Forum: Ausbildung, Studium & Beruf schlechte Noten bei Bewerbung angeben?


von Florian (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe Elektrotechnik studiert und schreibe gerade eine Bewerbung. Ich 
habe 3 Jahr Berufserfahrung.
Meine Noten aus dem Studium sind nicht gerade rosig. Frei nach dem 
Motto: "4 gewinnt". Sollte ich eine Kopie dieser Noten mit in die 
Bewerbung legen? Oder gilt in solchen Fällen: weniger ist mehr?

Gruß
Florian

von John D. (Gast)


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Einerseits sollte ich dazu nichts sagen, da ich mich noch nie irgendwo 
beworben habe.

Andererseits bekomme ich regelmäßig Bewerbungen herein. Es kam bis jetzt 
sehr selten vor, aber wenn mir jemand eine Bewerbung mit einem 
schlechten Zeugnis schickt, so fand ich das zumindest seltsam. Warum 
darauf aufmerksam machen? Betone deine Fähigkeiten und deine 
Erfahrungen.

Die Noten entsprechen vermutlich weitgehend den meinen (auch 
ET-Studium). Hast du das Studium einigermaßen rasch absolviert? 
Schlechte Noten und ein eine lange Studiendauer wären natürlich kein 
gutes Zeichen.

von Michael S. (technicans)


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Florian schrieb:
> ich habe Elektrotechnik studiert und schreibe gerade eine Bewerbung. Ich
> habe 3 Jahr Berufserfahrung.
> Meine Noten aus dem Studium sind nicht gerade rosig. Frei nach dem
> Motto: "4 gewinnt". Sollte ich eine Kopie dieser Noten mit in die
> Bewerbung legen? Oder gilt in solchen Fällen: weniger ist mehr?

Nicht die Benotung ist das Problem, sondern wie du dich verkaufst.
Man kann sich auf zweierlei Weise bewerben:
1) Aufgrund einer Ausschreibung, wo man mit der Konkurrenz verglichen
wird. Wenn es nur wenige, schlechtere oder überhaupt keine Mitbewerber
gibt hat man eigentlich relativ gute Karten, aber man wird nicht das
verdienen was man glaubt Wert zu sein.

2) Aufgrund Eigeninitiative, Empfehlung, etc. aber eben nicht
aufgrund einer Ausschreibung. Das hat dann den Vorteil keine oder
nur wenige Mitbewerber zu haben.

Beiden gemein ist, das schriftliche Bewerbungen rein aus Erfahrung
weniger Anklang finden, insbesondere wenn die unvorteilhaft erscheinen, 
sofern man nicht vorher eine verbale Beziehung, sprich ein
Vorgespräch mit dem oder den Verantwortlichen geführt hat.
Gute Noten sprechen da eher für sich und hätten das dann auch
nicht nötig, wie man sich denken kann.
Das macht dann aber auch den Unterschied im Berufsleben aus.
Die Ausnahme mag die Regel sein, aber jeder hat da wohl seine eigenen
Erfahrungen. Jedenfalls ist es günstiger, wenn der verbale Erstkontakt
in einem Vorstellungsgespräch weitergeführt wird, um dann, wenn
danach gefragt, die Benotung begründet wird, damit der
Entscheider erst gar nicht darüber groß nachdenken muss. Als einsamer
Entscheider ist es nämlich leichter eine Bewerbung auszusortieren als
einen Bewerber vor Ort zu sagen, das die Benotung unbefriedigend ist.
Hier kann man durch Redegewandtheit und Sympathie mehr punkten um
den Job bekommen.
Man muss nur aufpassen das man auf der Schleimspur nicht ausrutscht.
Wenn die Bewerbung nicht fruchtet, dann wird man häufig in der Absage
zu lesen bekommen :...leider haben Sie nicht die erforderlichen
Kenntnisse... anstatt das Kind (nämlich die Benotung) beim Namen
zu nennen. Was das weglassen von Dokumenten angeht hat das nur
die Wirkung das Entscheider denken das man etwas zu verbergen hat
und das ist dann ein K.O.-Kriterium das nur selten in einem 
Vorstellungsgespräch mündet, also Null Chancen hat.

