Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Reglungstechnik? Da gibts doch betimmt einen Trick!


von Student (Gast)


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Morgen,
bin Student an einer FH und habe seit diesem Semester Reglungstechnik.

Hab das auch schon in der Berufschule gehabt und hab gedacht ein paar 
Grundlagen hat man ja. Falsch gedacht.

Wenn ich in der Vorlesung sitze und mich umsehe, sieht man sehr viele 
Autos. Sogar Leute die sonst in allem Spitze waren verstehen teilweise 
nur Bahnhof. Mir gehts genauso. Nun will ich mich mit ein paar anderen 
in die Grundlagen einarbeiten um erstmal zu verstehen, was unser Prof. 
überhaupt vor hat.

Haben schon jedes Buch in unserer Bibliothek durchgeschaut ob da was 
brauchbares bei ist, nur leider sind die Bücher nicht so gut erklärt.

An dem mathematischen Wissen fehlt es nicht, wir finden einfach keinen 
guten Einstieg bzw. wie man auf die Differenzialgleichungen und 
ähnliches kommt.

Habe daher mal ein wenig gegooglet und musste sehen, dass wohl 
Reglungstechnik vielen anderen auch Probleme macht.

Ich bin noch in der Hoffnung, dass es ein gutes Übungsbuch gibt, welches 
die Lösung so gut erklärt, dass man es schon fast "Reglungstechnik 
Übungsbuch für Dummies" nennen könnte.

Daher wollt ich mal die Leute hier im Forum fragen, die sich auch damit 
schwer getan haben: Wie habt ihr das in den Griff bekommen?

Schönen morgen noch.

von Tommy S. (tommys)


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Hi Student,

bei uns war Regelungstechnik auch fuer viele das Erwachen im Studium - 
oha, man muss sich hinsetzen und was tun. Und genau das haben wir (also 
sprich 4 meiner Kommilitonen und meine Wenigkeit) dann auch getan. Ich 
habe das Gefuehl, dass Regelungstechnik nur durch Fleiss und dauernde 
Wiederholung in den Kopf reinzubekommen ist. Fuer jeden Block 
RT-Vorlesung (2x 45 Min) haben wir uns abends nochmals hingesetzt und 
60-90 Minuten wiederholt und Aufgaben gerechnet. Interessanterweise ist 
hat sich nach ein paar Wochen der Schalter dann umgelegt und es war - 
wie ueber Nacht - ein Verstaendnis dafuer da, wovon der nette Herr an 
der Tafel eigentlich redet...

Vielleicht hilft das bei Dir ja auch...

Gruesse,
TommyS

von Student (Gast)


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Hi Tommy,
genau das haben wir auch vor. Gabs bei euch eine bestimmte Quelle von 
der ihr die Rechenaufgaben her hattet?

von Johannes M. (johannesm)


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Ich habe dieses Semester auch mit Regelungstechnik angefangen. Uns 
wurden folgende Literaturquellen gesagt:
Dorf, R. C.; Bishop, R. H.: Moderne Regelungssysteme
Leonhard, Werner: Einführung in die Regelungstechnik
Mann, H.; Schiffelgen, H.; Froriep, R.: Einführung in die 
Regelungstechnik
Orlowski, P. F.: Praktische Regeltechnik
Reuter, Manfred: Regelungstechnik für Ingenieure
Schulz, G.: Regelungstechnik 1
Walter, H.: Kompaktkurs Regelungstechnik – Lehr- und Übungsbuch

Bisher habe ich aber keins der Bücher gebraucht, Skript und alte 
Klausuren vom Prof. waren bis jetzt ausreichend. Zu den 2x90min 
Vorlesung pro Woche  wird auch noch ein studentisches Tutorium angeboten 
wo man Unklarheiten beseitigen kann. Also Lerngruppe bilden und Gas 
geben :)

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Moin zusammen,

ich fand die Bücher von Unbehauen: Regelungstechnik I-II sehr gut. Letzt 
endlich ist es Geschmackssache, richtig verstehen kann man vor allem das 
Rangehen an eine Regelung erst wenn man das selber mal gemacht hat. Also 
ein einfaches System suchen das ihr mit Diff. Gleichenungen beschreiben 
könnt/wollt. Ein Beispiel was ein Prof von mir gern genommen hat ist ein 
RC-Glied. Spannungsregelung bei einem RC-Glied mit PI-Regler. Die 
Diff.-Gl. von einem RC-Glied müsstet ja zusammen bekommen, dann könnt 
ihr an diesem einfachen BSP das was der  Prof erzählt nach prüfen.

Zur RT gehört auch immer Systemkenntnis und die habt ihr meist nicht. 
Damit meine ich wenn du ein Pendel regeln willst musst du es zwingend 
mathematisch beschreiben können. Also ausrechnen können was das Pendel 
wann wie macht. Das ist bei dem Pendel Physik und die Gleichungen hat 
man in der Etechnik nicht immer parat. Sonst ist RT aber kein Hexenwerk 
lasst euch nicht Bange machen.

MfG

Tec

von Timm T. (Gast)


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Wenn Du Zugang zur Elektronik hast: Mir hat die Veranschaulichung der 
Regelglieder durch die entsprechenden OPV-Schaltungen bzw. passiven 
RC-Glieder zum Verständnis geholfen.

