Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme mit Einweggleichrichterschaltung


von Simon S. (simon1990)


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Hallo Leute,

bin recht günstig an ein Oszi gekommen und wollte es heute mal 
ausprobieren. Hab dafür nur mal eine Einweggleichrichterschaltung 
aufgebaut.

Ohne Kondensator passt das ja auch alles. Ich habe auf Channel1 mein Ue 
und auf Channel2 Ua, wo eine halbe Periode durch die Diode abgeschnitten 
wird und am Widerstand Ua=Ue-Ud abfällt.

Wenn ich jetzt aber den Kondensator mit reinstecke, bekomme ich mein Ua 
geglätten, so wie es ja sein soll. Was ich aber nicht verstehe, warum 
fällt Ue dann auch ab? Kann mir das jemand erklären? Eig müsste doch Ue 
konstant bleiben, oder nicht?

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Im Anhang sind 3 Bilder mit dem Schaltplan und 2 Oszi-Bildern

Gruß Simon

von mhh (Gast)


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Wenn die Wechselspannungsquelle schwach genug ist, bricht die Spannung 
wegen dem Laden von C1 ein.

von Simon S. (simon1990)


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Hmm, ok, hab jetzt mal meinen Frequenzgenerator auf 23Vss hochgedreht. 
Das ist das maximale was er kann und es sieht immernoch so aus. Heißt 
das dann, dass mein Frequenzgenerator so wenig taugt, dass er selbst bei 
so ner kleinen Belastung schon einbricht? Kann das normal sein, oder ist 
er dann vielleicht defekt? Hab ihn mir nämlich grade erst gekauft.

Habe den hier von Reichelt bestellt:
http://www.reichelt.de/Funktionsgenerator-Frequenzzaehler/UTG-9005-C/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=D127;GROUPID=4025;ARTICLE=102158;START=0;SORT=preis;OFFSET=16;SID=13TgOUXn8AAAIAAGAUF1se7b2cae953facc8f4a645c21166ab649

Der hat laut Hersteller ja eine Ausgangsleistung von 2Wpp...

von Purzel H. (hacky)


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Der Frequenzgenerator hat auch 50 Ohm Innenwiderstand. Bei 23Vpp sind 
das 11.5Vp mit 230mAp. Das ist doch schon viel.

von Joe (Gast)


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Du hast doch einen "verbraucher" = R1 angeschlossen.

Wird der Kondensator nicht geladen, so wird er natürlich über R1 
entladen und die Spannung am Kondensator sinkt!

Joe

von Joe (Gast)


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... und beim Laden des Kondensators fließt ein größerer Strom als beim 
Betrieb ohne Kondensator.

Deswegen wird Ue auch kleiner.

Joe

von Kurzi (Gast)


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>Heißt das dann, dass mein Frequenzgenerator so wenig taugt, dass er
>selbst bei so ner kleinen Belastung schon einbricht?

Kleine Belastung?? Der Cap wirkt doch wie ein Kurzschluß!

von mhh (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Heißt
> das dann, dass mein Frequenzgenerator so wenig taugt, dass er selbst bei
> so ner kleinen Belastung schon einbricht?

Genau. Deshalb ist er als Energielieferant für Elektronikbasteleien 
vollkommen ungeeignet...

Ergo:
Nicht jeder Generator ist ein Kraftwerk.   :)

von Simon S. (simon1990)


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Hmm, ok. Vielen Dank schonmal für die ganzen Antworten.

Aber so ganz verstehen tu ich es immer noch nicht. Hab das jetzt grad 
mal durchgerechnet:

R1 = 1kOhm ; C=47uF ; f=50Hz ; Ue=6Vss

Xc = 1/(2*Pi*f*C) = 67Ohm

Parallel mit R1 gibt das Rges = (1k * 67) / (1k + 67) = 63 Ohm

P = U^2 / R = (6Vss)^2 / 63 Ohm = 0,57 Wpp

Der Frequenzgenerator muss also in dem Moment in dem die Bilder oben 
enstanden sind 0,57Wpp Ausgangsleistung bringen, was ja von den 
angegebenen 2Wpp, die er können soll noch ein gutes Stück entfernt ist.

Wieso bricht die Spannung dann trotzdem so stark ein?

von mhh (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Wieso bricht die Spannung dann trotzdem so stark ein?

Wegen seinem Innenwiderstand, an dem nun die fehlende Spannung abfällt.

von karadur (Gast)


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Hallo


Ri=50R  Last 63R da muß die Spannung einbrechen.

von mhh (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Xc = 1/(2*Pi*f*C) = 67Ohm

Ist bei einem Lade-C bei Gleichspannung nicht verwendbar.


Das

Kurzi schrieb:
> Der Cap wirkt doch wie ein Kurzschluß!

hilft dem Verständnis. Solange der Generator mehr Spannung liefern will 
als am Kondensator schon anliegt, hast Du den Spannungsabfall am 
Innenwiderstand des Generators und damit das 1. Bild auf dem Oszi.

Der Innenwiderstand ist ein Reihenwiderstand zur Last. Eine 
Amplitudenregelung erfolgt vor, und nicht nach ihm.

von Kurzi (Gast)


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Was du beobachtest, ist genau das Verhalten eines IDEALEN Generators mit 
50R-Quellimpedanz, wie die Simulation im Anhang zeigt.

von Michael K. (charles_b)


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Kurzi schrieb:
> Was du beobachtest, ist genau das Verhalten eines IDEALEN Generators mit
> 50R-Quellimpedanz, wie die Simulation im Anhang zeigt.

Dumme Frage: Sind die Bilder ne Simulation mit Lspice?

von Kurzi (Gast)


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TINA

von Michael K. (charles_b)


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Hab TINA gegooglet - ist natürlcih ein kostenpflichtiges Programm.
Leider klappt das Herunterladen der Demo-Version bei mir nicht.

Unter

http://www.tina.com/German/tina/start.php?page=downlddemo&PrID=tina

tut sich nix.

von Kurzi (Gast)


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