Mit zunehmendem Alter wird das bewerben dann immer schwieriger werden.
Alternative wäre mit den heutigen Mitteln an DTP die Dokumente zu
schönen,  aber empfehlenswert(weil illegal) ist das natürlich nicht, 
besonders wenn man es übertreibt und man etwas vorspielt was man
gar nicht ist.
Man muss ja auch bedenken das die Dokumente in der Regel beim
Arbeitgeber auch nach der Beschäftigung deponiert werden und was
hinter den Kulissen so alles an Informationen ausgetauscht wird,
weiß kein Mensch, bzw. wird man sich nie vor Entlarvung sicher sein
können. Allerdings wäre die Alternative u.U. Hartz 4.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

das letzte Mal, als ich mich beworben habe, kam im Bewerbungsgespraech 
die Frage "Warum haben Sie uns eigentlich Ihr Zeugnis mitgeschickt? Wir 
brauchen jemanden mit Erfahrung fuer XY, keine Studenten mit tollen 
Noten"...

Seitdem schicke ich einfach eine Kopie der Urkunde mit, den Notenspiegel 
gibts nur noch auf Nachfrage im Gespraech (da natuerlich als Kopie dabei 
haben).

Gruesse,
TommyS

von Hick-Hacker (Gast)


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Tommy S. schrieb:
> Hi,
>
> das letzte Mal, als ich mich beworben habe, kam im Bewerbungsgespraech
> die Frage "Warum haben Sie uns eigentlich Ihr Zeugnis mitgeschickt? Wir
> brauchen jemanden mit Erfahrung fuer XY, keine Studenten mit tollen
> Noten"...
>
> Seitdem schicke ich einfach eine Kopie der Urkunde mit, den Notenspiegel
> gibts nur noch auf Nachfrage im Gespraech (da natuerlich als Kopie dabei
> haben).
>
> Gruesse,
> TommyS

Genau!

von Alter Hase (Gast)


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Die schlechten Noten weglassen kann, je nach Leser der Berwerbung,
die Frage aufkommen lassen: "Hat der Kandidat die Noten weggelassen
weil sie schlecht sind".

Ich kann mich noch an Zeiten (> 25 Jahre) erinnern, da hieß es auch
lieber einen mit schlechten Noten von der Uni A als einen mit
guten Noten der Uni B. Wobei A als Elite Uni galt und B als
"Hilfshochschule" (mit Politausbildung).
Wenn die schlechten Noten als von Uni A stammen ist das dann
nicht so schlimm, (wg. der hohen Anforderungen) (dann Noten beilegen)
als wenn die schlechten Noten gar noch von B sind. (besser nicht 
beilegen)

von Checker (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2405201:
> Ist doch in Ordnung so. Bei uns gab es nichts anderes und sind alle
> Prachtkerle geworden.

So, so. So einer bist du also. Solche Leute hatten wir auch. Technisch 
hatten die nichts drauf. Und aus dir ist angeblich trotzdem was 
geworden? Dann bist du Vertriebler.

von wow (Gast)


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Herzlich willkommen im Unterforum Ausbildung, Studium und Beruf!

Checker schrieb:
> Zuckerle schrieb im Beitrag #2405201:
>> Ist doch in Ordnung so. Bei uns gab es nichts anderes und sind alle
>> Prachtkerle geworden.
>
> So, so. So einer bist du also. Solche Leute hatten wir auch. Technisch
> hatten die nichts drauf. Und aus dir ist angeblich trotzdem was
> geworden? Dann bist du Vertriebler.

von techn123 (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2405201:
> Ist doch in Ordnung so. Bei uns gab es nichts anderes und sind alle
> Prachtkerle geworden. Besser als hier im Forum die Klappe aufreisen mit
> einem Schnitt von 1,0 aber den Antrag für Hartz-IV abgeben.
>
> Kommt drauf an wie du dich verkaufst und was du draus machst!

Wenn Du weltweite IB machst sind die Noten egal. Dort musste aber 
wirklich was bringen...

von Ballermann (Gast)


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Florian schrieb:
> Ich habe 3 Jahr Berufserfahrung.

Kann man jetzt so lesen, dass die 3 Jahre Berufserfahrung vllt. auch aus 
der Zeit vor dem Studium stammen.
Wenn das so ist, wird wohl jeder Personaler nach den Noten fragen.
So nichts sagend wie Noten ab und zu auch sind, aber an was soll man 
sich denn sonst orientieren?

Grüße

von Michael S. (technicans)


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Ballermann schrieb:
> aber an was soll man
> sich denn sonst orientieren?

An der Transparenz der Aufgabe und dem Willen diese Aufgabe
zu bewältigen, vielleicht?

von Ich mag Schokolade (Gast)


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@Florian:
Mit Berufserfahrung nach dem Studium legst du den Nachweis über deinen 
Hochschulabschluß und das/die Empfehlungsschreiben deiner vorherigen 
Arbeitgeber bei, fertig. Du kannst um deine Transparenz zu wahren 
angeben, daß du auf Wunsch Zwischennoten nachreichst. So würde ich es 
machen.

