Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AT PC-Netzteil defekt


von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Hallo,


Habe in ebay (die letzten) 2 komplett neuen (nie verwendeten) 
AT-Netzteile gekauft (Huea Yaw Co., Ltd., Model No: 
KC-200TC,Platinenaufdruck: KC-200W), Regler IC ist ein KIA494P, die 
Primärstufe ist mit 2 NPN-Transistoren E13007-2 aufgebaut.

Die Netzteile hatten zwar keinen Umschalter für 110 Volt, den habe ich 
einfach nachgerüstet (die Drahtbrücke dafür war ja auf der Platine 
vorgesehen) und betreibe die Netzteile mit 110 statt 220 Volt.

Das erste Netzteil hat nach ca. 1 Monat und in etwa 10 Betriebsstunden 
den Geist aufgegeben. Es hat nach dem Einschalten einfach nichts mehr 
gemacht. Das gleiche Phänomen trat beim 2. Netzteil auf - Eine 
Überlastung scheidet jedenfalls aus, während des Betriebs sind die 
Netzteile nur ganz leicht warm geworden, der Lüfter ist jedenfalls auch 
nicht defekt und keines der Bauteile sieht angeschmorrt oder 
"verbraucht" aus.

Leider sind AT-Netzteile nicht leicht zu bekommen, sodass ich jetzt 
(zumindest) eines der beiden identen Geräte zum Laufen bringen sollte.

Erste Messungen ergaben, dass die (eingelötete) Sicherung nicht kaputt 
ist, an den beiden Ladekondensatoren Spannnung anliegt, das Netzteil 
aber nicht hochtaktet. Was könnte es sein? Wer hat Erfahrungen mit 
diesen Netzteilen? Kann ich zunächst mit Niederspannung auf die 
Fehlersuche gehen?

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

nimm ein ATX-Netzteil, schneide die Stecker vom AT-Netzteil ab und löte 
sie am ATX-Netzteil an – fertig. Die Pinbelegung findest Du im Internet. 
Das grüne Kabel gegen Masse schaltet das Netzteil ein...

LG Jens

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

ich hab davon in den letzten wochen bestimmt 5 stück verschrottet... 
also so schwer dürfte es nicht sein an solchen schrott dranzukommen. da 
lohnt sich das reparieren nicht.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

>nicht hochtaktet.

Vielleicht kannst du irgendwo ne Prinzipschaltung finden und dann mal 
schauen warum der nicht taktet. Das ganze ist ja mehr oder wenicher ein 
Regelkreis um den 494 drumrum.

Oder du gehst zum Wertstoffhof (so heißt die städt. Mülldeponie bei uns) 
und baust dir dort n paar Netzteile aus den PCs aus, eines wird bestimmt 
noch funktionieren...

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> ich hab davon in den letzten wochen bestimmt 5 stück verschrottet...
> also so schwer dürfte es nicht sein an solchen schrott dranzukommen. da
> lohnt sich das reparieren nicht.

Tja, da hast du zwar Recht, aber die mir vorliegenden Netzteile waren 
nie im Betrieb und die Netzteile soll(t)en eigentlich zuverlässiger als 
alte Schrotteile funktionieren. Was ich auf jedem Fall vermeiden 
möchte,ist das Überspannung an die Elektronik kommt. Die 110 
Volt-Netzteile sind nämlich für das Mainboard des Star Wars Episode1 
Flipper - einem edlen Sammlerstück - vorgesehen.

Vielleicht werde ich aber doch ein ATX-Netzteil verwenden, gibts welche 
für 110 Volt?

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Manfred S. schrieb:

> komplett neuen (nie verwendeten)

Nie verwendet, aber wahrscheinlich noch in den 90ern produziert. Oft 
sind ausgetrocknete Elkos die Ursache, auch wenn sie äußerlich noch ganz 
OK aussehen. Foto von der Platine?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Huea Yaw Co.
Jau, das spricht ja auch für echte Qualitätsware!

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
>> Huea Yaw Co.
> Jau, das spricht ja auch für echte Qualitätsware!

Auch Chinesen können Qualität produzieren, zumindest wenn sie wie in 
diesem Teil sogar europäische Halbleitertypen verwenden (Dioden 1N5408)

von ich (Gast)


Lesenswert?


von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich hab auch erst zwei AT-Netzteile gebraucht, beim dritten Gang auf den 
Werstoffhof hatte ich zwei.
Klar, kann man sich Schrott holen, aber den kann man ja auch wieder 
wegbringen ;)

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Manfred S. schrieb:
> Auch Chinesen können Qualität produzieren, zumindest wenn sie wie in
> diesem Teil sogar europäische Halbleitertypen verwenden (Dioden 1N5408)

Nur weil europäische Dioden drin sind ist es also Qualität?
Dagegen spricht daß 2 Netzteile jeweils nach nur wenigen Stunden 
Betriebsdauer ausfallen.
Das spricht eher dafür, daß sie zuverlässig unzuverlässig sind.
Wenn es darum geht ein edles Sammlerstück mit Strom zu versorgen würde 
ich vieleicht etwas tiefer in die Tasche greifen.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

.. und war nicht was mit der Diode für die Zwischenkreisspannung ?
Bei 100V muss diese den doppelten Strom tragen.

