Alle Festplatten haben sich durchweg teilweise um 100% und mehr verteuert, es kann doch nicht sein das jeder in Thailand produziert, oder doch?
Hi, nein, nicht jeder produziert in Thailand. Aber ca. 50% aller Festplatten kommen angeblich von dort. Das gravierende Problem ist, dass die grossen Hersteller für Ihre Firmenkunden Liefergarantien unterschrieben haben und damit bleibt natürlich für's Fußvolk (=Du und ich) weniger übrig... Grüsse, TommyS
jo d. schrieb: > durchweg teilweise um 100% und mehr verteuert Wenn es "nur" 100% wären, würde sich mancher freuen. Mittlerweile hat sich der Preis mehr als verdreifacht, bei manchen Modellen noch mehr. Beispiele: - WD10EALX, vor dem Hochwasser ~55€, aktuell bei Alternate 212€, x4 - WD5000AAKS, vorher ~30€, jetzt ~150€, x5 - WD10EARS, vorher ~40€, jetzt ~160€, x4 Ziemlich blöd, wenn man bestätigte Aufträge draußen, aber das Material noch nicht eingekauft hat. Ich war eigentlich paar Tage im Urlaub und bekam das Disaster Freitag nachmittags nur zufällig mit, weil ich im Internet nach einer Adresse gesucht hatte. Zum Glück hatten meine Händler noch Lagerbestände und ich konnte mich rechtzeitig zu nur leicht erhöhten Preisen eindecken. Drei Tage später hätte es mich kalt erwischt und Weihnachten wäre dieses Jahr ausgefallen...
das Leid der Einen ist der Gewinn der Anderen :(
Sicher wird das Hochwasser die Liefersituation verschärfen, aber die derzeitige Preisentwicklung lässt den Verdacht zu, daß das hier eine Marktabschöpfung im Rahmen des Weihnachtsgeschäftes ist, betrieben von Groß- und vor allem Einzelhändlern.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Marktabschöpfung im Rahmen des Weihnachtsgeschäftes ist ob Weihnachten, Ferienzeit oder Katastrophen, sie alle müssen zur Gewinnsteigerung durch den Ökonomen berücksichtigt werden, Geschäft ist Geschäft. Handelt der einzelne Ökonom nicht so so hat er demnächst keinen Job mehr.
Doppelter Gewinn pro Exemplar bei halb so viel abgesetzten Exemplaren macht auch nicht fetter, nur weniger Arbeit. Zwar haben sicherlich einige den Preis schon günstig eingekaufter Ware schnellstens dem Markt angepasst, aber dafür droht ein Umsatzloch, wenn dieser Stapel weg ist und kein Nachschub mehr kommt. Ausserdem ist der Markt frei gehandelter Ware nicht der einzige. PC-Hersteller haben andere Verträge mit den Lieferanten und müssen je nach Bedeutung und Vertrag vorrangig beliefert werden. Wenn aufgrund der Knappheit darüber hinaus kaum noch Ware auf dem Markt ist, dann explodiert der Preis aber der Gesamtumsatz sinkt. Am ehesten profitieren davon wohl die Hersteller von SSDs. Denn wenns schon teuer wird... Und es kann dazu führen, dass Billig-PCs deutlicher im Preis steigen als Markengeräte.
A. K. schrieb: > Am ehesten profitieren davon wohl die Hersteller von SSDs. Denn wenns > schon teuer wird. Bei Firmen-PCs, wo kaum lokaler Speicherplatz benötigt wird, kommt man derzeit mit Einsteiger-SSDs sogar deutlich günstiger als mit normalen Platten niedriger Kapazität. Aber sobald die Nachfrage steigt, wird auch der Preis von SSDs raufgehen.
A. K. schrieb: > Doppelter Gewinn pro Exemplar bei halb so viel abgesetzten Exemplaren > macht auch nicht fetter, nur weniger Arbeit. Doppelter Umsatz, nicht Gewinn - der Preisaufschlag ist reiner Gewinn, wenn auch abzüglich MwSt. und vor Steuern. Der Gewinn dürfte sich weit mehr als verdoppelt haben, sofern die Artikel vorher nicht mit Verlust verkauft wurden.
