Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Digital regelbare Spannungsversorgung 9-24V >=30W


von Martonas (Gast)


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Hallo zusammen,

habe hier einen 30W Motor, der zwischen 9-24V regelbar ist. Die 
Ansteuerung soll von meinem MSP430 (Vcc = +3,3V) erfolgen.

Hab mir folgendes gedacht:
Ein DAC der die Stellgröße vorgibt.
Ein FET der die Spannung schaltet.
Und irgendein OP-Regelkreis, der die Spannung am Motor mit der Spannung 
des DAC vergleicht und die Regelabweichung auf den FET gibt.

Soweit die Theorie, sofern meine Schulkenntnisse richtig sind. Die erste 
Frage ist, passt das soweit?
Die zweite: Bin bis jetzt mehr mit Software in Berührung gekommen. Wa 
froh, dass ich den MSP gelötet bekommen hab. Könnt hier mir 
detailliertere Tipps zum HW-Design geben?

Danke.

Gruß
Martonas

von Udo S. (urschmitt)


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Martonas schrieb:
> Und irgendein OP-Regelkreis, der die Spannung am Motor mit der Spannung
> des DAC vergleicht und die Regelabweichung auf den FET gibt.

Verstehe ich dich richtig. Du wiollst nicht die Drehzahl oder irgendwas 
wie Vorschubgeschwindigkeit oder Position regeln, sondern nur steuern.
Wenn ja dann wäre eine einfache PWM das Beste. Entsprechend einen 
Leistungs MOSFET am besten n-Kanal Masse geschaltet und fertig.

von Martonas (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Verstehe ich dich richtig. Du wiollst nicht die Drehzahl oder irgendwas
> wie Vorschubgeschwindigkeit oder Position regeln, sondern nur steuern.
> Wenn ja dann wäre eine einfache PWM das Beste. Entsprechend einen
> Leistungs MOSFET am besten n-Kanal Masse geschaltet und fertig.

Wenn "steuern" dafür das richtige Adjektiv ist: Ja.
Nur die Spannung und somit die Drehzahl (bei gleicher Last) sollte halt 
konstant sein. Wie bekommt man das mit einer PWM hin?

von Purzel H. (hacky)


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Steuern bedeutet : PWM = Spannung vorgeben, nix messen, der Rest ist 
egal.
Reglen bedeutet : PWM = Spannung ausgeben, Drehzahl und/oder Drehmoment 
messen, nachregeln.

Ja. ein PWM kann das.

von Martonas (Gast)


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Okay...
D.h. ich kann meine Timer zur PWM-Generierung verwenden...
Das hab ich schon mal im Datenblatt gelesen.

Hab jetzt auch mal den Wiki-Artikel dazu Überflogen. Da ist wohl der 
Abschnitt "Leistungselektronik" der richtige für mich. Nur steht da 
nicht drin, was für ein PWM-Signal ich generien muss um welche Spannung 
zu erhalten.
Geht dann das PWM Signaldiregt auf den FET?
und woher weiß ich, dass mein moduliertes 3,3V Signal auch meine 
gwünschte Spannung zwischen 9-24V ausgibt?

von Purzel H. (hacky)


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1. Einfacher : Messen
2: Vielfaeltiger : Rechnen
3. Besser : Rechnen & Messen

von Udo S. (urschmitt)


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Les dir hier in den Artikeln die Grundlagen an.
z.B. Motoransteuerung mit PWM
Du brauchst sehr wahrscheinlich noch einen Treiber zwischen 3,3V Ausgang 
und MosFet.

von Udo S. (urschmitt)


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Martonas schrieb:
> und woher weiß ich, dass mein moduliertes 3,3V Signal auch meine
> gwünschte Spannung zwischen 9-24V ausgibt?
Am Motor liegt dann das selbe Puls Pausen Signal an wie du es im µC 
generierst.
Die Drehzahl hängt ziemlich linear von der Pulsdauer zu Gesamtperiode 
ab. Der Vorteil ist daß das Drehmoment auch bei langsamer Drehzahl höher 
ist als bei einer niedrigeren linear geregelten Gleichspannung.

von Martonas (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Die Drehzahl hängt ziemlich linear von der Pulsdauer zu Gesamtperiode
> ab. Der Vorteil ist daß das Drehmoment auch bei langsamer Drehzahl höher
> ist als bei einer niedrigeren linear geregelten Gleichspannung.

