Forum: Offtopic Wohnwagen - Eigenbau auf Anhänger


von Johannes K. (anamollo)


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Hallo Leute!

Da mein alter Wohnwagen für den Urlaub leider langsam den Geist aufgibt 
(durchgerostete Achse etc.) bin ich neulich auf die Idee gekommen, mir 
einen eigenen Wohnwagen (oder besser Schlafwagen) zu bauen.

Als Basis und Fahrgestell würde ich einen Anhänger nehmen, den es fast 
in jedem Baumarkt entweder neu oder günstig gebraucht zu kaufen gibt.

So würde ich quasi ein "Häuschen" auf den Anhänger setzen, in dem ich 
dann schlafen könnte. Ich würde also nichts am Anhänger verändern, 
sondern ausschließlich die Ladefläche des Hängers nutzen.

Leider findet man zu dieser Idee kaum Brauchbares im Internet.

Gibt es rechtliche Aspekte, dies nicht tun zu dürfen und im 
Straßenverkehr zu manövrieren?

Schließlich wäre dieses Häuschen ja nichts anderes als eine Fracht, die 
ich mit dem Anhänger transportiere.


Wie seht ihr das?


Vielen Dank und Gruß

von Purzel H. (hacky)


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Wie sieht der Tüv das ?

von Icke ®. (49636b65)


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Sowas ähnliches gab es in der DDR unter dem Namen "Camptourist 
Klappfix":

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/anhaenger-ifa-camptourist-klappfix-camping-urlaub-ddr/36815648

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Sobald dein Aufbau fest mit dem Anhänger verbunden ist braucht er Tüv.

Wenn er eine feste Gasanlage hat braucht die auf jedenfall eine 
regelmässige Prüfbescheinigung.

von Johannes K. (anamollo)


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Nein, keine Gasanlage.

Einfach nur ein Holzkasten mit Innenausbau zum Schlafen.


Ab wann ist etwas fest verbunden? Wenn es mit Spanngurten oder mit 
Schnappverschlüssen verbunden ist?
Bei einer Verschraubung verstehe ich es noch. :-)

von Michael S. (technicans)


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Johannes Knöller schrieb:
> Ab wann ist etwas fest verbunden? Wenn es mit Spanngurten oder mit
> Schnappverschlüssen verbunden ist?

Darauf wird es nicht ankommen, sondern auf die Größe und vor allem
auf das zulässige Gesamtgewicht, was ja in den Papieren steht.
Ich hab selbst einen kleinen Anhänger und an dem hab ich so viel
schon dran rum geschraubt das der mit dem Original fast nichts
mehr gemein hat. Nachgemessen oder gewogen wurde es beim TÜV
aber noch nie. Nur als die Bodenplatte mal durch gegammelt war,
haben die gemeckert. Also neue Platte rein, glücklicher
Plaketten-Inhaber.
Ich würde mal annehmen, das du dein Vorhaben ohne weiteres umsetzen
kannst wenn die Nutzung und das Gesamtgewicht des Anhänger sich nicht 
grundsätzlich ändert bzw. die zulässigen Grenzen sprengt und da
sollte eine Kiste drauf kein Problem sein.

von Thilo M. (Gast)


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Du solltest nur darauf achten, dass die stabilität (Fahrtwindlast, 
Erschütterungen) gewährleistet ist. Sonst könnte der TÜV bei der 
Vollabnahme (Du musst auch den Aufbau in den Brief eintragen lassen) 
eine Höchstgeschwindigkeit (60km/h oder so) festlegen.

von Icke ®. (49636b65)


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Johannes Knöller schrieb:

> Ab wann ist etwas fest verbunden? Wenn es mit Spanngurten oder mit
> Schnappverschlüssen verbunden ist?
> Bei einer Verschraubung verstehe ich es noch. :-)

Kommt wahrscheinlich drauf an, wie es vom TÜV bzw. den Kontrollbeamten 
ausgelegt wird. Als fest verbunden würde ich es bezeichnen, wenn es 
nicht mit wenigen Handgriffen lösbar ist.
Man könnte zum Beispiel an Hänger und Aufbau Ösen anbringen und mittels 
Spannschlössern verbinden. Das hält einerseits sicher und ist 
andererseits ruckzuck trennbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spannschloss

von Johannes K. (anamollo)


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> Darauf wird es nicht ankommen, sondern auf die Größe und vor allem
> auf das zulässige Gesamtgewicht, was ja in den Papieren steht.

Nun wenn man betrachtet, dass bereits die kleinen Anhänger ein zul. 
Gesamtgewicht von 750 kg haben, ist das schon beachtlich.
Es wäre eine Pressspankonstruktion, ich denke, dass ich so schnell nicht 
auf das Gewicht kommen würde, da ich nur ein Bettgestell in dem 
"Häuschen" einbauen würde. Ich schätze das Gewicht des Häuschens mal auf 
100 kg.
Den Boden könnte man auch weglassen, da der vom Anhänger auch genügen 
würde.

