Verzweigungen geben oder die 
verzweigten Leitungen hydraulisch einigermaßen gleich sein. Sonst kommt 
über den hydraulisch leichten Weg viel warmes Wasser in den Rücklauf und 
der Effekt ist dahin oder der hydraulisch schwere Weg bleibt kalt.

Ungleichverteilung durch gedrosselte/kleinere Pumpe vermeidest Du mit 
dem 10/100-Ansatz natürlich, um einen nennenswerten Effekt zu haben muss 
die Hydraulik aber eh passen...

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

Hi!
schau dir mal

> Taktgeber-Zeitrelais ZTG1, 8 A 1 x UM HSB Industrieelektronik
> ZTG1 24/230 V/AC 1 Wechsler 8 A Max. 250 V/AC
> Best.-Nr.: 503864

bei Conrad an. Macht fast was du möchtest.
(Wer schaltet Pumpen im pos. Nullduchgamg ab??)

Viel Erfolg, Uwe

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

10 s Laufzeit sind vermutlich eher zu kurz. Da ist noch nicht sicher das 
die Pumpe wirklich auf Drehzahl kommt und die Strömung im Schwung. Auch 
nach 1 Minute ist das Wasser in der Regel noch nicht wieder am Kessel.

Wann in der Phase man die Pumpe genau einschaltet wird für die meisten 
Pumpen keinen großen Unterschied machen, eher schon für den Schalter. 
Die einfachen Pumpen sind zwar eine Induktive Last, aber halt doch mit 
einem merklichen Ohmschen Anteil und Luftspalt, so dass man keine 
Problem mit magnetischer Sättigung bekommt.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> 10 s Laufzeit sind vermutlich eher zu kurz.

Hallo Ulrich,

da irrst Du.
Ich hatte einen aehnlichen Ablauf alle 1 Minute 5 Sekunden.
Dann reduziert auf alle 2 Minuten 10 Sekunden.

Immernoch zuviel.
Es muss ja jedesmal nur ein wenig weiterzirkuliert werden, nicht 
komplett.

Jetzt habe ich das anders geloest:

Waermesensor am Ausgang des Solarspeichers.
Wenn der Temperaturanstieg innerhalb von 4 Sekunden > 4 Grad ist, 
zirkuliere eine Minuten.
Die Minute reicht zur Komplettzirkulation gerade aus.

Funktion: Gehe ins Bad und oeffne fuer 5 Sekunden das Wasser.
Warte eine Minute oder rasiere DIch solange und danach ist das warme 
Wasser da.
Vorteil: Wenn Du zwei Wochen im Urlaub bist, zirkuliert nichts!

Klar...mit etwas mehr ZUsatzlogik habe ich das schon versehen:
Zirkuliere NICHT, wenn das Wasser im Tank < 40 Grad hat (dann bist Du 
froh, keine Kalorie zu verschwenden, bis wieder Sonne scheint)
Zirkuliere staendig wenn zu viel Sonne da ist (Wasser >70 Grad)
etc.


Gruss

Michael

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael, das ist ein interessanter Ansatz!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.