Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Informatiker (M.Sc./Uni) -> Selbstständigkeit


von Otto (Gast)


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Servus,

die goldenen Zeiten sind anscheinend vorei.

Ein Bekannter:

- Mathestudium angefangen. Im 3. Semester abgebrochen, weil genug 
Kundenaufträge als Programmierer erhalten: 30.000 DM/Monat Verdienst.

Die letzten ca. 3 Jahre ging es dann bergab. Die Selbstständigkeit 
musste aufgegeben werden. Ein Angestelltenverhältnis wurde gewunden, 
aber nach so langer Selbstständigkeit ist das eine andere - 
enttäuschende - Welt. Für beide Seite ist das kein guter Zustand. Der 
Vertrag wird von beiden Seiten nicht verlängert.

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Kennt ihr ähnliche Geschichten?

Was würdet ihr Informatik-Studenten raten?

Die "sowas wie Facebook programmieren" Leute gibt es auch an den 
Hochschulen, habe ich die Befürchtung.

von Robocash (Gast)


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+ Grundstudium fertigmachen und Hautpstudium ablehnen, den es ist 
Trödelei.
+ Informatik ist auch private Bildung, nicht nur um dem Chef zu dienen.
+ Bafög möglichst schnell rückzahlen, sonst droht Pfändung vom Erbe.
+ Hartz-Wissenschaft betreiben: Wie komme ich mit dem Geld hin?
+ Den AG. 10 Jahre auf Bewerbung warten lassen - denn so macht er es 
auch.
+ Den AG. auf der Karrieremesse konfrontieren.
+ Arbeit als Landschaftsgärtner oder ähnliches.

von MaWin (Gast)


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>  30.000 DM/Monat Verdienst

Das ist offenbar schon über 10 Jahre her.

Dann sollte der Mann sich in seinen wohlverdienten Ruhestand
begeben können, er hat ja wohl genug zurücklegen können.

Man sollte bedenken, daß Informatik jedermann machen kann,
der nur einen Computer besitzt.

Die Investitionskosten sind also super-gering, es ist fast
kein Kapital nötig.

Im Gegensatz zu anderen Jobs, für die der Computer sowieso
erforderlich ist als Buchhaltung/Rechnungsschreiber/etc.
und die dann ZUSÄTZLICH noch ihre Ausrüstung brauchen.

Also kann auch jeder Inder oder Russe auf dem Markt als
Konkurrent auftreten, mit OLPC auch jedes Kind.

Auch heute gibt es Leute, die 30000/Monat selbständig
verdienen, dazu reicht schon eine erfolgreiche iPhone App,
aber es sind halt auch Millionen Proigrammierer die wenig
verlangen, und, wenn man sich ihre WebSeiten ansieht,
auch minderwertigen Ramsch anbieten.

Wer da nicht mit überragendem Einfallsreichtum gesegnet
ist, der hat halt nichts zu melden.

Wer sich heute sagt "Oh, ein faceBook kann ich auch", der
sollte sich halt fragen, ob er schon vor 10 Jahren die
Idee hatte, und warum er sie nicht umgesetzt hat. Es
gehört halt mehr dazu, als bloss glauben zu können, man
könne das nachmachen.

von Ingenieur (Gast)


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Du wirst lachen, aber ich habe um 1994 herum, als das mit Windows95 los 
ging und Bill Gates seine Vision von der globalen Vernetzung anfing, 
schon begriffen, wie marktwichtig das wird.

Meine Versuche, Studenten zu vernetzen scheiterten an Mangelndem 
Interesse. Man sah es nicht ein. Zudem herrscht in Deutschland eine 
Technikfeindlichkeit in der Bevölkerung. viele hatten noch keinen PC und 
sahen keinen Wert in einer Vernetzung. Dann gab es noch das Thema 
Datenschutz.

In Deutschland kann man sowas nicht entwicklen. Das muss sich erst in 
Amerika verbreiten, dass es alle toll finden und dabei sein wollen. 
Heute ist jeder hipp, wenn er eine Webseite hat und im facebook ist.

Als ich damals davon geschwärmt habe, wie cool es ist, mit einem 
Wissenschaftler aus Japan zu kommunizieren, der an derselben Hardware 
baut, haben mich viele Nichtstudenten und solche aus anderen 
Fachbereichen nur doof angekuckt.

Ansätze gab es damals viele: Siehe das magna-net, wo ich meine erste 
Seite hatte. Das war am Ende ein Treff mit weit über 100.000 Nutzern. 
Auch geocities und fortunecity waren solche Plattformen.

