Servus allerseits Einem Freund ist die USB-HD bei laufendem Betrieb runtergefallen. Da die Daten sehr wichtig sind (gute Frage, wieso hat er dann kein Backup?) ist er gezwungen, die Daten zu retten. Vom Hören-Sagen habe ich mitbekommen, dass http://www.ontrack.de gut sein soll. Hat hier jemand mit diesr Firma Erfahrung sammeln können? Oder kann mir jemand eine andere Firma empfehlen? Mfg
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Frag erst mal nach den Kosten, dann ueberleg's dir nochmals. Ich hatte auch mal eine HD zu einer Firma geschickt, den Firmennamen weiss ich nicht mehr, die verlangte 300 Euro fuer einen ersten Blick. Ja, die Daten waeren da. die Rettung wuerde 5000 Euro kosten. Ich hab's dann sein lassen.
Ich habe ihn gewarnt, dass er mit mehreren tausend Euro rechnen müsse. Er ist also hinsichtlich der anfallenden Kosten informiert.
Hallo, ich habe dort noch nichts restaurieren lassen (meine Datenverluste: 3 Dateien von einigen 100000 in 30 Jahren), aber Ontrack ist schon seit der Steinzeit dabei, die haben wahrscheinlich noch Erfahrung mit 5 MB-MFM-Festplatten. Wer sich solange hält, hat Ahnung und ist seriös. Gruss Reinhard
Irgendwo hab ich mal gelesen, daß einer auf die gleiche Weise eine mehrjährige Forschungsarbeit zuverlässig vernichtet hat. Eine laufende HD runterschmeißen, ist der Super-Gau. Da ist oft nichts zu retten. Wichtig wäre, ob er sie danach wieder in Betrieb genommen hat und ob es schabende Geräusche gab. Externe 1TB/2.5" waren ja schon für 70€ zu haben, da ist ein fehlendes Backup wirklich unverständlich. Peter
Ja, Ontrack hat in der Branche einen guten Namen. Um ein Alternativangebot zu bekommen, kann man ggf. auch noch bei Convar anfragen. Ein kleinerer Anbieter wäre Walros-Datenrettung in Berlin, eventuell kostengünstiger als die ganz großen.
Also wieso die Leute keine Backups machen ist mir auch nicht verstaendlich. Ich weiss noch ganz genau, dass ich ihn vor einem oder zwei Jahren gewarnt hatte, nicht alle Eier in ein einziges Nest zu legen. Und was ich überhaupt nicht verstehe: ein anderer Kollege, der zusammen mit dem obigen Pechvogel im selben Raum arbeitet, hat dieselbe Einstellung zu Backups. Und obwohl er jetzt sieht, wie verzweifelt der andere sich den Kopf an die Wand schlaegt, unternimmt er keine Anstalten, ein Backup zu machen. Danke für die Nennung der zusaetlichen Firmen.
Einen Fall den ich schon hatte. Vom Kunden laufender Laptop runtergefallen, Festplatte lief nicht mehr los. Daten nicht so wichtig. Ich habe die Platte geöffnet, die Köpfe waren nicht in Parkposition und sind mit den Scheiben "verklebt". Normalerweise fliegen (schweben) die Köpfe auf einem Luftpolster wenn die Platte läuft, wenn das Polster weg ist läuft die Platte nicht mehr los. Ich habe die Platten vorsichtig gedreht und die Köpfe in Richtung Parkposition geschoben. Die Platte ging danach wieder und ich konnte eine Sicherung machen :) Natürlich ist die Platte danach nichtmehr zu gebrauchen. Das andere Problem ist das manche Firmen eine bereits geöffnete Platte nicht annehmen bzw. noch mal einiges mehr verlangen. Läuft die Platte noch los ?