Vielleicht sind die Netzteile für 220V bestückt.

k.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Hallo,
>
> Alternative:
>
> 
http://www.mercateo.com/p/108EL-214%282d%29739/Adapter_ATX_auf_AT_Herst_Teile_Nr_AX0000000003893.html?showSimplePage=NO&ViewName=live~showGrossColumn&utm_source=product-search&utm_medium=web&utm_campaign=Sonstige#seasonic-adapter-atx-auf-at-herst-teile-nr-ax0000000003893-seasonic
>
> MfG

Super, gernial - genau so einen Adapter habe ich gesucht, jetzt brauche 
ich nur noch eine Empfehlung für ein sehr zuverlässiges ATX-Netzteil (es 
sind einige Erschütterungen vom Flipperbetrieb zu ertragen..) möglichst 
mit einem variablen Spannungsbereich von ca. 80-220 Volt, damit es die 
110 Volt problemlos unterstützen kann.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> es sind einige Erschütterungen vom Flipperbetrieb zu ertragen..
Dann geht eine rote Lampe an...
>>>TILT!<<<

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Klaus De lisson schrieb:
> .. und war nicht was mit der Diode für die Zwischenkreisspannung ?
> Bei 100V muss diese den doppelten Strom tragen.
>
> Vielleicht sind die Netzteile für 220V bestückt.
>
> k.

hmm, wo finde ich die Diode für die Zwischenkreisspannung - die 110 Volt 
dürften aber auch gehen, es wird hier eine Spannungsverdopplerschaltung 
mit 2 Elkos 330 uF, 200 Volt eingesetzt.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Wenn eine von denen kaputt wäre dann wäre gefühlte drei Nanosekunden 
später auch die Sicherung explodiert.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

1) Hmm, tappe noch immer im Dunklen,
Schaltung entspricht weitestgehend der 1. Schaltung von hier:
http://pitts-electronics-home.de/electron/schplsnnt.htm
Statt Gleichrichter sinds halt 1N5408-Dioden..
Die Verbindung vorm Gleichrichter zum Mittelpunkt der beiden
Kondensatoren muss für 110 Volt vorgesehen werde (sh. auch 2. 
Netzteildiagramm)
Irgendwie dürfte die Schaltung nicht anschwingen..
Wär interessant, warum beide Netzteile so rasch versagten..

2) Hat jemand einen Link für ein ATX-Netzteil mit wide range 
Eingangsspannungsbereich (80-240 Volt)?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Wär interessant, warum beide Netzteile so rasch versagten..
Weil sie von Wau Peng Knall in Kleinhintersiehstenich hergestellt wurden 
und wahrscheinlich nicht viel gekostet haben. man bekommt eben das was 
man bezahlt.

Das Ganze hier ist Rätselraten wenn man nicht selbst in dem Ding messen 
kann. Es könnte an den primären Transistoren liegen, an irgendwelchen 
Teilen in deren Ansteuerung oder ganz ergreifend einfach nur an einer 
kalten Lötstelle.

von User (Gast)


Lesenswert?

Wenn es nicht geknallt hat könnte einer der Leistungstransistoren 
Unterbrechung haben.

von Kevin (Gast)


Lesenswert?

Wo bist denn du zu Hause?  110V ?

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

Miss mal die Versorgungsspannung am TL494 und prüfe, ob sich bei 
anliegender Versorgung an den Schaltausgängen irgendwas tot. Letztere 
Messung bitter per Oszi!

Gruss

Robert

von Christoph Z. (rayelec)


Lesenswert?

@Manfred: Die "neuen" Netzteile hatten auch ohne Betrieb schon einige 
Jahre auf dem Buckel, richtig?
Im Fall eines so stillen Ausfalls ist es meistens ein kleiner Elko, 
welcher ausgetrocknet ist (ESR ist hoch, Kapazität stimmt aber meist 
noch). Die Schaltung schwingt deshalb nicht mehr an oder blockiert 
sonstwie. Such mal in der Prinzipschaltung vom 494 nach den 
frequenzbestimmenden Komponenten.
Statt lange in unbekannten Schaltungen herumzusuchen habe ich jeweils 
die verdächtigen 5-10 kleinen Elkos (Bereich 1..100uF) alle 
ausgetauscht. Mein alter VHS-Rekorder und auch eine Dreambox liefen 
danach wieder problemlos!

Gruss
Christoph

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Kevin schrieb:
> Wo bist denn du zu Hause?  110V ?

