Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Trafo, welche Sicherung für Netzgerät-Selbstbau?


von Tilman D. (physikstudent)


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Hallo,

ich darf mich erst mal vorstellen: Mein Name ist Tilman, ich studiere 
Physik und habe dabei gemerkt, es wäre schön, ein bisschen Elektronik zu 
können. Löten kann ich, die Basics wie U=RI, Kirchhoff, P=UI etc. sitzen 
auch, erste kleinere Schaltungen laufen teils auf dem Steckbrett und 
teils auf Platine gelötet.

Als erstes größeres Projekt dachte ich mir: Ein Netzgerät wäre schön. 
Ich dachte da an diese Schaltung mit LM2576:
http://www.amateurfunkbasteln.de/schaltregler_adj/schaltregler3aadj.html
(Das Schaltbild ist besser zu sehen in der downloadbaren zip-Datei. 
Wollte es aber nicht direkt verlinken - ist ja nicht von mir.).

Ich muss nicht auf 0V runtergehen können für den Anfang, und die 
Maximalspannung (komme ich gleich zu) ist auch erstmal unkritisch bzw. 
ich werde wohl ein Poti einsetzen, mit dem ich da gar nicht dran komme.

Meine Frage: Da ist ja der Teil weggelassen, der an der Netzspannung 
hängt, also Trafo und Sicherung. Ich kenne einen Elektriker, der da 
drüber gucken könnte, aber wenn ich direkt die richtigen Teile einbaue, 
ist das sicher entspannter. Hier meine Überlegungen (Ich habe da sicher 
einige Denkfehler gemacht, die ihr mir aufzeigen könnt?):

Der LM2576 „kann“ ja max. 40V. Also erstmal die effektive Spannung 
ausrechnen, die der Trafo liefern darf:
Also wäre ein 24V-Trafo bzw. 2*12V wohl sinnvoll. Da bleibt noch etwas 
Reserve für die Leerlaufspannung, zumal da der Gleichrichter ja noch 
etwa 1,4V „frisst“. Bei den Re*chelt-Trafos, die ich mir rausgesucht 
habe (s.u.), stehen typische Leerlaufspannungen von 2*13,6V bzw. 2*13,8V 
angegeben, die liegen also unter der rechnerisch möglichen 
Ausgangsspannung (immer noch alles effektive Spannungen!).

Mir würden ca. 2A sicherlich reichen,  gerade am Anfang möchte ich die 
möglichen 3A des Reglers gar nicht ausreizen. Macht also ca. 48VA 
Leistung.

Welche Bauform würdet ihr mir empfehlen? Printtrafo, offener Trafo, oder 
Sicherheitstrafo? Letzgenannte sind etwas teurer, aber vllt. für den 
Anfang sinnvoll (Trennung der mechanischen und elektrischen 
„Anschlüsse“, wenn ich das richtig sehe).

Hier sind mal die Typen, die ich mir bei Re*chelt rausgesucht habe:

- Printtrafo 30VA (10,15€):
http://www.reichelt.de/Flachtrafos/UI-39-21-212/index.html?ACTION=3&GROUPID=3319&ARTICLE=27416&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

- Printtrafo 50VA (allerdings nicht kurzschlussfest, 10,65€):
http://www.reichelt.de/Printtrafos-25-50VA/EI-66-34-7-124/index.html?ACTION=3&GROUPID=3318&ARTICLE=27405&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

- offener Trafo 48VA (18,90€):
http://www.reichelt.de/Universaltrafos/NT-48VA-2X12/index.html?ACTION=3&GROUPID=3322&ARTICLE=24648&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

- Steuertrafo 63VA (26,95€):
http://www.reichelt.de/Steuer-Sicherheitstrafos/STEU-63-24/index.html?ACTION=3&GROUPID=3323&ARTICLE=40457&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

-Sicherheitstrafo 2A (sic!, liefert u.A. 24V, 36,25€):
http://www.reichelt.de/Steuer-Sicherheitstrafos/BLOCK-PT-1/index.html?ACTION=3&GROUPID=3323&ARTICLE=27723&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