Allerdings ist viel bei der klassischen Regelungstechnik (PID-Regler) 
Anwenden von fertigen Formeln und Rechenschemen, die empirisch 
entstanden sind. Das haben die Herren Ziegler und Nichols halt 
irgendwann mal so ermittelt...

von noips (Gast)


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Rückblickend auf mein FH-Studium (ist 2,5 Jahre her) kann ich sagen, 
dass meistens durch Übungen mehr klar geworden ist. In den meisten 
Fächern hatten wir außer Vorlesung 5 bis 10 Übungsblätter, zu welchen 
manchmal am Anfang jeder Vorlesung fragen gestellt werden konnten oder 
im Tutorium. Tutorium machen die Profs manchmal selbst, oder wenn sie zu 
beschäftigt sind, finden sie Studenten aus höheren Semestern, die 
Unterstützung geben. Fragt euren Prof, was er zum Üben und als 
Prüfungsvorbereitung vorgesehen hat. Skript durcharbeiten, versuchen zu 
verstehen, dann, auch wenn in der Theorie nicht alles klar ist, Übungen 
machen, nicht gleich frustrieren lassen, wenn eine Übung mal nicht 
klappt, die nächste versuchen. Bei ersten Erfolgen wird man motiviert, 
dann kann man zu den schweren vorher ausgelassenen Übungen zurückkehren 
und auch die lösen. Schreibt euch die Fragen auf, macht einen Termin mit 
dem Prof, geht vorbereitet dorthin, klärt eure Fragen und bleibt am 
Ball. Viel Erfolg!!!

von Simon H. (simi)


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Tec Nologic schrieb:
> Damit meine ich wenn du ein Pendel regeln willst musst du es zwingend
> mathematisch beschreiben können. Also ausrechnen können was das Pendel
> wann wie macht.

Absolut Einverstanden. Ich habe aber auch schon sehr sehr oft mit Leuten 
geredet, die mit Formeln um sich geschmissen, aber dabei vergessen 
haben, simple Plausibilitätsüberlegungen zu machen.
Mit einem doktorierten Regelungstechniker, dessen Vorlesung ich mal 
übernehmen musste, habe ich mal ca. 2 Stunden lang gestritten, weil ich 
ihm klarmachen wollte, dass da ein Vorzeichenfehler in seinem Skript 
über eine schwebende Kugel ist. Seine Argumentation war immer: "Aufgrund 
von Formel 45, unter Einbezug von Formel 27 und 42, mit den 
Randbedingungen 3,5 und 14, kannst Du rechnerisch nachweisen, dass das 
stimmt."
Meine Argumentation dann immer: "Schau mal: Wenn der Magnet RUNTER geht, 
dann muss die Spule ihn doch HOCHZIEHEN und nicht noch weiter 
runterdrücken! Da MUSS ein Vorzeichenfehler sein!" - er glaubte es 
nicht, weil er die Formeln auch schon 40 mal durchgerechnet hatte. Bis 
ich ihm dann stunden später sagte, dass er Ursache und Wirkung in seinen 
Formeln durcheinandergebracht hatte.

(nebenbei: Ein Klassiker sind auch die Reglermodelle, die wunderbar 
funktionieren, bei denen aber als kleines Detail zu erwähnen ist, dass 
der Aktuator in 1uS mit 1023499493982348992348593923498 Newton 25mm 
drücken muss. :-)

Was will ich damit sagen? Gerade in der Regelungstechnik - zumindest 
solange man sich noch einigermassen in den Grundlagen bewegt (PID etc.) 
halte ich mich an Einstein's Zitat "Du hast etwas nicht wirklich 
begriffen, wenn Du es nicht Deiner Grossmutter erklären kannst".

Also: NICHT von Formeln um sich schmeissenden Neunmalklugen 
einschüchtern lassen, sondern es Dir von jemandem, der es GUT verstanden 
hat, in der Sendung-mit-der-Maus-Stil erklären lassen! Das hilft EXTREM, 
um dann die halt doch recht komplexe Mathematik dahinter zu verstehen.

Gruäss
Simon

von Student (Gast)


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Simon Huwyler schrieb:
> Also: NICHT von Formeln um sich schmeissenden Neunmalklugen
> einschüchtern lassen, sondern es Dir von jemandem, der es GUT verstanden
> hat, in der Sendung-mit-der-Maus-Stil erklären lassen! Das hilft EXTREM,
> um dann die halt doch recht komplexe Mathematik dahinter zu verstehen.

Davon haben wir leider noch keinen ^^

Sind auf jeden Fall schon mal eine Menge gute Dinge gesagt worden. 
Übungsblätter haben wir auch schon durchgearbeitet, aber noch nicht mit 
den Lösungen verglichen, ist jetzt die Tage mal dran.

Den Tiefpass haben wir auch schonmal durchgerechnet. War ja 
vergleichsweise noch schön zu lösen. Morgen bringt noch jemand bisschen 
Literatur mit bei der die Reglungstechnik mit OPV erklärt ist. Hoffen 
mal, dass dies die Denkweise verändern wird.