Die Flipper wurden von Williams in USA produziert, es ist ein riesiger 
Trenntrafo eingebaut, der sekundärseitig auch die 110V zur Verfügung 
stellt, nun könnte man die 220V direkt an das PC-Netzteil ziehen, aber 
das will ich nicht, soll alles original über den Trenntrafo laufen...

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Christoph Z. schrieb:
> @Manfred: Die "neuen" Netzteile hatten auch ohne Betrieb schon einige
> Jahre auf dem Buckel, richtig?
Ja, sind sicher als Ladenhüter jahrelang (gut) gelegen,
ist ein guter Tipp - werd mich langsam vortasten und die Elkos tauschen 
- jetzt ist es schon reiner Hobbysport für mich, den Fehler zu finden 
und ich bin überzeugt, dass beide Netzteile genau den gleichen Fehler 
aufweisen..

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Wieviel Volt und Ampere brauchst du denn ?
Ich hab hier noch Industrieswitcher aus USAland herumliegen.


Gib mal deine Vorgaben an .. vielleicht passt ja was.

Grundsätzlich finde ich aber eine Aussage wie:

"Die Flipper wurden von Williams in USA produziert, es ist ein riesiger
Trenntrafo eingebaut, der sekundärseitig auch die 110V zur Verfügung
stellt, nun könnte man die 220V direkt an das PC-Netzteil ziehen, aber
das will ich nicht, soll alles original über den Trenntrafo laufen..."

wenig zielführend, da man sich zwischen Funktionalität und Aussehen
durchaus entscheiden kann und sollte.
Sonst wird es eine sogenannte "Milchmädchenrechnung"
Du kannst halt nicht die Milch von der Kuh haben und gleichzeitig
die Butter aus der Milch und ggf. noch den Arsch des Milchmädchens.

Das reale Leben sprich eine andere Sprache.

Klaus

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Christoph Z. schrieb:

> Im Fall eines so stillen Ausfalls ist es meistens ein kleiner Elko,
> welcher ausgetrocknet ist (ESR ist hoch, Kapazität stimmt aber meist
> noch). Die Schaltung schwingt deshalb nicht mehr an oder blockiert
> sonstwie. Such mal in der Prinzipschaltung vom 494 nach den
> frequenzbestimmenden Komponenten.
> Statt lange in unbekannten Schaltungen herumzusuchen habe ich jeweils
> die verdächtigen 5-10 kleinen Elkos (Bereich 1..100uF) alle
> ausgetauscht

Zustimm. Ich würde als erstes den 47µF/50V in der Nähe des 494 
austauschen.

von User (Gast)


Lesenswert?

Kleine Elkos sind eher nicht anfällig in dieser Schaltung, wenn dann die 
zwei an den Leistungstransistoren, und dann knallt es.

Gib 12V über ein strombegrenztes Netzteil an den Pin 12 des TL494 und 
messe mit dem Oszi am Mittelabgriff von FBT2. Die Impulse müssen 
gleichmäßig sein, nicht jeder Zweite anders geformt.
Das Netzteil ist dabei natürlich sonst mit nichts verbunden.

von User (Gast)


Lesenswert?

Wenn diese Netzteile wirklich mit dem ersten Schaltplan identisch sind, 
dann fehlt der dritte Übertrager für die Überstromsicherung, die Dinger 
können dann anfangen zu kokeln. Ich würde welche mit drittem Übertrager 
bevorzugen...

von mos6502 (Gast)


Lesenswert?

Zur Elkodiagnose hat sich diese Schaltung bestens bewährt:

http://www.radiolocman.com/shem/shem-cache.html?di=20764

User schrieb:
> Wenn diese Netzteile wirklich mit dem ersten Schaltplan identisch sind,
>
> dann fehlt der dritte Übertrager für die Überstromsicherung, die Dinger
>
> können dann anfangen zu kokeln. Ich würde welche mit drittem Übertrager
>
> bevorzugen...

Dazu braucht man keinen dritten Übertrager, das geht genauso mit einer 
zusätzlichen Wicklung auf dem Haupttrafo. Mir ist noch kein PC-Netzteil 
untergekommen, das keine Überstromabschaltung gehabt hätte.

von mos6502 (Gast)


Lesenswert?

Ergänzung: soweit mir bekannt ist, haben alle AT-Netzteile zwei 
Übertrager (Haupttrafo und Steuertrafo). ATX-Netzteile haben 3: der 
dritte ist für die 5V Standbyspannung. Die Strommerssung erfolgt immer 
mit einer Wicklung auf dem Haupttrafo.

von User (Gast)


Lesenswert?

Der Übertrager ist als Stromwandler geschaltet. Wie man das mit einer 
zusätzlichen Wicklung am Haupttrafo hinbekommen soll ist mir 
schleierhaft.

Ich habe einige von diesen Netzteilen repariert oder zerlegt, mit nur 
zwei Übertragern waren welche dabei mit gut geschwärzter Platine. 
Zusätzliche Wicklungen sind mir nie begegnet.