Die Zeit war einfach noch nicht reif. Die Kids hatten damals auch noch 
nicht so die Kohle sich Handys zu kaufen und tolle Apps zu laden oder 
sich zu vernetzen. Keiner von uns wäre damals auf die Idee gekommen, 
sowas zu machen, wir hatten andere Ziele mit unserer Freizeit. Es musste 
auch erstmal eine verblödete kiddi-Gesellschaft generiert werden, die 
Bedarf und uach das Geld für all den nutzlosen Quatsch hat.

Wenigstens habe ich damals kräftig mit Webseiten für Firmen verdient, wo 
die langsam begonnen haben, sich im Netz zu präsentieren.

von Otto (Gast)


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Japp, während er arbeitslos Zuhause sitzt und auf Politik, Arbeitgeber, 
Deutschland oder Mama schimpft.

von Otto (Gast)


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Das Informationszeitalter ist vorbei, zumindest gesättigt.

Wer da jetzt noch was in diese Richtung studiert, hat selbst Schuld.

Das Der sechste Kondratieff gehr Richtung Gesundheit / Wellness.

Wer sich da absetzt und gute Lösungen anbietet, hat Chancen vernünftiges 
Geld zu verdienen. Allerdings ist auch hier klar, dass die Mitbewerber 
bei den Infs/Ings etc. sehr groß sind - auch aus dem Ausland.

Trotzdem viel Glück.

von Wie bitte? (Gast)


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Kannst du das mal bitte etwas näher erläutern?

von Otto (Gast)


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http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/kondratieff-zyklen/kondratieff-zyklen.htm

usw.

Wenn du nicht zu den NaWis gehörst, die jeglichen Bezug zur 
Wirtschaft/Gesellschaft verloren haben - und trotzdem über manglende 
Wertschätzung heulen - hast schonmal ´ne gute Basis.

von Wie bitte? (Gast)


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Robocash schrieb:
> + Grundstudium fertigmachen und Hautpstudium ablehnen, den es ist
> Trödelei.
> + Informatik ist auch private Bildung, nicht nur um dem Chef zu dienen.
> + Bafög möglichst schnell rückzahlen, sonst droht Pfändung vom Erbe.
> + Hartz-Wissenschaft betreiben: Wie komme ich mit dem Geld hin?
> + Den AG. 10 Jahre auf Bewerbung warten lassen - denn so macht er es
> auch.
> + Den AG. auf der Karrieremesse konfrontieren.
> + Arbeit als Landschaftsgärtner oder ähnliches.

Das war gemeint.

von Wie bitte? (Gast)


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Otto schrieb:
> http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/kondratieff-...
>
> usw.
>
> Wenn du nicht zu den NaWis gehörst, die jeglichen Bezug zur
> Wirtschaft/Gesellschaft verloren haben - und trotzdem über manglende
> Wertschätzung heulen - hast schonmal ´ne gute Basis.

Aber das ist auch interessant.

Im Bereich "Soziale Arbeit" dürfte man auch gute Arbeitsaussichten 
haben.
Wobei man sowas auch ohne sinnlosem Studium aber mit gesundem 
Menschenverstand und Liebe machen kann, finde ich.

von Otto (Gast)


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Naja, um das zu verstehen, hilft mein Link auch ...

von Steel (Gast)


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Wie bitte? schrieb:
> Im Bereich "Soziale Arbeit" dürfte man auch gute Arbeitsaussichten
>
> haben.

Arbeitsaussichten mögen gut sein, Entlohnung aber eher weniger. Denn 
bezahlt wereden solche Stellen vom Staat. Und wir wissen ja alle, wie es 
um dessen Geldbeutel bestellt ist und sein wird.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Es gibt aber noch eine große Sache die kommen wird: Das Internet der 
Dinge. Also eine vollautomatische Spedition. Paket mit Adresse versehen, 
rein in die Packstation und per automatischer U-Bahn ausgeliefert an die 
Ziel-Packstation, ganz ohne Personal. Wenn man Sonntag 21:00 Uhr was 
wegschickt, ist es am gleichen Tag 23:00 Uhr schon am Zielort. Da gibt 
es ähnliche Probleme zu lösen wie im normalen Internet 
(Routing/Optimierung + Priorisierung, Wartung, Zuverlässigkeit). Da 
braucht man auch viele Informatiker.

von D. I. (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2391807:
> D. I. schrieb im Beitrag #2391443:
> Warum soll ein Ingenieur seine Zeit mit so einer Pillepalle
> verschwenden. Der Nutzwert von F*ckbook strebt doch gegen Null um es
> einmal vorsichtig auszudrücken. Wichtiger ist es z.B. Brücken zu bauen
> um seine Kenntnisse sinnvoll einzubringen.
>
> Dessen ungeachtet ist die F*ckbook-Programmierung ziemlich schlecht, man
> sieht deutlich, daß das ein Studienabbrecher hingemurkst hat.

