Hi. Ist damit zu Rechnen, dass in den nächsten Jahren die THT "Standardbauteile" vom Markt verschwinden? Beispielsweise diskrete Standardbauteile wie Widerstände, Dioden, Elkos, oder auch "Standard- Kleinsignal Transistoren" wie BC547 u.ä Oder auch Standard Halbleiter wie TTL und CMOS Logik-IC's, Operationsverstärker oder sonstige "Klassiker" wie der NE555. Klar, in der Leistungselektronik kann man nicht alles mit SMD machen, wegen der Verlustleistung, d.H. die "Boliden" werden wohl weiterhin bedrahtet verfügbar sein. Aber die ganzen Standard Elektronikteile? Sollte man sich also nochmals ein großzügiges THT Bauteilsortiment mit Standardbauteilen anschaffen? Oder wird dank China THT noch nicht so schnell vom Markt verschwinden? Viele billige Chinaelektronik wird heute noch mit THT Bauteilen auf Hartpapier oder FR3 gefertigt. Ich habe kürzlich noch ein relativ neues PC Netzteil geschachtet. Das war ganz klassisch aufgebaut, THT auf FR3. Nur die Regler-IC schaltung war auf einer kleinen FR4 Zusatzplatine in SMD und als stehendes "Modul" mit Stiften eingelötet. Die PFC Schaltung war in Hybridbauweise auf FR4 (und wesentlich hochwertiger gebaut als der Rest), und als eigenständige Baugruppe vor dem eigentlichen Netzteil vorgeschaltet.
> Ist damit zu Rechnen, dass in den nächsten Jahren die THT > "Standardbauteile" vom Markt verschwinden? Nein. Es werden nur wohl kaum noch neuer erfunden.
Nico --- schrieb: > Sollte man sich also nochmals ein großzügiges THT Bauteilsortiment mit > Standardbauteilen anschaffen Wozu brauchst du den die THT Teile ? Für Lochraster / Breadboardprojekte ? Wenn man Platinen fertig (fertigen lässt) bleiben kann man doch immer SMD nehmen, auch als Hobbybastler. Macht auch als Bastler weniger Arbeit (weniger Löcher zum bohren) und ist billiger. Abgesehen davon glaube ich nicht das die THT Teile bald aussterben. Solange noch neue uC in DIP angekündigt werden (wie bei den CM0 von NXP kürzlich), wird es auch das andere noch länger geben.
Nico --- schrieb: > Klar, in der Leistungselektronik kann man nicht alles mit SMD machen, > wegen der Verlustleistung, d.H. die "Boliden" werden wohl weiterhin > bedrahtet verfügbar sein. Auch in der Leistungselektronik geht der Trend hin zu SMD, so lange die Spannungen klein bleiben. Man sehe sich mal die Spannungswandler auf Mainboards an, die an die 100W umsetzen. Inzwischen nutze ich auf auf Lochrasterplatinen SMDs - ein 0603er Kondensator passt prima zwischen die VCC/GND Pins eines µCs.
Lukas K. schrieb: > Nico --- schrieb: >> Klar, in der Leistungselektronik kann man nicht alles mit SMD machen, >> wegen der Verlustleistung, d.H. die "Boliden" werden wohl weiterhin >> bedrahtet verfügbar sein. > Auch in der Leistungselektronik geht der Trend hin zu SMD, so lange die > Spannungen klein bleiben. Da geht es wohl eher um das Produkt aus Strom und Spannung. Gut, es gibt inzwischen SMD-Widerstände bis 2,5W, aber das sind eigentlich auch nur normale Widerstände im anderen Gehäuse und bereits abgeschnittenen Drähten. > Man sehe sich mal die Spannungswandler auf > Mainboards an, die an die 100W umsetzen. Sogar 1kW beim absoluten High-End-Hochleistungs-Grafikbrett mit Flüssigstickstoffkühlung.
cyblord ---- schrieb: > Man kann ja sogar noch Röhren kaufen... Ja, sind aber nicht ganz billig: http://www.bahnbilder.de/1024/wagen-mit-stahlroehren-beladen-am-460968.jpg :-) Gruss Harald
Also diese SMD Fets, die quasi im modifizierten TO220 sind, die kann man auch noch ohne Lupe und ohne ruhige Hand löten. Ansonsten finde ich bedrahtete Bauteile als Bastler deutlich besser (Wegen Lötpunktrasterplatine oder gar fliegender Verdrahtung) Bei geätzten Platinen sind die "Großen" SMD größen wohl im Vorteil, selbst beim Bastler, weil man keine Löcher bohren muss. Die Größen 1206 und größer kann man noch eigermaßen gut verarbeiten, SO-8 Chips o.ä geht auch recht gut. Geätze Platinen kommen bei mir aber kaum vor, ich mache fast alles fliegend oder auf Lochraster.
