Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltsforderung bei Abteilungswechsel


von EinÖsterreicher (Gast)


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Mir, 47J, Akademiker mit technisch wissenschaftlicher Ausbildung, wurde 
in einem großen Konzern eine Stelle schmackhaft gemacht, die mit einem 
Abteilungswechsel verbunden wäre. Es geht um eine interessante Tätigkeit 
(mathematischer Hintergrund), die deutlich höhere technische 
Anforderungen stellt, als meine derzeitige und eher stupide Position, 
weshalb ich mir auch erlaubte, bei der "Gehaltsvorstellung" des 
online-Bewerbungsbogens ein wenig zu meinem derzeitigen Gehalt 
hinzuzurechnen: Statt EUR 4,700 Brutto (monatlich, 14x pro Jahr) eben 
4,900.- (das wären +4%)

War diese Erhöhung überzogen?

Nun habe ich erfahren, dass die Bewerbung von der HR Stelle nicht 
freigegeben wurde, da ich "zu teuer" wäre. Die Person, mit der ich in 
Kontakt stehe und die Aufnahme in der Abteilung zu verantworten hat, 
meinte zu mir, 4,900.- gehen sicher nicht durch, 4,500.- jedoch zu fast 
100%. Es dreht sich momentan also nur um das Geld, die fachlichen 
Voraussetzungen sind schon geklärt und gegessen. Ich habe außerdem schon 
einmal für 4 Jahre in der Abteilung gearbeitet und man weiß dort was ich 
kann und dass die Stelle für mich geeignet sein würde. Deshalb hat man 
mich ja auch kontaktiert, und deshalb hatte ich auch den Mut, ein wenig 
mehr zu fordern...

Nun: Ich habe in einer Antwort geschrieben, dass ich mit meinem 
derzeitigen Gehalt zufrieden sein würde und keine Gehaltserhöhung 
anstrebe. Unter mein derzeitiges Gehalt möchte ich aber nicht gehen, da 
es mir hier auch um das "Selbstwertgefühl" geht und ich niemanden kenne, 
der bei einer freiwilligen Veränderung eine Verminderung des Einkommens 
in Kauf nimmt, schon gar nicht in der gleichen Firma. Zugegebenermaßen 
tun mir die -200EUR von 4,700.- auf 4,500.- nicht sonderlich weh, jedoch 
kann es doch auch einer großen Firma nicht wirklich weh tun - oder liege 
ich hier etwa falsch? Und wenn ich in der neuen Stelle überbezahlt wäre, 
so träfe dies auf die derzeitige Stelle erst recht zu (ich will mich ja 
gerade deswegen auch verändern...)

Was kann mir hier empfehlen? Würdet ihr euch auf 4,500.- breitschlagen 
lassen oder zumindest auf dem derzeitigen Gehalt bestehen? Damit läge 
ich halt genau in der Mitte zwischen den beiden Extremvorstellungen...

Ich möchte es nicht verbocken, weshalb ich auf Eure Hilfe zähle !

Danke!

von Michael K. (charles_b)


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EinÖsterreicher schrieb:

>
> Ich möchte es nicht verbocken, weshalb ich auf Eure Hilfe zähle !
>
> Danke!

Für die Gehaltsargumentation wäre ein persönliches Gespräch sicher 
besser gewesen als eine Online-Formular.

Ob es dir um dein Selbstwertgefühl geht ist der Firma volkommen egal. 
Die Frage ist, was du an Wertschöpfung für die Firma an der neuen Stelle 
leisten kannst.

Hier hättest du auftrumpfen können und herausstellen, welche 
höherwertigen Anforderungen (Mathe) du für die Stelle bereits erfüllst 
und dass durch den internen Wechsel und das Wegbleiben von Einarbeitung 
eines völlig neuen Kollegen Synergieeffekte noch und noch zu erzielen 
sind.

Tja, und da sind 200 Öhm mehr im Monat wirklich nicht zuviel.

Aber auf ne Stelle wechseln, die anspruchsvoller ist und weniger 
bekommen - das geht gar nicht.

Falls sich nochmal die Chance bietet: Halte an 200 öm mehr fest - 
schlage vor, dass sie die erst nach einem halben Jahr anfangen zu zahlen 
etc. etc.

Letzten Endes wollen die ja auch mit aufrechtem Haupt aus der 
Verhandlung rausgehen.

von frank freiberg (Gast)


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200 mehr  sind nicht drin?

mathematischer Hintergrund?

Mein lieber Freund,  ich bin etwa  so alt  wie  Du und
verdiene   4300.   Netto  (Single)

Sieh zu dass Du  die 200  rausschlägst.

Oder kann es sein dass alle  wissen dass Du erpressbar bist?

Hausbau  etc?

von EinÖsterreicher (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Für die Gehaltsargumentation wäre ein persönliches Gespräch sicher
> besser gewesen als eine Online-Formular.

