Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Topologie für 12kW "Boost" Converter gesucht


von PBastler (Gast)


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Hallo Leute,

ich bin auf der Suche nach einer passenden Topologie für einen 12 kW 
DC/DC Boost Konverter.
Eine galvanische Trennung ist nicht nötig.
Eingangsbereich 60 - 100 Vdc
Ausgangsspannung ca. 200V
Die Regelung muss auch nicht sonderlich dynamisch sein.
Das Design sollte robust sein bei Lastabwurf und Überstrom.
MOSFET oder IGBT ist beides OK, solange die Schaltfrequenz nicht im 
hörbaren Bereich liegt.
Einigermaßen erschwingliche Bauteile.

Ich habe mal ein Simulationstool angeschmissen, komme aber auf recht 
unhandliche Werte hinsichtlich Ripplestrom, Spannungsfestigkeit der 
Transistoren sowie Verluste der magnetischen Komponenten.
(Hatte mal klassischen Boost (auch interleaved) sowie Brückenwandler 
angesehen.)

Zu welchem Aufbau würdet ihr mir bei einer derartigen Leistungsklasse 
raten?

(Tips zur Gefahr durch Strom sind nicht nötig, bin vom Fach)

Dank und Gruß
PBastler

von Max (Gast)


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http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

hier sind die topologien gut erklärt.

von PBastler (Gast)


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Hallo Max,

danke, die Seite kenne ich.

Mich interessiert die Rückmeldung der alten Hasen hier im Forum. 
Insbesondere die Probleme der parasitären Effekte (dafür ist die 
Auslegung bei Schmidt Walter zu grob) wie Reverse Recovery, 
Schaltverluste, reale Bauteile etc.

von Analog (Gast)


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Da deine Leistung noch relativ Gering ist kannst du das noch gut mit 
Merphasigem Aufwärtswandler machen(3-4 Phasen).

IGBTs bringens in dem Spannungs/Leistungs bereich nicht, passende 
Mosfets sind kostengünstig erhältlich. dI/dt usw. würd ich einigermassen 
normal halten, dann genügen dir auch Mosfets unter 500V ohne TVS. Als 
gleichrichter würd ich SiC Dioden nehmen. (Oder wenn etwas komplizierter 
sein darf nen Synchronrichter)

von Martin (Gast)


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Hallo PBastler!

Uni- oder Bidirektional? Irgendwelche Sonderanforderungen?
Ansonsten würde ich auch einen "interleaved Boost-Converter" nutzen.

Gruß Martin

von Fralla (Gast)


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Würde das mit einem, wenn die eff Anforderungen nicht zu hoch sind, hart 
geschalteten Boost-Converter realisieren. Allerdings in 4-Phasiger 
ausführung.
Aber eindeutig Mosfets nehmen, keiensfalls IGBts, Leistung nicht allzu 
hoch. Außer bis 250V gibts noch realtiv niederohmig Mosfets (20m).
Bei einfacher synchroner Ausführung (ohne Zusatzbeschaltungen) wäre ich 
vorsichtig, denn die 250V Fets zeigen in der Regel schon ein recovery 
Verhalten welches auf die Verluste des Lowside-Fets geht. (Soll nicht 
heißen, das es unmöglich ist).

Ob SiC Diode oder nicht muss man abwiegen. Sind erstens deutlich teurer 
und haben eine höhere Flußspannung, wenn sehr heiß sind schnell 2V bei 
einer 600V SiC. Vl kommt man mit einer 300V ultrafast Si-Diode mit etwas 
weniger Flußspannung auch aus.

Die schwierigkeit wird mit Sicherheit das Layout werden, weniger die 
Bauteilauswahl. Denn es werden auch bei 4-Phasiger Ausfürung wohl so 60A 
hart geschaltet, da bleiben an jedem nH paar V stehen. RMS Belastung der 
Ausgangskondensatoren auch beachten. Eingang wird weniger kritisch.

MFG Fralla

von Analog (Gast)


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Fralla schrieb:
> Aber eindeutig Mosfets nehmen, keiensfalls IGBts, Leistung nicht allzu
> hoch. Außer bis 250V gibts noch realtiv niederohmig Mosfets (20m).

http://www.ebay.com/itm/Power-MOSFET-FCP20N60-600V-20A-0-15-fast-rise-fall-x4-/170639669249?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item27baeab801

600V 20A 15mOhm 2.22USD <--- Auch bei 600V ist 20mOhm kein problem nicht 
nur bei 250V. Manchmal frag ich mich wirklich wies die Hersteller 
schaffen 600V IGBT an den Mann zu bringen. (PS: diese MOSFET sperren 
vermutlich auch wesentlich mehr als 600V (nach db 650 und in praxis 
vermutlich auch mal 700), also nicht so viel heikler als IGBT).
Bis 800V sind Mosfets den IGBTs klar überlegen, bis 900V fraglich ab 
900V bevorzugt IGBT. Diese Schwelle steigt jedoch immer weiter an.

250V Mosfet sind nicht genug für deine Anwenung!!!
Ich würd 500V nehmen dann is noch was Luft drin. Gibts mit noch 
kleinerem rdson

von Analog (Gast)


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Fralla schrieb:
> Allerdings in 4-Phasiger
> ausführung.

oder auch 3 Phasig :)

4kW sind nun wirklich kein Problem :P

von Volker K. (powerfreak)


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Hallo Analog,
Deine Träume muß ich leider platzen lassen, denn da steht
"Power MOSFET FCP20N60 600V 20A 0.15Ω"     also 150mOhm.
Sorry

von Fralla (Gast)


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FET mit 20m und 600V sind selten und teuer (ST). Da ist ein 250V Optimos 
deutlich billiger und parallelschalten ist kein Problem. Weniger mOhm 
und 600V gibts in GaN und SiC Technik, allerdings nicht auf dem Freien 
Markt.