Und 'n SMD Widerstand mit ein paar Gigaohm ist einfach 'n Stück hohler Gummi mit Vakuum drin oder wie? :)
Bei ausgefallenen Teilen hat man immer das Problem das die Irgendwann nicht mehr Lieferbar sind, ggf. auch nicht als SMD. Die wirklichen Standardteile wird man noch eine ganze Weile als THT bekommen. Extra welche auf Vorrat hinlegen lohnt da eigentlich nicht: entweder die Teile sind so selten, dass man die kaum braucht, oder man kriegt sie auch weiter. Ein Ausnahme wäre ggf. wenn man ein konkretes wichtiges Gerät hat, wo man weiß das ein Teil da öfter mal Ausfällt, oder wo es genau dieser eine Type sein muss. Da könnte es sich ggf. lohnen auch gleich ein Ersatzteil zu haben. Das ist aber unabhängig davon ob SMD der THT.
Martin Schwaikert schrieb: > Da geht es wohl eher um das Produkt aus Strom und Spannung. Nein, das war schon beabsichtigt. Hohe Verlustleistungen sind eh out, ist ja mittlerweile alles geschaltet ;) Hohe Ströme sind kein Problem, siehe CPU/GPU Schaltregler. Bei hohen Spannungen ist SMD in der Tat ungeeignet.
Lukas K. schrieb: > Bei hohen > Spannungen ist SMD in der Tat ungeeignet. Das war wohl nix. Siehe die SMD-Auskoppel-C's bei CCFL-Trafos: 15pF/3kV W.S.
W.S. schrieb: > Lukas K. schrieb: >> Bei hohen >> Spannungen ist SMD in der Tat ungeeignet. > > Das war wohl nix. Siehe die SMD-Auskoppel-C's bei CCFL-Trafos: 15pF/3kV > > W.S. Ich bezog mich auf Leistungshalbleiter ;)
Weiß denn jemand wer und wofür die größte Menge an diskreten Standardbauteilen abnimmt, oder abnehmen könnte? Also Widerstände, Transistoren, DIP Controller usw.? Ich frage mich ja auch, in welchen in Großserie hergestellten Geräten befinden sich z.B. AVRs. Oder machen Hobby Bastler dort den größten Kundenkreis aus? Kann ich mir nicht vorstellen dass sich dies lohnt. gruß cyblord
Nico --- schrieb: > Sollte man sich also nochmals ein großzügiges THT Bauteilsortiment mit > > Standardbauteilen anschaffen? Also, schau mal z.B. in sehr viele Schaltnetzteile: Übertrager gibt es ab einer bestimmten Größe nicht mehr in SMD-Technik (Pads würden beim Rütteltest von der Leiterplatte abreißen), große Netzdrosseln gehen auch nicht in SMD. Zuverlässige Elkos für Netzteile sind auch fast ausschließlich THT-Bauteile. X- und Y-Kondensatoren in SMD gibt es nur in kleinen Werten. Wenn man also schon einen Teil der Bauelemente in THT hat, ist es häufig günstiger, den Rest auch als THT auszuführen um sich den zusätzlichen Arbeitsgang der SMD-Bestückung zu sparen. SMD-Bestückung gibt es ja auch nicht zum Null-Tarif.
http://www.nxp.com/products/microcontrollers/cortex_m0/lpc1100l/LPC1114FN28.html es befinden sich immer noch DIP-controller in entwicklung. ich glaub nicht dass THTs so schnell verschwinden, teurer werden sie werden vielleicht. genausowenig wie röhren komplett verschwunden sind. oder schallplatten. oder nadeldrucker.
...oder Radio, oder Kinos, oder Zeitungen, oder Papierbücher oder oder
cyblord ---- schrieb: > Ich frage mich ja auch, in welchen in Großserie hergestellten Geräten > befinden sich z.B. AVRs. Oder machen Hobby Bastler dort den größten > Kundenkreis aus? Kann ich mir nicht vorstellen dass sich dies lohnt. Einiges an Konsumerelektronik, allerdings auch im Automotivebereich, BMW z.B. (wenn auch wohl kaum THT). Atmel würde wohl kaum Millionen für die Entwicklung eines µC ausgeben, wenn er sich nicht verkaufen würde.
gaast schrieb: > Atmel würde wohl kaum Millionen für die > Entwicklung eines µC ausgeben, wenn er sich nicht verkaufen würde. Genau darum meine Frage. AVRs sind ja DIE Hobby Controller schlechthin, aber das kann ja nicht deren Bestimmungszweck sein, oder etwa doch?