Ungefähr nach aufsteigendem Preis sortiert, was ja auch nicht ganz 
uninteressant ist. So gesehen reicht einer der Printtrafos wohl aus, bei 
den letzten kriege ich ja ein Fertiggerät günstiger (allerdings ohne 
Bastelspaß und Erfahrung sammeln). Wie gesagt, so hohe Ströme brauche 
ich erstmal gar nicht. Ich würde dann ein Kunststoff-Gehäuse drumsetzen, 
außer Pluspol und Ground auch den Nullleiter als 4mm-Buchse nach vorne 
rausführen, und hinten einen Kaltgeräteanschluss mit Ausschalter 
(2-polig) und Sicherung einbauen.

Dazu die nächste Frage: Sicherung im Primär- oder im Sekundärteil? Wenn 
im Primärteil, dann geht die Rechnung wahrscheinlich über die Leistung: 
Es geht keine verloren, bis auf den Wirkungsgrad η, also
, was dann hoffentlich, abgerundet, der Wert meiner Sicherung 
primärseitig ist. Würde ich dieselbe Sicherung auch nehmen, wenn ich 
sekundärseitig absichern wollte, oder dann wirklich ~2A (je nach Trafo)? 
In jedem Fall bleibe ich wohl besser etwas unter dem errechneten Wert, 
wenn dann die Sicherung anspringt, ist sicher ein Fehler in der ans 
Netzgerät angeschlossenen Schaltung, denn mit hohen Leistungen will ich 
da gar nicht arbeiten... Wie sieht das mit dem Einschaltstrom aus, wie 
hoch liegt der typischerweise?

Ich vermute mal, eine flinke Sicherung passt am besten, damit erst die 
in meinem Gerät schmilzt und nicht direkt die im Sicherungskasten?!?

Aufbau wäre auf Epoxy-Streifenrasterplatinen, wobei ich beim 230V-Teil 
(bei den Printtrafos, sonst gibt es den ja gar nicht auf der Platine) 
die ungenutzten Leiterbahnen entfernen werde. Wahrscheinlich empfiehlt 
sich auch, zusätzlichen versilberten Kupferdraht aufzulöten?

Worauf muss ich noch achten? Low-ESR-Elkos, Spule für 3A, Schottky-Diode 
mit kleinem Kühlkörper? Soll der LM2576 eine Freilaufdiode verpasst 
bekommen? Einen Ausschalter wollte ich ihm auch spendieren (wohl an Pin 
5?).

Vielen Dank an alle, die sich durch den doch recht langen Text 
„durchgequält“ haben und hoffentlich sinnvolle Kommentare abgeben, euer

Tilman

von Malefiz (Gast)


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Tilman D. schrieb:
> Ungefähr nach aufsteigendem Preis sortiert, was ja auch nicht ganz
> uninteressant ist. So gesehen reicht einer der Printtrafos wohl aus, bei
> den letzten kriege ich ja ein Fertiggerät günstiger (allerdings ohne
> Bastelspaß und Erfahrung sammeln). Wie gesagt, so hohe Ströme brauche
> ich erstmal gar nicht. Ich würde dann ein Kunststoff-Gehäuse drumsetzen,
> außer Pluspol und Ground auch den Nullleiter als 4mm-Buchse nach vorne
> rausführen, und hinten einen Kaltgeräteanschluss mit Ausschalter
> (2-polig) und Sicherung einbauen.

Das ist der beste Weg um ins Grab zu kommen der Nullleiter darfst du nie 
nach aussen führen da je nach dem wie du den Stecker in die Steckdose 
steckst entweder den Nulleiter dort hast was ungefährlich ist oder die 
Phase was die Rentenkasse nicht belasstet.

Bei einem Trafo darf man sollte mann nie eine flinke Sicherung nehmen da 
der Trafo grundsätzlich hohe Anlaufströme zieht die diese auslösen 
lässt.

