Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rasenkanten erkennung


von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

Hallo

Für meine Abschluss Arbeit entwerfe ich einen Rasenmähroboter. Der 
Roboter soll selbstandig die gemähte Fläche erkennen. D.h der Roboter 
fährt mit ca 1/4 seiner Arbeitsfläche im bereits gemähten Grass. Mit den 
Restlichen 3/4 mäht er. Dafür brauche ich Sensoren die erkennen wo die 
genaue Schnittkante ist.
Ich dachte daran die Front mit 8 Sensoren auszustatten um so in 8 
Schritten die Schnittkante erfassen zu können.

Dachte zuerst an Linien Sensoren wie den CNY70. Der scheint aber nicht 
geeignet zu sein da er nur auf wenige mm misst.  Das ganze sollte 
erschwinglich sein.

Vieleicht hat einer eine Idee welchen Sensor ich da verwende könnte.

von DerAlbi (Gast)


Lesenswert?

Sry für eine wenig wissenschaftliche Lösung, aber:

Nimm extrem leichtgänige Taster mit vergrößerter Druckfläche.  Wird Gras 
dagegen stroßen wird der taster statisitisch gesehen öfter gedrückt 
sein, als die Taster die über gemähten Gras "schweben".

MFG

von Andreas K. (derandi)


Lesenswert?

Ein paar Gabel-Lichtschranken in Schnitthöhe positionieren?
Geschnittenes Gras reicht nicht bis hoch, ungeschnittenes streift 
regelmäßig bei drüberfahren durch den Spalt.

von Knut (Gast)


Lesenswert?

Wenn du das Gras als Leiter benutzt, könntest du bei 1/4 einen 
Kontaktpunkt setzen. wenn hier dann eine leitende Verbindung zur Erde 
entsteht weißt du, dass du an der Schnittkante angekommen bist! Muss man 
mal testen.

Knut

von Knut (Gast)


Lesenswert?

Dieser Kontaktpunkt kann ja eine Schraube sein, so bist du noch in der 
Höhe der Schnittkante einstellbar.


Knut

von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

das mit dem Kontakt dürfte nur schwierig werden bei trockenem Gras

von Ulli B. (ulli-b)


Lesenswert?

Christoph B. schrieb:
> Vieleicht hat einer eine Idee welchen Sensor ich da verwende könnte.

Hast Du Dir schon einmal überlegt, weshalb (meines Wissens) alle auf dem 
Markt erhältlichen Rasenmähroboter nur chaotisch in der Gegend herum 
fahren?
Eben deshalb, weil es sehr schwer ist, die Grenze zwischen gemähtem und 
nicht gemähtem Gras zu erkennen.

Zum Problem:
Ich würde es optisch versuchen.
Mechanisch sehe ich als hoffnungslos an, da dies nicht robust genug sein 
kann/wird.
Optisch eben so, dass zwischen einem Sender und Empfänger das Abschatten 
gemessen wird. Je mehr Schatten, desto mehr Gras.
Eine clevere Software muss dann (nur) noch die richtigen Schlüsse 
ziehen.
Ein Problem dabei könnte die Verschmutzung der Sender/Empfänger sein 
(eher kleines Problem).

Und nun noch ein Tip:
Fang mal damit an, dass der Roboter die Grenzen der zu mähenden Wiese 
erkennt und einhält. Hast Du da schon eine Idee?
Dann noch, dass er auch an dieser Grenze entlang mäht und nicht nur 
umdreht, wenn er die Grenze erkennt.
Wenn der Mäher das mal kann, dann erscheint Dir die 
Mäh-Grenzen-Erkennung wie ein Kinderspiel.

MfG
Ulli B

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Eine "gemahte Wiesn" ist halt auch schwer zu erkennen!

Tipp: Gras ist grün, vielleicht könnte da ein Farbfilter helfen, wo nur 
gemäht wird wenn "grün" reflektiert wird?

Im übrigen gibt es Traktoren, die eine Sensoreinheit vor sich herfahren 
und aus den rein optischen Daten dann ausrechnen, wie viel Dünger hinten 
aus dem Trichter verwendet werden muss. Aber das sind Ergebnisse 
langjähriger FuE-Kooperationen.

Alternativen hängen natürlich auch davon ab, wie die Gegend neben dem 
Gras aussieht: grüner Teppichboden wäre ungünstig für ne optische 
Methode.

von Max (Gast)


Lesenswert?

Ultraschall-sensoren quer zum boden und halt nach dem (vermutlich 
diffusen) Echo von der graskante mit entspr. filtern gesucht?

von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

danke für die Anregungen.
Das mit der Gabel-Lichtschranke klingt mal nicht so schlecht.

von Mech-Ing (Gast)


Lesenswert?

Mal ein anderer Ansatz.