Charly schrieb: > Ich habe die Platte geöffnet... Die Platte ging danach wieder und ich > konnte eine Sicherung machen :) Natürlich ist die Platte danach nicht mehr > zu gebrauchen. Alle Achtung! Du musst entweder ein Pedant sein oder einen Vorwerk-Staubsauger haben oder eine fürsorgliche Frau bzw. Mutti. "Offene" Platten mögen nämlich gar keinen Staub.
Michael K-punkt schrieb: > "Offene" Platten mögen nämlich gar keinen Staub. Darum kann man sie danach nicht mehr benutzen. Ich habe so etwas auch schon in meiner Lehrzeit gemacht. Sogar eine Plexiglasplatte draufgeschraubt um zusehen was da passiert. Also, nicht alles glauben was man so im Volksmund erwähnt.
Eine Platte läuft auch eine Stunde ohne Deckel aufm Schreibtisch wenns dann auch die letzte Stunde ist. Dreck hab ich nicht reigeworfen da gerade keinen zur Hand, aber vielleicht kanst du ja mal einen Test machen. :P
ich hab grad im Bekanntenkreis genau den selben Fall (Allerdings Elektronikschaden). Da die Daten natürlich unglaublich wichtig waren/sind hatte sich meine Bekannte nun für einen professionellen Datenretter entschieden: Kroll Ontrack. Die Platte wird dort gerade untersucht, wenn du also noch ein paar Tage warten kannst, kann ich dir etwas mehr berichten...
Auf youtube bzw. im Fernsehen wurde Kroll ontrack mehrfach getestet. Besonders das zweite Video ist aufschlussreich, was in den verschiedenen Fällen mit solchen Festplatten im Labor gemacht wird. Da war auch ein Fall mit einer heruntergefallenen USB-Harddisk dabei. Durch den Aufprall schlug der Kopf auf die Platte auf, wobei Platte u. Kopf (!) beschädigt worden sind. Im Video haben die dann den Kopf unter dem Mikroskop betrachtet und "nur" den Kopf im Reinraum durch den einer baugleichen Festplatte ersetzt. Daten an der Aufschlagstelle waren nicht rekonstruierbar - alles andere ja. http://www.youtube.com/watch?v=avpYM_vW6KE http://www.youtube.com/watch?v=PkxeVakoQDs&feature=related Persönliche Erfahrungen mit Datenrettung habe ich nicht, da ich backups auf alles mache, was nicht schnell genug weglaufen kann ... =) Ralf2008
Charly schrieb: > Das andere Problem ist das manche Firmen eine bereits geöffnete Platte > nicht annehmen bzw. noch mal einiges mehr verlangen. Es wäre ja auch eine selten dämliche Idee, da erst selbst dran rumzubasteln, bevor man sie dann zum Datenretter gibt. Entweder sind mir die Daten nicht soviel wert, wie die Rettung kostet, dann probiere ich's halt mit dem Öffnen der Platte (da ich ja eh nichts mehr verlieren kann) und schmeiß sie dann weg, oder die Daten sind mir wirklich so wichtig, dann schicke ich sie sofort da hin, ohne vorher das Risiko einzugehen, noch mehr kaputt zu machen.