Welce sicherung du nimmst hängt davon ab ob du dein Trafo gegen 
kurzschluss oder Überlasst sichern willst.

Primärseitig reicht wohl eine Sicherung von 1-2A sekundärseitig  kannst 
du 2 A nehemn wenn die nicht mehr aus deine Spannugnsregler herausholen 
willst

p.s. Ob ein Trafo kurzschlussfest ist oder nicht ist bauartbedingt und 
da du nur Energie übertragen willst brauch er dieses in deinem Fall 
nicht sein.

von Tilman D. (physikstudent)


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Malefiz schrieb:

> Das ist der beste Weg um ins Grab zu kommen der Nullleiter darfst du nie
> nach aussen führen da je nach dem wie du den Stecker in die Steckdose
> steckst entweder den Nulleiter dort hast was ungefährlich ist oder die
> Phase was die Rentenkasse nicht belasstet.

Hallo,

klar, ganz dumm von mir: ich meinte natürlich den Schutzleiter, also 
Erde. Den gelb-grünen quasi. Habe gelesen, dass man den manchmal 
brauchen kann.

- Also Sicherung 1-2A primär, nicht flink. Die Rechnung dazu (s.o.) über 
die Leistung ist dann wohl überflüssig. Ich nehme dann nur eine 
Sicherung primär, nicht noch eine sekundär, richtig? Wenn der LM2576 nur 
Spannungen liefert, brauche ich wohl auch keine Strombegrenzung 
dahinter?

- Trafo nicht zwingend kurzschlussfest: Die Frage war für mich, ob der 
Trafo auch sicher weiß, dass ich nur Energie von ihm haben will... Wird 
dann mein Bekannter sicherlich feststellen.

Danke schonmal,

Tilman

von Harald W. (wilhelms)


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Tilman D. schrieb:
> Hallo,
>
> ich darf mich erst mal vorstellen: Mein Name ist Tilman,

Freut mich. Gestatten, Harald. :-)

> Als erstes größeres Projekt dachte ich mir: Ein Netzgerät wäre schön.
> Ich dachte da an diese Schaltung mit LM2576:

Ja, aber wenn Du auch Schaltungen mit Operationsverstärkern bauen
willst, ist ein Netzteil mit Linearregler besser. Der schlechtere
Wirkungsgrad spielt bei sog. Labornetzteilen ja keine so grosse
Rolle. Als Basis dafür nimmt man dann für Ströme bis ca. 1A ein
IC LM317 oder L200.

> Ich muss nicht auf 0V runtergehen können für den Anfang,

Das vereinfacht den Aufbau schon mal sehr.

> Also wäre ein 24V-Trafo bzw. 2*12V wohl sinnvoll.

Ja. Wenn es Dir auf den Preis ankommt, solltest Du mal bei Pollin
vorbeischauen; die haben oft günstige Sonderangebote.

> Welche Bauform würdet ihr mir empfehlen? Printtrafo, offener Trafo,

Egal. Ich würde da mehr auf den Preis schauen. :-)

> Dazu die nächste Frage: Sicherung im Primär- oder im Sekundärteil? Wenn
> im Primärteil, dann geht die Rechnung wahrscheinlich über die Leistung:

Ja, im Sek-Teil machen Sicherungen wenig Sinn; da verlässt man sich
eher auf die Strombegrenzung der Regel-ICs.

> Aufbau wäre auf Epoxy-Streifenrasterplatinen,

Besser geeignet sind m.E. Lochrasterplatinen. Die Streifen führen
meist nicht da hin, wo man sie haben will.

> wobei ich beim 230V-Teil
> die ungenutzten Leiterbahnen entfernen werde.

Das ist auch bei Lochrasterplatinen sinnvoll

> Wahrscheinlich empfiehlt
> sich auch, zusätzlichen versilberten Kupferdraht aufzulöten?