>Manchmal frag ich mich wirklich wies die Hersteller schaffen 600V IGBT an >den 
Mann zu bringen.
Wenn die Leistung "etwas" mehr wird, PFCs, Inverter im zwei bis 
dreistelligen kW Bereich macht ein 600V IGBT durchaus Sinn. Vorallem in 
Multileveltopologien.


MFG Fralla

von Analog (Gast)


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Volker K. schrieb:
> Hallo Analog,
> Deine Träume muß ich leider platzen lassen, denn da steht
> "Power MOSFET FCP20N60 600V 20A 0.15Ω"     also 150mOhm.
> Sorry

oh ja hast natürlich recht. hab ich was falsch im kopf gehabt sorry.

Fralla schrieb:
> Wenn die Leistung "etwas" mehr wird, PFCs, Inverter im zwei bis
> dreistelligen kW Bereich macht ein 600V IGBT durchaus Sinn. Vorallem in
> Multileveltopologien.

Also 1MW wären bei 400V ca 2500A. Wenn man nicht mehr als 1V 
Spannungsabfall möchte wären das gerade mal 420Fets. also ca. 1kUSD. 
klar IGBT ist dann halt n bisschen billiger und weniger aufwändig; 3V 
Spannungsabfall ist aber meines erachtens bei ca. 400V Systemspannung 
inakzeptabel. (natürlich kommts etwas auf die Anwendung an).

Es giebt aber auch niederleistungs IGBT für 600V, welche verkauft 
werden....

von Mark (Gast)


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Analog schrieb:
>Auch bei 600V ist 20mOhm kein problem nicht nur bei 250V.

Du scheinst ja ganz aktuell drauf zu sein... Wenn es kein Problem ist 
20m/600V dann müssten es ja mehrere Hersteller anbieten (zu 
realistischen Preisen, also keine Prototypen).
Also worauf stütz sich deine "Erfahrung", bzw die Aussage das es kein 
Problem ist? Wohl nicht an einer Ebay Inserat eines 150m Fets...

von Analog (Gast)


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Mark schrieb:
> Du scheinst ja ganz aktuell drauf zu sein... Wenn es kein Problem ist
> 20m/600V dann müssten es ja mehrere Hersteller anbieten (zu
> realistischen Preisen, also keine Prototypen).
> Also worauf stütz sich deine "Erfahrung", bzw die Aussage das es kein
> Problem ist? Wohl nicht an einer Ebay Inserat eines 150m Fets...

wie schon gesagt hab 20m mit 200m verwechselt

von PBastler (Gast)


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Schon mal vielen Dank für die ganzen Hinweise.

Ich denke mehrphasig ist der Weg, IGBTs machen bei den niedrigen 
Eingangsspannungen sicher keinen Sinn.

Bauchschmerzen habe ich mit der Parallelschaltung von den MOSFETs.
Das wird sicher parasitäre Einflüsse haben.
Was meint ihr dazu??

von Jodler (Gast)


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Auf ein neues - ich finde diesen immer noch gut, auch wenn er hier nicht 
viel Beachtung findet:
http://stevehv.4hv.org/12kwPFC.htm

von Fralla (Gast)


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>Bauchschmerzen habe ich mit der Parallelschaltung von den MOSFETs.

Sind berechtigt, aber nur Teilseise. Für den Kanal und schwingungen auf 
DS ist kein Problem. Was keinesfalls Erlauf ist, ist das harte 
parallelschalten des Gates. Das kann weit im MHz Bereich zu schwingen 
beginnen, was wie linaerbetrieb wirkt und den Mosfet thermisch killen 
(besonders bei 600V Fets). Abhilfe schon zum einen jedem Fet seinen 
eigenen Gatewiderstand zu spendieren und eventuell ein Bead.
Gibts dennoch Problem (was ich aber nur bei mehreren 600V Fets parallel 
und weit mehr Leistung hatte) hilft auch jedem Fet, oder zumindest 
paarweise, seinen eigenen Treiber zu spendieren. Allerdings nicht im 
gleichen Gehäuse den anderen Kanal. Aufgrund des Multiphasendesigns bist 
du da ja flexibel.
Im Grunde kann, ich zumidnest, behaupten, dass das parallelschalten von 
niedervoltfets weniger Probleme macht. (hab schon über 10 x IPB025N10N3 
(100V/2m5) hart parallel). Mehr als 2 maximal 3 parallel (wenn 3-Phasig) 
wirst du kaum brauchen. (Es kann natürlich sein, dass hochohmigere 
deutlichst günstiger sind, und es billiger ist mehrer parallel zu 
schalten wenn es der Platz erlaubt.) Auch den Tradeoff zwischen Rds,on, 
Anzahl und Schaltverlusten (lin zu f) gilt es zu finden.


