Tagchen, das Kaltlöten mit dem Lötkolben klappt bei mir schon recht gut, das Warmlöten allerdings noch nicht, manchmal ist es sinnvoll, Cu-Rohre warmzulöten wegen der Haltbarkeit. Hat jemand Tipps?
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Verschoben durch Moderator
Schmittchen schrieb: > Was ist bitteschön Kaltlöten? Kaltlöten ist ein in der Industrie eingesetztes Verfahren, um die Zuverlässigkeit von elektrischen und elektronischen Geräten gezielt zu vermindern. Dabei wird die Reliability so eingestellt, dass mehr als 98% aller in Umlauf gebrachten Produkte just in den zwei Monaten nach Ablauf der Garantie ausfallen. Durch gekonnten Einsatz von Kaltlöten lässt sich so der Umsatz und somit auch der Gewinn eines Unternehmens erhöhen. Die einschlägigen Normen (IPC usw.) begünstigen übrigens insgeheim die Entstehung von Kaltlötstellen. Dies dient dazu, Arbeitsplätze zu sichern und den Wohlstand zu fördern.
Schmittchen schrieb: > Was ist bitteschön Kaltlöten? Meinste vlt. Weich- und Hartlöten? Du kennst keine kalten Lötstellen? In Anfängertutorials zum Umgang mit dem Lötkolben wird häfig davor gewarnt. http://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6ten#Typische_Fehlerquellen
Hat nun mit Elektronik & Controller nichts zu tun, ich schieb' das mal. "Platinen" befasst sich ja seit Jahr und Tag auch mit dem Thema Löten.
Lötfuzzi schrieb: > Tagchen, das Kaltlöten mit dem Lötkolben klappt bei mir schon recht gut, > das Warmlöten allerdings noch nicht, manchmal ist es sinnvoll, Cu-Rohre > warmzulöten wegen der Haltbarkeit. Hat jemand Tipps? Die deutschen Wörter sind "weichlöten" und "hartlöten". Damit kommst Du weiter.
Lötfuzzi schrieb: > Tagchen, das Kaltlöten mit dem Lötkolben klappt bei mir schon recht gut, > das Warmlöten allerdings noch nicht, manchmal ist es sinnvoll, Cu-Rohre > warmzulöten wegen der Haltbarkeit. Hat jemand Tipps? Es ist nicht nur "Sinnvoll", sondern in einigen Fällen ausdrücklich vorgeschrieben das mit Brenner "Hartzulöten" anstelle mit Lötkolben und Lötzinn. Naja, das du hier an der "falschen" Stelle bist hast du wohl schon gemerkt... Merkt man ja schon daran das von den obigen Antwortern glatte 50% noch nicht einmal verstanden haben worum es geht. Für den Großteil der Forennutzer hier (auch für mich) sind Lötverbindungen an Kupferdrähten oberhalb 1,5mm^2 schon selten, oberhalb 2,5mm^2 absolute Ausnahme. Hier geht es mehr ums "feine". Wenn hier jemand vom Löten spricht ist immer "weichlöten" gemeint, Viele wissen -wei man oben unschwer sieht- nicht einmal das es noch das Hartlöten gibt. (Wobei einige hier die aus dem Leistungsbereich kommen sicher auch massive Kuferstangen in der Dicke deiner Rohre als Leiter kennen... Aber ob da noch gelötet wird? Bin mir nicht sicher, glaube aber eher nicht) Aber wie schon von Schmittchen und om pf erwähnt, die "korrekten" Begriffe für dein Anliegen sind "Weichlöten" und "Hartlöten". Kaltlöten und Warmlöten wird/wurde zwar in gewissen Kreisen immer mal wieder dazu gesagt, sollte man aber besser ganz vermeiden, denn: 1. "echtes" Löten ist immer "Warm" egal ob 250C oder 900C, eine Verbrennung gibt beides, bei letzterem evtl. etwas Großflächiger... 