Forum: HF, Funk und Felder Wie ist ein Magnetfuß aufgebaut


von Torsten S. (Gast)


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Wie ist eigentlich ein Magnetfuß aufgebaut?

Ich denke mir, der Innenleiter des Koaxkabels führt direkt zum Strahler.

Aber wie bekommt der Magnetfuß Kontakt zur Groundplane wie z.B. dem 
Autodach?

Unter dem Magnet ist doch häufig ein Gummi angebracht um Kratzer durch 
den Magneten zu vermeiden. Eine direkte leitende Verbindung existiert 
dort also nicht. Oder denke ich hier einfach falsch?

Torsten

von Bernhard (Gast)


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Muss ja nicht leitend sein, wenn sich eine ausreichende Kapazität bildet 
dann reicht das ja schon.

von Torsten S. (Gast)


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Aha.

Wäre aber eine leitende Verbindung nicht effektiver?

Lässt sich diese "ausreichende Kapazität" irgendwie in Worte oder eine 
Beziehung zur Wellenlänge packen? Man sieht ja oft Magnetfußantennen 
die, bezogen auf ihre Strahlerlänge, einen sehr kleinen Magnetfuß haben.

von Bernhard (Gast)


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Ja klar: Wenn der Blindwiderstand also 1/(2*pi*f*C) deutlich kleiner als 
50 Ohm ist, wird es wohl funktionieren.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Wäre aber eine leitende Verbindung nicht effektiver?

Nein

> Lässt sich diese "ausreichende Kapazität" irgendwie in Worte oder eine
> Beziehung zur Wellenlänge packen? Man sieht ja oft Magnetfußantennen
> die, bezogen auf ihre Strahlerlänge, einen sehr kleinen Magnetfuß haben.

Es ist ausreichend, dass das Autodach es eine leitende Flaeche ist.
Nicht nur die Kapazitaet des Magnetfusses ist entscheidend!
Sebst wenn der Magnetfuss keinerlei Ausdehnung hat funktioniert das, 
denn du fuehrst das Antennenlabel direkt ueber das Dachblech und die 
Kapazitaet zwischen Schirm des Antennekabels und Dachblech ist fuer die 
in Frage kommenden Frequenzen (100MHz und groesser) ausreichend!
30pF sind schnell zusammen

Gruss

Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Torsten S. schrieb:

> Wäre aber eine leitende Verbindung nicht effektiver?

Willst du dein Autodach blank kratzen? :-)

Effektiver wäre es möglicherweise, nur eben sehr viel unpraktischer.

von Torsten S. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Willst du dein Autodach blank kratzen? :-)

Uups. Die Farbe auf dem Autodach hatte ich irgendwie garnicht vor meinem 
geistigen Auge. Stimmt aber. Ja, da besteht auch keine leitende 
Verbindung.

Kapazität zwischen zwischen Kabelschirm und Autodach. An was man nicht 
alles denken muss ...  Die HF wird wohl nie mein Freund werden.

Torsten

von Ralph B. (rberres)


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Der Magnet welches sich im Fuss befindet ist auch mit der Antennenmasse 
und dem Schirm des Kabels verbunden.

Dessen Fläche bildet mit der Fläche des Autodaches auch eine Kapazität, 
welches aufgrund des kleinen Abstandes zum Autodach schon einige hundert 
pF betragen kann.

Dies ist für KW zumindest den höheren Bändern in der Regel ausreichend.

Bei den niedrigen Bändern ( 80 und 40 m ) wird es nicht ausreichen, weil 
1. der kapazitive Widerstand an der Kapazität größer wird, und
2. Der Fusspunktwiderstand der Antenne auf Grund des viel zu kurzen 
Strahlers, Größen im 1 Ohm Bereich annimmt.

Ralph Berres

von Michael M. (technikus)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Torsten S. schrieb:
>
>> Wäre aber eine leitende Verbindung nicht effektiver?

Ja! Kommt allerdings auch auf die Antennenkonstruktion an. Einige 
Amateurfunk-Strahler sind extra "radial less" gebaut, brauchen also kein 
"Gegengewicht". Aber gerade Kurzwellen-Mobilantennen leben von einer 
guten Masse.

> Willst du dein Autodach blank kratzen? :-)
Das geht auch einfacher: Die Türschlösser sind meist blank. Da kann man 
eine Masseleitung anklemmen. Oder man nutzt die Befestigungspunkte des 
Dachgepäckträgers, die normal mit einer Plastikabdeckung versteckt sind.

Servus
Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
>> Willst du dein Autodach blank kratzen? :-)
> Das geht auch einfacher: Die Türschlösser sind meist blank. Da kann man
> eine Masseleitung anklemmen.

Und die ist wie viele Wellenlängen dann lang?

von Michael M. (technikus)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Und die ist wie viele Wellenlängen dann lang?

Ich denke Ralph Berres und ich haben doch schon klargestellt, daß es 
gerade auf Kurzwelle problematisch wird.
Also: 2 m Masseleitung sollten bis zum Türschloß reichen. Dann rechnen 
wir mal auf den Dir wohlbekannten Amateurbändern (lambda gerundet):
160 m - naja, da sind Magnetfußkonstruktionen wenig brauchbar
80m (3.5 - 3.8 MHz): lambda / 40
40m (7.0 - 7.2 MHz): lambda / 20
20m (14.0 - 14.35 MHz): lambda / 10
Bis hierher kann man die Leitung also als kurz annehmen.
10m (28.0 - 29.7 MHz): lambda / 5
Ab jetzt wird's interessant. Aber jetzt wird die kapazitive Kopplung 
auch zunehmend besser.

Die Rechnung mit 20cm zur Schraubverbindung des Dachgepäckträgers spare 
ich mir mal.

Servus
Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Ich denke Ralph Berres und ich haben doch schon klargestellt, daß es
> gerade auf Kurzwelle problematisch wird.

Für die unteren Kurzwellenbänder sind aber auch die Abmessungen des
Autos nicht mehr ausreichend groß, um es als "Gegengewicht" betrachten
zu können.

Viel wird der Draht also nicht bringen.

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