Christoph Budelmann schrieb: > Doppelter Umsatz, nicht Gewinn - der Preisaufschlag ist reiner Gewinn, Wenn du eine Platte für 1 Mio € verkaufen könntest, aber keine Platte hast du du verkaufen kannst weil dein Vorlieferant keine liefern kann, dann sind Gewinn wie Umsatz exakt 0. Wenn also der heutzutage sehr gering gehaltene Vorrat an noch vorhandenen Platten mal raus ist, dann kann es leicht passieren, dass trotz dramatischer Preiserhöhung die Händler unter dem Strich weniger verdienen.
A. K. schrieb: > Christoph Budelmann schrieb: > >> Doppelter Umsatz, nicht Gewinn - der Preisaufschlag ist reiner Gewinn, > > Wenn du eine Platte für 1 Mio € verkaufen könntest, aber keine Platte > hast du du verkaufen kannst weil dein Vorlieferant keine liefern kann, > dann sind Gewinn wie Umsatz exakt 0. Schon klar. Aber wenn sich Lagerware wenige Tage nach der Hochflut-Meldung drastisch verteuert, dann kann man davon ausgehen, dass diese noch vor der Hochflut eingekauft wurde, zum damals üblichen Preis. Darauf spielte ich an.
Icke ®. schrieb: > - WD10EALX, vor dem Hochwasser ~55€, aktuell bei Alternate 212€, x4 > - WD5000AAKS, vorher ~30€, jetzt ~150€, x5 > - WD10EARS, vorher ~40€, jetzt ~160€, x4 Ahhh, deshalb! Dann hab ich mich gestern nicht getäuscht. Ich wollte nämlich (nach Jahren) meine 400GB-Samsung für die inkrementellen Backups ausmustern und durch entsprechend größere ersetzen und habe mich über die enormen Preise gewundert, aber keine Erklärung gehabt. Im Prinzip hab ich damals (ist 4-5 Jahre her) meine Platten günstiger gekauft als heute ;-) Vielleicht sollte ich die ganzen alten 80GB-Teile jetzt über ebay raushauen ;-) Chris D.
Christoph Budelmann schrieb: > Schon klar. Aber wenn sich Lagerware wenige Tage nach der > Hochflut-Meldung drastisch verteuert, dann kann man davon ausgehen, dass > diese noch vor der Hochflut eingekauft wurde, zum damals üblichen Preis. > Darauf spielte ich an. Aufgrund dieser Aussage: A. K. schrieb: > Wenn du eine Platte für 1 Mio € verkaufen könntest, aber keine Platte > hast du du verkaufen kannst weil dein Vorlieferant keine liefern kann, > dann sind Gewinn wie Umsatz exakt 0. deutet das aber eher auf eine Schadensbegrenzung hin. Die Händler rechnen damit, dass sie Platten verkaufen können. Sie haben ja Fixkosten, die gedeckt werden müssen. Natürlich wird es den einen oder andern geben, der sich jetzt die Hände reibt. Aber ich denke, die ganz grosse Mehrheit, auch die der Händler, trägt einen finanziellen Schaden aus dieser Katastrophe.
Simon Huwyler schrieb: > deutet das aber eher auf eine Schadensbegrenzung hin. Die Händler > rechnen damit, dass sie Platten verkaufen können. Sie haben ja > Fixkosten, die gedeckt werden müssen. Natürlich wird es den einen oder > andern geben, der sich jetzt die Hände reibt. Aber ich denke, die ganz > grosse Mehrheit, auch die der Händler, trägt einen finanziellen Schaden > aus dieser Katastrophe. Kleine Händler, die nur wenig Lagerware haben, haben sicherlich ein Problem mit der jetzigen Situation. Die größeren PC-Hersteller wie Dell und HP dürften aber zumindest bis zum Weihnachtsgeschäft noch profitieren, die haben schon immer deutlich mehr Material im Lager gehabt. Ein wenig Lagerhaltung und Kapitalbindung zahlt sich manchmal also doch aus, ist bei den elektronischen Bauteilen ja nicht viel anders (Ende 2009/ Anfang 2010 scheint auch schon wieder vergessen zu sein, wenn ich von unseren Zulieferern höre, wie kurzfristig wieder nur bestellt wird).
