Hallo, ich habe ein Flexkabel mit 12 Adern, die sich nebeneinander auf dem im Foto gezeigten 3,2mm breiten Flexkabel tummeln. Leider ist im Kabel ein kleiner Riß der zwei Leitungen durchtrennt. Der Riß ist im Foto auch zu sehen. Hat jemand eine Idee, wie man das am geschicktesten reparieren kann? Auch wenn's gut gemeint sein sollte, bitte keine Antworten auf dem Niveau wie: Kauf dir was neues... Viele Grüße, Stephan
Vorausgesetzt, das Flexkabel braucht nicht allzuviel bewegt zu werden: 1. Bruchstelle von hinten "schienen" mit einer von hinten draufgeklebten "Prothese". - Materialgröße: nicht allzugroß, aber schon groß genug um einn bischen mechanische Stabilität reinzubekommen. Ich sag jetzt mal so einfach mal 6 mm x 3 mm - Material: am besten so was ähnliches in Konsistenz und Materialart wie das vorhandene Band - Kleber: Irgendein 2Komponenten Kleber. Vielleicht vorher an einer "unproblematischen" Stelle ein kleines Plättchen 2 x 2 mm kleben und schauen wie es hält. Die Bruchstelle muß von vorne plan aufliegen auf der Prothese 2. Bruchstelle von vorne brücken mit Leitsilber. Als Pinsel eine Augenbraue opfern (*1), welche mit dem Rest vom 2K Kleber an einem Zahnstocher geklebt wird. Leiterbahnen mit Raiserklinge und/oder Glasfaserstift vorsichtig frei machen, so daß das Leitsilber sich kontaktieren kann.Ja nicht zu viel Leitsilber auf deinen Pinsel drauf machen (*1) wenn deine Augenbrauen nicht buschig genug sind, schau bei deiner Frau/Freundin oder dem Hund nach, ob dort passende Haare sind. 3. Nach Prüfung mit dem Durchgangsprüfer schauen, ob Leitsilber wirklich niederohmigen Kontakt herstellt. Von Vorne ebenfalls eine Prothese aufkleben. 4. Muttis/Freundins Nagellack nehmen, und die Reparaturstelle vorne und hinten versiegeln damit. Farbe beliebig
Farbe neben der Bruchstelle an beiden Leitungen abkratzen aber Kupfer drauflassen, und dünne einzelne Kupferlitzeader aus einem Litzenkabel auflöten (am überstehenden langen Ende festhalten, dann erst abschneiden). Oder gleich je einen Kupferlackdraht, dessen Enden man schon abisoliert und verzinnt hat, an beiden Enden auf die Platine der Schaltung dranlöten und dann mit Gewebeklebeband auf der Flexleitung festkleben. Dann geht das Kabel eben nicht mehr zu trennen.
Flexkabel sind i.A. nicht auf längere Zeit reparierbar. Wenn eine Reparatur klappt, bricht das Kabel wenig später an derselben oder einer anderen Stelle. Das ist Absicht seitens der Hersteller. Diese Erfahrung musste ich schon des öfteren auch bei ziemlich teuren Geräten machen, die inzwischen auf den Schrott gewandert sind. Ersatzteile, die man mitunter findet, kosten ebensoviel, wie ein neues Gerät.
Vielen Dank für die guten Tipps! Ich habe daraus folgenden Lösungsweg für mich gefunden: Das Plastik und den Lack, der die Kupferleitung bedeckt, äußerst vorsichtig mit Schleifpapier und dem Cuttermesser abschaben. Dabei bei jeder Bewegung immer nur sehr wenig Lack abtragen, um die mechanische Belastung so gering wie möglich zu halten. Dabei habe ich die Rückseite des Flexkabels mit dem Fingernagel gestützt. Bei mir habe ich ca. 2mm um die Bruchstelle herum freigelegt. Den freigelegten Bereicht mit flüssigem Flußmittel benetzen und mit dem Lötkolben auf den ich etwas Lot gegeben haben vorverzinnen. In die Krokoklemme einer "dritten Hand" ein Stück abisolierte Litze (30mm lang davon ca. 15mm abisoliert) einspannen. Nun das Büschel an Einzeldrähte der Litze bis auf eins nach hinten biegen und das verbleibende Drähtchen mit dem Lötkolben vorverzinnen. Dann mit einer Lupe oder scharfen Augen die "dritte Hand" mit der Litze so justieren, dass das Litzendrähtchen genau auf der Leiterbahn liegt. Nun flüssiges Flußmittel hinzu und mit einem spitzen Lötkolben, auf den ich eine winzige Menge Lötzinn gegeben habe, diesen Draht verlöten. Löttemperatur war ca. 215°C mit verbleitem Lot. Ich habe mit einem Mikroskop dann kontrolliert (so ein billiges von LIDL, an dem ich den Objektträger abeschraubt habe), ob die Litze gut verlötet war. Nun habe ich durch hin- und herbiegen die Litze am Ende der Lötstelle abgebrochen und noch etwas nachverlötet. Dann das ganze mit der zweiten gerissenen Leitung wiederholt. Die äußere Leitung im Bild habe ich nicht repariert, weil die nicht benötigt wird. Ich habe viele Stunden damit verbracht bis ich zu dieser Methode gekommen bin. Eine einfache Lötbrücke der unterbrochenen Leitung habe ich zwischendurch auch schon geschafft, die bricht aber leider extrem leicht wieder durch, wenn man den Bereich eben nicht komplett abstützen kann. Jetzt ist das Flexkabel sogar so stabil, dass ich es wieder etwas in Form biegen kann. Dynamische Belastung würde es vermutlich in geringem Umfang aushalten.
Stephan R. schrieb: > Dann das ganze mit der zweiten gerissenen Leitung wiederholt. Die äußere > Leitung im Bild habe ich nicht repariert, weil die nicht benötigt wird. Auch wenn diese Leitung nicht verwendet wird, so würde ein "Flicken" derselben zur mechanischen Stabilität beitragen.
> Auch wenn diese Leitung nicht verwendet wird, so würde ein "Flicken" > derselben zur mechanischen Stabilität beitragen. Absolut richtig. Ich wollte aber auf keinen Fall riskieren, dass sich eine der zwei vorhandenen Litzen wieder löst. Das ist mir mehrmals passiert. Auf dem Foto sieht das alles machbar aus, aber das Kabel hat eine Gesamtbreite von nur 3,2mm. Der geflickte Bereich ist wirklich winzig.
Stephan R. schrieb: > Nun habe ich durch hin- und herbiegen die Litze am Ende > der Lötstelle abgebrochen und noch etwas nachverlötet. Man kann auch mit nem Cuttermesser vorsichtig auf den Draht drücken und ihn an der Stelle abreissen.
Gratulation zur erfolgreichen Operation. Nur so aus Neugier: Welches Gerät ist das denn, in dem sich das Kabel befindet?
> Nur so aus Neugier: Welches Gerät ist das denn, in dem sich das Kabel > befindet? Das Kabel hängt an einem Motor verbaut in einem umgerüsteten Modellfahrzeug.
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