Aus meiner Sicht wäre dieser jederzeit abnehmbare "Aufbau" eine ganz 
normale Fracht, die Frage mit dem Fahrtwind und dem "Kippverhalten" 
sollte ohnehin auch bei Anhängern und deren Ladung berücksichtigt 
werden.

von Michael K. (charles_b)


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Johannes Knöller schrieb:
>> Darauf wird es nicht ankommen, sondern auf die Größe und vor allem
>> auf das zulässige Gesamtgewicht, was ja in den Papieren steht.
>
> Nun wenn man betrachtet, dass bereits die kleinen Anhänger ein zul.
> Gesamtgewicht von 750 kg haben, ist das schon beachtlich.
> Es wäre eine Pressspankonstruktion, ich denke, dass ich so schnell nicht
> auf das Gewicht kommen würde, da ich nur ein Bettgestell in dem
> "Häuschen" einbauen würde. Ich schätze das Gewicht des Häuschens mal auf
> 100 kg.
> Den Boden könnte man auch weglassen, da der vom Anhänger auch genügen
> würde.
>
> Aus meiner Sicht wäre dieser jederzeit abnehmbare "Aufbau" eine ganz
> normale Fracht, die Frage mit dem Fahrtwind und dem "Kippverhalten"
> sollte ohnehin auch bei Anhängern und deren Ladung berücksichtigt
> werden.

Du kannst auch einen Anhänger mit Plane nehmen und transportierst dann 
eben eine Matraze damit...

Aber: Wenn du das Teil nur zum Schlafen brauchst, langt vielleicht auch 
ein langer Kombi. Fahren mit Anhänger ist wohl ziemlich ätzend.

von Michael S. (technicans)


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wer weiß was der TO damit beabsichtigt. Ich hab mal einen kennen gelernt
der einen Wohnwagen verkaufen wollte der an einem Fischteich zum pennen
stand. Sehr gemütlich war das Ding aber nicht mehr, weil der entkernt
war und der Typ auf einer Matratze auf dem Boden geschlafen hatte.

von Johannes K. (anamollo)


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Es geht einfach darum, sich preisgünstig eine Schlafmöglichkeit für 
Festivals oder andere Anlässe zu schaffen, die etwas mehr Luxus als ein 
Zelt bietet (regengeschützt, wärmer, bequemer,...).

Außerdem ist es was Individuelles und hat nicht jeder :-P

Ich werde mir mal Gedanken machen und ggf. eine Skizze anfertigen.

von Robert L. (lrlr)


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>Ich schätze das Gewicht des Häuschens mal auf
> 100 kg.


1qm holz-platte hat aber gleich mal 10kg
das muss dann noch verstärkt werden
das wird also eher nix mit 100kg

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes Knöller schrieb:

> Es geht einfach darum, sich preisgünstig eine Schlafmöglichkeit für
> Festivals oder andere Anlässe zu schaffen, die etwas mehr Luxus als ein
> Zelt bietet (regengeschützt, wärmer, bequemer,...).

Such dir nen alten VW-Bus mit Hochdach. Da kann man auch bequem drin 
stehen. Unternehmen wie die Post musterten die früher mal in großen 
Versteigerungsaktionen aus, man bekam die in durchaus gutem Zustand 
schon für unter 2000DM.

Du darfst nur nicht mit Promille und steckendem Zündschlüssel am Lenkrad 
sitzen. Ein früherer Bekannter, der nach einer Party nicht fuhr, aber 
auf der vorderen Sitzbank schlief, verlor so mal den Lappen.

von Michael S. (technicans)


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Johannes Knöller schrieb:
> Es geht einfach darum, sich preisgünstig eine Schlafmöglichkeit für
> Festivals oder andere Anlässe zu schaffen, die etwas mehr Luxus als ein
> Zelt bietet (regengeschützt, wärmer, bequemer,...).
>
> Außerdem ist es was Individuelles und hat nicht jeder :-P
>
> Ich werde mir mal Gedanken machen und ggf. eine Skizze anfertigen.

Wenn das man den Aufwand rechtfertigt?
Was würdest du denn für so nen Trailer ausgeben wollen?

von Jürgen W. (lovos)


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Es gibt auch Zelte fürs Autodach.

http://www.cm-dachzelte.de/

Alternativ könnte man auch große Ski-Dach-Boxen oder gleich Särge 
verwenden.

von Daniel F. (df311)


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wie wärs mit einem gebrauchten leichenwagen?
der wäre lang genug damit man ihn bequem mit einer matratze ausstatten 
kann. zusätzlich hat man noch den vorteil, dass man weitaus seltener von 
der polizei aufgehalten wird. und falls doch ist es ja ein normales auto 
mit einer matratze hinten drin...

von Michael K. (charles_b)


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Daniel F. schrieb:
> wie wärs mit einem gebrauchten leichenwagen?