Mal sehen wie lange es dauert bis es beim ersten Klick macht. Danke euch 
schonmal für die Aufmunterung :)

von noips (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Mir hat die Veranschaulichung der
> Regelglieder durch die entsprechenden OPV-Schaltungen bzw. passiven
> RC-Glieder zum Verständnis geholfen.

Ja, das hilft oft, ein Gefühl für das Fach zu bekommen. Allerdings, wenn 
man nicht gerade so ein Bastler mit praktischer Erfahrung ist, kann das 
Aufbauen aufwendig werden. Was ich dazu immer gut fand, sind die 
Simulationsprogramme. Unser Prof hat von einer einschlägigen 
Software-Firma eine Software für Studenten besorgt (hat von uns eine 
Unterschrift bekommen, dass wir es nur im Rahmen des Studiums zu 
Lernzwecken einsetzen) und in ein paar vorlesungen eine Einführung dazu 
gegeben. Da konnte man sehr schnell einfache Regelkreise zusammenklicken 
und simulieren: Sprungantwort, Ortskurven... . Da kann man durch 
Einstellen verschiedener Parameter und anschauen der Ergebnisse ein 
Gefühl für die Regelkreise bekommen.

Simulink (Zusatz zu Matlab) bietet auch die Möglichkeit. Wenn ihr Zugang 
dazu habt (evtl. in Rechenräumen der FH), jemand von euch Erfahrung 
damit hat oder ihr jemand kennt, der euch einführen kann, so macht 
Gebrauch davon.

von Tommy S. (tommys)


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Student schrieb:
> Gabs bei euch eine bestimmte Quelle von
> der ihr die Rechenaufgaben her hattet?

Unser Prof. hat am Anfang des Semesters eine ziemlich umfangreiche 
Sammlung Uebungsblatter und alte Klausuren rausgegeben. Das waren so an 
die 30-40 Seiten. Die Loesungen zu den Aufgaben gab's dann beim Tutor 
gegen Vorzeigen des eigenen Rechenwegs. Fand ich sehr fair.

Gruesse,
TommyS

von Mark B. (markbrandis)


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Eine sehr gute Erklärung zum P-, I-, D-Regler findet sich in diesem 
Thread:

Beitrag "Reglertypen verstehen für "Dummies" gesucht"

von vaid (Gast)


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Tec Nologic schrieb:
> ich fand die Bücher von Unbehauen: Regelungstechnik I-II sehr gut.

Kann ich bestätigen, ist aber schon älter und nicht in jeder Bib 
verfügbar. Bei uns ist damals ein regelrechter Kampf darum entstanden...

Man kann auch den Weg über Software gehen und sich dort ansehen wie 
Regler implementiert werden. Das hat es für mich mathematisch sehr 
greifbar gemacht.

von UR Schmitt (Gast)


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Das A und O bei Regelungstechnik ist die Mathematik. Auch mit 
Vorstellungsvermögen kommst du ohne sie nicht weit.
Speziell DGLs und die Laplace Transformation, für digitale Regler die 
Z-Transformation sowie Matrizenrechnung.
Eine gute Buchreihe aber nicht ganz billig ist hier der Papula 
"Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler".
Da hast du 3 dicke Wälzer mit vielen Beispielen und Übungen.
Insofern gibts da leider keinen "Trick", Regelungstechnik kostet Arbeit.

von Simon H. (simi)


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UR Schmitt schrieb:
> Eine gute Buchreihe aber nicht ganz billig ist hier der Papula
> "Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler".

Ach der Papula... Der hat (wohl nicht nur) mich durch's Grundstudium 
gebracht! :-))

--> Kann ich nur unterschreiben: Super Buchreihe!

von Matthias (Gast)


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Der Geheimtip bei uns war das Skript der RWTH Aachen. Dort im 
Sekretariat angerufen, wurde einem das Skript auf dem Postweg 
zugeschickt, nachträgliche Bezahlung war Ehrensache (kostete mit allem 
drum und dran 15 DM). Das war aber 1999 ;-)        (unser Skript -Uni 
Hannover- war vollkommen nutzlos)

von Spielkind (Gast)


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Immer auch gut: damit spielen und das Gelernte "erfahren".
http://www.scilab.org/products/xcos

von Matthias (Gast)


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Wow, das Skript aus Aachen wird heutzutage in der 31. Auflage quasi als 
Buch für 10 € verkauft:
http://verlag-mainz.de/verlag-mainz.de/product_info.php?products_id=1468

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Student,

nehmt Eurem Prof keine Verantwortung ab.
Ihr seid Teil des Regelkreises "Prof - Studenten". Wobei er den 
Lehrauftrag hat und Ihr seine "Kunden" seid.

Regelkreise funktionieren aber nur mit Gegenkopplung. Also macht ihn auf 
die Schwierigkeiten der Vermittlung des Stoffes aufmerksam.

Denn er hat den Lehrstoff so zu geben, dass Ihr diesen auch aufnehmen 
könnt.

Wenn da nur Einzelne von Euch Schwierigkeiten haben - nun, auch bei der 
Goldwäsche fällt viel taubes Gestein aus. Will sagen, mancher erkennt 
seine "wahre Berufung" erst, wenn er sein Lehrfach als das Falsche 
erkannt hat.