MFG Fralla

von PBastler (Gast)


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Jodler schrieb:
> Auf ein neues - ich finde diesen immer noch gut, auch wenn er hier nicht
> viel Beachtung findet:
> http://stevehv.4hv.org/12kwPFC.htm

Hi Jodler,
das Design hatte ich bereits gefunden.
Problem mit IGBTs ist halt, dass die Verluste bei niedrigen 
Eingangsspannungen zu groß sind und dass man mit der Schaltfrequenz auf 
um die 20kHz begrenzt ist. Dadurch werden auch die magnatischen Bauteile 
groß, der Stromripple entsprechend hoch und damit die Belastung der 
Kondensatoren auch groß (noch mehr parallel schalten).

@Fralla
Die 250V Optimos hatte ich bereits mit simuliert, aber ich habe Sorgen 
bzgl. der Verfügbarkeit. Wo kann man die kaufen und geliefert bekommen?
DigiKey sah da recht mau aus.

von Fralla (Gast)


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>Die 250V Optimos hatte ich bereits mit simuliert, aber ich habe Sorgen
>bzgl. der Verfügbarkeit. Wo kann man die kaufen und geliefert bekommen?

Ist das ganze für privat, Uni oder komerzielles Produkt?

von PBastler (Gast)


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Soll später mal kommerziell werden.

von Fralla (Gast)


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>Die 250V Optimos hatte ich bereits mit simuliert, aber ich habe Sorgen
>bzgl. der Verfügbarkeit.

Sieh dich auch bei IR und ST um. Der niederohmigste kostet eigentlich 
immer deutlich am meisten, bei jedem Hersteller.
>Soll später mal kommerziell werden.
Später, also vorher sollen die Teile über übliche Distributoren 
verfügbar sein?
http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/IRFB4332PBF.pdf
(33m) gibts um 5€ bei Farnell.

Für die Serienfertigung zählen ja sowieso die ausgehandelten Preise mit 
dem Hersteller, und die sind deutlich geringer.

Wovon ich abraten würde, ist einen noch geringeren Rds,on zu wählen 
welchen es nur in einem größeren Package (TO-247) gibt.

MFG Fralla

von PBastler (Gast)


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Danke Fralla.

Ich schwanke noch zwischen einem klassischen oder reinen SMD-Aufbau.

Als SMD hätte ich versucht den Leistungsteil als IMS Leiterkarte 
einlagig zu realisiern. Dann kann ich den flächig auf einen Kühlkörper 
verschrauben und entsprechend gute Kühlanbindung erhalten sowie die 
Leistungspfade recht kompakt halten. Allerdings müssten die schweren 
Leistungsbauteile und Hochstromanschlüsse dann auch alle in SMD-Technik 
realisiert sein.
Leider erhalte ich auch eine größere kapazitive Kopplung des 
Schaltpfades zu meinem KK Potential (negativ für EMV). IMS ist meiner 
Meinung nach auch recht teuer...

Habt ihr da auch einen Tipp?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Analog schrieb:
> Manchmal frag ich mich wirklich wies die Hersteller
> schaffen 600V IGBT an den Mann zu bringen. (PS: diese MOSFET sperren
> vermutlich auch wesentlich mehr als 600V (nach db 650 und in praxis
> vermutlich auch mal 700), also nicht so viel heikler als IGBT).
> Bis 800V sind Mosfets den IGBTs klar überlegen, bis 900V fraglich ab
> 900V bevorzugt IGBT. Diese Schwelle steigt jedoch immer weiter an.

Bei einem Leistungstransistor sind nicht nur die Spannungsfestigkeit und 
er ON-Widerstand entscheidend. Ein wesentlicher Vorteil von IGBTs ist, 
dass es hier keine parasitäre Body-Diode gibt.

Dadurch können der Transistor und die Body-Diode getrennt voneinander 
optimiert werden und IGBTs mit eingebauter Diode (Co-Pack) haben vor 
allem beim harten Schalten wesentlich weniger Dioden-Verluste.

Selbst die schnellsten Dioden in 600V Super-Junction-Mosfets (z.B. 
Infineon CFD oder Fairchild F-Typen) haben eine ca. 10-fach größere 
Reverse-Recovery-Charge als gute 600V-Dioden, die in IGBT-Module 
eingebaut werden.

Es kommt also drauf an, ob eine schnelle Diode wichtig ist oder nicht. 
Wenn bei hohen Schaltfrequenzen hart geschaltet werden soll, ist ein 
600V-IGBT besser als ein 600V-Mosfet.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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PBastler schrieb:
> IMS ist meiner Meinung nach auch recht teuer...

Man kann das auch mit einer FR4-Platine machen, wenn man direkt unter 
den MOSFETs viele Vias und Kupferflächen macht. Die Kühlung ist zwar 
etwas schlechter als IMS, aber für viele Anwendungen schon noch 
ausreichend.

Man kann auch THT-Bauteile bestücken, wenn man unter diesen Bauteilen 
bzw. unter den THT-Pins Vertiefungen in den Kühler fräßt.

von Fralla (Gast)


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>Wenn bei hohen Schaltfrequenzen hart geschaltet werden soll, ist ein
>600V-IGBT besser als ein 600V-Mosfet.
Kann man nicht veralgemeinern. Kommt auf die Topologie an ob eine 
schnelle Diode erforderlich ist und das abwägen der Verluste die durch 
das recovern entstehen. EIn IGBT hat massiv mehr Abschaltverluste wenn 
unter Strom geschaltet wird und die nehmen mit höher Freuqenz nun mal 
lienar zu.