Ich kenne den Abteilungsleiter persönlich und hatte über das Thema schon 
gesprochen. Er meinte, er würde bei seinem Chef für mich kämpfen, und 
meinte, ich sei es ihm auf jeden Fall wert. Sein Chef würde am liebsten 
Hochschulabgänger zum Kollektivvertrag von 2,800EUR aufnehmen. So ist 
die Stelle auch ausgeschrieben, mit einer Möglichkeit der Überbezahlung, 
die in meinem Fall halt 65% beträgt.

frank freiberg schrieb:
> Mein lieber Freund,  ich bin etwa  so alt  wie  Du und
> verdiene   4300.   Netto  (Single)

In Österreich sind solche Gehälter für Jobs ohne Personalverantwortung 
(=Management) nicht üblich. Du kommst sicher aus Deutschland...

>
> Sieh zu dass Du  die 200  rausschlägst.
>
> Oder kann es sein dass alle  wissen dass Du erpressbar bist?

Es nützt mir auch nichts, wenn ich das versuche, und dann eine Absage 
bekomme...

Danke für die Antworten - damit weiß ich nun, dass meine Forderungen 
nicht überzogen waren...

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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EinÖsterreicher schrieb:
> Es nützt mir auch nichts, wenn ich das versuche, und dann eine Absage
> bekomme...

Naja es ist halt so: Du machst ein Angebot und der Gegenüber wird 
versuchen dieses zu drücken.
Entweder man kann dann halt sagen: Nein das bin ich wert oder man hat 
halt den Schwarzen Peter. Ich würde da aber nicht drauf eingehen da wird 
denke ich einfach versucht den Preis zu drücken, dann muss man aber halt 
auch damit Leben das es eventuell nix wird und sich ggf. auch mal 
Firmenextern umhören.

von EinÖsterreicher (Gast)


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Brutto

von Cyblord -. (cyblord)


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EinÖsterreicher schrieb:
> Brutto

Bitte den Forentroll nicht füttern, er braucht speziellen Fisch. Danke

von EinÖsterreicher (Gast)


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> Bitte den Forentroll nicht füttern, er braucht speziellen Fisch. Danke

Wer ist hier der Troll? Sorry, aber wenn man in Österreich netto soviel 
verdient wie in Deutschland brutto kann ich nichts dafür.

Meine Frau verdient mit 10 Jahren Tätigkeit als Spitalsärztin z.B. ca 
65,000 Brutto jährlich, oder anders ausgedrückt, weniger als ich.

In meiner Abteilung (Projektabwicklung + SW Entwicklung) zähle ich schon 
eher zu den überdurchschnittlich verdienenden. Ich bin mit meinem Gehalt 
zufrieden und nage selbst mit 3 Kindern nicht am Hungertuch.

Sorry, dass ich nicht mehr bekomme - aber deswegen muss man hier nicht 
beleidigend werden...

von Tom (Gast)


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@Österreicher

Mit dem Troll ist doch dein Vorredner mit der Frage nach dem Brutto oder 
Netto gemeint und nicht Du.....

von Hick-Hacker (Gast)


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Bleib hart! Fordere die 4.9k und wenn sie nicht wollen, habense pech 
gehabt!

von jklaeiotkln90839 (Gast)


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EinÖsterreicher schrieb:
>> Bitte den Forentroll nicht füttern, er braucht speziellen Fisch. Danke
>
> Wer ist hier der Troll? Sorry, aber wenn man in Österreich netto soviel
> verdient wie in Deutschland brutto kann ich nichts dafür.
>
> Meine Frau verdient mit 10 Jahren Tätigkeit als Spitalsärztin z.B. ca
> 65,000 Brutto jährlich, oder anders ausgedrückt, weniger als ich.
>
> In meiner Abteilung (Projektabwicklung + SW Entwicklung) zähle ich schon
> eher zu den überdurchschnittlich verdienenden. Ich bin mit meinem Gehalt
> zufrieden und nage selbst mit 3 Kindern nicht am Hungertuch.
>
> Sorry, dass ich nicht mehr bekomme - aber deswegen muss man hier nicht
> beleidigend werden...

Wieviel Abgaben hat man eigentlich in Österreich bei einem Gehalt um die 
65k?

In Deutschland gehen davon erst mal 45% ab (Single/Keine Kinder).

von Kevin (Gast)


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Habe ich das richtig verstanden, Abteilungswechsel - selbe Firma?

Wenn ja hat die Firma ein Problem. Sie dürfen dir auf keinen Fall 
weniger als dein jetziges Gehalt zahlen (rechtlich geregelt).

von bla (Gast)


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>> Ich bin mit meinem Gehalt
>> zufrieden und nage selbst mit 3 Kindern nicht am Hungertuch.

Selbst in Deutschland mit höherer Abgabenlast würde deine Frau als 
Einzelverdiener ausreichen um dich und 3 Kinder mit zu ernähren und das 
nicht zu knapp.

Hier scheint es wohl eher um Luxusprobleme zu gehen. Dein Gehalt 
entspricht Brutto in D wohl ~75-80k und das haben die aller, aller 
wenigsten.