Aber wenn Ihr eine nennenswerte Zahl seid, gar die Mehrheit, dann muss 
der Prof. etwas ändern.

Ciao
Wolfgang Horn

von Student (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Aber wenn Ihr eine nennenswerte Zahl seid, gar die Mehrheit, dann muss
> der Prof. etwas ändern.

ja wir sind leider die mehrheit. wir haben ihn schon drauf hingewiesen. 
nur kapiert immer noch niemand genau warum er was jetzt so macht.
praktisch sieht die vorlesung so aus:

folie mit formeln und stichpunkten -> kurz was an die tafel
nächste folie mit formeln -> kurz was an die tafel

das problem ist wohl, das die masse an formeln einen einfach erschlägt. 
besonders dann, wenn man sich noch nichtmal vorstellen kann wo diese 
überhaupt her kommen.

von Hick-Hacker (Gast)


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Student schrieb:
> wie man auf die Differenzialgleichungen und
> ähnliches kommt.

Erfahrung und Intuition!

von wolter (Gast)


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Die FH ist nicht zufällig Sachsens größte FH?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Da gibts doch bestimmt einen Trick!

Mein "Trick" war folgender: "Von der Praxis in die Theorie".

Ich hatte zuerst eine Lehre als "Meß- und Regelungstechniker" beim BAYER 
gemacht. Später hatte ich dann beim Studium (Informatik / E-Technik) 
recht geringe Probleme mit PID, Sprungantwort, KV-Diagramm, Herrn 
Nyquist und co.

von asdfwer (Gast)


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Matthias schrieb:
> Wow, das Skript aus Aachen wird heutzutage in der 31. Auflage quasi als
> Buch für 10 € verkauft:
> http://verlag-mainz.de/verlag-mainz.de/product_inf...

hui, das ist ja umfangreich. Denke die 10 € sind gut investiert.

von Timm T. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Denn er hat den Lehrstoff so zu geben, dass Ihr diesen auch aufnehmen
> könnt.

Haha. Optimist!

Profs sind vielleicht in ihrem Fach firm, aber die wenigsten haben ne 
pädagogische Ausbildung. Also woher sollen die wissen, wie man Wissen 
vermittelt.

Bei uns waren die fachlich kompetentesten Profs am wenigsten fähig, ihr 
Wissen weiterzugeben. Am anderen Ende waren die unkompetenten aber auch 
nicht fähig. Zum Glück gabs noch paar dazwischen.

Ne, das läuft allgemein nach dem Prinzip: Friss oder stirb.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Student,

> ja wir sind leider die mehrheit. wir haben ihn schon drauf hingewiesen.
> nur kapiert immer noch niemand genau warum er was jetzt so macht...

Zwei Wege dürften Euch offen stehen:
1. Der unauffällige, wo eher weniger "Staub" aufgewirbelt wird: Bittet 
den Vorgesetzten des Professors um Rat.
2. Der offizielle, der wohl noch peinlicher ist für den Prof.: Wendet 
Euch an Euren AStA oder wie immer sein heutiger Nachfolger heisst.

Der Weg über die Assistentin des Prof. ist weniger üblich. Im 
Unternehmen aber kann der "Vorzimmerdrachen" auch sehr hilfreich sein 
bei der spurenfreien Lösung von Missverständnissen.

Ein problemlösendes Engagement für Eure eigene Zukunft kann Euch niemand 
böse nehmen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Xenu (Gast)


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Das beste Einführungsbuch das ich kenne ist "Elementare 
Regelungstechnik" von Peter Busch.
(Untertitel: "Allgemeingültige Darstellung ohne höhere Mathematik")

www.amazon.de/Elementare-Regelungstechnik-Allgemeingültige-Darstellung-M 
athematik/dp/3834331570/

von jklkhjft (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Zwei Wege dürften Euch offen stehen:
> 1. Der unauffällige, wo eher weniger "Staub" aufgewirbelt wird: Bittet
> den Vorgesetzten des Professors um Rat.
> 2. Der offizielle, der wohl noch peinlicher ist für den Prof.: Wendet
> Euch an Euren AStA oder wie immer sein heutiger Nachfolger heisst.

Mit Denunziation beim Vorgesetzten macht man sich den Prof. sicherlich 
zum Freund (die Klausur wird richtig mies ausfallen). Gebt Hinweise, an 
was es mangelt. Die meisten Professoren haben nichts gegen konstruktive 
(wohlüberlegte) Anregungen. Ist die Vorlesung richtiger Müll, hilft das 
halt auch nichts.

von Xenu (Gast)


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Ich habe noch ein Buch gefunden, das Dich vielleicht interessiert,
"Keine Panik vor Regelungstechnik" vom Vieweg-Verlag:

http://www.amazon.de/Keine-Panik-vor-Regelungstechnik-Ingenieurstudiums/dp/3834808504/

von Mark B. (markbrandis)


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Timm Thaler schrieb:
> Profs sind vielleicht in ihrem Fach firm, aber die wenigsten haben ne
> pädagogische Ausbildung. Also woher sollen die wissen, wie man Wissen
> vermittelt.