>Ich schwanke noch zwischen einem klassischen oder reinen SMD-Aufbau.
Das hängt auch davon ab wie schnell du Schalten willst, also wie 
niederinduktiv alles sein muss.
Natürlich von den kosten, ob IMS (oder gar DCP;) leistbar ist.
Mittels Vias durch FR4 kühlen wird nur möglich sein wenn entsprechend 
viel parallel geschaltet wird um die Verluste aufzuteilen. Auch an die 
CanPAK oder directFet Gehäuse denken. Da könnte unten SMD und oben das 
schwere THT Zeug plaziert, also die CanPAKs auf der Unterseite kühlen 
(zb über eine Ausgefräste Aluplatte). Das funktioniert erstklassig und 
man kann die Mosfets mit kürzesten Wegen zwischen den großen THT 
Bauteilen plazieren.

Andererseit gings fürher (und auch damit heute) auch ganz konventionell 
mit TO-220 und Kühlkörper, auch da kann man die Schaltleitungen mit 
Multilayer relativ kurz halten, wenn auch nicht so kurz. Auf die 
Kupferbleche/Schienen kann man auch direkt die Beine bedrahteten 
Bauteile löten.

MFG

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fralla schrieb:
>> Wenn bei hohen Schaltfrequenzen hart geschaltet werden soll, ist ein
>> 600V-IGBT besser als ein 600V-Mosfet.
> EIn IGBT hat massiv mehr Abschaltverluste wenn unter Strom geschaltet
> wird und die nehmen mit höher Freuqenz nun mal lienar zu.

Ja, das ist richtig. Vielleicht sollte man besser sagen, dass ein IGBT 
bei mittelhohen Frequenzen (Größenordnung < 100 kHz) besser ist ;-)

Warum werden eigentlich die Schaltverluste in den Mosfet-Datenblättern 
nicht angegeben, so wie bei IGBTs? Gibt es da eine einfache 
Rechenformel, wie man die aus den anderen Datenblattwerten berechnen 
kann?

von PBastler (Gast)


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Fralla schrieb:
> Bei einfacher synchroner Ausführung (ohne Zusatzbeschaltungen) wäre ich
> vorsichtig, denn die 250V Fets zeigen in der Regel schon ein recovery
> Verhalten welches auf die Verluste des Lowside-Fets geht. (Soll nicht
> heißen, das es unmöglich ist).

Kannst Du das noch ein bischen erläutern?
Ist damit bei einer Halbbrückenausführung das recovern der Bodydiode der 
MOSFETs gemeint?

Fralla schrieb:
> Andererseit gings fürher (und auch damit heute) auch ganz konventionell
> mit TO-220 und Kühlkörper, auch da kann man die Schaltleitungen mit
> Multilayer relativ kurz halten, wenn auch nicht so kurz.

Ja, das sehe ich auch so. Problem ist wie immer das Konzept des 
mechanischen und thermischen Aufbaus. Als klassiche Ausführung hätte ich 
genau so realisiert (SMD unten und THT oben). Allerdings denke ich an 
eine lüfterlose Variante, d.h. es müssen alle wärmenden Bauteile an 
einen Kühlkörper / Gehäuse angebunden werden. Dann habe ich immer 
konzeptionell das Problem, wie binde ich die Halbleiter an den 
Kühlkörper an. Alle Bauteile an den Platinenrand setzen ist für eine 
möglichst einfache Montage super, leider nicht das Optimum für 
Streuninduktivitäten, Leitungslängen und Platzierung von induktiven und 
kapazitiven (großen) Bauteilen.
Wenn die Verluste nicht total ausufern hätte ich auch kein Problem 
Bauteile im D²PAK auf der Unterseite zu setzen und diese mit ihrem 
Gehäuse an den Kühlkörper zu bringen (thermisch schlechter aber müsste 
man ausprobieren). Troztdem müssen auch mechanische Toleranzen der 
Bauteilhöhen ausgeglichen werden (Gappad  Gapfiller  entsprechende 
Ausfräsung oder Adaption der Kühlplatte) bei gleichzeitiger Einhaltung 
der Isolationsabstände....


Wie sieht es denn mit der kapazitiven Kopplung auf IMS Leiterkarten für 
Leistungselektronik aus? Wenn die IMS-Platine direkt auf ein geerdetes 
Gehäuse geschraubt wird, dann koppele ich doch die "springen Potential" 
über die parasitären Kapazitäten an die Erde und muss massiven 
Filteraufwand treiben. Korrekt?
Oder - wie macht man so etwas gleich richtig?

von Fralla (Gast)


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>Kannst Du das noch ein bischen erläutern?
>Ist damit bei einer Halbbrückenausführung das recovern der Bodydiode der
>MOSFETs gemeint?
Ja wenn im CCM Betrieben.

>Troztdem müssen auch mechanische Toleranzen der
>Bauteilhöhen ausgeglichen werden (Gappad  Gapfiller  entsprechende
>Ausfräsung oder Adaption der Kühlplatte) bei gleichzeitiger Einhaltung
>der Isolationsabstände....

Ja entsprechend ausfräßen und mit einer Füllmasse (die thermische 
leitet, aber elektrische isoliert, weis den Name jetzt nicht) ausfüllen, 
das ist stand der Technik. Ich verweden diese Bauweise auch für Geräte 
die 6kV Commondmode Surges standhalten (bei INS ist meist bei 2kV 
Schluss). Nur muss die Fräßung genau sein und die Bauteilbeine dürfen 
keinen 1/10mm länger seine, ein Fertigungstechnischer Aufwand.
Große vorsicht ist geboten wenn Bauteile empfindlich auf Kapazitve 
einkopplung sind.

