Hallo, da mein Monitor ein paar Probleme mit defekten Elkos hat und ich beim Einlesen festgestellt habe, dass mich das Thema Löten / einfache Schaltungen bauen interessieren könnte, habe ich mir eine Lötstation und Zubehör zugelegt. Allerdings waren meine Versuche am Samstag nicht so von Erfolg gekrönt, da ich für das entlöten von zwei Elkos insgesamt eine geschlagene Stunde gebraucht habe... Daher suche ich Helfer, die mir ein paar Tipps geben können, was da bei mir falsch lief. Da ich nicht direkt am eigentlichen Projekt (Monitor) herumlöten wollte, dachte ich mir, dass ich mich erstmal ein wenig an einer Lochrasterplatine versuche. Ich habe mir daher eine Lochrasterplatine mit 2,56mm Durchmesser und 6 entsprechende Kondensatoren besorgt und versucht die zu verlöten. So richtig zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht, da das Zinn nicht in die Löcher geflossen ist. Ich habe beobachtet, dass das Zinn sich eher mit dem Lötkolben bewegt hat, als da zu bleiben, wo es hin soll. Was habe ich da falsch gemacht? War die eingestellte Temperatur zu hoch? Ich habe Sn60Pb38Cu2 verwendet und las in Quellen im Internet, dass man Temperaturen zwischen 310-370°C an der Lötspitze brauchen würde. In meinen Tests konnte ich jedoch keinen großen Unterschied feststellen, es schmolz jeweils recht schnell, so dass ich eher mit der Temperatur ein wenig runtergehen würde? Gelötet habe ich mit einer 0,8mm Bleistiftspitze. Ist mein Modell als Einstieg geeignet oder würdet ihr mir zu etwas anderem raten? Im Internet habe ich öfter Beispiele mit Kabeln und 3. Hand gesehen, aber das bringt mich nicht weiter, da die Stellen an denen ich löten muss viel kleiner sind. Nach diesem ersten Versuch dachte ich mir, dass ich dann halt mal eben die Elkos vom Monitor entlöte, aber wie oben angeklungen dauerte es doch länger als gedacht. Zunächst einmal hat sich mit 370°C nichts verflüssigt, so dass ich die Station über 410 auf letztlich 450°C hochgedreht habe. Nach 2s hat sich das Zinn dann verflüssigt und ich habe versucht mit Entlötlitze das Zinn abzuziehen. Allerdings war das meist schneller wieder fest, als ich die Entlötlitze angebracht hatte. Vermutlich handelt es sich um bleifreies Zinn, daher ist das wohl schwerer mit Entlötlitze. Sollte ich eine Entlötsaugpumpe verwenden? Oder gibt es noch Tipps für die Entlötlitze (mein Lötzinn hat es wunderbar aufgesaugt...)? Habe ich die richtige Lötspitze gewählt oder hätte ich einfach mehr Fläche zum Erwärmen nutzen sollen?
Mit so einer kleinen Lötkolbenspitze, machste da nicht viel. Die kann überhaupt nicht, die Wärme an die große Lötstelle heran bringen. Nimm mal eine Spitze zwischen 1,6 bis 2,4 mm. Damit müßte es besser gehen.
Und löte die Elkos auf der Monitorplatine zuerst mit bleihaltigem Lötzinn nach (um die Schmelztemeratur zu senken) und erst nachher die Elkos mit Lötlitze entlöten.