So sieht's aus. Ob man einen Prof hat der Wissen gut vermitteln kann, 
ist im Endeffekt reine Glückssache.

von Timm T. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ob man einen Prof hat der Wissen gut vermitteln kann,
> ist im Endeffekt reine Glückssache.

Andererseits ist das auch egal. Wenn ich eins im Studium gelernt hab, 
dann dass man sich Wissen selbst erarbeiten muss. Diese Fähigkeit ist 
das Wichtigste, was ein technischer Ing. aus dem Studium mitnehmen kann.

Man kann schlicht nicht alles lernen, man muss sich Wissen fallbezogen 
erarbeiten. Leider haben das einige Profs auch noch nicht kapiert; und 
bestehen auf das Auswendiglernen von später völlig überflüssigen 
Spezialfällen, nur weil sie auf dem Gebiet vor 20 Jahren mal was gemacht 
haben.

Wissen ist wissen um die technischen Möglichkeiten. Das detailierte 
Erarbeiten und Umsetzen kommt, wenn das Projekt vor der Tür steht.

Dumm nur, wenn der Prof in der Prüfung dann das Herleiten der Berechnung 
für den PID-Regler haben will. Da kann man schlecht sagen: Moment, ich 
les mir das mal schnell fallbezogen an... ;-)

von student0190 (Gast)


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Das meiner Meinung beste Buch zum Thema Regelungstechnik, insbesondere 
für den Einstieg ist folgendes:

http://www.amazon.de/Regelungstechnik-Systemtheoretische-Grundlagen-einschleifiger-Regelungen/dp/3540207422

Regelungstechnik, Bd.1, Systemtheoretische Grundlagen, Analyse und 
Entwurf einschleifiger Regelungen
von Jan Lunze

Es ist, wie ich finde, DAS Standardwerk. Ähnlich wie die Unbehauen 
Bücher nur aktueller und verständlicher.
Dort drin wird von Grund auf alles erklärt. Zwar mathematisch und aber 
auch mit vielen Beispielen.

Die Vorlesung die ich beim Lunze hatte, war die Beste die ich jemals 
hatte.
Die baut nur auf dieses Buch auf. Alles was man für den Einstieg braucht 
steht darin. Und das verständlich erklärt.

von Simon A. (testnetz)


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von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Jetzt bin ich wirklich erstaunt. Alle Quellen- und Literaturangaben sind 
2. Wahl - die haben entweder keine Ahnung oder vom Guru abgeschrieben.

Das der Guru aber gar nicht erwähnt wird - Leute was ist los bei euch - 
wird Regelungstechnik nur noch von Guttenbergs unterrichtet?

Ich bin mäßig entsetzt und muss erst mal darüber nachdenken was ich 
davon halten soll.

von Thomas E. (bolv-1)


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Also empfehlen kann ich zwei Bücher die aus meiner sicht sehr 
Verständlich sind:
1. Grundlagen der Regelungstechnik von Dörrscheidt/Latzel (Leider das 
Thema Zustandsregelungen etwas knapp)
2. Regelungstechnik von Föllinger

von UR Schmitt (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Profs sind vielleicht in ihrem Fach firm, aber die wenigsten haben ne
> pädagogische Ausbildung. Also woher sollen die wissen, wie man Wissen
> vermittelt.
>
> Bei uns waren die fachlich kompetentesten Profs am wenigsten fähig, ihr
> Wissen weiterzugeben. Am anderen Ende waren die unkompetenten aber auch
> nicht fähig. Zum Glück gabs noch paar dazwischen.

Kann ich absolut unterschreiben.
Wir hatten einen Prof in Festkörperphysik, der hatte mit Shockley 
(angeblicher Erfinder des Transistors, siehe interessante Geschichte in 
Wikipedia) zusammengearbeitet, konnte aber nicht 3 Worte am Stück 
vortragen.

von UR Schmitt (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Jetzt bin ich wirklich erstaunt. Alle Quellen- und Literaturangaben sind
> 2. Wahl - die haben entweder keine Ahnung oder vom Guru abgeschrieben.
>
> Das der Guru aber gar nicht erwähnt wird - Leute was ist los bei euch -
> wird Regelungstechnik nur noch von Guttenbergs unterrichtet?
Vieleicht erzählst du uns auf welchen Beitrag du sich beziehst?
Kleiner Tipp: Da gibts rechts bei jedem Beitrag so ein kleiner Link: 
"Markierten Text zitieren" :-)

von student0190 (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Jetzt bin ich wirklich erstaunt. Alle Quellen- und Literaturangaben sind
> 2. Wahl - die haben entweder keine Ahnung oder vom Guru abgeschrieben.
>
> Das der Guru aber gar nicht erwähnt wird - Leute was ist los bei euch -
> wird Regelungstechnik nur noch von Guttenbergs unterrichtet?
>
> Ich bin mäßig entsetzt und muss erst mal darüber nachdenken was ich
> davon halten soll.

und wer ist deiner meinung nach "der guru"?

von Backflow (Gast)


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>und wer ist deiner meinung nach "der guru"?

Ich vermute mal, es gibt nur zwei Leute auf der Welt, die die 
intellektuelle Größe haben, diesen Guru zu (er)kennen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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student0190 schrieb:
> und wer ist deiner meinung nach "der guru"?