2. Der Begriff "Kaltlöten" wird genauso wie der Begriff "Kaltschweißen" für verschiedene (spezielle) Klebetechniken eingesetzt. Sowohl in den Herstellerbroschüren/Werbeaussagen wie zunehmend auch im "allgemeinen" Sprachgebrauch. Wobei einige dann Kaltlöten und Kaltschweissen als Begriff für den selben Vorgang sehen, andere aber wieder zwischen dem "-löten" und "-schweissen" (jeweils Kalt-) differenzieren. DAs ist noch nicht so ganz raus ;-) Im gegensatz zu deinem "Kaltlöten" ist der Vorgang tatsächlich eher Kühl. Manchmal aufgrund exothermer Reaktion beim Aushärten geringfügig wärmer als die Umgebung, aber Temperaturen oberhalb der "Verletzungsgrenze" dürften eher die absolute Ausnahme sein. Für den REst wendest du dich aber besser an ein Forum mit Gas & Wasser Installateuren oder Kälteanlagenbauern. Evtl. könnte auch noch ein Autobastlerforum recht gute Erfolgschancen bringen, zumindest in den ausgewiesenen Karosseriefachbetrieben unter den Werkstätten müssen die neben dem Schweissen auch noch beide Lötvarianten können. Gruß Carsten
Hartlöten ist so ein Mittelding zwischen Löten und Schweissen. Ich persönlich liebe es förmlich mit Acetylene und Oxigene zu schweissen, das das harte Eisen un meinem Flammenkegel schmilzt. Ich würde fast dafür plädieren, dass jeder mal geschweisst haben sollte bevor einen Weichlötkolben bedienen darf. Gruss von Klausel
Klaus De lisson schrieb: > Hartlöten ist so ein Mittelding zwischen Löten und Schweissen. ist es nicht, weil auch beim Hartlöten die Werkstücke nicht schmelzen. Aber so genau geht es in diesem Thread wohl gar nicht.
Klaus De lisson schrieb: > Ich würde fast dafür plädieren, dass jeder mal geschweisst haben sollte > bevor einen Weichlötkolben bedienen darf. Als Probestück sollte man einen TQFP100 auf die Platine schweissen... Gruss Reinhard
Hahahah, das sieht dann so aus wie die Billigplatinen wo das Die direkt auf der Platine sitzt und unter dem schwarzen Klecks versteckt ist. Klaus
Klaus De lisson schrieb: > das sieht dann so aus wie die Billigplatinen wo das Die direkt auf der > Platine sitzt und unter dem schwarzen Klecks versteckt ist. Genau, und das sog. Bonden, mit dem solche Chips angeschlossen werden, ist eine Art schweissen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Genau, und das sog. Bonden, mit dem solche Chips angeschlossen > werden, ist eine Art schweissen. Im Gegensatz zum Warmlöten ist das aber ein Kaltschweißen. ;-)
Carsten Sch. schrieb: > Naja, das du hier an der "falschen" Stelle bist hast du wohl schon > gemerkt... Merkt man ja schon daran das von den obigen Antwortern glatte > 50% noch nicht einmal verstanden haben worum es geht. > [bla] > Viele wissen -wei man oben unschwer sieht- nicht einmal das es noch > das Hartlöten gibt. Dann wäre es wohl kaum möglich, auf falsch genutze Begriffe hinzuweisen, meinst du nicht auch? Ich denke eher, dass manche Nutzer hier Ironie nicht erkennen, wenn sie sie vor sich haben. Klaus De lisson schrieb: > Hartlöten ist so ein Mittelding zwischen Löten und Schweissen. Höchstens, wenn du die Temperatur meinst.