...und cool wärs auch!

Harold (& Maude) läßt grüßen!

von Jürgen W. (lovos)


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Ein Freund von mir war Lok-Elektroniker bei der Bahn.
Wenn er auswärts war, hat er in Zügen übernachtet, weil er einen 
Schlüssel hatte, mit denen er die aufmachen konnte.
Keine schlechte Idee ...

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Alternativ könnte man auch große Ski-Dach-Boxen oder gleich Särge
> verwenden.

Ich erinnere mich noch an die Niederländer, die 1970 mit dem kleinen 
niederländischen Volkswagen DAF (Trabbi-Größe) und kleinem Anhänger in 
die Eifel kamen. Die Eifel ist ja für die etwas Naherholungsgebiet. 
Berge, schöne Natur, Bäume, Wald, festen Boden unter den Füßen, mal 
keine flache Sumpfwasserlandschaft, kaum 200-300km weit. In den 
Schwarzwald oder Süddeutschland, was 3 oder 4 mal so weit entfernt ist, 
wollten die gar nicht. Warum auch? Aus dem kleinen flachen 
Einachs-Anhänger zauberten sie das Zelt auf, der Anhänger war speziell 
für diesen Zweck. Der war in das Zelt integriert, hatte vielleicht noch 
andere Utensilien mit drin, wie ausklappbare Kochgelegenheit. In 
Deutschland von deutschen Herstellern sah ich sowas nie. Aber als Kind 
habe ich schon technikinteressiert gestaunt, was die haben.

Die Niederländer sind ja auch für gute Technik bekannt. Schon nur beim 
Namen Philips bei Elektronik und Halbleitern sollte es ein wenig 
klingeln. Und bessere Tomaten als von dort gibt es auf der Welt auch 
nicht. Obwohl es vor Jahrzehnten mal umgekehrt war. Außer noch vom 
natürlichen Bauern in Italien. Aber da kommt man nicht hin. Und der 
liefert nicht hierher. Die haben Ahnung. Die schlecht schmeckenden 
Wasserbomben sind von anderswo importiert, vielleicht aus Nordafrika 
oder Spanien oder Israel.

von Jürgen W. (lovos)


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>Du darfst nur nicht mit Promille und steckendem Zündschlüssel am Lenkrad
>sitzen. Ein früherer Bekannter, der nach einer Party nicht fuhr, aber
>auf der vorderen Sitzbank schlief, verlor so mal den Lappen.

Interessant. Ein Bekannter kam betrunken aus dem "Restaurant" und stieg 
in seinen Wagen. Er setzte sich nur und ass den Döner, als er das 
Polizei-Auto sah. Er ass weiter, machte Musik an. Die Beamten wurden 
unruhig, stiegen aus und kamen auf ihn zu. Er sagte, dass er nur in Ruhe 
seinen Dönen essen will. Er wohnt in der Nähe und dorthin geht er 
natürlich zu Fuß.
Sie haben ihn trotzdem den Schlüssel abgenommen, den er am nächsten Tag 
holen durfte. Aber sonst hatte das keine Konsequenzen. Sie konnten ihm 
keine Fahr-Absicht unterstellen.
Ob er den Schlüssel ins Schloss steckte weiß ich nicht, aber ich nehm es 
an, da sonst das Radio nicht geht.

von Hannes L. (hannes)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In
> Deutschland von deutschen Herstellern sah ich sowas nie.

Dann hast Du was verpasst: http://de.wikipedia.org/wiki/Klappfix

Tomaten?? - Geniale Erfindung...

...

von Michael S. (technicans)


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Jürgen G. schrieb:
> Keine schlechte Idee ...

Sofern er nicht unerwartet in einer anderen Stadt aufwacht?

von Michael K. (charles_b)


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Michael S. schrieb:
> Jürgen G. schrieb:
>> Keine schlechte Idee ...
>
> Sofern er nicht unerwartet in einer anderen Stadt aufwacht?

...fällt mir der ein:

"Also, ich fahre im Urlaub immer mit dem Zug nach Frankfurt!"

"Frankfurt Main oder Frankfurt Oder?"

"Keine Ahnung - ich werd immer am Bahnsteig abgeholt."

von Michael S. (technicans)


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Michael K-punkt schrieb:
> "Frankfurt Main oder Frankfurt Oder?"

Vereinfacht:

Frankfurt Oder Main

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