Die "Überstromabschaltung" dürfte dann darin bestehen, dass der TL494 
irgendwann schlicht keinen Saft mehr bekommt.

Anständige ATX-Netzteile, sofern sie auf Push-Pull basieren (TL494 statt 
UC3842), haben 4 Übertrager, und wenn der für den Überstrom nur ein 
kleiner Ringkern ist der irgendwo klebt.


> Ergänzung: soweit mir bekannt ist, haben alle AT-Netzteile zwei Übertrager
Du hast wohl ein- oder zweimal im Leben ein Netzteil geöffnet...

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Lol... Da versucht sich aber ein User mit sehr viel Wissen zu brüsten...

Bei HEUTIGEN Netzteilen hast Du inzwischen manchmal nicht mal mehr den 
Steuerübertrager drin, dann hat ein ATX-Netzteil noch genau zwei Trafos 
- den für die 5V Standby und den für das 300-800W Hauptnetzteil. Das 
liegt daran, daß heute gerne wieder Eintakt-Flußwandler in solchen 
Anwendungen verbaut werden. Der braucht keinen Steuertrafo weil es 
keinen high side Transistor gibt. Falls Du es nicht glaubst ich hab 
eines mit 460W oder so hier als Teilespender rumliegen... ATX mit zwei 
Trafos.

Ich hab festgestellt ich hab auch noch die Platine aus einem AT-Netzteil 
rumliegen... 300W mit TL494. Habe auch noch(!) kein Teil davon 
gebraucht, ich könnte das Ding also ggf. testen und wenn es noch läuft 
kanns der TE haben.

von User (Gast)


Lesenswert?

> Eintakt-Flußwandler in solchen Anwendungen verbaut werden.

Wie oben geschrieben, UC3842 oder ähnlich.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Jo die kriegen aber auch ohne Steuertrafo mit wenn wenn eine Überlastung 
vorliegt. Und wenn sie nur auf die zusammenbrechende Ausgangsspannung 
reagieren. Ich hab 500W-Netzteile gesehen, die zu feige waren einen 
2200µF Kondensator aufzuladen...

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Hallo,

danke für die vielen hilfreichen Hinweise,
bin heute (kurz) auf Fehlersuche gegangen,

Versuch 1:
494-er IC an Masse und +12 Volt gehängt, Stromaufnahme ca. 20-30 mA,
am Ausgang 8 messe ich 38,7 kHZ, beim Primärkreis über das 
Digitalmultimeter exakt die doppelte Frequenz (77,4 kHZ).

Versuch 2:
Danach 220 Volt (natürlich über Trenntrafo) angeschlossen.
Volle Gleichspannung beim Elko vorhanden,
Spannung beim 494-er IC: 0,00 Volt..

hmm, was nun?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Schwingt ganz einfach und ergreifend nicht an.

Viele der AT-Dinger waren so aufgebaut daß sie von selbst anlaufen 
(durch Rückkopplung über den Steuertrafo) und der TL494 die Regelung 
übernimmt sobald seine Versorgungsspannung (12V) steht.

Leider gibts einige TL494 die eine Art Latch-Up-Verhalten zeigen wenn 
man an ihrer Versorgungsspannung herumspielt... so an der unteren 
Grenze. Die verweigern plötzlich einfach komplett ihren Dienst und dann 
läuft ein derartiges Netzteil ohne Regelung mit der 3-4fachen 
Ausgangsspannung... **brutzel** Ich hasse dieses Konzept.

Wenn Du keine Ahnung von der Reparatur von Schaltnetzteilen hast kannst 
Du nun

1. neue kaufen (bessere Qualität vielleicht?)

2. ein ATX-Netzteil verwenden

3. solange an dem China-Schrott rumlöten bis er Dir irgendwann wie ein 
China-Böller um die Ohren fliegt.

Oder ich müßte wirklich mal meine Platine aus der Bastelkiste prüfen. 
ABER neue Drähte lötest Du selber dran und ich krieg den mir entgehenden 
TL494 von Dir den ich dann nicht ausschlachten kann...

von User (Gast)


Lesenswert?

Leistungstransistoren primär durchmessen...

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

User schrieb:
> Leistungstransistoren primär durchmessen...

Ohne ausreichende Ausrüstung und Wissen wäre ein neues Netzteil die 
schnellere und sichere Lösung!

Manfred S. schrieb:
> Volle Gleichspannung beim Elko vorhanden,
> Spannung beim 494-er IC: 0,00 Volt..

Anlaufschaltung kontrollieren, alten Elko trotzdem erneuern.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Manfred S. schrieb:
>> Volle Gleichspannung beim Elko vorhanden,
>> Spannung beim 494-er IC: 0,00 Volt..
>
> Anlaufschaltung kontrollieren, alten Elko trotzdem erneuern.