gaast schrieb: > Klaus De lisson schrieb: >> Hartlöten ist so ein Mittelding zwischen Löten und Schweissen. > > Höchstens, wenn du die Temperatur meinst. Ja, ich glaube das meinte ich. allerdings finde ich den Beitrag von Klaus Wachtler interessant. Der sagte nämlich: "> Hartlöten ist so ein Mittelding zwischen Löten und Schweissen. ist es nicht, weil auch beim Hartlöten die Werkstücke nicht schmelzen. Aber so genau geht es in diesem Thread wohl gar nicht. " Ich hatte noch nie drüber nachgedacht aber die Sache mit dem schmelzen ist wohl der wichtige Punkt. kdot
Das ist genau der Unterschied zwischen Löten und Schweißen: - Beim Schweißen verschmelzen die beiden Werkstücke, das Material muß also irgendwie fließfähig werden (Temperatur, Druck, Magie). Je nach Anwendung kann zusätzlich noch flüssiges Material dazugegeben werden, muß aber nicht. - Beim Löten bleiben die Werkstücke fest, und nur das Lot wird flüssig verarbeitet, weshalb die Temperatur beim Löten über der des Lots liegen muß, aber unterhalb des Schmelzpunkts der Werkstücke. Beim Löten geht das Lot trotzdem eine intermetallische Verbindung ein mit den Werkstücken (natürlich nur an der Oberfläche, während das Verschmelzen beim Schweißen tiefer geht). Das ist wiederum der Unterschied zum Kleben, dort fehlt diese intermetallische Reaktion, weswegen Löten nur mit Metallen geht (Lot+Werkstücke) und Kleben dagegen auch mit anderen Materialien. - Weich- und Hartlöten unterscheiden im Schmelzpunkt des Lots (unter bzw. über 450°C).
Hallo Klaus. > Das ist wiederum der Unterschied zum Kleben, dort fehlt diese > intermetallische Reaktion, weswegen Löten nur mit Metallen geht > (Lot+Werkstücke) und Kleben dagegen auch mit anderen Materialien. Nicht ganz. Metall kann durchaus mit Glas oder Keramik eine Legierung bilden. Das wird bei Röhren (Kontaktstifte im Glas) oder auch medizinischen Instrumenten ausgenutzt. Diese Verbindungen sind durchaus Lötverbindungen. Bei Klebeverbindungen tritt diese Legierung aber tatsächlich nicht auf. Sie beruht lediglich auf der Adhäsion zweier Oberflächen. Allerdings: Klebeverbindungen, bei denen ein Lösungsmittel beide Oberflächen anlöst, so daß sie sich vermischen, wären in dem auch Sinne wieder Löt- oder Schweissverbindungen...... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Nicht ganz. Metall kann durchaus mit Glas oder Keramik eine Legierung > bilden. Das wird bei Röhren (Kontaktstifte im Glas) oder auch > medizinischen Instrumenten ausgenutzt. Diese Verbindungen sind durchaus > Lötverbindungen. ja, ok - "metallisch" ist etwas zu scharf, die Legierung trifft es besser (bin halt Maschinenbauer, da hat man etwas Fokus auf Metalle). > > Bei Klebeverbindungen tritt diese Legierung aber tatsächlich nicht auf. > Sie beruht lediglich auf der Adhäsion zweier Oberflächen. > Allerdings: Klebeverbindungen, bei denen ein Lösungsmittel beide > Oberflächen anlöst, so daß sie sich vermischen, wären in dem auch Sinne > wieder Löt- oder Schweissverbindungen...... Das wäre für mich Schweißen. Löten jedenfalls nicht, siehe oben.
Bernd Wiebus schrieb: > Allerdings: Klebeverbindungen, bei denen ein Lösungsmittel beide > Oberflächen anlöst, so daß sie sich vermischen, wären in dem auch Sinne > wieder Löt- oder Schweissverbindungen...... Der Fachbegriff hierfür nennt sich Diffusionskleben. Gebräuchlicher ist hierfür jedoch Kaltschweißen. Mit freundlichen Grüßen Andreas Schweigstill
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