Viel Erfolg!

von sdfafd (Gast)


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Nur leider wollen viele Arbeitgeber das komplette Programm:

Abitur, Vordiplom, Diplom und zusätzlich alle Arbeitszeugnisse.
Gerade bei Konzernen bist du dann schnell draußen, wenn du eins davon 
nicht beilegst.

von Rufus (Gast)


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sdfafd schrieb:
> Nur leider wollen viele Arbeitgeber das komplette Programm:

Entspricht überhaupt nicht meiner Erfahrung. Der AG interessiert sich 
dafür überhaupt nicht (selbst in Deutschland nicht). Der will nur 
wissen, was du die letzten drei Jahre gemacht hast. Wenn du da studiert 
hast, dann leg das Diplomzeugnis bei, andernfalls das letzte 
Arbeitszeugnis.
Da ich eine sehr gute Diplomnote habe, werde ich diese in Zukunft immer 
im Lebenslauf mit angeben, aber eine Kopie des Zeugnis' würde ich nur 
auf Wunsch vorlegen.

von Jan S. (jevermeister)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2406571:
> Grundvoraussetzungen für diese Tätigkeit sind die fachliche und
> menschliche Kompetenz und eine große Fresse.

Warum wusste ich schon nach diesem Satz, wer ihn verfasst hat....

von Zorg (Gast)


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Zucki Schnucki,
und was hat das nu mit Noten zu tun?
Genau - nix.

Du nimmst ja nur in Betrieb, was andere entwickelt haben.

Das ist wie der Unterschied zwischen Autoschrauber und dem Konstrukteuer 
beim Hersteller.  Klar kann der Autoschrauber auch tolle Sachen bauen... 
sogar mit Hauptschulabschluss.

von Michael S. (technicans)


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Zorg schrieb:
> Du nimmst ja nur in Betrieb, was andere entwickelt haben.
Wieso "nur"
> Klar kann der Autoschrauber auch tolle Sachen bauen...
> sogar mit Hauptschulabschluss.
Fragt sich nur in welcher Qualität und wie komplex die Sache ist.
Wenn es keine Absolventen mit mäßigen Noten gäbe, wer sollte dann
die Drecksarbeit machen? Die Oberprimaten jedenfalls nicht, das
ist mal sicher. Nur wie soll man wissen was auf dem Arbeitsmarkt
noch akzeptiert wird und was nicht. Die Drecksbande gibt ja kein
Feedback, aber suchen und suchen und suchen... und wenn sie nicht
gestorben sind sucht deren Brut die den Laden übernommen hat nach
gleichem Schema weiter.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Die Drecksbande gibt ja kein
> Feedback, aber suchen und suchen und suchen...

Nöö. Der Anton sucht doch, garantiert, so wie er sich hier im Forum 
anhört, die arme Sau. Gibt sogar noch ungefragt einen Link zu 
Bewerbungstipps vom Herrn Moll oder Mull (oder Müll?) vom VDI. Aber der 
müßte mal seine Firma nennen. Sonst muß sein Chef weiter jammern.

Ein Vorbesitzer eines meiner früheren Gebrauchtwagen hieß mit Nachnamen 
Müll. Das gibt es wirklich, soll keine Beleidigung sein. ;-)

von Checker (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2406571:
> Grundvoraussetzungen für diese Tätigkeit sind die fachliche und
> menschliche Kompetenz und eine große Fresse.

Große Fresse glaube ich dir sofort.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Anton sucht doch, garantiert,...

Soll das ein Synonym für Arbeitgeber sein?
Der Name fällt in diesem Thread hier nur bei dir einmal.
Ist wohl wieder das Ironie-Flag eingeschaltet?

von Generalunternehmer zuckerfrei (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2405201:
>> Autor: Florian (Gast)
>> Datum: 02.11.2011 22:26
>
>> Frei nach dem Motto: "4 gewinnt".
>
> Ist doch in Ordnung so. Bei uns gab es nichts anderes und sind alle
> Prachtkerle geworden. Besser als hier im Forum die Klappe aufreisen mit
> einem Schnitt von 1,0 aber den Antrag für Hartz-IV abgeben.
>
> Kommt drauf an wie du dich verkaufst und was du draus machst!

jaja du schwätzer, hier die Fresse groß aufreißen aber auf der Baustelle 
den Schwanz einziehen wenns ernst wird. Wissen wir doch noch alle wie du 
dich verpisst hast als es in Nordafrika heiß wurde !

von wodkaginbacardibier (Gast)


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Heiko Müll...:-) :-)
Treffender gehts wohl nich.

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Beitrag #5390303 wurde von einem Moderator gelöscht.
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