>Wenn die Verluste nicht total ausufern hätte ich auch kein Problem
>Bauteile im D²PAK auf der Unterseite zu setzen und diese mit ihrem
>Gehäuse an den Kühlkörper zu bringen
Problem ist der relativ große Rth von Junction zu Gehäuse des D²PAKs. 
Wird oft gar nicht angegebn (ich glaub bei IRF schon). Da werfe ich 
nochmal CanPAK in den Raum...

>Wenn die IMS-Platine direkt auf ein geerdetes
>Gehäuse geschraubt wird, dann koppele ich doch die "springen Potential"
>über die parasitären Kapazitäten an die Erde und muss massiven
>Filteraufwand treiben.
Ja, wenn die "Schaltung" in bezug auf Erde Springt entseht commonmode 
Noise welches zu filtern ist um conducted-EMI einzuhalten. Lässt man die 
Platte mitspringen ist der Konten viel zu kapazitiv und es wird massive 
Probleme bei radiated EMI geben. Anderseits springt bei einem Boost ja 
nur der Schaltkonten, der Minus Eingang(und Ausgang) bleiben ruhig im 
Gegensatz zu (einer PFC wo die Potentiale je nach Halbwelle wechseln). 
Also die Platte Minus referenzieren und mittels Filter etwaiges 
common-mode Noise löschen. Wird hoffentlich nur ein Y-Ko denn eine 
Kompensierte Drossel wäre groß.


>Alle Bauteile an den Platinenrand setzen ist für eine
>möglichst einfache Montage super, leider nicht das Optimum für
>Streuninduktivitäten, Leitungslängen und Platzierung von induktiven und
>kapazitiven (großen) Bauteilen.

Das ist ein möglicher und einfacher Ansatz. Du musst bedenken, das du 
bei multiphasenausführung ja vier (oder 3) Wandler hast. Du musst die 
Geschalteten Leitungen jedes Wandler Kurz halten und jedem seine 
niederinduktiv Ausgangskapazität spedieren. Die Verbindung der 4 
Ausgänge ist dagegen unkritsch. Dh eine größere Ausganskapazität (und vl 
ein Filter) können räumlich entfernt sizten.
Auch die Drossel kann weit weg sitzen, denn eine zusätzliche 
Induktivität In Serie zur Drossel stört ja nicht.  Fet, Diode und 
Ausgangsko müssen zusammen sitzen. Die einzelenen Wandler kann man 
trennen, zb zwei an jeder Wand...
Ich weiß ja nicht wie kompakt das ganze sein muss und ob du dir den 
Aufwand, Kosten die eine INS Ausführung mit sich bringt Leisten willst.

MFG Fralla

von Martin (Gast)


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Hallo PBastler!

Um noch einen Hinweis zur ursprünglichen Frage zu geben:

Frag mal Google nach "3 Level Boost Converter"
Das kannst du mit 200V MOSFETs aufbauen- und dann einfach Converter 
parallel schalten.
Oder halt auch interleaved.

Gruß Martin

von PBastler (Gast)


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Martin schrieb:
> Frag mal Google nach "3 Level Boost Converter"
> Das kannst du mit 200V MOSFETs aufbauen- und dann einfach Converter
> parallel schalten.

Das sieht auch interessant aus. Noch nicht ganz klar ist mir der Sinn 
der unteren Diode, wahrscheinlich hat die die gleiche Funktion wie bei 
einem 3L-NPC die Mittelpunktdiode.

Die weiche Kommutierung wird wahrscheinlich erst bei höheren Spannungen 
und dem Einsatz von IGBTs sinnvoll, oder?
Als Vorteil sehe ich den weiter reduzierten Stromripple an, und die 
Möglichkeit mit MOSFETs und kleineren Uds zu arbeiten.
Allerdings bringen 200V zu 250V nicht die riesige Steigerung.

Würde man denn bei den Spannungen schon von einer weichen Kommutierung 
stark profitieren?

von Fralla (Gast)


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Ich habe multilevel Topologien (3L-ACNPC, 5L-FLC, Vienna) bisher nur mit 
600V/1200V IGBTs verwendet und auch nicht mit so kleinen Spannungen 
gesehen (nur ein Prototyp, eine Inverter in CFB Topologie mit vielen, 
viele 100V Fets für 230VAC und massiven Ansteureraufwand)

>Noch nicht ganz klar ist mir der Sinn der unteren Diode,
Die verhindert den Kurzschluss des unteren Zwischenkreiskondensator wenn 
der Schalter schließt.

>Allerdings bringen 200V zu 250V nicht die riesige Steigerung.
Seh ich auch so.

>Als Vorteil sehe ich den weiter reduzierten Stromripple an
Für die Drossel ja aber bedenke, dass die Kondensatoren den vollen 
Drosselstrom "fressen" müssen. Auch die Wäreaufteilung auf mehrer 
Drosseln wäre nicht gegeben.
Bedenke dass bei einer Einphasigen Ausführung die Kondensatoren ca 100A 
RMS Ripple aushalten müssen (bei 3-Level wird dies ca durch zwei geteilt 
aber mehr Kapazität notwendig).

Bei einer 4-Phasigen ausführung würde der Ausgangskondnesator nur ca 20A 
Ripple Belastung erhalten.
Ich würde dies "straightforward" mit einem bewährten Multiphasenboost 
machen.