Wicki gibt es nicht an in der Literaturliste und auch bei Amazon findet 
man es nicht wenn man es nicht weiss.

http://www.amazon.de/Grundri%C3%9F-praktischen-Regelungstechnik-Abbildungen-Tabellen/dp/3486275836/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1319740601&sr=8-1

Erwin Samal

Ich würde so weit gehen, zu sagen - wer diesen Namen nicht kennt ist in 
Bezug zur Regelungstechnik inkompetent.

Das wäre wie ein Mathematikprofessor der Euler nicht kennt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, jklkhjft,

> Mit Denunziation beim Vorgesetzten macht man sich den Prof. sicherlich
> zum Freund...
> Gebt Hinweise, an was es mangelt. Die meisten Professoren haben nichts
> gegen konstruktive (wohlüberlegte) Anregungen.

Du hast wohl zu schnell gelesen. Das hatte "Student" schon beschrieben 
als erfolglos.

Hältst Du andere wie mich für so dumm, diese Möglichkeit zu übersehen?

Wie kommst Du auf den Gedanken, von Denunziation zu reden?
wikipedia: "Unter Denunziation... versteht man die – häufig anonyme 
und/oder öffentliche – Beschuldigung oder Anzeige einer Person oder 
Gruppe aus nicht selten niedrigen persönlichen oder oft politischen 
Beweggründen[1], von deren Ergebnis der Denunziant sich selbst oder den 
durch ihn vertretenen Interessen einen Vorteil verspricht...
So ist z. B. auch kein Denunziant, wer zur Abwehr von Gefahren für die 
Allgemeinheit oder einen Teil derselben bei Ämtern und Behörden auf 
einen Missstand hinweist."

Denunziation liegt hier in keinster Weise vor. Sondern die Betroffenen 
handeln aus Selbstschutz zur Verteidigung ihrer ureigensten Interessen.

Dein Wertesystem, jklkhjft, ist wohl etwas aus der Richtung geraten, zu 
sehr in Richtung demütig und unterwürfig.

Sollten den Studenten von 1968 etwa Weichlinge nachfolgen?

Natürlich hat der Prof. zu schlucken. Verdient. Gewiss würden mir an 
seiner Stelle Rachegedanken durch den Kopf gehen, aber nur ganz kurz.
Denn - vorausgesetzt die Vorwürfe treffen zu - , dann weiß er auch, er 
steht nach dem Gespräch mit seinem Vorgesetzten unter dessen besonderer 
Beobachtung. Dann wäre Rache - vor allem als Gegenstand einer 
Gerichtsverhandlung, Studenten dürfen klagen - eine Garantie für einen 
Karriereknick, und zwar nicht den nach oben.

> (die Klausur wird richtig mies ausfallen).
Das wäre ein Beweis für Führungsunfähigkeit des Vorgesetzten. Dafür hat 
"Student" keine Hinweise geliefert. Natürlich wird der ein Auge auf die 
Klausuren haben. Natürlich wird er mit diesen Studenten öfter im 
vertraulichen Gespräch zu sehen sein. Natürlich wird er sich die Noten 
zeigen lassen und im Zweifelsfalle sich die Arbeiten selber noch mal 
nachlesen. Dafür müssen die schließlich archiviert werden.

jklkhjft, die Professoren wissen von ihrer Fehlbarkeit, ihrer 
Verführbarkeit, ihrem Ehrgeiz und von den Nöten, in denen sie stecken.
Nicht umsonst haben die sich in den letzten Jahren um Qualität und 
Qualitätsmanagement bemüht.
Sie stehen mit ihrer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie im 
Wettstreit mit anderen. Sie achten sehr auf ihren Ruf. Naturgemäß der 
Vorgesetzte, der Dekan oder irgendwer, eher als der Kollege weiter unten 
auf der Karriereleiter.
Das Wissen um die Interessenlage der anderen und deren Nöte gibt 
Gelassenheit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Robocash (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal ein Beispiel des Pendels mit Ganzzahlen:
=================================================

Generator:
----------

x     := 0
y     := 100
div   := 2 bis 5

Iterator, abwechselnd zwischen 1) und 2):
-----------------------------------------

1) x_neu := x_alt + y_alt / div // y_alt von 2)

2) y_neu := y_alt - x_alt / div // x_alt von 1)

Es ist dies ein numerischer Kreisprozess (Pendelprozess), der bei einem 
Divisor von 2 etwas eiförmig ist  und der bei größerem div runder wird. 
Der Radius scheint sich auch bei mehreren Umkreisungen nicht zu ändern 
(EXCEL-PROG). x und y stehen "senkrecht aufeinander", zwischen ihnen 
besteht ein numerischer Kontrakt. y gibt x einen Betrag der sich an der 
eigenen Höhe misst - die Kosten für y bemessen sich an der Höhe von x. 
Bei unendlich hohem div mögen die Funktionen sin() und cos() dabei 
herauskommen. Regelungstechnik sucht auch nach Schwingneigung, aber 
sin() und cos() sind dort so was wie Axiome.

von UR Schmitt (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Ich würde so weit gehen, zu sagen - wer diesen Namen nicht kennt ist in
> Bezug zur Regelungstechnik inkompetent.