Du könntest das Drehmoment des Schneidenmotors messen (aus dem Strom 
z.B.) und so erkennen wo er Gras schneidet und wo nicht, das wäre zwar 
keine diekte messung, so dass du an der Kante entlangfährst. Aber wenn 
er über die Kantefährt und das Drehmoment absackt, könntest du das 
mappen und mitgeloggtem bisherigen Mähweg und diesen Kantenpunkten die 
Kante Softwaretechnsich approximieren. Dazu muss dein Roboter halt 
wissen wo er war und wo er ist.

Ich würde das aber eher wie bei diesen Staubsauger-Robotern über einen 
chaotischen Weg und damit statistischer Ausfüllung der Strecke machen.

von David .. (volatile)


Lesenswert?

Hm. Mit einer entsprechend genauen Navigation ist die Kante egal, man 
faehrt quasi nach Karte, errechnet anhand der Schnittbreite die naechste 
Fahrspur?

von tom (Gast)


Lesenswert?

Wie hoch darf denn der Unterschied zwischen "bereits gemäht" und 
nicht-gemähtem Gras sein? Die am Mark erhältlichen Mähroboter mähen 
ständig, damit das Schnittgut nicht zuviel wird und verrotten kann. Der 
Unterschied im Graswuchs nach ein paar h Wuchszeit ist dann 
wahrscheinlich nicht so hoch.

von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

bei mir wird nur bei Bedarf gemäht. Daher ist der Unterschied schon groß 
genug. Ich will den Rasenmäher nicht die ganze Zeit laufen lassen. Der 
soll mich nur beim mähen von großen Flächen unterstützen.

von Rasi (Gast)


Lesenswert?

Wer schon mal Rasen gemäht hat, weiß, daß alles optische flach fällt.

Im Boden wird am Rand des Rasens umlaufend ein Draht verbuddelt, der ein 
elektrisches Signal trägt. Der Rasenmäher fährt dann solange herum, bis 
er dieses Signal detektiert. Dann sößt er zurück und fährt in eine 
andere Richtung.

von raute (Gast)


Lesenswert?

Ulli B. schrieb:
> Christoph B. schrieb:
>> Vieleicht hat einer eine Idee welchen Sensor ich da verwende könnte.
>
> Hast Du Dir schon einmal überlegt, weshalb (meines Wissens) alle auf dem
> Markt erhältlichen Rasenmähroboter nur chaotisch in der Gegend herum
> fahren?
Imho fahren die nach einem Algorithmus, der sie möglichst gleichmäßig 
alles erwischen lässt, die merken sich nicht, wo sie sind und wo sie 
noch hinmüssen. Sowas soll der OP ja wohl entwickeln.
Bei den ct-Videos unten gab es imho einen der relativ logisch fuhr, 
einmal an den Kanten lang und dann Zick-Zack innerhalb der abgefahrenen 
Kanten.

> Eben deshalb, weil es sehr schwer ist, die Grenze zwischen gemähtem und
> nicht gemähtem Gras zu erkennen.
Schaut auch mal die Videos von der ct an, und Laminat ist relativ simpel 
gegenüber Rasen.
http://www.youtube.com/watch?v=Izv5pLEnxZU
Es gibt noch mehr Videos, in einem wird das obere Viereck gar nicht 
erwischt, in diesem hier, erkennt einer die 'simulierte' Stufe nicht und 
fährt von der Testplattform runter.

Michael K-punkt schrieb:
> Im übrigen gibt es Traktoren, die eine Sensoreinheit vor sich herfahren
> und aus den rein optischen Daten dann ausrechnen, wie viel Dünger hinten
> aus dem Trichter verwendet werden muss. Aber das sind Ergebnisse
> langjähriger FuE-Kooperationen.
Auch interessant, ich kenne sowas nur GPS-gesteuert. Geht dann halt noch 
der bereits bekannten Bodenbeschaffenheit (schwerer Boden usw.).

von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

GPS ist zu ungenau. Auserdem müssen wir deinen Atmega(8bit) verwenden.

von iaoffline (Gast)


Lesenswert?

Christoph B. schrieb:
> Vieleicht hat einer eine Idee welchen Sensor ich da verwende könnte.


Da hast du dir aber was vorgenommen. Eher für ne bewerbung als Professur 
geeignet.

Ideen kosten nix, hier eine von mir. Geschnittenes Gras unterscheidet 
sich von ungeschnittenem dadurch das es sich nach überfahren nicht 
wieder aufrichtet bzw. sich bei Bewegung passiv verhält. Es könnte als 
möglich sein entweder den Unterschied vor und nach überfahren, 
wegschieben, plattdrücken etc. zu messen oder den Prozess des aufrichten 
selbst.

Viel Spaß noch

von Ulli B. (ulli-b)


Lesenswert?