Weich Schalten mit extra Schalter kann man immer. Hägt von der Frequenz 
ab, wann ein Vorteil einsteht und wieder verschwindet (den der hochomige 
Hilfsschalter muss den Strom kurz übernehmen). Spannung gering Strom 
hoch nicht die ideale Voraussetzung.  Am meisten wird eine Diode 
profitieren wenn keine SiCs im Einsatz sind.

Auch in betracht ziehen das ganz im BCM-Mode zu betreiben. Keine 
Einschaltverluste und keine Recoveryverluste sind ein Vorteil bei hoher 
Frequenz. Nachteil sind hohe Peakströme mit entsprechenden RMS Werten. 
Die Frequez wird Lastabhängig, was nicht unbedingt Stören muss. Der 
Stromripple bleibt aber bei 3 oder 4 Phasen immer noch in gunt 
handlebarem Bereich, was den Kondensatoren und Filtern extrem zugute 
kommt.

MFG Fralla

von PBastler (Gast)


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Fralla schrieb:
> Für die Drossel ja aber bedenke, dass die Kondensatoren den vollen
> Drosselstrom "fressen" müssen. Auch die Wäreaufteilung auf mehrer
> Drosseln wäre nicht gegeben.
Ja, das wird das generelle Problem der Topologien bei niedriger 
Eingangsspannung sein. Für Spannungen im Bereich >500V wäre die Leistung 
auch ohne große Probleme erreichbar.

Fralla schrieb:
> Bedenke dass bei einer Einphasigen Ausführung die Kondensatoren ca 100A
> RMS Ripple aushalten müssen (bei 3-Level wird dies ca durch zwei geteilt
> aber mehr Kapazität notwendig).
Ich hatte es so verstanden, dass Martin eine mehrphasige 3-Level 
Topologie ins Spiel gebracht hat. Da sehe ich halt nur einen massiv 
gestiegenen Bauteilaufwand, der Ripplestrom eines Pfades wäre jedoch 
ähnlich.

Mehrphasige Ausführung gewinnt deutlich, wenn die Ansteuerung ebenfalls 
phasenverschoben zueinander geschieht (drastisch niedriger Stromripple 
in den Kondensatoren, kleinerer Ausgangsripple, niedriger 
Filteraufwand).

von Fralla (Gast)


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>Ich hatte es so verstanden, dass Martin eine mehrphasige 3-Level
>Topologie ins Spiel gebracht hat.
Achso mehrphasig und 3-Level würde Rippel auch reduzieren, aber ob sich 
das lohnt?

Man muss ja unterscheiden zwischen Rippel in der Drossel und im 
Ausgangsko. Denn selbst bei 0 Rippel in der Drossel bekommt der 
Kondensator den vollen Strom gepulst ab.


>Mehrphasige Ausführung gewinnt deutlich, wenn die Ansteuerung ebenfalls
>phasenverschoben zueinander geschieht
Genau. Ich ging aber von Anfang an davon aus, wenn multiphasen 
Ausfürung, dann auch verschoben. Anders wäre es ja unsinnig. Auch die 
gesammte Energie die in allen Drossel maximal gespeichert ist, ist nur 
ein viertel so groß wie in der Einphasigen Ausführung. Also muss jede 
Drossel nur 1/16 speichern.

MFG

von Martin (Gast)


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Hallo!

Ich mische mich nochmal ein...

>>Allerdings bringen 200V zu 250V nicht die riesige Steigerung.
>Seh ich auch so.
Bei 200 V kann man drüber nachdenken GaN MOSFETs einzusetzen, bei 250 V 
nicht.


Gruß Martin

von Mark (Gast)


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>Bei 200 V kann man drüber nachdenken GaN MOSFETs einzusetzen, bei 250 V
>nicht.

Mit entsprechenden Preisen und Single-Source...

von Fralla (Gast)


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Der Mosfet ist nicht alles. Klar hat GaN was Diode (schnell wie SiC), 
Widerstand, etc betrifft Vorteile. Doch in dieser Anwendungen machen die 
relativ hohen Ströme den Elementen wie Drossel und speziell dem 
Kondensator sehr zu schafen.
Aber wenn Mehrlevel und Multiphasig, dann auch Synchron ohne eine 
einzige Diode. (Gibt bereits eine 3-Phasen PFC welche nur aus vielen 
100V GaN Fets besteht ;) super Wirkungsgrad mit leicht zu eratendem 
Nachteil..

Denn größten Vorteil an den zukünftigen GaN Mosfets sehe ich abgsehen 
von Widerstand an der extrem schnellen Bodydiode. So wird es möglich 
sein Synchrone PFCs und andere Topologien, wo hart auf die Diode 
egschaltet wird, mittels 600V (oder mehr) Mosfet zu realisieren (was 
jetzt den IGBTs vorbehalten ist).
Aber dies wird noch bestimmt 3-Jahre dauern bis der erste Hochvolt GaN 
Mosfet am komerziellen Markt verfügbar ist.

MFG

von Martin W. (martin_w34)


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Hi Fralla!

Kannst du mir mal den Link zu der 3-Phasen-GaN-PFC schicken?

Gruß Martin

von Fralla (Gast)


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>Kannst du mir mal den Link zu der 3-Phasen-GaN-PFC schicken?