Troll dich weg, wenn du schon offensichtlich keine Ahnung hast.

von unwichtig (Gast)


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Otto schrieb:
> Das Informationszeitalter ist vorbei, zumindest gesättigt.
>
> Wer da jetzt noch was in diese Richtung studiert, hat selbst Schuld.
>
> Das Der sechste Kondratieff gehr Richtung Gesundheit / Wellness.
>
> Wer sich da absetzt und gute Lösungen anbietet, hat Chancen vernünftiges
> Geld zu verdienen. Allerdings ist auch hier klar, dass die Mitbewerber
> bei den Infs/Ings etc. sehr groß sind - auch aus dem Ausland.
>
> Trotzdem viel Glück.

Lies dir Bitte mal den Beitrag bei Wikipedia zu Kondratieff-Zyklen 
durch, insbesondere den Punkt Kritik. Bei unbeschrifteten y-Achsen 
sollten eigentlich jedem Techniker in den Augen bluten. ;-)

von Backflow (Gast)


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>Wichtiger ist es z.B. Brücken zu bauen um seine Kenntnisse
>sinnvoll einzubringen.

Ja, ja, der Ing als das ewige altruistische Wesen. Allerdings frage ich 
mich, woher dann die ständigen Jammerthreads "Ins verdienen zu wenig" 
kommen.

>man sieht deutlich, daß das ein Studienabbrecher hingemurkst hat.

Der ständige Neid der Ideen- und Besitzlosen. Bill Gaste und Steve Jobs 
waren übrigens auch Studienabbrecher.

Nicht auszudenken, was man daraus hätte machen können, wenn Du das ganze 
in die Hand genommen hättest.

von Arc N. (arc)


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Otto schrieb:
> Das Informationszeitalter ist vorbei, zumindest gesättigt.
>
> Wer da jetzt noch was in diese Richtung studiert, hat selbst Schuld.
>
> Das Der sechste Kondratieff gehr Richtung Gesundheit / Wellness.

Zur Kritik wurde ja schon was gesagt...
Aber selbst wenn man unterstellen würde, dass sowohl die Zyklen an sich, 
als auch die Prognose (Gesundheit/Wellness) richtig wäre. Folgt daraus 
mitnichten das Ende des Informationszeitalters, sondern das genaue 
Gegenteil.
Von der gesamten Datenverarbeitung in der (Fern-)Diagnostik, Behandlung 
etc. angefangen (nicht dieser Gesundheitskartenkindergarten) über auf 
den Patienten zugeschnittene Therapien/Medikamente, Datamining 
(Medikamente, Wirkstoffe, Genexpression etc.) bis hin zu 
vernetzter/automatisierter Pflege usw.. Kurz gesagt: Das ist das 
Informationszeitalter
Zwei Beispiele: "Detecting influenza epidemics using search engine query 
data"
http://static.googleusercontent.com/external_content/untrusted_dlcp/research.google.com/de//archive/papers/detecting-influenza-epidemics.pdf
"The Robot Scientist ... represents the merging of increasingly 
automated and remotely controllable laboratory equipment and knowledge 
discovery techniques from Artificial Intelligence"
http://www.aber.ac.uk/en/cs/research/cb/projects/robotscientist/

von D. I. (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2392297:
> Backflow schrieb:
>>
>>
>> Nicht auszudenken, was man daraus hätte machen können, wenn Du das ganze
>> in die Hand genommen hättest.
>
> Ich denke mir, daß das Ganze dann erheblich professioneller abgelaufen
> und wesentlich größere Dimensionen angenommen hätte. So ist eine Seite
> draus geworden, auf der Teenies ihre momentanen Befindlichkeiten
> absondern. In dieser Form braucht das natürlich niemand.

Ah größere Dimensionen als 5e8 Nutzer, du bist echt der Troll vor dem 
Herren lol :D

von Mark B. (markbrandis)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2392297:
> In dieser Form braucht das natürlich niemand.

Wen interessiert es ob das jemand "braucht"? Man "braucht" auch keinen 
Wäschetrockner und keine Mikrowelle - meine Mutter hat beides bis heute 
nicht. Trotzdem gibt es einen Nachfrage für solche Geräte. Genau wie bei 
Facebook.

von Optimist (Gast)


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Website zu entwickeln, StartUps zu gründen und diese dann zu verkaufen.

Das ist doch ein gutes Geschäftsmodell, wenn man Spaß dran hat.

Sicher braucht man dafür kein Studium aber what solls, solange man Spaß 
dran hat.

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