Wie kann man meßtechnisch ermitteln, innerhalb welchen Aussteuerbereiches ausgangsseitig ein OPAMP sinnvoll betrieben werden kann (unabhängig von der Angabe im Datenblatt)? Könnte man versuchen, Verzerrungen also Oberwellen zu messen? Danke und Grüße Cubus
Cubus schrieb: > Wie kann man meßtechnisch ermitteln, innerhalb welchen > Aussteuerbereiches ausgangsseitig ein OPAMP sinnvoll betrieben werden > kann (unabhängig von der Angabe im Datenblatt)? Das einfachste wäre m.E. wenn man einen Sinus an den Eingang legt und solange hochdreht, bis man mit dem Oszi am Ausgang Abflachungen sieht. Gruss Harald
Ich denke, dass, wenn man die Abflachungen schon sieht, der max. Aussteuerbereich schon weit überschritten ist.
Wenn der Sinus am Oszi schon sichtbar platt ist, kannst Du sicher sein daß der Verstärker hörbar sehr verzerrt. Mehr da http://www.hifi-forum.de/viewthread-43-160-2.html
Cubus schrieb: > Ich denke, dass, wenn man die Abflachungen schon sieht, der max. > Aussteuerbereich schon weit überschritten ist. Das menschliche Auge reagiert sehr empfindlich auf Verformungen eines Sinus. Ausserdem, das man von einem so ermittelten Wert immer einen Sicherheitsabstand einhält, düfte ja wohl klar sein. Gruss Harald
Statt des Sinus- kann man auch ein Sägezahn- oder Dreiecksignal nehmen. Damit ist die Nichtlinearität deutlicher erkennbar. Des Weiteren wird man auf dem Oszi nicht nur das Ausgangs- sondern auch das Eingangsignal (mit der gleichen Verstärkung) darstellen. Damit sieht man schon recht feine Unterschiede. Mit der Differenzfunktion des Oszis kann man evtl. noch mehr sehen. In der späteren Anwendung wird man den so ermittelten Austeuerbereich sowieso nicht voll ausnutzen, sondern etwas Reserve lassen. Damit ist die Geneuigkeit der Bestimmung der Austeuergrenzen gar nicht so kritisch. Edit: Noch besser: Man misst nicht die Ausgangsspannung des Opamp, sondern die Differenz der beiden Eingangsspannungen. Im Normalbetrieb ist diese sehr klein, nämlich Ausgangsspannung / Differenzverstärkung ± Offsetspannung Übersteuert der Verstärker, steigt die Eingangsdifferenzspannung rasch an.
Wenn man es genauer haben will, kann man auch einen Sinus draufgeben und sich das Ausgangssignal entweder mit SpecAnalyzer oder vielleicht auch mit der FFT Funktion eines Oszilloskops anschauen. Man sieht dann bei Übersteuerung sehr schön die Linien der Harmonischen hochkommen und kann das Verhältnis zwischen der eigentlichen Spektrallinie und der der höchsten Harmonischen als Kriterium verwenden.
>Wie kann man meßtechnisch ermitteln, innerhalb welchen >Aussteuerbereiches ausgangsseitig ein OPAMP sinnvoll betrieben werden >kann (unabhängig von der Angabe im Datenblatt)? Traust du nicht dem Datenblatt? Von welchem OPamp sprechen wir eigentlich? Was für Signale hast du?
Danke für die vielen Antworten. Ich habe hier keinen speziellen OPAMP oder Anwendung. Es interessiert mich, wie die Hersteller zu ihrer Angabe im Datenblatt kommen.
Cubus schrieb: > Danke für die vielen Antworten. Ich habe hier keinen speziellen OPAMP > oder Anwendung. Es interessiert mich, wie die Hersteller zu ihrer Angabe > im Datenblatt kommen. Vermutlich durch Analyse der ihnen bekannten Innenschaltung. Gruss Harald
>Ich habe hier keinen speziellen OPAMP oder Anwendung. Es interessiert >mich, wie die Hersteller zu ihrer Angabe im Datenblatt kommen. Das ist sehr sehr unterschiedlich. Manchmal wird im Datenblatt eine Testschaltung dafür angegeben. Bei CMOS-OPamps wird der Eingang auch gerne zusätzlich übersteuert, z.B. bis 100mV zwischen den Eingängen anliegt, sich das Teil also nicht mehr im linearen, gegenkoppelten Arbeistbereich befindet. Und natürlich beziehen sich die Angaben immer auf ganz konkrete Lasten. Oft verschlechtern sich die dynmischen Eigenschaften bei Annäherung der Ausgangsspannung an die Rails dramatisch, selbst wenn man noch deutlich im "erlaubten" Bereich liegt. Auch ein Herangehen an die "common mode input voltage range limits" kann drastische Folgen haben. Gerade bei IORR-OPamps kann man da herbe Überraschungen erleben. Die Physik ist eben einfach stärker und läßt sich nicht überlisten...
Ich würde auch vorschlagen das datenblatt zunächst zu lesen. Dann nochmal genau lesen und es verstehen lernen. Da bist du schon auf der sicheren Seite. Wenn man dann vom erlaubten Arbeitsbereich +-10% abzieht ist man noch sicherer. Wenn man gar +-50% abzieht ist man supersicher. Klaus
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