Ich verstehe das Gejammere nicht. Die Händler müssen doch auch von was leben. Ein Händler wird natürlich günstige Lagerware auch zum Marktpreis verkaufen müssen. Bei einer Preissenkung muß er das ja auch. Und da wird kein einziger Kunde kommen und sagen, o.k. Du hast die Platten teuer eingekauft, also werde ich Dir dafür über Marktpreis zahlen. Letztendlich ist es eine Mischkalkulation, wo sich zeitweise Gewinne und Verluste wieder aufheben. Peter
Ich habe vorgestern einen Prospekt von Conrad bekommen. Darin eine USB-Festplatte von Verbatim (41 59 56-9A) für 69,95 EUR, zurückgesetzt von 79,95 EUR. Als ich sie vorhin bestellen wollte hatte sich der Preis schon auf 119,95 EUR erhöht. Den großen Reibach werden die wenigsten Händler mangels Lagerbestand machen. Ich kann mich noch gut an einen c't Bauvorschlag für einen leisen Rechner erinnern. Die vorgeschlagenen Bauteile waren sofort bei allen Online-Händlern ausverkauft. Die Erklärung war seinerzeit dass diese Händler kein eigenes Lager unterhalten und in ihren Shops die Verfügbarkeit bei ihrem Distributor angeben. Die Misere wird noch durch den Umstand verschärft, dass die übrigen Fabriken Bauteile aus der Katastrophenregion beziehen.
Georg W. schrieb: > diese Händler kein eigenes Lager unterhalten und in ihren Shops die > Verfügbarkeit bei ihrem Distributor angeben. Leerverkäufe gehören verboten! Ich halte das für unseriös. Das sind keine Händler, das sind Trittbrettfahrer. ...
War auch ganz erstaunt, als ich vor zwei Wochen eine neue Platte gesucht habe...hab mich gewundert das viele Platten nicht verfügbar waren bzw. sehr teuer und dann erst gelesen das es mit der Katastrophe zusammmenhängt. Ist zwar ärgerlich, aber im Endeffekt hat peter d. schon recht. Was mich nur wundert, das die USB Platten vergleichsweise günstig geblieben sind. Hatte schon überlegt so eine zu holen und auszuschlachten, aber da es für die Firma war, die Garantie dann wahrscheinlich flöten geht usw und sofort hab ich dann doch eine interne Platte gekauft Und wenns zu eng auf der Plattte wird, muss der ein oder andere halt mal in den sauren Apfel beissen und sich von einem Teil seiner Pron Sammlung trennen ;)
A. B. schrieb: > Und wenns zu eng auf der Plattte wird, muss der ein oder andere halt mal > in den sauren Apfel beissen und sich von einem Teil seiner Pron Sammlung > trennen ;) Bist du irre? Manch einer hat über zig Jahre, in mühevolle Sammelarbeit, sich sein Archiv aufgebaut! Das kann man doch nicht einfach so löschen!!! ;D
> Und wenns zu eng auf der Plattte wird, muss der ein oder andere halt mal > in den sauren Apfel beissen und sich von einem Teil seiner Pron Sammlung > trennen ;) Das würde die Festplattenindustrie in eine große Krise werfen :)
Hannes Lux schrieb: > Georg W. schrieb: >> diese Händler kein eigenes Lager unterhalten und in ihren Shops die >> Verfügbarkeit bei ihrem Distributor angeben. > > Leerverkäufe gehören verboten! Ich halte das für unseriös. Das sind > keine Händler, das sind Trittbrettfahrer. Und du kaufst dann die veralteten Produkte bei dem kleinen Händler, der sein eigenes Lager hat, damit er dann nicht daran pleite geht? Und natürlich hat der kleine PC-Shop um die Ecke die Kapazitäten (auch finanziell) jedes Produkt im Voraus kaufen zu können, dass vll mal einer der Kunden haben will. Wenn er dann mit 80% des Lagers Verlust macht, bist du natürlich der, der bei dem Händler den doppelten Preis bezahlt, damit dieser die Verluste kompensieren kann? Ich sehe das Problem im Normalfall nicht. Der einzige Nachteil dürfte wohl sein, dass es bei dem kleinen Händler einen Tag länger dauert. Eine Garantie darauf, dass man es bei dem großen schneller bekommt hat man dennoch nicht.