ROFL, Bode und Nyquist haben quasi zu seinen Füßen gesessen und zu ihm 
aufgeschaut oder was?

von chris (Gast)


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Hier ist eine sehr gute Einführung:
http://www.rn-wissen.de/index.php/Regelungstechnik

Mit einem Asuro und Scilab kann man gleich sein eigenes Praktikum 
machen.

von idlE (Gast)


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Guten Abend,

wenn ich nicht alles vergessen habe:

- Systemverhalten erkennen/beschreiben.
Methode: mathematische Beschreibung der REGELSTRECKE
(Feder-Masse-System, OPV, Pendel,...)die kann man mit diff. Gleichungen 
beschreiben,

- Aus den diff. Gleichungen die Übertragungsfunktion bekommen
Methode: Laplace(Es gibt eine Bedingung um überhaupt die 
Laplace-Transformation anzuwenden, die habe ich vergessen...!)
Ergebnis: Aus/Ein => PT1, PT2, PT1+Totzeit, lineares System, nicht 
lineares System, ...., was auch immer!

-  REGELSTRECKE => Regler finden
Dafür ist es wichtig die Eigenschaften von P,I, D- Reglern zu verstehen 
(Verstäkung, Regeldifferenz gegen Null, Dämpfung,..)
lineares system:
Methode: Polekompensation, Ziegler/Nichlos, Simulation, 
Frequenzverfahren...!

nichtlineares system:
Linearisierung, Arbeitspunkt finden. dann  Regler finden!
---------------------------------------------------------------------
- Die Struktur eines Regelkreises (Eingang, Regeldifferenz, 
Führungsverhalten,Rueckopplung,...,) ist wichtig
- (Zustandsregelung, Smith Prediktor Regler, Dead-Beat Regler, 
Diskretisierung... ) begreifst du am bestens wenn du schon die 
Basis(siehe oben) kannst.
-  Aufgaben mit "Sprungantwort, Ortskurven, Bodediagramm, Wirkungsplan 
zeichnen,Linearisierung, Pole und Nullstellen,..."  solltest du einfach 
mal machen!!
- PT2 Verhalten (Dämpfungsgrad = 0, zwischen 0 und 1,....) solltest du 
merken

Ich hoffe ich konnte dir helfen!

MFG

von robocash (Gast)


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Vielleicht müsste man Störgrößenaufschaltung anwenden:
======================================================

Hugo Gassman: "Einführung in die Regelungstechnik" von 1986

Das abgewandelt könnte man (aber dafür gibt es keine gute Note) zunächst 
eine Vorwärtsregelung mit

y: Stellgröße
s: Störgröße

y = f(s1, s2, ..., sn)

implementieren, wobei die Funktion eine interpolierte Tabelle im µC ist. 
Wenn das Ziel aber weiterhin abweicht, dann sollte in kleinen Schritten 
der Wert in der Tabelle aufaddiert werden.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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UR Schmitt schrieb:
> ROFL, Bode und Nyquist haben quasi zu seinen Füßen gesessen und zu ihm
> aufgeschaut oder was?


Nein - du verstehst da etwas falsch. Grundlagenarbeit ist die eine 
Sache, das Ganze zu sehen und ein Lehrbuch zu schreiben, eine andere.

von Dipl.-Gott (Gast)


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OFFTOPIC



Simon Huwyler schrieb

>
>> Eine gute Buchreihe aber nicht ganz billig ist hier der Papula
>> "Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler".
>
> Ach der Papula... Der hat (wohl nicht nur) mich durch's Grundstudium
> gebracht! :-))
>

Was alle nur mit diesem schrottigen Papula haben?!?!

Der Papula ist scheußlich in vierlerlei Hinsicht:

Der Papula ist scheußlich gegliedert. Um den Grundlagenstoff des 1. 
Semesters halbwegs (!) abzudecken, werden zwei Bände benötigt. Die 
Anordnung des Stoffes widerspricht der deutschen 
ingenieurwissenschaftlichen Hochschultradition, so daß der arme Student 
ständig zwischen Band 1 und 2 hin- und herspringen muß.

Der Papula ist scheußlich seicht. Wenn sich hier gerne Uni-Menschen und 
FH-Menschen den Krieg erklären, so sieht man den Niveauunterschied z.B. 
schön im Papula. Ich kenne keine Uni, die halbwegs vernünftige 
Anforderungen stellt, wo man mit dem Papula irgendwie entfernt zu Fache 
käme. Im Unistudium reichen die drei Bücher nur für das 1. Studienjahr 
und die Themen, die später einschlägig kommen, die sind im Papula 3 
überhaupt nicht oder ohnehin bestenfalls bruchstückhaft und definitiv 
ungenügend drin.