Bei Lochrasterplatinen kommst Du da kaum drumherum. :-) Wobei
verzinnter Schaltdraht auch reicht.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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> Primärseitig reicht wohl eine Sicherung von 1-2A sekundärseitig  kannst
> du 2 A nehemn wenn die nicht mehr aus deine Spannugnsregler herausholen
> willst

Primäseitig sind 2 Sicherungen besser und sekundärseitig bleibt die 
Frage ob ein ausgebrannter Trafo billiger ist als die Sicherung ist 
(falls mal ein Gleichrichter stirbt oder ein Schaltungsfehler vorliegt).

von Thomas F. (igel)


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Der Elko am Gleichrichter kann nur 25V.

Bei Bedarf hier eine höhere Spannungsfestigkeit wählen.

von Tilman D. (physikstudent)


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Hallo,

Harald Wilhelms schrieb:

> Freut mich. Gestatten, Harald. :-)

Mich auch. =)

> Besser geeignet sind m.E. Lochrasterplatinen. Die Streifen führen
> meist nicht da hin, wo man sie haben will.

Habe hier noch (oder besser: schon) Punkt-Streifenrasterplatinen liegen. 
Ich gucke mal, womit ich am Besten klarkomme, wenn ich die 
entsprechenden Bauteile alle hier liegen habe. Wobei - wenn ich eh 
extra-Drähte auflöte, sind Punktraster wohl am sinnvollsten.


> Ja, im Sek-Teil machen Sicherungen wenig Sinn; da verlässt man sich
> eher auf die Strombegrenzung der Regel-ICs.

oszi40 schrieb:
>> Primärseitig reicht wohl eine Sicherung von 1-2A sekundärseitig  kannst
>> du 2 A nehemn wenn die nicht mehr aus deine Spannugnsregler herausholen
>> willst
>
> Primäseitig sind 2 Sicherungen besser und sekundärseitig bleibt die
> Frage ob ein ausgebrannter Trafo billiger ist als die Sicherung ist
> (falls mal ein Gleichrichter stirbt oder ein Schaltungsfehler vorliegt).

Will heißen, ich sollte doch primär und sekundär absichern? Sind ja 
wirklich keine großen Beträge...
Nicht dass wir da aneinander vorbeireden: Mit „sekundär“ meine ich auch 
am Trafo, nicht hinter dem Regler.
Zwei Sicherungen Primär geht natürlich recht einfach.

Thomas Forster schrieb:
> Der Elko am Gleichrichter kann nur 25V.
>
> Bei Bedarf hier eine höhere Spannungsfestigkeit wählen.

Danke, darauf bin ich schon gestoßen, hatte aber vergessen, das zu 
schreiben.

Was mir noch aufgefallen ist: Bei den 78xx-ern wird anscheinend gerne 
eine Freilaufdiode eingebaut (heißt das so? Diode so eingebaut, dass sie 
im Normalbetrieb sperrt), um eventuelle falsch gepolte Spannungen 
durchzulassen. Sollte ich das am LM2576 auch tun, oder ist das 
unkritisch?

Nochmals herzlichen Dank, so langsam gehen mir die Fragen aus.

Tilman

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich diese Fragen oben so lese und Du noch kein Gehäuse hast, dann 
schau mal lieber was ein Netzeil mit Strombegrenzung kostet.

Auge z.B. zu "Regelbares Netzgerät NG-1620BL" bei pollin.de 49,95 €

Spannung regelbar von 0...15 V-, Strom regelbar von 0...2 A. 
Betriebsspannung 230 V~. Mit digitaler Anzeige für Strom und Spannung, 
Labor-Sicherheitsbuchsen, beleuchtetem Netzschalter und 1,6 m Netzkabel. 
Maße (BxHxT): 95x155x220 mm.

von Tilman D. (physikstudent)


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oszi40 schrieb:
> Wenn ich diese Fragen oben so lese und Du noch kein Gehäuse hast, dann
> schau mal lieber was ein Netzeil mit Strombegrenzung kostet.

Danke, aber ich wollte ja eben auch was selber machen. Wie schon gesagt, 
ich kenne jemanden, der für mich gegencheckt, ob das Ding „die 
Rentenkasse entlastet“ oder nicht. Dass das günstiger zu kaufen ist, ist 
wohl klar. Außerdem hab ich ja schon wieder was gelernt hier.