>Genau darum meine Frage. AVRs sind ja DIE Hobby Controller schlechthin, aber das kann ja nicht deren Bestimmungszweck sein, oder etwa doch? Sind sie das ? Genauso wie PIC. Aber beide werden auch in industriellen Produkten in hohen Stueckzahlen eingesetzt.
uii schrieb: >>Genau darum meine Frage. AVRs sind ja DIE Hobby Controller schlechthin, > aber das kann ja nicht deren Bestimmungszweck sein, oder etwa doch? > > Sind sie das ? Genauso wie PIC. Aber beide werden auch in industriellen > Produkten in hohen Stueckzahlen eingesetzt. ja sind sie, genau wie PIC. Hast du richtig erkannt. Und in welchen Produkten kommen die so vor in großen Stückzahlen (genau das war nämlich meine Frage). btw: du plenkst.
cyblord schrieb: > ...oder Radio, oder Kinos, oder Zeitungen, oder Papierbücher oder oder Schalen aus Ton werden m.W. seit 8000 Jahren verwendet und ich glaube nicht, das die jemals aussterben werden... Gruss Harald
cyblord schrieb: > Und in welchen > Produkten kommen die so vor in großen Stückzahlen In einem großen Teil aktueller "smart phones" beispielsweise. Gugel mal nach "atmel touch smartphone".
Jörg Wunsch schrieb: > In einem großen Teil aktueller "smart phones" beispielsweise. Gugel > mal nach "atmel touch smartphone". Als THT? Aber, ganz allgemein wird doch noch viel diskret gebaut. Gerade erst eine optische 08/15 Maus (Computereingabegerät) zerlegt, um das Kabel mit USB-Stecker zu recyceln, und sie da alles THT auf einseitiger "Presspappe". frank
Frank P. schrieb: >> In einem großen Teil aktueller "smart phones" beispielsweise. Gugel >> mal nach "atmel touch smartphone". > > Als THT? Nein, latürnich nicht. Keine Ahnung, aber ich denke, die µC-THTs fallen einfach so mit ab: die Dies sind sowieso die gleichen, die Fertiger haben nach wie vor die Montagelinien dafür da, und für den Hersteller ist das Anbieten von DIPs dahingehend praktisch, dass man die Evalkits mit ihren Nullkraft-Fassungen vergleichsweise preiswert dafür bekommt und auch praktisch unabhängig von der Pinanzahl. > … und sie da alles THT auf einseitiger > "Presspappe". Ja, in China wird gern besonders billig gebaut. Meine Maus hat so'n halbdurchsichtiges Gehäuse, und darin befindet sich eine SMD- bestückte Platine. Dabei vermute ich nicht, dass die deshalb wirklich teurer war als deine. ;-)
Wo wir grad bei den Chinesen wären: Warum finden sich in so vielen Chinaprodukten (Wecker etc.) direkt auf die Platine gebondete Dies, die in mit 'nem Epoxyklecks zugepappt sind? Ist es wirklich billiger ein Die direkt auf die Platine zu bonden als ein SMD-IC zu bestücken? Auch von der Handhabung her stelle ich mir Dies irgendwie umständlicher als SMDs vor. Braucht man da eigentlich noch Reinraumbedingungen?
Lukas K. schrieb: > Warum finden sich in so vielen > Chinaprodukten (Wecker etc.) direkt auf die Platine gebondete Dies, die > in mit 'nem Epoxyklecks zugepappt sind? Tja die wissen eben was notwendig ist damit keiner das Zeugs nachbauen kann. Gruß Anja
Lukas K. schrieb: > Braucht man da eigentlich noch Reinraumbedingungen? Nein, das kannst du in der Garage machen, sofern nicht gerade der Putz von der Decke rieselt, und sofern der Drahtbonder reinpasst.
Anja schrieb: > Lukas K. schrieb: >> Warum finden sich in so vielen >> Chinaprodukten (Wecker etc.) direkt auf die Platine gebondete Dies, die >> in mit 'nem Epoxyklecks zugepappt sind? > > Tja die wissen eben was notwendig ist damit keiner das Zeugs nachbauen > kann. > > Gruß Anja In einem Funkwecker mit Thermometer wird wohl kaum schützenswertes geistiges Eigentum sein, oder etwa doch? In 'bessern' Geräten wie z.B. MP3-Player etc. bekommt man das geistige Eigentum in Form der Firmware praktisch auf dem Silbertablett serviert.
Fakt ist doch eines bei den ganzen Bauteilen. es wird heute kaum noch etwas auf Halde produziert. und wenn, man ein paar prozessoren braucht, wartet man je nach bedarf 1/2 Jahre bis die wieder mal produziert werden. oder ein händler legt die auf Halde und fordert dafür den Einkaufspreis x10
Vor allem sind pure Dies billiger, ab einigen Stückzahlen rechnet sich das dann eben auch.
Bei den Controllern und anderen programmierbaren Bausteinen kommt es wohl noch vor weil Steckbarkeit auch in industriellen Anwendungen mitunter erwünscht ist :)
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