Such da mal nach einem Widerstand überhalb von 100k und miss den mal 
durch.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

So, kurzes Update:

Wenn Netzteil einige Minuten vom Strom getrennt, ist beim 494-er (Pin 8 
und Pin 12) kurz ca. 1 Volt messbar, was unmittelbar dann bei 0,0 Volt 
landet.

1uF 50 Volt Kondensator (2x) im Primärkreis erneuert -
47 uF 50 Volt Kondensator (1x) im Sekundärkreis (Ladeelko für 494-er) 
erneuert - Keine Änderung

Die ausgebauten Kondensatoren passten alle von der Kapazität, sind sogar 
mit 105° von guter Qualität. Wie schon beschrieben, haben die beiden 
Netzteile nur so ca. 10 Betriebsstunden hinter sich. Also an einen 
Bauteilverschleiß glaube ich eigentlich nicht. Vielleicht braucht dieses 
Netzteil aber auch gewisse Mindestlasten in allen Spannungsbereichen, 
die bei der etwas eigenartigen Flipperplatine nicht vorhanden sind..

Widerstände im Primärkreis durchgemessen, alle ok

Neu kaufen - schön und gut, aber weiß jemand eine Bezugsquelle für 
AT(X)-Netzteile mit 110 Volt?

Hab bei Ditech eine Abbildung von einem 350 Watt ATX-Netzteil mit 
Spannungsumschalter zwischen 110 und 220 Volt gefunden, der Verkäufer 
war so freundlich, ALLE Netzteile im Lager durchzusehen und leider hatte 
keines der ATX-Netzteile diese Spannungsumschaltung mehr..

Ich hab noch ein Netzteil, das vorher im Flipper war, bei dem ist der 
Lüfter stehen geblieben, es funktioniert zwar, aber mit den dunklen 
Stellen auf der Platine und deutlich erkennbar überhitzten Klebestellen 
bei den Elkos ist das halt auch nicht die erste Wahl...

@Ben
Geht deine Platine noch? Muss ich bei der dann alle Drähte neu anlöten?

von mhh (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bei AT erfolgte die 494-Versorgung i.A. über die Sekundärseite, es 
sollte also kein Widerstand hochohmig von Primär da sein. Gestartet wird 
über den kleinen "Runkser" beim einschalten. Taube Elkos um den 494 
herum dürften sehr wahrscheinlich sein, wenn kein ausgangsseitiger 
Kurzschluß vorliegt.

Im Anhang noch eine andere AT Schaltung.


Möglich ist allerdings auch, daß bei der umschaltbaren Variante des 
Netzteiles statt der

Manfred S. schrieb:
> E13007

die MJE13009 hätten bestückt sein müssen.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Die Transistoren können auch irgendwelche 2SCxxxx-Typen sein, habe ich 
schon sehr oft gesehen und massenhaft in die Teilekiste geschmissen.

Die Platine die ich hier habe startet über einen 220 (oder 330, nicht so 
genau ohne ausbauen/messen zu sehen) K-Ohm Widerstand, der vom Plus des 
oberen Kondensators (+330V) an die Basis des oberen Transistors geht. 
Das öffnet diesen Transistor ganz minimal, den Rest besorgt die 
Rückkopplung durch den Steuertrafo.

Ob die Platine noch geht weiß ich nicht, werde ich morgen mal testen. 
Brücke für 110V kann gesetzt werden, aber Kabel liegen in einer anderen 
Kiste als die Reste-Platinen... Du mußt also ggf. alle Kabel neu 
anlöten.

Ich hab hier aber bestimmt noch mindestens ein ATX-Netzteil rumfliegen, 
was einen 110V-Schalter hat.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:

> Ich hab hier aber bestimmt noch mindestens ein ATX-Netzteil rumfliegen,
> was einen 110V-Schalter hat.

Der Schalter ist nicht unbedingt notwendig. Viele ATX-Netzteile arbeiten 
auch ohne Umschaltung mit 110V. Zum Beispiel das hier (guckst du 
Datenblatt):

http://www.alternate.de/html/product/Enermax/EES350AWT-ErP/803340/?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Ja sowas nennt man Weitbereichseingang. Geht aber nur wenn das Netzteile 
eine aktive PFC hat, die diese Vorregelung übernimmt. Hat es das nicht 
kommt weiterhin die Verdopplerschaltung zum Einsatz.

Aber er sucht ja kein high-end PC-Netzteil sondern was altes was er in 
seinem Flipper verbauen kann.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Die Flipper wurden von Williams in USA produziert, es ist ein riesiger
> Trenntrafo eingebaut, der sekundärseitig auch die 110V zur Verfügung
> stellt


Weia.

Dir ist schon klar, was ein dicker Trafo macht, wenn man seine 
Stromzufuhr einfach abschaltet ?