Gruß,

Tilman

von Johannes F. (Gast)


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Tilman D. schrieb:
> Bei den 78xx-ern wird anscheinend gerne
> eine Freilaufdiode eingebaut (heißt das so?

Wenn du die Diode mit Anode am Ausgang und Kathode am Eingang des 
(positiven) Festspannungsreglers meinst, ist das keine Freilaufdiode, 
sondern eine Rückflussdiode.
Diese soll bei Ua > Ue zerstörerische Rückströme in den Ausgang des ICs 
verhindern.
Siehe http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ureg3pin.htm

Bei symmetrischen Netzteilen verwendet man Dioden von den Ausgängen der 
Regler nach Masse jeweils in Sperrichtung, die zwar wie Freilaufdioden 
aussehen, aber einen anderen Zweck haben: Sie sollen im Falle eines 
Kurzschlusses von +Ua nach -Ua verhindern, dass das IC mit höherem 
Kurzschlussstrom das andere grillt.
Erklärung ebenfalls bei o.g. Link unter "LM317/LM337: Symmetrische 
Ausgangsspannung ".

Tilman D. schrieb:
> Welche Bauform würdet ihr mir empfehlen? Printtrafo, offener Trafo, oder
> Sicherheitstrafo?

Also ein Sicherheitstrafo sollte es schon sein.
Sog. Sicherheitstransformatoren haben eine besonders sichere Isolation 
zwischen Primär- und Sekundärwicklung (meist zwei nebeneinanderliegende 
Wicklungen mit Isolierstoffzwischenwand), um unter allen Umständen einen 
Durchschlag zwischen den Wicklungen und damit Netzspannung an der 
Sekundärseite zu verhindern.
Die Verwendung solcher Trafos ist nach VDE für die Erzeugung von 
Schutzkleinspannung (also z.B. Labornetzteile) vorgeschrieben.

Die Printtrafos von Reichelt sind aber auch Sicherheitstrafos (lt. 
Symbol http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitstransformator), das 
sollte also kein Problem darstellen.

Harald Wilhelms schrieb:
>> Als erstes größeres Projekt dachte ich mir: Ein Netzgerät wäre schön.
>> Ich dachte da an diese Schaltung mit LM2576:
>
> Ja, aber wenn Du auch Schaltungen mit Operationsverstärkern bauen
> willst, ist ein Netzteil mit Linearregler besser.

Meine Zustimmung. Tu dir den Gefallen und bau lieber was mit LM317, die 
1,5A sollten erstmal ausreichen und du hast die ganze 
Schaltregler-Problematik mit Schwingen, Restwelligkeit etc. nicht.
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/198226-as-01-de-Netzgeraet_1_2_30V_1_5A.pdf

Johannes

von oszi40 (Gast)


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1.Wenn ich diese einfache blaue C-Schaltung auf S.20 so sehe, dann frage 
ich mich, ob Primärsicherungen nicht mehr in Mode sind. Sobald die erste 
Büroklammer oder Schraube ins Gehäuse fällt müssen mehr als 16A fließen 
bevor eine Sicherung im Haus anspricht. Das wäre ungünstig.

2.Wo bleibt der Regler für die Strombegrenzung? Das vermeidet teuren, 
weißen Rauch.

3.Zu viel Strom mach klein, schwarz und häßlich :-)
4.Suche  "Regelbares Netzgerät NG-1620BL"

von Matthias (Gast)


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Tilman D. schrieb:
> Außerdem hab ich ja schon wieder was gelernt hier.

Das sehe ich genauso. Man lernt am besten, wenn man die Sachen nicht nur 
in der Schule theoretisch bespricht oder berechnet, sondern auch aufbaut 
und testet. Das ist wie programmieren mit einem Buch zu lernen,ohne 
jemals ein Programm selber zu schreiben oder zu kompilieren. Selberbauen 
ist angesagt! Das kann ich als Techniker wohl gut genug einschätzen! Wer 
was machen will, muss auch mal was selber machen!

von oszi40 (Gast)


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Matthias schrieb:
> muss auch mal was selber machen!