Da gibts keinen Link, außer wenn etwas durchgesickert ist ;) (oder 
jemand anderes ähnliches gemacht hat) Ist nur ein internes 
Forschungsprojekt zur Anwendung von niedervolt GaNs in PFC/Invertern mit 
hoher Leistungsdichte(dh auch hoher Wirkungsgrad). Aber Moment noch ohne 
Kunde da noch nicht 100% ausgereift, denn es ist nicht so leicht wie es 
klingt.
Eines Tages werden Hochvolt Gans den ganzen Spaß unnötig machen und 
ablösen.

MFG Fralla

von Martin W. (martin_w34)


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Hi Fralla!

Wo muss man denn intern sein, damit man sowas machen darf (PM)?

Gruß Martin

von PBastler (Gast)


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Hallo nochmal.
Momentan bin ich immer noch am Grübeln, welches Konzept des Systems mir 
am Besten gefällt. Mal angenommen, ich würde doch eine galvanische 
Trennung benötigen.
Wie würdet ihr so ein System dann geschickterweise aufbauen?
Ebenfalls mehrphasig?
Phase Shifted Fullbridge?

Wie geht man mit dem Regelbereich um?

von Fralla (Gast)


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Immer überlegen, was bei der Bauteilauswahl besonders weh tut. Bei einer 
Spannnngsgespeistn Brücke (wozu eine Phasenverschobene Brücke wie auch 
eine gewöhnliche Vollbrücke nun mal zählt) ist es der Pulsförmig Strom 
am Eingang welcher massiven Filteraufwand zur Folge haben wird. Kommt 
naürlich auf dene Specs an, wie hoch darfder Stromrippel sein den der 
Wandler zieht? Die Spannungen sindweniger das Problem.
In welchem Arbeitspunkt wird er hauptsächlich betrieben? Bei wenig Last 
hat eine Phasenverschobene immer einen schlechteren Wirkunsgrad.

Wozu ist das ganze eigentlich? Brenstoffzelle oder ähliches? wieso nur 
200V am Ausgang?

Wenn eine Trennung erforderlich ist, würde ich eine Stromgespeiste 
Brücke empfehlen. (Hab ich für einen 100V<->400V Busconverter so 
umgesetzt, 2-Phasig) Der Strom ist kontinuierlich. Das Trafoverhältis 
grenzt an 1:1 was der Kopplung zu gute kommt. Ist eine häufig 
vorkommende Toologie, wenn wenig Spannung/viel Strom auf getrennte 
zwischenkreistaugliche Spannungslevels gebracht werden soll. Meherphasig 
kann man fast alles machen, ist eine Kosten-Nutze Frage.

MFG

von PBastler (Gast)


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Hi Fralla,

was genau ist eine Stromgespeiste Brücke?
(Brücke mit Stromzwischenkreis?)

Zur applikation kann ich leider nichts sagen.

Bei einer einstufigen Umsezung sehe ich ein Problem mit dem weiten 
Eingangsspannungsbereich und dem Wunsch ein kostengünstiges und 
kompaktes System zu realisieren. Sicher könnte ich mit 150V MOSFETs 
arbeiten, aber die Spitzenströme Primärseitig sowie die schlechte 
Ausnutzung des Trafos bei hoher Eingangsspannung gefallen mir nicht 
wirklich.


Daher geht mir momentan ein zweistufiges Konzept durch den Kopf.
Erste Stufe ein Boostconverter, dessen Ausgangsspannung nur knapp 
oberhalb der maximalen Eingangsspannung liegt (<120V).
Zweite Stufe könnte ein Vollbrückenwandler mit Trafo zur galvanischen 
Trennung sein, der mit 50% Tastgrad gefahren wird (starre Kooplung, 
keine Regelung) evtl. auch weichschaltend.

Damit könnte ich als Schalter mit 200V MOSFETs und in der Boost Sektion 
mit Schottky-Dioden arbeiten. Die Ausgangsspannung wäre flexibel über 
das Übersezungsverhältnis des Trafo einstellbar. Den Trafo könnte ich 
maximal ausnutzen, da die Regelung von der vorherigen Stufe erledigt 
wird.

Habt ihr dazu auch eine Meinung?

von Fralla (Gast)


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Muss es doch getrennt sein

>Bei einer einstufigen Umsezung sehe ich ein Problem mit dem weiten
>Eingangsspannungsbereich und dem Wunsch ein kostengünstiges und
>kompaktes System zu realisieren.

Was ist daran weit? Für einen Boost wäre das 50%-70% dutycycle, also in 
einem Bereich wo die Rippleauslöschung noch gut wirkt. Eine Vollbrücke 
würe bei höchster EIngangsspannung auf 0,6 zurückregeln, ja nicht 
optimal.

>Daher geht mir momentan ein zweistufiges Konzept durch den Kopf.
>Erste Stufe ein Boostconverter, dessen Ausgangsspannung nur knapp
>oberhalb der maximalen Eingangsspannung liegt (<120V).
Das ist ganz schlecht für einen Boost da er  bei höchster 
EIngangsspannung dann kurze Pulse in den Kondensator lädt.

>dem Wunsch ein kostengünstiges und kompaktes System zu realisieren
Bei einem Zweistufigen Konzept brauchst du einen 
Zwischenkreiskondensator welcher der Ripple verträgt. Zusätzlich die 
Hochstromdrossel an der Eingangsseite. Dann einen Übertrager und eine 
weitere Drossel (mit nicht zu verachtedem Strom) sekundär und 
Kondensatorn am Ausgang. Ist teuer, groß und die Wirkungsgrad 
muliplizieren sich.