Der Strom will weiter fliessen und es erhöht sich die Spannung an den 
primären Anschlüssen bis der Kontakt wieder durch einen Funken 
überbrückt word, den Abreissfunken der induktiven Last, weswegen auf 
Schaltern meist nur viel niedrigere Ströme bei induktiven Lasten erlaubt 
sind, z.B. 10(3).

Die Spannung erhöht sich nicht nur primär, sondern auch sekundär, 
schliesslich transformiert ein Trafo Spannungen.

Dein Netzteil nekommt nu statt 100V sagen wir 300V ab, was meist du wie 
oft das gut geht ? Es hängt eher vom Zufall ab. Da hat nicht Wau Peng 
Knall dran schuld, wie uninformierte China-Basher hier gerne rumblöken, 
sondern die Art der Kombination.

Selbst auf 230V gestellt parallel zum Trafo gibt es das Problem, 
vielleicht sogar noch stärker weil man ja schon näher an der 
Bauteilspannungsgrenze ist.

MINDESTENS würde ich einen dicken VDR am Eingang des Netzteils 
spendieren, und wenn es für 110V gebaut ist, wohl einen Typen der schon 
ab 140V~ (195V=) leitet (der eingebaute wird ab 275~, also 380V leiten).

Man könnte auch den Trafo per Halbleiterrelais schalten, dann wird im 
Strom-Nulldurchgang ohne störenden Zündfunken geschaltet, da ist es dann 
aber sinnvoll, das Netzteil parallel an 230V zu hängen, denn es soll ja 
nur der Strom im Trafo vom solid state relay wahrgenommen werden.

Warum kommen wesentliche Auskünfte immer erst zum Schluss ?

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

LOOOL.

Also wenn so ein sagen wir 1kW Trafo genug Energie speichern kann um die 
Spannung im Eingangskreis eines AT-Netzteils mit seinen beiden doch 
recht großen Elkos nur durch den Abschalt-Impuls so weit zu erhöhen, daß 
es dadurch zerstört wird dann fress ich 'nen Besen!

BTW. @TE:
Schick mir doch mal eines Deiner China-Qualitätsprodukte... Vielleicht 
find ich den Fehler ja. Langsam würde es mich interessieren.

von PICfan (Gast)


Lesenswert?


von Nico -. (electronico)


Lesenswert?

Ein Problem ist, dass die alten PC Netzteile eine große kapazitive Last 
darstellen.

Dies kann zu einer Spannungserhöhung hinter dem Trenntrafo führen.
Dann sind da statt 110 V z.B. plötzlich 140V.

Ich habe dieses Phänomen bei einer antiken Lampe beobachtet, die ich aus 
Sicherheitsgründen über einen kleinen Trenn-Trafo betrieben habe.

Mit 3x 15W Glühbirne war alles paletti.
3x Sparlampe (Kapazitive Last)  rein gemacht: 265V hinterm Trafo.
Die Sparlampen haben das nicht lange überlebt.
Ich habe mir nen Wolf gesucht, um diese Ursache zu finden.

von Joerg F. (felge1966)


Lesenswert?


von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Das erklärt aber nicht warum beide Netzteile mit intaktem Zwischenkreis 
(dort hat der TE ja die 330V messen können) nicht mehr funktionieren.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Ja sowas nennt man Weitbereichseingang. Geht aber nur wenn das Netzteile
> eine aktive PFC hat, die diese Vorregelung übernimmt. Hat es das nicht
> kommt weiterhin die Verdopplerschaltung zum Einsatz.

Wenn im Datenblatt steht: "100-240V", dann ist es eigentlich wurscht, 
wie das Netzteil intern arbeitet. Es funktioniert jedenfalls mit 110V.

> Aber er sucht ja kein high-end PC-Netzteil sondern was altes was er
> inseinem Flipper verbauen kann.

Das ist kein Highend, sondern ein vernünftiges Maß an Qualität. Wenn das 
zu teuer ist, läßt sich mit Tante Google sicher was billigeres (und 
schlechteres) finden.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Magnus Müller schrieb:
> Such da mal nach einem Widerstand überhalb von 100k und miss den mal
> durch.

Ben hat geschrieben:
"Die Platine die ich hier habe startet über einen 220 (oder 330, nicht 
so
genau ohne ausbauen/messen zu sehen) K-Ohm Widerstand, der vom Plus des
oberen Kondensators (+330V) an die Basis des oberen Transistors geht.
Das öffnet diesen Transistor ganz minimal, den Rest besorgt die
Rückkopplung durch den Steuertrafo."

Hmm, danke für die beiden Hinweise. Kurz bevor ich mein Netzteil 
frustriert auf den Schrott geworfen wurde, habe ich diese Hinweise noch 
beachtet. Bei meinem Hochqualitäts-Chinaklon sind sogar 
Metallfilmwiderstände mit 4 Ringen verbaut 
(orange-orange-schwarz-orange), also 330k, beide gehen zu den 
Schalttransistoren im Primärkreis (jeweils zwischen Collector und 
Emitter) hab beide ausgebaut und siehe da einer war hochohmig. Beide 
gegen meine "billigen" Kohlewiderstände mit 330k (orange-orange-gelb) 
getauscht, siehe da das Netzteil geht ohne Probleme!