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Sicher wird das Hochwasser die Liefersituation verschärfen, aber die > derzeitige Preisentwicklung lässt den Verdacht zu, daß das hier eine > Marktabschöpfung im Rahmen des Weihnachtsgeschäftes ist, betrieben von > Groß- und vor allem Einzelhändlern. Ich bin bereits wenige Tage nach den Flutmeldungen und ersten andeutungen über steigende Festplattenpreise über einfache "Verdachtsmomente" hinaus... Abschöpfung, Abzocke, Aber gleich richtig ;) Peter Dannegger schrieb: >Ich verstehe das Gejammere nicht. Die Händler müssen doch auch von was >leben. Ach, die armen... ^^ >Ein Händler wird natürlich günstige Lagerware auch zum Marktpreis >verkaufen müssen. Sorry, aber da widerspreche ich aus Prinzip. Wenn ein Hänlder seine Platten für sagen wir 40 Euro einkauft und davon einen Posten hat ist es einfach nur abzocke, diese bei der "erstbesten" Flut mit 100% und mehr Aufpreis zu versehen und einen schnell getippten Flyer nebendran zu hängen der auf die Flut in Thailand un die damit verbundene Preiserhöhung auf den Markt hinweist. Ein wenig Gewinnsteigerung sei ja durchaus auch auf Bestandsware gegönnt, aber was hier abgeht ist ja schon krank. Ich nenne das einfach nur "sich [am Elend anderer] gesund stoßen". Besagter Fall waren übrigens 100% zweifelsfrei pre-Flut Artikel die bereits vorher dort auslagen. >Bei einer Preissenkung muß er das ja auch. Und da wird kein einziger >Kunde kommen und sagen, o.k. Du hast die Platten teuer eingekauft, also >werde ich Dir dafür über Marktpreis zahlen. Wir reden nicht von den üblichen 2,50 Euro Wochenschwankung. Und selbst die machen die wenigsten Händler mit sondern setzen viel mehr auf die bereits angedeutete "Mischkalkulation" bzw. auf einen mittleren Preis der kleinere Schwankungen bis zur nächsten unvermeidlichen Preisanpassung einigermassen normalisiert. Wie gesagt, Lagerbestände wie bereits berichtet mit 300% und mehr Aufschlag zu versehen und sich auf weltweit gestiegene Eingkaufspreise zu berufen ist einfach nur Abzocke und gehört wenn nicht verboten dann zumindest einigermaßen eingeschränkt. Das ist zumindest meine persönliche (subjektive) Meinung.
Maxx M. schrieb: > Wie gesagt, Lagerbestände wie bereits berichtet mit 300% und mehr > Aufschlag zu versehen und sich auf weltweit gestiegene *Eingkaufspreise* > zu berufen ist einfach nur Abzocke und gehört wenn nicht verboten dann > zumindest einigermaßen eingeschränkt. Preis = Nachfrage / Angebot Wenn du mit der Formal nicht einverstanden bist, mußt du den Kapitalismus abschaffen.
Entgegen den anderen Jammerern & Meckerern bin ich froh bis jetzt keinen Plattenschaden zu haben und nicht kaufen zu muessen. Die Jammerer & Meckerer sollten halt auch ein paar Platten an Lager haben ... ich hab zB u.A. ein paar Notebook- und Serverplatten an Lager, weil's im Schadenfall eben dringend ist.
Maxx M. schrieb: > Wie gesagt, Lagerbestände wie bereits berichtet mit 300% und mehr > Aufschlag zu versehen und sich auf weltweit gestiegene *Eingkaufspreise* > zu berufen ist einfach nur Abzocke und gehört wenn nicht verboten dann > zumindest einigermaßen eingeschränkt. Das lässt sich dadurch einschränken das man einfach keine Platten zu dem Preis kaufen muss :)
Maxx M. schrieb: > Wie gesagt, Lagerbestände wie bereits berichtet mit 300% und mehr > Aufschlag zu versehen und sich auf weltweit gestiegene *Eingkaufspreise* > zu berufen ist einfach nur Abzocke und gehört wenn nicht verboten dann > zumindest einigermaßen eingeschränkt. Das hätte zur Folge, dass diese Lagerbestände in Nullkommanix abverkauft wären (genauer: in dunklen Kanälen auf dem Schwarzmarkt landen) und danach für geraume Zeit nahezu keine Platten mehr im freien Handel wären. Die derzeitige Preisentwicklung sorgt hingegen dafür, dass nur jene noch Platten kaufen, die wirklich welche benötigen, während andere ihren Bedarf strecken und den Kauf verschieben. Es ist zwar ärgerlich, wenn man sich dieses Jahr keinen Selbstbau-PC mehr zu Weihnachten schenken kann, weils am Preis der Platte(n) scheitert, aber deshalb gleich die Händler am nächsten Baum aufzuhängen wäre doch etwas übertrieben. Administrativ gedeckelte Preise würden die Situation nur dahingehend ändern, dass du für den angepeilten Preis überhaupt keine Platte kriegst, während du heute zu viel zahlen musst. Das Endergebnis ist ähnlich, nur der Adressat der Schimpfkanonade ist ein Anderer.
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