Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Abblockkondensatoren - wann 10µF vorsehen?


von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo allerseits,

im Hobby-Bereich (zumindest was AVRs, PICs usw. angeht) sollte man ja 
jedem VCC-GND-Paar pauschal erstmal einen 100nF Abblockkondensator 
verpassen. Soweit so gut, warum dem so ist verstehe ich auch. 
Desweiteren habe ich in Application Notes von TI und Cypress gelesen, 
dass, falls "größere Kondensatoren zum Abblocken benötigt werden 
sollten, diese in jedem Fall mit kleineren Kondensatoren parallel 
geschaltet werden sollten da die kleineren Kondensatoren (bzw. Kerkos 
u.ä.) dann die Zeit überbrücken können bis die großen Kondensatoren 
"reagieren".

Im Artikel Richtiges Designen von Platinenlayouts steht nun

> Ausserdem kann es meist notwendig, pro IC noch zusätzlich einen 10µF
> Kondensator und eine Ferritperle (engl. bead) zur Entkopplung von Vcc zu
> spendieren.

Woran mache ich denn nun fest ob die 10µF nötig sind? Sollte man die 
auch pauschal vorsehen oder kommt es auf die Spannungsversorgung 
(Schaltregler/Linearregler) o.ä. an?

Viele Grüße,
Daniel

von Marcel R. (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Woran mache ich denn nun fest ob die 10µF nötig sind? Sollte man die
> auch pauschal vorsehen oder kommt es auf die Spannungsversorgung
> (Schaltregler/Linearregler) o.ä. an?

Kleine Controllerbaugruppen, die i.d.R. einen konstanten, kleinen Strom 
zieghn, werden mit 100n gepuffert. Wenn größere Ströme und/oder 
verschieden hohe Spannungen fließen/anliegen, die vielleicht sogar 
impulsartig auftreten, würde ich einen Elko dazu nehmen.

Große Kapazitäten haben den Nachteil, dass Störungen besser 
"durchgelssen" werden. Es kommt immer auf den Einzelfann an...

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo,

danke für deine Hilfe. Das heißt es kommt in dem Fall eher auf das 
Verhalten der Last an (konstanter/impulsartiger Strom) und nicht auf 
Spannungsversorgung?

Es geht mir um Folgendes, ich plane eine Platine mit einem Atmega88, 
einem DS1307 und einem PCF8574. Da ich das Ganze gescheit machen möchte 
hat sich mir eben beim Lesen des genannten Artikels die Frage ergeben, 
ob ich jetzt jedem der ICs auch noch einmal 10µF verpassen sollte oder 
eben nur die 100nF.  Ich nehme nun aber einmal an, dass die 100nF pro IC 
zzgl. der 100µF am Ausgang des Schaltreglers ausreichen sollten, oder?

Viele Grüße,
Daniel

von Marcel R. (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Ich nehme nun aber einmal an, dass die 100nF pro IC
> zzgl. der 100µF am Ausgang des Schaltreglers ausreichen sollten, oder?

Außer dem Controller habe ich die anderen Teile noch nicht verwendet, 
von daher kann ich dir das nicht genau sagen und will dir auch nichts 
falsches sagen oder Empfehlen, aber ich gehe sehr stark davon aus, dass 
an den IC's ein 100nF Kondensator reicht. Diesen dann aber möglichst 
dicht an das entsprechende Teil platzieren.

Man macht gerne den Fehler, dass man sich alles schön im Schaltplan 
zusammenstellt und im Layout dann sieht, dass alle Kondensatoren am 
gleichen Potential hängen und verbannt die "mal eben schnell in die 
Ecke", wo sie keinen stören...

100µF hinter dem Schaltregler sollte (meine Meinung) ausreichen, so ist 
dann deine ganze Platine etwas gepuffert.

von Michael (Gast)


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Die ATmega88 bzw. RTC sind unkritisch und beim I/O-Expander kommte es 
auf den Strom an, den du damit schaltest.

von Ulrich (Gast)


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Es hängt von der Last (also den ICs) und der Stromversorgung (Regler + 
Länge der Zuleitung) ab was man an größeren Kondensatoren Elkos benötig.

Es muss halt für jede vorkommende Frequenz eine passende Stromquelle da 
sein. Die kleinen Keramischen Kondensatoren direkt am IC für die ganz 
hohen Frequenzen, ggf. ein Elko für die mittleren und dann der Regler 
bzw. Stromversorgung für die ganz niedrigen Frequenzen. Wenn der Regler 
schnell und kräftig genug ist kann man ggf. auf den Elko verzichten.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo,

danke für eure Antworten. Der I/O-Expander soll ein Display ansteuern, 
soweit ich das aus dem Datenblatt erkennen kann zieht das pro I/O-Pin 
maximal 500µA, macht in Summe also, bei Ansteuerung aller verwendeten 
Pins, 3.5 mA.

Was die Abblockkondensatoren angeht, die platziere ich immer als erstes 
direkt an den entsprechenden Pins und gruppiere die dann in Eagle mit 
dem entsprechenden IC, für mich ist das alles also eine Einheit.

Viele Grüße,
Daniel

von Christian T. (shuzz)


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Wenn Du noch Platz im Layout hast, dann schmeiss die 10µF doch einfach 
zu den ICs (und deren 100nF) mit dazu.
Schaden werden sie nicht und teuer sind sie auch nicht.

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