Christian Wolf schrieb: > Daher suche ich Helfer, die mir ein paar Tipps geben können, was da bei > mir falsch lief. Es gibt im INet viele Seiten, die sich mit dem richtigen Löten beschäftigen. > Da ich nicht direkt am eigentlichen Projekt (Monitor) herumlöten wollte, > dachte ich mir, dass ich mich erstmal ein wenig an einer > Lochrasterplatine versuche. Am besten zum Üben sind Altplatinen. > Ich habe mir daher eine Lochrasterplatine mit 2,56mm Durchmesser So kleine Platine löte ich nicht mehr. :-) > So richtig zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht, da das Zinn nicht > in die Löcher geflossen ist. Wenn in den Löchern kein Kupfer ist, fliesst auch kein Zinn hinein. > Ich habe beobachtet, dass das Zinn sich > eher mit dem Lötkolben bewegt hat, als da zu bleiben, wo es hin soll. Typischer Anfängerfehler: Das Lötzinn gehört an die Lötstelle und nicht an den Kolben. > Was habe ich da falsch gemacht? War die eingestellte Temperatur zu hoch? > Ich habe Sn60Pb38Cu2 verwendet und las in Quellen im Internet, dass man > Temperaturen zwischen 310-370°C an der Lötspitze brauchen würde. Kommt so etwa hin. Standard-Lötzinn schmilzt bei knapp 200°. > Gelötet habe ich mit einer 0,8mm Bleistiftspitze. Etwas grössere Spitzen funktionieren besser. > Zunächst einmal hat sich mit 370°C nichts verflüssigt, so dass ich > die Station über 410 auf letztlich 450°C hochgedreht habe. Dein Problem lag nicht an zu niedriger Temperatur, sondern eher an zu kleiner Spitze, die möglicherweise noch oxidiert war. Gruss Harald
Danke für die reichlichen Antworten: 900ss schrieb: > Da wäre erstmal der Artikel Löten zu empfehlen. Ach, ich habe schon soviel zum Thema gelesen und Videos geschaut, es hakt bei mir an der Praxis nicht an der Theorie ;-) Stefan schrieb: > Mit so einer kleinen Lötkolbenspitze, machste da nicht > viel. Die kann überhaupt nicht, die Wärme an die große > Lötstelle heran bringen. Nimm mal eine Spitze > zwischen 1,6 bis 2,4 mm. Damit müßte es besser gehen. Okay, dann versuche ich es mal damit. Hatte unterschiedliche Dinge zu der Größe der zu verwendenden Spitze gelesen... Stephan I. schrieb: > Und löte die Elkos auf der Monitorplatine zuerst mit bleihaltigem > Lötzinn nach (um die Schmelztemeratur zu senken) und erst nachher die > Elkos mit Lötlitze entlöten. Mhh verbinden die sich denn wenn ich mit 370°C mein Zinn löte? Das andere schmolz ja erst wesentlich später... Harald Wilhelms schrieb: > Am besten zum Üben sind Altplatinen. Ich habe bei mir schon mal gesucht. Aber entweder es gibt nur Schalter an alten Lampen oder aber es sind SMD-Boards :-( > Wenn in den Löchern kein Kupfer ist, fliesst auch kein Zinn hinein. Kannst Du mir das näher erläutern? Lag es einfach an der Lochrasterplatine? Wäre das Verhalten auf einem "richtigen" Board dann anders? >> Ich habe beobachtet, dass das Zinn sich >> eher mit dem Lötkolben bewegt hat, als da zu bleiben, wo es hin soll. > > Typischer Anfängerfehler: Das Lötzinn gehört an die Lötstelle und > nicht an den Kolben. Naja, ich habe es schon an den erwärmten Draht gehalten. Allerdings ist recht schnell recht viel geschmolzen, hat dann den Draht umflossen und natürlich auch die Lötspitze berührt. Ab dem Moment klebte es dann daran. War die Lötstelle zu klein? Die Temperatur zu hoch? Habe ich den Kolben zu spät abgezogen? Auf den YT-Videos sieht es immer leichter aus als es dann war. > Dein Problem lag nicht an zu niedriger Temperatur, sondern eher an > zu kleiner Spitze, die möglicherweise noch oxidiert war. Okay, ich versuche es nochmal mit einer größeren. Gegen Oxidation bringt man ein wenig Zinn auf, richtig? So habe ich es zumindest gelesen + gemacht.
Christian Wolf schrieb: > Gegen Oxidation bringt man ein wenig Zinn auf, richtig? Erstmal wird die Spiezte auf dem angefeuchteten Schwamm der Lötstation abgewischt und dann kommt frisches Zinn dran.
Christian Wolf schrieb: >> Wenn in den Löchern kein Kupfer ist, fliesst auch kein Zinn hinein. > > Kannst Du mir das näher erläutern? Lag es einfach an der > Lochrasterplatine? Wäre das Verhalten auf einem "richtigen" Board dann > anders? Es gibt Löcher, die sind durchkontaktiert - da ist innen im Loch und auf der anderen Seite auch Kupfer, und dann fliesst das Zinn durch (wenn das Kupfer ordentlich erwärmt wurde). Bei Lochrasterplatinen ist das häufig (bzw bei allen die ich in den Händen hatte) so, dass da ein Raster aus Kupferflächen war und das dann durchbohrt wurde, da ist im Loch selbst also kein Kupfer - tut der Sache aber keinen Abbruch.
