Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kondensator bei 12V


von entropie (Gast)


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Hallo Gemeinde,

heute habe ich einen Beitrag aus dem Buch, wenn Maschinenbauingnieure, 
Elektrotechnik betreiben. :D

Das kleine schwarze haarige etwas in dem Bild oben, ist ein abgerauchter 
0,33 µF / 35V Tantal Kondensator.

Nun wollte ich euch einmal fragen, ob es reicht diesen durch einen Elko 
zu eretzen, der bis 63V spannungsfest ist ?

Der Kondensator liegt direkt an 12V und seine Masse ist einerseits mit 
dem Festspannungsregler verbunden, anderseits mit der Masse des MOSFETs. 
Das FET wird durch eine PWM, periodisch geschaltet.

Ich weiß nicht genau warum er nun überhaupt gestorben ist, kann nur 
vermuten, dass er offensichtlich nicht spannungsfest genug war.

Könnte denn ein 0,33 µF Elko / 63V + ein Kühlkörper am 
Festspannungsregler, das Problem lösen ? Oder sollte lieber noch ein 
zusätzlicher 'großer' Elko an die Netzversorgung und die ganze Schaltung 
?

Ich danke euch, für eure Mühen und Hilfe,
Gruß Olli

von ... (Gast)


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Schaltbild?

von Kevin (Gast)


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Stromrichtung beachten.

von entropie (Gast)


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Sorry, hier ist die Schaltung.

Einziger Unterschied, die Restschaltung ist anders:

- der Reset Pin ist standardmäßig mit 10k gegen 5V verbunden und wird 
vom Schalter gegen Masse gezogen

- eine Freilaufdiode parallel zur Motorklemme fehlt übrigens 
tatsächlich, kann das auch eine Ursache für den defekt sein ?

Danke euch,
Gruß Olli

von Tom (Gast)


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Möglicherweise muss der C die Pulsströme der geschalteten Last teilweise 
übernehmen, vielleicht verschlimmert durch ein schlechtes 
Layout/Verdrahtung.

Vielleicht ist es, wie du vermutest, auch Überspannung. Auf 63V zu 
gehen, davon halte ich nichts, denn der Regler hält auch nur 40V aus. 
Wenigstens eine Diode, oder was aufwendigeres um den Motor rum würde die 
Sache sicher verbessern.

von MaWin (Gast)


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Tropfentantals vertragen nicht viel Strom und dürfen daher nur mit einem 
Vorwiderstand an geschalteter Spannung betrieben werden, was ihren 
Einsatz eher witzlos macht.
Nimm einen ordentlichen 330nF Kondensator, Vielschicht-Keramik oder 
LowESR Aluminium-Elko, und er wird überleben, auch wenn die Spannung 
"gerade eben" reicht.
Natürlich halten Tantals mit mehr Spannung bei gleicher Kapazität auch 
mehr Strom aus, aber man würde nicht die Ursache bekämpfen.

von entropie (Gast)


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Ok danke für den Ratschlag. Ja der Kondensator liegt direkt an der 
Masseleitung des FETs; das gefällt mir auch nicht so gut.

Ich würde dem Motor nochmal eine Freilaufdiode spendieren.

Ich habe in der Schaltung, so wie sie von jemand Anderen als mir 
entworfen wurde, auf einem Foto erkennen können, dass ein 
Folienkondensator für den 0,33 Widerstand, direkt an der 
Spannungsversorgung verwendet wurde. Könnte das ebenfalls einen 
Unterschied machen.

Ich danke euch für eure Hilfe !!

von entropie (Gast)


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ok, ich dank dir MaWin :)

von Reinhard Kern (Gast)


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entropie schrieb:
> Nun wollte ich euch einmal fragen, ob es reicht diesen durch einen Elko
> zu eretzen, der bis 63V spannungsfest ist ?

Tantalkondensatoren an einer Versorgungsspannung sind ein Kunstfehler, 
besonders wenn es um langlebige Schaltungen geht. Da gehört eher ein 
normaler Elko hin, auch wenn der auch nicht ewig lebt.

War mir früher auch nicht klar, hat sich aber bestätigt, Tantale an 
+-12V sind bei mir auch überdurchschnittlich häufig ausgefallen. Das 
heisst immer noch deutlich weniger als 1% / Jahr, bei Chinaschrott fällt 
sowas garnicht auf und Handys sollen ja nur 2 Jahre halten.

63V zu verwenden hilft schon, wenn es auch nicht die Ursache beseitigt.

Gruss Reinhard

von Bastler (Gast)


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Dem Motor könnte man mal eine Freilaufdiode spendieren, damit beim 
Abschalten nicht irgendwelcher Dreck durch die ganze Schaltung fließt. 
Vielleicht hat das den Tantal gekillt?

von entropie (Gast)


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Ja mach ich auch. Hatte vorher eine eigene Schaltung konzipiert, die 
hatte aber nicht funktioniert und da war ich so demotiviert, dass ich 
nach einer fertigen Schaltung gesucht hatte. Meine Schaltung hatte ne 
Freilaufdiode und im Nachinein weiß ich auch warum sie nicht ging, ich 
hatte den Basiswiderstand am FET vergessen und das hat den PWM Pin des 
µC vernichtet.

Ich baue jetzt eine IN 4004 an den Motor und habe mir einen 330nF 
Folienkondensator geholt, der als low ESR und impulsfest ausgeschrieben 
ist.

Mal sehn obs klappt, solang nur ein Kondensator durchbrennt habe ich ja 
noch ein paar Versuche. :)

Danke für eure Hilfe !!
Gruß Olli

von entropie (Gast)


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Nochmal zur Info: mit dem neuen Kondi und dem Freilauf klappts. Hab dat 
Dingen 20 Minuten laufen lassen und kein Bauteil erwärmt sich merklich.

Auf dem Bild auch nochmal der physikalische Beweis warum der andere 
Kondi, den ich bestellt habe als "impulsfest" ausgeschrieben war :D

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