Es ist mir völlig unerklärlich, warum das Netzteil 20 Stunden gegangen 
ist und dann ein 330k Widerstand plötzlich hochohmig wird - und nein, es 
war keine kalte Lötstelle und er hatte auch keinen abgebrochenen Pin, 
hab zunächst an einen Defekt meines Ohmmeters gedacht - aber der 
Widerstand ist wirklich defekt - hatte ich noch nie - interessantes 
aha-Erlebnis.

Jetzt hab ich noch die 3 Originalkondis eingebaut - alles bestens.
Ist schon spannend und vor allem ein tolles Erlebnis, nicht zuletzt dank 
der tatkräftigen Unterstützung hier im Forum, den Fehler gefunden zu 
haben.

Aber: morgen kommt Netzteil Nummer 2 dran, das ist noch im Flipper 
verbaut.. - ich tippe auch wieder auf diesen Widerstand... manchmal habe 
ich den Eindruck, dass solche Sollbruchstellen absichtlich eingebaut 
werden...

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Manfred S. schrieb:
> ein 330k Widerstand

1.Schau den Widerstand nun nochmals genauer an ob ein kleiner schwarzer 
Punkt sichtbar ist.

2.Nicht jeder Widerstand hält diese Spannung aus. Daher sind manchmal 
mehrere in Reihe verbaut.

3.~~~~~~~^~~~~~~~ Nicht jeder Einschalt-oder Abschaltvorgang trifft die 
selben Spannungswerte.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Ich würd auch sagen, daß die Widerstände ein wenig außerhalb ihrer 
Spezifikation laufen...

Ists denn bei beiden Netzteilen der gleiche Fehler?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Manfred S. schrieb:
> Hmm, danke für die beiden Hinweise. Kurz bevor ich mein Netzteil
> frustriert auf den Schrott geworfen wurde, habe ich diese Hinweise noch
> beachtet. Bei meinem Hochqualitäts-Chinaklon sind sogar
> Metallfilmwiderstände mit 4 Ringen verbaut
> (orange-orange-schwarz-orange), also 330k, beide gehen zu den
> Schalttransistoren im Primärkreis (jeweils zwischen Collector und
> Emitter) hab beide ausgebaut und siehe da einer war hochohmig. Beide
> gegen meine "billigen" Kohlewiderstände mit 330k (orange-orange-gelb)
> getauscht, siehe da das Netzteil geht ohne Probleme!

Die häufigsten Ausfallursachen bei den mir bekannten Schaltnetzteilen 
sind nun mal diese "Anlaufwiderstände" und verschlissene Elkos.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Wobei Anlaufwiderstände eigentlich erst nach vielen Betriebsjahren 
draufgehen, und eher nicht nach nur 10 Betriebsstunden.
Sie vergammeln ja nicht weil sie lagern, sondern weil dauerhaft zu hohe 
Spannung ihnen zusetzt.
Es sind ja meist 200V Widerstände an 320V.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Wobei Anlaufwiderstände eigentlich erst nach vielen Betriebsjahren
> draufgehen, und eher nicht nach nur 10 Betriebsstunden.

In diesem Fall ist er allerdings trotzdem im Ar.......

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi und schönen Abend,

heute war das 2. Netzteil dran, immer lästig, die vielen Schrauben zu 
lösen.. aber bald lag das Netzteilboard vor mir. Beim Bild Netzteil 
sieht man die Originalwiderstände, markiert mit den Pfeilen. Von denen 
war bei beiden Netzteilen jeweils einer defekt.

Die Suche war diesmal kaum eine Minute lang, die beiden Widerstände 
untersucht, während es bei Netzteil 1 der linke war, war es diesmal der 
rechte, der mit ebenfalls etwa 10 Betriebsstunden hochohmig geworden 
war.

Nach Tauschen der beiden Widerstände ging das Netzteil wieder 
problemlos.
Ich habe mit den neuen Widerständen gemessen:

1) Netzteil 1, Betriebsspannung 220 Volt ohne Brücke für 
Verdopplungsschaltung: 132 Volt Spannungsabfall am Widerstand.

2) Netzteil 2, mit Drahtbrücke auf 110 Volt geschaltet,
also mit Verdopplungsschaltung: ebenfalls 132 Volt Spannungsabfall.

Ich glaube, nicht dass der Widerstand wegen Überspannung eingegangen 
ist, aber das wird sich ja zeigen, wie lange meine 0815-Kohlewiderstände 
halten werden... ich glaube jedenfalls länger als die übrigen Bauteile.