Stimmt! Als Schüler war meine Phase 1: Alte Geräte zerlegen
Phase 2: Lernen wozu was so war.
Phase 3: Was Neues daraus bauen.
Phase 4: Lernen durch Schmerz und verbessern.

von Matthias (Gast)


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Und die Grundlagen der Elektronik versteht man erst, wenn man 
Schaltungen selber entwickelt und nicht nur nach Anleitung aufbaut. 
Negative Erfahrungen bleiben am besten im Gedächtnis und helfen später, 
Fehler zu vermeiden. Wer oft genug ein Layout erstellt hat, der weiß, 
dass eben nicht alles so trivial ist, wie in der Berechnung. Da kommt es 
u.U. schon extrem auf das Layout an. Auch bei vermeindlich sehr 
einfachen Schaltungen. Nimm man einen OP mit extrem niedrigen 
Bias-Strömen, also einen nahezu idealen OP und schon hast Du mit 
kapazitiven Einstreuungen und sogar Leckströmen auf der Platine zu tun. 
Wenn Du so etwas nicht weißt, viel Spaß bei der Fehlersuche! Aber nur so 
geht es. Learning by doing lautet die Devise. Sonst bräuchten wir keine 
Studenten oder Auszubildende, wenn man alles Fertige kaufen kann. Und 
schon gar keine Software-Entwickler, schließlich kann man ja alles von 
der Stange kaufen.

von Tilman D. (physikstudent)


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Hallo,

Johannes F. schrieb:


> Harald Wilhelms schrieb:
>>> Als erstes größeres Projekt dachte ich mir: Ein Netzgerät wäre schön.
>>> Ich dachte da an diese Schaltung mit LM2576:
>>
>> Ja, aber wenn Du auch Schaltungen mit Operationsverstärkern bauen
>> willst, ist ein Netzteil mit Linearregler besser.
>
> Meine Zustimmung. Tu dir den Gefallen und bau lieber was mit LM317, die
> 1,5A sollten erstmal ausreichen und du hast die ganze
> Schaltregler-Problematik mit Schwingen, Restwelligkeit etc. nicht.


Gut, ich will ja nicht beratungsresistent sein. Beim LM2576 hatte ich 
gedacht, dass da die Verlustleistung nicht so groß ist, aber da ich ja 
den Maximalstrom nicht ausreizen will, ist das mit einem guten 
Kühlkörper wohl zu schaffen. Vielleicht baue ich den 230V-Teil und die 
sekundären Sicherungen auf einer eigenen Platine und gehe von der mit 
fest einrastenden Steckern und Kabeln auf eine Platine mit dem 
eigentlichen Regler. Dann kann ich später leicht andere Schaltungen 
einbauen, wenn das nötig wird. Wobei so ein Netzgerät ja eher für die 
Ewigkeit gedacht ist...



oszi40 schrieb:
> 1.Wenn ich diese einfache blaue C-Schaltung auf S.20 so sehe, dann frage
> ich mich, ob Primärsicherungen nicht mehr in Mode sind. Sobald die erste
> Büroklammer oder Schraube ins Gehäuse fällt müssen mehr als 16A fließen
> bevor eine Sicherung im Haus anspricht. Das wäre ungünstig.

Scheint in Mode zu sein, beim Elko-Link taucht auch eine Schaltung mit 
Netztrafo ganz ohne Sicherung auf (2. von unten).

> 2.Wo bleibt der Regler für die Strombegrenzung? Das vermeidet teuren,
> weißen Rauch.

Eine Papstwahl hatte ich nicht vor. Gibt es bei dem Conrad-Schaltplan 
noch andere Probleme, oder könnt ihr den ansonsten empfehlen?

> 3.Zu viel Strom mach klein, schwarz und häßlich :-)

Dann passe ich wohl lieber auf: Schwarz und hässlich will ich nicht 
werden. Klein bin ich leider schon, jedenfalls „nicht besonders groß“.