Rasi schrieb:
> Im Boden wird am Rand des Rasens umlaufend ein Draht verbuddelt, der ein
> elektrisches Signal trägt. Der Rasenmäher fährt dann solange herum, bis
> er dieses Signal detektiert. Dann sößt er zurück und fährt in eine
> andere Richtung.

Frage nicht verstanden !
Es geht nicht darum, die Grenze des zu mähenden Feldes zu erkennen.
Das ist vergleichsweise einfach, aber für den Anfang immernoch aufwendig 
genug.


raute schrieb:
>> Hast Du Dir schon einmal überlegt, weshalb (meines Wissens) alle auf dem
>> Markt erhältlichen Rasenmähroboter nur chaotisch in der Gegend herum
>> fahren?
> Imho fahren die nach einem Algorithmus, der sie möglichst gleichmäßig
> alles erwischen lässt, die merken sich nicht, wo sie sind und wo sie
> noch hinmüssen. Sowas soll der OP ja wohl entwickeln.

Das sind nur mehr oder weniger schlaue Algorithmen. Eher weniger.
Auf einer Wiese wird so ein Mährroboter nie genau geradeaus fahren, 
geschweige denn genau berechnete Kuven.
Schon deshalb wird auch ein noch so schlauer Algorithmus noch eine gute 
Portion Zufall mit abbekommen.

Im Endeffekt "hofft" man, dass der Mäher schon überall vorbei kommen 
wird.

MfG
Ulli-B

von Rasi (Gast)


Lesenswert?

>Frage nicht verstanden !

Doch, eigentlich schon. Das mit dem selbständig Erkennen der gemähten 
Fläche ist aber Blödzinn. Erstens, weil das praktisch kaum geht, wie 
jeder weiß, der schon einmal einen Rasen gemäht hat und weil zweitens 
durch eine Fehleinschätzung dabei der Rasenmäher das Terrain verlassen 
und gefährlich werden kann.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

raute schrieb:

> Michael K-punkt schrieb:
>> Im übrigen gibt es Traktoren, die eine Sensoreinheit vor sich herfahren
>> und aus den rein optischen Daten dann ausrechnen, wie viel Dünger hinten
>> aus dem Trichter verwendet werden muss. Aber das sind Ergebnisse
>> langjähriger FuE-Kooperationen.
> Auch interessant, ich kenne sowas nur GPS-gesteuert. Geht dann halt noch
> der bereits bekannten Bodenbeschaffenheit (schwerer Boden usw.).

Ich meine, die messen wie "grün" die Pflanzen sind und werten das dann 
düngermäßig aus. Da der Traktor ja langsam über das Feld fährt hat man 
recht lang Zeit für ne Online-Analyse.


Zum Rasenmäher: Wie wäre es mit einer iGarden-app? Das iPhone wird auf 
den Mäher gestellt und berichtet über die Bilderkennung ob es schon zu 
weit gegangen ist.

von Stefan W. (wswbln)


Lesenswert?

...andere Idee: Hast Du die Möglichkeit an einem erhöhten Punkt eine 
Kamera zu installieren, die die gesamte Fläche überblickt? Dann könnte 
man sozusagen die Fläche (deren Grenzen evtl. interaktiv eingegeben 
werden) mit einem Flood-Algorithmus mit dem ferngesteuerten "Cursor" 
(=Mäher) ausfüllen (=mähen) lassen.

Hätte zusätzlich den Vorteil, dass man die "Intelligenz" 
(=Rechenleistung?) nach stationär verlagern kann.

von Bernd K. (bmk)


Lesenswert?

Ich werf mal das 'Schaufelrad-Prinzip' in den Raum, also ein Gebilde,
das früher die Mississipi-Dampfer als Vortrieb genutzt haben.
Für die Rasenabtastung entsprechend zierlich und leichtgängig.

Ca. 1cm über gemähtem Terrain => dreht sich nicht.
Ungemähtes Terrain => dreht sich durch die Grashalme

Wenn man mehrere Segmente vorsieht, kann man auch die Kante erkennen.
Evtl. an einem langen federnden Ausleger befestigt, der nachgeben
kann, wenn Kollision stattfindet. Oder unter einem Schutzgehäuse.

von Christoph H. (christoph_b)


Lesenswert?

habe mir nun mal folgende "Lichtschranke" bestellt. (TCZT8020)
Mal schauen ob ich damit was anfangen kann.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Alle 50cm RFID-Chips in die Erde drücken ...

Ansonsten gefällt mir die 'Mississippi'-Lösung


Gruß

Jobst

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Christoph B. schrieb:
> GPS ist zu ungenau.

Wieso eigentlich? Wenn man DGPS lokal macht, also einen zweiten 
Empfänger einfach in der Nähe fest installiert. Sollte doch dann gehen?? 
Der Vorteil ist einfach, das die Module spottbillig wurden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.