Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Celestron-Nachführung


von Astro (Gast)


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Mein altes Teleskop hat (zur Kompensation der
Erddrehung) eine Nachführung mit 2 Synchronmotoren,
je 230 V, 50 Hz, 3 Watt.

Ich möchte es netzunabhängig betreiben, aber die
käuflichen Inverter bieten keine genau einstellbare
Ausgangsfrequenz, die hierbei notwendig ist. Also
gings an den Selbstbau, der auch schon die Funktion
erfüllt!

Die MOSFETs T1 und T2 schalten versetzt für jeweils
eine Viertel-Periode durch. Die Einschaltzeit wird
auch noch etwas variiert, um konstante Leistung bei
Batteriespannungen von 13,5 bis 10 Volt anzubieten.

Leider sieht das "Netz"-spannungssignal auf dem Skop
scheußlich aus: Überschwinger etc.

Hat jemand Tipps für die Verbesserung der Trafo-
Ansteuerung? - Bitte keine PWM!
Ein halbwegs (!) sauberes Signal reicht für die
Motoren vollkommen.

von Andreas K. (derandi)


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Eine kräftige Drossel?
bzw. wie sieht denn das SIgnal NACH dem Trafo aus?

von Astro (Gast)


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Der Trafo und die Motoren sind  doch schon Induktivitäten.
In den Abschaltmomenten erzeugen die doch Spannungsspitzen
und somit Überschwinger.

Mit "Netz"-spannungssignal ist natürlich das Signal NACH
dem Trafo gemeit.

Dort gibts Spitzen > 500 Vp für fast eine ms.


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von AR (.- .-.) (Gast)


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Zwischen X2-1 und X2-4 einen 2µ2 Folienkondensator probieren?
Na musst Du mal ausrechnen, zusammen mit der Streuinduktivität muss man 
auf 50 Hz resonant sein, denke ich zumindest mal - könnte klappen.
AR (.- .-.)

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Servus,

schau dir mal den aktuellen Elektor an, da wird einiges durchgekaut.

von W.S. (Gast)


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Astro schrieb:
> Die MOSFETs T1 und T2 schalten versetzt für jeweils
> eine Viertel-Periode durch.

Versuche es mal so:
T1 und T2 versetzt nicht für 1/4 Periode, sondern für knapp 1/2 Periode 
einschalten. Zwischen den Drains von T1 und T2 einen passenden 
Kondensator, so daß der Trafo damit einigermaßen resonant wird.
UND (ganz wichtig): Die Trafomitte nicht direkt an +U, sondern über eine 
relativ fette Speicherdrossel. Du solltest dann am Oszi an jedem Drain 
eine halbe Sinusschwingung sehen, Amplitude etwa 2x U. So ähnlich wird 
es - allerdings bei 60..90 kHz - bei CCFL-Trafos gemacht.

W.S.

von Astro (Gast)


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Wenn ich die Schaltung auf Resonanz bringe, gibt es eine
Spannungsüberhöhung und ich bräuchte einen anderen
Ausgangstrafo.

Vielleicht hilft ein C über die 230 V - Wicklung gegen die
größten Spitzen. Mal sehen, wo ich am Wochenende einen
spannungsfesten C herbeischaffe.

Was würde eine Beschaltung helfen, wie in Bild 13.4 C bei
http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap13_5/Kapitel13_5.html#13.4

Tut mir leid, mit Mikroelektronik komme ich halbwegs klar,
aber bei "Leistung" hapert es etwas...

Steht denn in der Oktober-ELEKTOR auch etwas über simple
Netztrafo-Inverter, wie bei meinem Projekt?

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Astro schrieb:

> Was würde eine Beschaltung helfen, wie in Bild 13.4 C bei
> http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap13_5/Kapitel13_5.html#13.4

Das würde schon viel helfen, da hier in der Zeit, in der keiner der 
beiden Transistoren eingeschaltet ist, der Trafo mit einer definierten 
Spannung belegt wird. Über den Transistor T2 wird der Trafo in dieser 
Zeit kurzgeschlossen, sodass keine wilden Spannungsspitzen mehr 
auftreten können. Mit passiven Filtern bekommst Du das nur schwer in den 
Griff. Deine Steuerschaltung könntest Du 1:1 übernehmen

Jörg

von Matthias L. (Gast)


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Ich würde auf der Primärseite bei den FETs mindestens mal zwei 
Freilaufdioden einbauen.

Wenn die PWM ausgeht, wo soll denn der Magnetisierungsstrom hin? 
Richtig, bisher generiert der diese Spikes...

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich würde auf der Primärseite bei den FETs mindestens mal zwei
> Freilaufdioden einbauen.

Wohin genau ?

> Wenn die PWM ausgeht, wo soll denn der Magnetisierungsstrom hin?
> Richtig, bisher generiert der diese Spikes...

Nach dem Abschalten eines MOSFETs fließt der Magnetisierungsstrom über 
die Body-Diode des jeweils anderen MOSFETs. Das Problem ist vielmehr die 
Streuinduktivität. Deshalb sollte man den Trafo in den Pulspausen mit 
einem weiteren Schalter aktiv kurzschließen. Dann hat man auch bei 
induktiver Last am Ausgang eine definierte Kurvenform. Alternativ 
funktioniert das auch mit einer Vollbrücke, deren Zweige jeweils mit 
einer symmetrischen Rechteckspannung angesteuert werden, jedoch um eine 
viertel Periode gegeneinander phasenverschoben.

Jörg

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