Wenn so eine Topologie, dann den Zwischenkreiskondnsator weglassen und 
die Ausgangsdrossel ebenso. Es wird also ein Strom in den Taffo 
eingeprägt (Sromzwischenkreis). Deshalb braucht (oder darf) man am 
Ausgan keine Induktivität mehr. Man hat sich den Großen 
Zwischenkreiskondengsator und die Ausgangsdrossel gespart.

Den zusätzlichen Boost kann man auch einsparen wenn man durch 
kurzschließen der Brücke die Einagsdrossel auflädt. Die Dioden Sekundär 
übernehmen dann die Funktion der Diode im vorgeschalteten Boostwandler.

Ich hab mich lange damit beschäftigt eine Topologie für ähnliche 
Anfoderungen zu suchen und habe erfolgreich eine Merphasige 
Stromgespeiste Vollbrücke eingesetzt, allerdings deutlich mehr Leistung. 
Dieses Konzept kommt mit wenig Bauteilen aus und war effizient und damit 
auch kompakt. War für einen Converter der eine Vanadium-Redox-irgendwas 
Akku auf 400V wandelte.

>was genau ist eine Stromgespeiste Brücke?
>(Brücke mit Stromzwischenkreis?)

Genau. Nur ist der Stromzwischenkreis gleichzeitig die Drossel am 
Eingang (und die Booster Drossel).

MFG Fralla

von PBastler (Gast)


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Fralla schrieb:
> Ich hab mich lange damit beschäftigt eine Topologie für ähnliche
> Anfoderungen zu suchen und habe erfolgreich eine Merphasige
> Stromgespeiste Vollbrücke eingesetzt, allerdings deutlich mehr Leistung.
> Dieses Konzept kommt mit wenig Bauteilen aus und war effizient und damit
> auch kompakt. War für einen Converter der eine Vanadium-Redox-irgendwas
> Akku auf 400V wandelte.

Du scheinst ja echt interessante und abwechslungsreiche Projekte zu 
machen! Ich dachte Du bist im Stromversorgungsbereich für die 
Telekommunikation unterwegs...  Aber Multilevel und soweiter... Bist du 
selbständig unterwegs oder war die Erfahrung in mehreren Jobs verteilt?

Fralla schrieb:
> Wenn so eine Topologie, dann den Zwischenkreiskondnsator weglassen und
> die Ausgangsdrossel ebenso.
Schaltmuster ist mir glaube ich klar.. machst halt einen Kurzschluss mit 
der Vollbrücke um die Eingangsdrossel zu magnetisieren, dann öffnet man 
auf jeder Halbbrücke einen Schalter und der Strom kommutiert auf den 
Trafo - richtig soweit?
Mir ist nicht klar, wie dann auf der Primärseite die Spannung über den 
Schaltern begrenzt wird. Das kann dann doch eigentlich nur der sekundäre 
Ausgangskondensator sein, oder?

von Fralla (Gast)


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>Ich dachte Du bist im Stromversorgungsbereich für die Telekommunikation 
>unterwegs
Ja unter anderem, aber nun nicht mehr ganz so direkt.

>Bist du selbständig unterwegs oder war die Erfahrung in mehreren Jobs >verteilt?
Nein nicht selbstständig. Hab ich auch nicht vor, zumindest nicht jetzt 
;)

>Schaltmuster ist mir glaube ich klar.. machst halt einen Kurzschluss mit
>der Vollbrücke um die Eingangsdrossel zu magnetisieren, dann öffnet man
>auf jeder Halbbrücke einen Schalter und der Strom kommutiert auf den
>Trafo - richtig soweit?
Völlig richtig.
>Das kann dann doch eigentlich nur der sekundäre
>Ausgangskondensator sein, oder?
So ist es. Wenn die Dioden Sekundär Leisten liegt die übersetzte 
Ausgangsspannung primär an. Die Spannng am Fet wird kleiner als die 
Ausgangssannung, perfekt!

Vorsicht ist geboten wenn die Brückenfets (2) öffnet und der Droselstrom 
auf die Streuinduktivität trifft. Dann gibts einen Spannungsspitz 
welchen man mittels Diode in einem Kondensaotr fangen kann. Um die 
Energie nicht vernichten zu müssen, durch einen kleinen Fet 
zurückspeisen.

Regeln lässt sich das wundebar in average-current-Mode  mittels PFC 
Controller und etwas Logik. Oder einfach einen dsPIC;)

Ein weitere Vorteil des Stromzwischenkreises ist, das es keinen fatalen 
Brückenschluss geben kann.

MFG

von PBastler (Gast)


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Fralla schrieb:
> Vorsicht ist geboten wenn die Brückenfets (2) öffnet und der Droselstrom
> auf die Streuinduktivität trifft. Dann gibts einen Spannungsspitz
> welchen man mittels Diode in einem Kondensaotr fangen kann. Um die
> Energie nicht vernichten zu müssen, durch einen kleinen Fet
> zurückspeisen.

Meinst du so wie in Figure 2?
http://www.tf.uni-kiel.de/etit/LEA/dl-open/veroeff_2007/epe2007-mohr.pdf

von Fralla (Gast)


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>Meinst du so wie in Figure 2?
>http://www.tf.uni-kiel.de/etit/LEA/dl-open/veroeff...

Ja ist eine Möglichkeit.

MFG

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