Wurde hier (absichtlich) eine Fehlcharge einer Widerstandstype 
eingebaut? Wie man am Bild mit den Pfeilen deutlich erkennt, wurden hier 
auch andere Widerstände als sonst auf der Platine verbaut.. Kann jemand 
was zu dieser Type sagen?

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Manfred S. schrieb:
> 132 Volt Spannungsabfall am Widerstand.

Das ist das, was Dir das Messgerät zeigt - effektiv. Schau mal den 
Schaltplan von mir an und denke Dir den unteren und dann den oberen 
Transistor durchgesteuert bezüglich der Widerstände und der Spannung 
darüber...

Beitrag "Re: AT PC-Netzteil defekt"

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

>> 132 Volt gemessen
... sind keine Spitzenspannung. Die ist höher!

Das unscharfe Widerstandsfoto war auch keine Spitzenleistung. Man nimmt 
viel Licht oder notalls eine Taschenlampe und beim Fotoapparat eine 
Makroeinstellung.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> User schrieb:
>> Leistungstransistoren primär durchmessen...
>
> Ohne ausreichende Ausrüstung und Wissen wäre ein neues Netzteil die
> schnellere und sichere Lösung!
>
> Manfred S. schrieb:
>> Volle Gleichspannung beim Elko vorhanden,
>> Spannung beim 494-er IC: 0,00 Volt..
>
> Anlaufschaltung kontrollieren, alten Elko trotzdem erneuern.

Ergänzung: Diese Hinweise waren auch keine Spitzenleistung!

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Wurde hier (absichtlich) eine Fehlcharge einer Widerstandstype
> eingebaut?

Sicher nicht.

> Wie man am Bild mit den Pfeilen deutlich erkennt, wurden hier
> auch andere Widerstände als sonst auf der Platine verbaut..
> Kann jemand was zu dieser Type sagen?

Es sind Metallfimwiderstände, die üblicherweise vom Hersteller mit 0.6W
http://www.schuro.de/widerstaende-491-0_01-1.htm
angegeben werden, manche sogar bis 0.8W
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/140363/VISHAY/HMA0207.html
während die gleich grossen hellbraunen Kohleschichtwiderstände sind, für 
die nur mit 0.25 Watt erlaubt sind.

Vermutlich hat jemand nachgerechnet, und festgestellt, daß 0.25W für die 
beiden wohl doch überschritten werden und deswegen dort die teureren 
Metallfilmwiderstände eingebaut.

Nur, wenn sie leistungsmässig über 0.6W überlastet werden, hätten sie 
wenigstens verschmoren müssen. Daher wohl doch eher ein 
Überspannungsproblem.

Oder er hat einen erwischt der doch nur bis 0.25W ging
http://www.arcolresistors.com/resistors/mra0207-metal-film/

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Lesenswert?

Danke MaWin,

ich hab vorübergehend 330k Kohlewiderstände eingebaut, der Flipper läuft 
schon brav..

Wie wärs mit denen als Ersatz:
http://www.reichelt.de/2W-Metall-1-0-k-Ohm-1-0-M-Ohm/2W-METALL-330K/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=2345;GROUPID=3084;artnr=2W+METALL+330K;SID=10TqmmRX8AAAIAAFcdwag59bf458250cba5b34ad045288bd74e80

Metallschicht, 2 Watt, 500 Volt oder ist eine Serienschaltung einfacher 
Widerstände besser?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

500V gelten als ausreichend.
2W auch.
Laut Hersteller sollte das also in Ordnung ein.

von Anonymous (Gast)


Lesenswert?

Distrelec.de / Art.Nr. 676716 /   PC-Netzteil AT 250 W
https://www.distrelec.de/ishop/Datasheets/cw676716_EN.pdf

Distrelec.de / Art.Nr. 671551 / PC-Netzteil AT 300 W
https://www.distrelec.de/ishop/Datasheets/xr671551.pdf

Input voltage: 90-132 VAC or 180-264 VAC (Switchable)

P.S.: Art.Nr. 671551
- The date on the datasheet is May 23, 2002.
- RoHS compliant.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, nochmals vielen Dank an die zahlreichen Hinweise - auf die defekten 
Anlaufwiderstände wäre ich NIE alleine gekommen - hätte vorher 
wahrscheinlich erfolglos alle Kondensatoren getauscht, die Halbleiter 
überprüft etc.

Die Widerstände habe ich jetzt mal beim Conrad mitgenommen, recht große 
Metallfilmwiderstände mit 500 Volt, 1 Watt.

Hier noch ein paar Fotos mit einem Vergleich des "kleinen" ursprünglich 
verwendeten und den jetzt ausgetauschten großen Brüdern.

Kleiner Nachsatz: finanziell zahlt sich die Reparatur nicht aus, aber 
das Gefühl, es mit Hilfe des Forums und letzten Endes selbst gefunden 
und repariert zu haben, ist auch unbezahlbar ;-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.