> 4.Suche  "Regelbares Netzgerät NG-1620BL"

Danke, das sieht gut aus, aber wie schon gesagt: Wenn ich selbst eine 
Spannungsquelle bauen kann, will ich das auch versuchen. Wenn ich merke, 
dass ich unsicher bin, frage ich hier nochmal nach oder lasse es ganz 
sein. Und ich habe ja jemanden, der hinterher mal drüberschaut.

Bei Reichelt komme ich jetzt auf ungefähr 40€ an Bauteilen, das ist noch 
zu verkraften. Ist ja schließlich ein Hobby, da rechnet man nicht jeden 
Cent nach. Mal sehen, was ich dabei noch alles Lernen kann...

Gruß und danke,

Tilman

von Malefiz (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Primäseitig sind 2 Sicherungen besser und sekundärseitig bleibt die
> Frage ob ein ausgebrannter Trafo billiger ist als die Sicherung ist
> (falls mal ein Gleichrichter stirbt oder ein Schaltungsfehler vorliegt).

Welche vorteile siehst du in Primärseitig 2 Sicherungen?

von Harald W. (wilhelms)


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Malefiz schrieb:

> Welche vorteile siehst du in Primärseitig 2 Sicherungen?

Der Hund ist tot; Besser ist wir binden ihn an. :-)
Gruss
Harald

von Malefiz (Gast)


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Soll jetzt heissen du weißt nicht warum?

von Harald W. (wilhelms)


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Malefiz schrieb:
> Soll jetzt heissen du weißt nicht warum?

Nein, ich sehe keinen Sinn darin und habe das auch noch in keinem
Industriegerät gesehen. Eine einzelne Primärsicherung bringt
zumindest bei mehreren Sek-Wicklungen nur einen begrenzten Schutz,
da sie ein Durchbrennen des Trafos nicht verhindern kann, aber
möglicherweise trennt sie den (durchgebrannten)Trafo vom Netz, bevor
ein Zimmerbrand ausgelöst wird.
Gruss
Harald

von Hans M. (hansilein)


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Falls das noch nicht klarwurde:
Eine Strombegrenzung im Netzteil spart viel Geld, weil man nicht dauernd 
die teuren Chips verbruzzelt. Gerade für Anfänger ist das ein riesen 
Vorteil.
Vielleicht doch das Netzteil kaufen und ein anderes Projekt ausdenken?

von Johannes F. (Gast)


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Tilman D. schrieb:
>> 1.Wenn ich diese einfache blaue C-Schaltung auf S.20 so sehe, dann frage
>> ich mich, ob Primärsicherungen nicht mehr in Mode sind. Sobald die erste
>> Büroklammer oder Schraube ins Gehäuse fällt müssen mehr als 16A fließen
>> bevor eine Sicherung im Haus anspricht. Das wäre ungünstig.
>
> Scheint in Mode zu sein, beim Elko-Link taucht auch eine Schaltung mit
> Netztrafo ganz ohne Sicherung auf (2. von unten).

Also es spricht ja nichts dagegen, eine Sicherung mit passendem Wert 
noch im Schaltplan hinzuzufügen.
Die Schaltung ist mir nur gerade eingefallen, Google spuckt zu lm317 
netzteil alles Mögliche aus. Die Grundbeschaltung ist ja immer dieselbe 
und steht auch im Datenblatt.
Hier ist noch was aus dem Forum:
Beitrag "Netzteil, LM317, Strombegrenzung und Anzeige!"

Harald Wilhelms schrieb:
> Eine einzelne Primärsicherung bringt
> zumindest bei mehreren Sek-Wicklungen nur einen begrenzten Schutz

Ebenso wie zwei Primärsicherungen in Reihe, oder auch drei...
Bestenfalls kann man dann die noch intakte Sicherung als Ersatz für die 
zuerst durchgebrannte nehmen und letztere überbrücken.
Hat also doch einen Sinn! :)

Grüße

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