Würde das machen was dir mehr Spaß macht und Perspektive bietet. Bei 
diesen Gehältern ist Jobsicherheit wichtiger als noch mehr raffen. Die 
200 mehr im Monat bringen dich höchstens auf die Abschussliste, nicht 
jedoch mehr Butter aus Brot.

Wenns wenigstens um 10-15% mehr ginge, aber so...das ist ja gerade mal 
ein Inflatiosnausgleich der eh jedes jahr fällig werden sollte.

von Marx W. (Gast)


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jklaeiotkln90839 schrieb:
> Wieviel Abgaben hat man eigentlich in Österreich bei einem Gehalt um die
> 65k?
>
> In Deutschland gehen davon erst mal 45% ab (Single/Keine Kinder).
Kommt drauf an  ob  Ost oder West!
Im Osten bist besser dran, weil niedrigere Bemessungsgrenzen.

von EinÖsterreicher (Gast)


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Leider muss ich mich nun wieder zu meinem Thema melden, da es eine 
unerwartete Wendung gegeben hat:

Nach einigem hin- und her konnte ich mich mit der neuen Abteilung auf 
einen für mich akzeptablen Modus einigen. Geld passt, Tätigkeit passt 
noch mehr.

Nachdem mir von der neuen Abteilung die definitive Zusage gemacht wurde, 
musste ich bei der jetzigen Abteilung Farbe bekennen und meinen Wunsch 
bekanntgeben. Ich meldete als Wunsch-Versetzungstermin den 1.2.2011 beim 
Chef meiner derzeitigen Abteilung an. Nun muss die Abteilung dies 
"genehmigen", d.h. einverstanden sein. Dies ist nun aber nicht der Fall: 
Vielmehr heißt es, ich sei für ein bestimmtes Projekt unabdingbar und 
bis zum Abschluss desselben werde ich nicht freigestellt. Fakt ist, dass 
dieses Projekt aus meiner Sicht nicht vor Herbst fertig wird, 
bestenfalls im Juni (und selbst da müssten schon überirdische Kräfte 
eingreifen ;-). Ich sehe nun die Chance auf meinen heiß ersehnten 
Wechsel, der ja mit einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsinhalte und 
weitaus qualifizierteren Tätigkeiten verbunden wäre dahinschwinden. Ich 
hatte zwei Hearings, für die ich mich vorbereitete, qualifizierte und 
schließlich in die engste Wahl genommen wurde. Und nun scheitert es an 
so einem Bürokratismus. Fest steht, dass der Erfolg dieses angeblich so 
wichtigen Projekts  definitiv nicht von mir abhängt (höchstens zu 5-10%) 
und hier lediglich ein Testsklave gesucht wird, der ich aber nicht mehr 
sein möchte, da ich mich massiv "unterfordert" fühle (ist jetzt nicht 
überheblich gemeint) und auch schon ziemlich frustriert bin. Eigentlich 
kotzt mich diese Tätigkeit schon am Montag Morgen an, und ich denke dann 
schon wieder an den Freitag...So kann es nicht weitergehen.

Hat jemand eine Idee, wozu man mir hier raten könnte? Die einmalige 
Chance läuft mit Februar ab, da die neue Abteilung schon dringend Leute 
sucht, und dann halt jemanden anderen statt mir aufnehmen wird.

???

von Panzer H. (panzer1)


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Jo so isses halt.
In den bunten Broschüren steht, dass jeder optimal nach seinen 
Fähigkeiten beschäftigt wird. Manager blubbern, dass sie es nicht mögen, 
wenn Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben...
Wenn der Leithammel bremst, geht eben nix.
Wenn gar nix geht, muss man eben selber nach extern wechseln. Mit allen 
Risiken und Nebenwirkungen.

von Frank (Gast)


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Hmm, also wenn ich Dein derzeitiges Bruttomonatsgehalt (siehe oben) mit 
14 multipliziere komme ich auf 800 EUR mehr pro Jahr als Deine Frau 
verdient.

Wenn ich mir vorstelle dass Du schon 47 bist und demnach etwa 20 J BE 
hast, dann sieht ein Bruttomonatsgehalt von 4700 EUR in Österreich oder 
Deutschland für mich extrem niedrig aus. Du gehörst anscheinend zu 
denjenigen die sich nicht gut "verkaufen" können...

Also Deine Forderung von 4900 EUR ist bei Weitem nicht überzogen, 
sondern eher unterzogen. Ich hätte an Deiner Stelle mindestens 5500 als 
Gehaltswunsch angegeben, wenn nicht sogar 6000 EUR. Bei einem 
Stellenwechsel, egal ob intern oder extern sind Steigerungen von 10-20% 
durchaus üblich.

-Frank

von Volkan (Gast)


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Hallo, ich würde 4900 verlangen wenn ja dann wechseln sonst nicht! Den 
ganzen Stress brauchst du dir nicht machen!

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich würde an deiner Stelle erstmal lesen lernen. Dann würdest du nämlich 
nicht solche ollen Kamellen aus dem Keller holen. ;)

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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