Der Papula ist scheußlich teuer und bietet nichts, was nicht irgendwo 
schon früher einmal besser aufgeschrieben worden wäre. Da ich mein 
Studium im Osten durchbrachte, ist der gute alte Leupold ein viel 
gewichtigere Name. Der zweibändige Leupold ist zu DDR-Zeiten 
hochoffiziell Hochschullehrbuch in den Grundlagenvorlesungen Analysis 
und Algebra gewesen (Qualitätskontrolle), didaktisch-methodische 
gepflegt (Autorenkollektiv mit Fachdidaktikern) und seit mehreren 
Jahrzehnten bewährt. Die vertiefenden Kapitel des 2. Studienjahres 
(Vektoranalysis, partielle Dgl, Differentialgeometrie, 
Funktionentheorie) und im 3. Studienjahr die Brocken der Höheren 
Analysis (Tensoranalysis, Funktionalanalysis) holt man sich aus dem 
Burg-Haf-Wille und entsprechender Sonderliteratur.
Unsere Hochschullehrer jedenfalls warnten uns gleich in den 
Einstiegsvorlesungen des 1. Semesters eindringlich, unsere 
Mathematikausbildung mit rundherum verflachten Werken wie dem Papula zu 
begleiten. Minimal wurde empfohlen Leupold + Burg-Haf-Wille

Wer es nicht kennt:

http://www.amazon.de/Mathematik-Studienbuch-Ingenieure-Geometrie-Analysis/dp/3446008705/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1322702444&sr=8-11

http://www.amazon.de/Mathematik-Studienbuch-Ingenieure-Differentialgleichungen-Stochastik/dp/3446008861/ref=sr_1_9?ie=UTF8&qid=1322702494&sr=8-9




.

von Kevin2 (Gast)


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Offensichtlich ist es bei den Büchern dasselbe, wie bei den
Programmiersprachen. Das Bekannte ist das Beste.
Ich empfehle zuerst ein Buch, das ganz einfach ist, um einen Überblick 
zu bekommen. Ein Buch das gar nicht für Ingenieure geschrieben ist.

Danach ein Buch, mit vielen durchgerechneten Beispielen. Diese Beispiele 
selbst rechnen! (jetzt möchte ich nichts empfehlen, sonst mache ich auch 
den oben erwähnten Fehler)
Danach erst kompizierte Bücher (z.B. Unbehauen). Keine Lerngruppen, kein 
Simulationsprogramm, sondern selbst rechnen.

Ein gewisses Grundwissen in der Regelungtechnik ist zeitlos und auch 
noch in 30 Jahren gültig und daher wertvoll.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Ich kenne keine Uni, die halbwegs vernünftige
> Anforderungen stellt, wo man mit dem Papula irgendwie entfernt zu Fache
> käme.

Ein Großteil dessen, was man in der Universitätsmathematik so lernt, 
braucht man als Ingenieur im Berufsleben nie mehr wieder. Es sei denn 
vielleicht man arbeitet speziell in der Forschung, aber das tun nun mal 
die wenigsten.

von bvgosamäjdfäsln öc (Gast)


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Ich möchte Dir in Regelungstechnik jene Bücher empfehlen, die zwar 
vergriffen sind, aber auch die Mathe komplett bringen:

Gassmann Regelungstechnik 1, 2  schweizer Lehrbuch unm aus 
Ingenieurschülern Hochschüler zu machen.

Systemtechnik1,2,3  dasselbe für Ingenieurschüler aus der DDR. Nur 
Schulbuchartiger und besser strukturiert, aber weniger Gerätetechnik

Hagmann, Regelungstechnik dünnes Lehrbuch aus Österreich mit 
Laplacetrafo und Frequenzkennlinien und vielen gelösten Beispielen.

von Paul Baumann (Gast)


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Gibt es nicht extra Schulen für solche Belange
-die sog. Regelschulen?

MfG Paul

von Hmm (Gast)


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>-die sog. Regelschulen?
Aua!

von Jenr2h3 (Gast)


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Ich weiß gar nicht was ihr für Probleme habt.

Paul Baumann schrieb:
> Gibt es nicht extra Schulen für solche Belange
> -die sog. Regelschulen?
>
> MfG Paul

Manche Menschen haben die Regelschule offensichtlich unregelmäßig 
besucht...
:-)

von Michel M. (elec-deniel)


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Such mal mit G nach
"Aufstellen  Differential-Gleichungen Zeitverhaltens  hs-karlsruhe"

von MP (Gast)


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Falls Du in English fit bist:

The Art of Control Engineering (Ken Dutton, Steve Thompson, Bill 
Barraclogh)

Feedback Control of Dynamic Systems (Gene Franklin, J. David Powell, 
Abbas Emami-Naeini)

Amerikanische Lehrbücher erklären sehr gut, diese zwei sind auch gut
fürs Selbststudium geeignet. Am Anfang haben beide ein Kapitel, wo die 
Herleitung von DGLs für viele verschiedene Systeme aus Physik und 
Technik anhand von Beispielen erläutert wird.

Gruß

MP

von Musterstudent (Gast)


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Ich kann nicht bestätigen, dass Regelungstechnik außergewöhnlich schwer 
war.
Immer schön zuhören und die Übungen konzentriert durcharbeiten, dann 
wird das schon...eigentlich wie in allen Fächern ;).

Für das bessere Verständnis kann man sich andere Skripte ansehen. Für 
die Klausur sollte man die Übungen mehrmals durchrechnen, weil die 
Klausuraufgaben meißtens sehr ähnlich sind (war bei meinem Studium in 
praktisch allen Fächern so).

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