Christian Wolf schrieb: >> Typischer Anfängerfehler: Das Lötzinn gehört an die Lötstelle und >> nicht an den Kolben. > > Naja, ich habe es schon an den erwärmten Draht gehalten. Allerdings ist > recht schnell recht viel geschmolzen, hat dann den Draht umflossen und > natürlich auch die Lötspitze berührt. Ab dem Moment klebte es dann > daran. Das hört sich nach zu wenig Leistung an. Wieviel Watt hat denn Deine Station? Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Das hört sich nach zu wenig Leistung an. Nicht unbedingt. Meist ist die zu kleine Lötspitze schuld, das wurde ja schon genannt.
Einige haben vermutlich schon eher eine Antwort erwartet, aber irgendwie habe ich in letzter Zeit immer wieder eine neue Ausrede gefunden nicht weiterzumachen. Mein Problem derzeit ist, dass ich im ganzen Haushalt einfach keine alte Elektronik mit "normalen", d.h. nicht SMD-Elkos habe. Und ehe ich mich ans Löten der Elkos meines Monitors mache, wollte ich zumindest mal ein paar Elkos aus- und wieder eingelötet haben unter Praxisbedingungen. Neue Elkos mögen es ja eher nicht so, wenn man an Ihnen ewig rumlötet. Hat man es dann endlich mal geschafft hat könnten sie schon das Zeitliche gesegnet haben. Wie könnte ich das also mal üben? Wie komme ich an Elektroschrott ran? Oder soll ich mir einfach eine Platine mit Kupferbeschichtung holen? Fließt das Kupfer dann einfacher? Oder war die Lochgröße mit 2,56mm zu klein? @Harald Wilhelms: Vermutlich war bei mir eine zu kleine Spitze Schuld, da die Station 48W hat.
> Wie könnte ich das also mal üben? Wie komme ich an Elektroschrott ran?
Z.B. Sperrmüll oder mal andere Fragen ob sie am Speicher nicht ein paar
alte Geräte stehen haben die sie schon lange selber wegbringen wollten
aber bisher nicht dazu kamen. Oder du postierst dich mal für eine
Zeitlang vor einem Wertstoffhof und versuchst jemanden gezielt
anzusprechen, ob er dir nicht sein altes Radio etc. überlässt. ;)
Hab mich endlich mal rangetraut. Kann mir bitte jemand die Qualitätssicherung machen? :-)
Lieber Christian, bitte beschäftige dich auch gleich noch mit Bildformaten (( Da gibt es schöne Programme zum Verkleinern der 10 Megapixel JPGs... z.B. Irfanview
Sieht gar nicht so schlecht aus. Elkos sind an die Massefläche angebunden welche die Wärme ableitet. Die langen Drähte leiten auch Wärme ab, besser vorher kürzen.
@ Christian Wolf (zerogravity) > IMG_2375.JPG > 5,9 MB, 51 Downloads >Hab mich endlich mal rangetraut. Kann mir bitte jemand die >Qualitätssicherung machen? :-) Hoffentlich die Moderatoren, um dein Bildmonster zu töten. Mal wieder ein Fall für Dr. Bildformate.