Dann werde ich mich mal in das Thema PWM einarbeiten. Die andere Frage:
Verträgt das jeder Motor? Oder kann es sein, dass sich dieser dann in 
Rauch auflöst?

Gruß
Martonas

von Olaf .. (ope-)


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> Dann werde ich mich mal in das Thema PWM einarbeiten. Die andere Frage:
> Verträgt das jeder Motor? Oder kann es sein, dass sich dieser dann in
> Rauch auflöst?

Nun ja, jeder Motor wohl nicht. Das Problem ist, dass Du induktive 
Lasten schaltest, d.h. nach Lenzschen Gesetzt ... Praktisch wird Deine 
Isolation der Wicklung stark beansprucht (eben stärker als bei reinem DC 
Betrieb). Je nach Spg./~festigkeit schlägt irgendwann u.U. die Spule 
durch -> Windungsschluss, höherer Strom in der Enstufe. Schwer zu sagen 
also.

Der Strom wird aber bei angepassten PWM Freq. geglättet (eben durch die 
Ind.), der macht Deinen Motor heiss und lässt ihn ggf. abrauchen ;-)

Letzlich eine Frage der Auslegung/Anforderungen also.

Auch solltest Du Dir die Grundlagen der Regelungstechnik stärker 
ansehen. PWM und uC/C/asm ist die eine Seite, den Regelkreis stabil 
hinzubekommen eine Andere.

von Udo S. (urschmitt)


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Olaf .o. schrieb:
> Nun ja, jeder Motor wohl nicht. Das Problem ist, dass Du induktive
> Lasten schaltest, d.h. nach Lenzschen Gesetzt ... Praktisch wird Deine
> Isolation der Wicklung stark beansprucht (eben stärker als bei reinem DC
> Betrieb). Je nach Spg./~festigkeit schlägt irgendwann u.U. die Spule
> durch -> Windungsschluss, höherer Strom in der Enstufe.

Na ja bei einem 24V DC Motor sehe ich da keine Probleme, wir reden ja 
nicht von 600V DC.
Ich kenne keine Berichte über Niederspannungsmotore die da Probleme 
haben. Fakt ist natürlich daß du durch die Oberwellen etwas mehr 
magnetische Verluste im Motor hast. Dafür fährt er aber auch im 
Teillastbereich.

@Martonas
Etwas aufpassen muss man evt. bei Motoren mit integriertem Lüfterrad, da 
die Kühlung bei niedrigeren Drehzahlen dann schlechter wird.

PWM wird millionenfach erfolgreich eingesetzt, wenn dein Motor nicht bis 
an die absolute Grenze belastet wird sehe ich da normalerweise keine 
Probleme.

Olaf .o. schrieb:
> Auch solltest Du Dir die Grundlagen der Regelungstechnik stärker
> ansehen. PWM und uC/C/asm ist die eine Seite, den Regelkreis stabil
> hinzubekommen eine Andere.
Er hat keinen Regelkreis es geht um reine Steuerung!

Olaf .o. schrieb:
> Der Strom wird aber bei angepassten PWM Freq. geglättet (eben durch die
> Ind.), der macht Deinen Motor heiss und lässt ihn ggf. abrauchen ;-)
Was soll der Satz? Natürlich macht der Strom den Motor heiss. Er sorgt 
aber auch für das Drehmoment und es fliesst mehr Strom wenn der Motor an 
Nennspannung DC hängt.

@Martonas: Jede Steuerung von Niederspannungsgleichstrommotoren wird 
heutzutage mit PWM gemacht. Jeder Akkuschrauber hat das. Lass dich von 
Olaf nicht verunsichern.

von Martonas (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Jede Steuerung von Niederspannungsgleichstrommotoren wird
> heutzutage mit PWM gemacht. Jeder Akkuschrauber hat das. Lass dich von
> Olaf nicht verunsichern.