Christian schrob: >Ich habe mir daher eine Lochrasterplatine mit 2,56mm Durchmesser und 6 >entsprechende Kondensatoren besorgt und versucht die zu verlöten. Das ist aber auch schwierig, auf so einer kleinen Fläche.... ;-) MfG Paul
Als Hobby- und Berufslöter kann ich mal die wichtigsten Basics hervorheben. -Lötkolben mit genug Leistung ( z.B. Lötstation mit 80 Watt Kolben ) -wie schon erwähnt, Lötspitze nicht zu dünn. -Verbleites Lot 1mm ( SN60 Pb38 Cu2 ) mit Flussmittelseele. -Für Elektroniklötungen KEIN Lötfett verwenden. -Evtl. auch eine Rolle Entlötlitze besorgen, damit kann man auch gleich die Wirkung von Flussmittel beobachten. Entlötlitze ist stark mit Flussmittel durchsetzt. -Beim Löten die Lötstelle erhitzen ( Bauteildraht und Lötauge gleichzeitig ), und das bereitet Anfängern nach meiner Erfahrung die grössten Schwierigkeiten. Die Lötspitze mit sanftem Druck an die Lötstelle halten und dann erst Lötzinn dazugeben. Das Lötzinn muss nun quasi sofort schmelzen und fast sofort gleichmässig um die GANZE Lötstelle herumfliessen. Lötkolben sofort wegnehmen! Je nach grösse der Lötstelle darf der ganze Vorgang so ca. max. 3 Sekunden dauern. Ansonsten ist die Löttemperatur zu niedrig, oder die Lötspitze zu dünn. Lange auf einer fertigen Lötstelle herumbraten ist auch ein Anfängerfehler. Das bringt nichts, denn das Flussmittel ist eh längst verdampft. Viel Spass und viel Erfolg!
Also bei "Lötbegleitung" fällt mir nur Jethro Tull ein. Ja ich höre beim Löten immer Musik. Tschuldigung!
Stefan M. schrieb: > -Lötkolben mit genug Leistung ( z.B. Lötstation mit 80 Watt Kolben ) Mindestens > -wie schon erwähnt, Lötspitze nicht zu dünn. kurz und dick. Man muss sich halt mit beschäftigen. > -Verbleites Lot 1mm ( SN60 Pb38 Cu2 ) mit Flussmittelseele. Lötdraht hat gewöhnlich immer Flussmittel oder man gibt Löthonig dazu was man beim Elektronikhändler (nicht Imker) bekommt. > -Für Elektroniklötungen KEIN Lötfett verwenden. kann man auch nehmen, aber das gibt Rückstände die wie Sch.. aussehen. > -Evtl. auch eine Rolle Entlötlitze besorgen, damit kann man auch gleich > die Wirkung von Flussmittel beobachten. Entlötlitze ist stark mit > Flussmittel durchsetzt. Aber nicht irgend eine, sondern die zur Lotmenge passt. 1,5 bis 2,5mm dürften da geeignet sein. Die dünneren eignen sich dann eher für SMD. Stefan M. schrieb: > Je nach grösse der Lötstelle darf der ganze Vorgang so ca. max. 3 > Sekunden dauern. Als Anhaltspunkt: Wenn der Lötdampf plötzlich zu Ende ist, dann ist auch das Flussmittel verbraucht. Christian Wolf schrieb: > Mein Problem derzeit ist, dass ich im ganzen Haushalt einfach keine alte > Elektronik mit "normalen", d.h. nicht SMD-Elkos habe. Und ehe ich mich > ans Löten der Elkos meines Monitors mache, wollte ich zumindest mal ein > paar Elkos aus- und wieder eingelötet haben unter Praxisbedingungen. > Neue Elkos mögen es ja eher nicht so, wenn man an Ihnen ewig rumlötet. > Hat man es dann endlich mal geschafft hat könnten sie schon das > Zeitliche gesegnet haben. Viele Bauteile sind da etwas empfindlich aber Elkos sind eigentlich ziemlich robust. Kritisch sind Halbleiter und Bauteile die ein Kunststoffanteil haben, wie z.B. Steckverbinder. > Wie könnte ich das also mal üben? Wie komme ich an Elektroschrott ran? > Oder soll ich mir einfach eine Platine mit Kupferbeschichtung holen? > Fließt das Kupfer dann einfacher? Oder war die Lochgröße mit 2,56mm zu > klein? Gibts keinen Wertstoffhof bei dir wo du einen alten Drucker schnorren kannst? Oft reicht es, wenn man mal freundlich und höflich fragt.
wenn du in einer größeren Stadt bist, dann kannst du ja mal nach einem Hackerspace schauen. hackerspaces.org hilft dir bei der suche weiter. Da wirst du dan geholfen.
Stefan M. schrieb: > Die Lötspitze mit sanftem Druck an die Lötstelle halten und dann erst > Lötzinn dazugeben. Genau. Damit das funktioniert, muß vorher aber schon etwas Lot an der Lötspitze sein, um einen guten Wärmekontakt zur Lötstelle zu erzeugen. Sonst kann man gleich die 0.8mm-Spitze verwenden ;-)
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