Okay, beruhigend! ;)
Mal schauen, ob ich heute noch dazu komme mich dem Thema ein wenig 
anzunehmen, damit ich wenigstens kommende Woche die passenden Bauteile 
bestellen kann. Möchte einen 2-Quadrantensteller realisieren, wie es in 
diesem Artikel 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM#Synchrongleichrichtung.2C_2-Quadrantensteller 
beschrieben ist.

Gibt es noch irgendeinen Tipp, was ich bei der Auswahl des FET beachten 
muss?

Gruß
Martonas

von hinz (Gast)


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Martonas schrieb:
> Gibt es noch irgendeinen Tipp, was ich bei der Auswahl des FET beachten
> muss?

Du benötigst einen Low-Logic-Level Typ (für Gatespannung unter 3V 
spezifiziert), und er sollte schon etwas mehr als 24V vertragen. IRF7470 
wäre so einer.

von Martonas (Gast)


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Sieht gut aus. Das wären ja rund 100A bei 3,3V! Das sollte reichen. ;)
Der Vorteil, ich brauch dann keine Treiberstufe, richtig!?

von hinz (Gast)


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Martonas schrieb:
> Das wären ja rund 100A bei 3,3V! Das sollte reichen. ;)

100A? Wie kommst du darauf? Bei Ansteuerung mit 3V würde ich dem IRF7470 
nicht mehr als 5A zumuten, und das erfordert schon ein 
kühlungsoptimiertes Layout.


> Der Vorteil, ich brauch dann keine Treiberstufe, richtig!?

Wenn du du es mit der PWM-Frequenz nicht übertreibst.

von Martonas (Gast)


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Das hinterlegte Datenblatt, seite 3/9, Fig. 3
I_D(V_GS) (Drain-to-Source Current (A) als Funktion der Gate-to-Source 
Voltage (V)). Wenn ich die Kennlinie auf 3,3 V verlängere komme ich bei 
ca. 100A raus ...

von Martonas (Gast)


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(zu früh Enter gedrück)

Oder verstehe ich da was falsch?

hinz schrieb:
> Wenn du du es mit der PWM-Frequenz nicht übertreibst.

Im welchen Bezug? Der Frequenz? Hab so an 1..2kHz gedacht, wie in dem 
oben genannten Artikel vorgeschlagen.

von mhh (Gast)


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Martonas schrieb:
> Wenn ich die Kennlinie auf 3,3 V verlängere komme ich bei
> ca. 100A raus ...

Mit einem Bleistiftstrich kannst Du maximale Ströme (Spannungen auch?) 
ändern? Du wirst sowas von reich werden mit dem Patent...

von Martonas (Gast)


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Okay, maximaler Strom beträgt gepulst (also gehe ich hier mal von PWM 
aus) 85A...

von Martonas (Gast)


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...und mein Motor hat ja eh nur 30W, also ein bisschen mehr als ein 1A 
bei 24V.
D.h. das reicht IMHO locker...

von hinz (Gast)


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Martonas schrieb:
> ...und mein Motor hat ja eh nur 30W, also ein bisschen mehr als ein 1A
> bei 24V.
> D.h. das reicht IMHO locker...

So ein Motor kann erheblich mehr als seinen Nennstrom ziehen, z.B. im 
Anlauf- oder Blockierfall.

von Martonas (Gast)


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Stimmt. Aber 85A sollten auch hier reichen, oder?

von hinz (Gast)


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Martonas schrieb:
> Stimmt. Aber 85A sollten auch hier reichen, oder?

Sagen wir: die 5A werden reichen.

von Udo S. (urschmitt)


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hinz schrieb:
> Sagen wir: die 5A werden reichen.
Ich würde den Blockierstrom über den Daumen gepeilt mit 10fach also gut 
10A ansetzen.
Wobei sich die Frage stellt, bei welchem Strom die Stromversorgung ggf. 
abregelt.

von Martonas (Gast)


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Selbst dann kann das der IRF7470, denn sein maximal Strom beträgt doch 
10A...

Andere Frage:
Braucht man noch irgendwelche Schutzbauteile: Dioden, Kondensatoren oder 
so?

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