Erfahrungen habe ich mehrfach mit Kroll Ontrack in Böblingen. Diagnose mit Liste der rettbaren Files ist relativ günstig, danach hängt der Preis von der Plattengröße ab. Ausrechnen muss sich jeder selbst wie sein Verhältnis Daten und Zeit zum Wiederherstellungspreis ist. Bis jetzt waren die Erfahrungen immer sehr gut mit Kroll. Meine Kunden waren immer happy. Grundsätzlich wenn es knallt: abschalten, Finger weglassen, Profis ranlassen. Beim "rumprobieren" geht meist noch mehr futsch. Ausnahme: $User weiss was er angestellt hat (fdisk, format etc) da reichen dann verfügbare Tools, bei Hardwarefehler: s.o. mfg Joerg
Charly schrieb: > Eine Platte läuft auch eine Stunde ohne Deckel aufm Schreibtisch wenns > dann auch die letzte Stunde ist. Wahrscheinlich auch noch viel länger. Ich hatte mal einen Plattendefekt in meinem Server. Platte getauscht, Daten vom Spiegel bzw. Backup wieder rein, war kein Thema. Danach aus lauter langer Weile die Platte aufgeschraubt. Sah alles noch gut aus. Dann kam es mir in den Sinn, dass dem Verhalten nach durchaus auch die Elektronik Schuld gewesen sein könnte (Platte lief erstmal an, danach ging der Motor aber in ein heftiges Geräusch über, und die Ansteuerung hat ihn wieder abgeschaltet). Also Platte wieder zugeschraubt, Platine abgenommen und mit der Heißluftpistole nachgelötet. Geht wieder. :) Die Platte läuft heute noch in meinem Bastelrechner. Möglicherweise hat sie ein oder zwei zusätzliche Blöcke in der Defektliste vermerkt, das müsste ich mal nachsehen, wenn der Rechner das nächste Mal läuft. Sorgen, dass sie, nur weil sie mal 'ne Stunde offen war, jetzt plötzlich sterben würde, mache ich mir da inzwischen nicht mehr.
Jörg Wunsch schrieb: > Die Platte läuft heute noch in meinem Bastelrechner. Daraus läßt sich aber nicht ableiten, daß das immer so ist. HDDs werden nicht ohne Grund unter Reinstraumbedingungen gefertigt und repariert. Du hattest einfach Glück, weil zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort keine schadhafte Staubbelastung auftrat. Zu etwas anderem als für Bastelrechner würde ich eine geöffnete Platte nicht mehr benutzen, geschweige denn, ihr wichtige Daten anzuvertrauen.
Jörg, so aus Neugierde nachgefragt: was war das für 'ne Harddisk? SCSI? Eine alte PATA? Hersteller? Aber nicht, dass Du jetzt die Kiste aufschraubst. Nur wenn Du's noch weisst.
Mehmet Kendi schrieb: > Jörg, so aus Neugierde nachgefragt: was war das für 'ne Harddisk? SCSI? SCSI 36 GB, wahrscheinlich Seagate, aber ganz sicher bin ich mir da jetzt nicht.
Meine Erfahrung mit Ontrack BB (ca. 2005): Beim Anruf wirste erstmal auf das Testprogramm verwiesen. Ontrack easy recovery Runterladen, durchlaufen lassen, und erst dann anrufen erspart einen zweiten Anruf. Ansonsten stimmen aber die Preisangaben in der Größenordnung. Soweit mir bekannt schauen die für 75 Euro gerademal nach, was gemacht werden kann. Die eigentliche Datenrettung kommt dann schnell auf 3-4 Kilo€. Allerdings stehen die Jungs dafür auch im Reinstraum mit einem Stabmagneten an der Platte und ziehen die Bits einzeln runter. Nee, das war jetzt ein Scherz, aber viel fehlt wirklich nicht. Die können Platten auslesen, das glaubst Du nicht.
Bei ner Kollegin von mir ist auf dem Rechner die Festplatte gestorben. Aber sie hatte ja alles noch aus USB-Stick. Doch beim Anwerfen des Sticks ist dieser auch ausgefallen. Keine Ahnung wie so viele unglückliche Umstände zusammenkommen können. Shit happens!
Michael K-punkt schrieb: > Aber sie hatte ja alles noch aus USB-Stick. Dieses Medium wurde nicht für backup Lösungen entwickelt. Schon allein wegen ESD würde ich es nicht empfehlen. Dafür gibt es andere schöne Lösungen. Schon mal was von RAID gehört?
Ein RAID ist erst recht keine Backup-Lösung.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ein RAID ist erst recht keine Backup-Lösung. RAID 1: Mirroring – Spiegelung RAID-Level 1 RAID 1 ist der Verbund von mindestens zwei Festplatten. Ein RAID 1 speichert auf allen Festplatten die gleichen Daten (Spiegelung) und bietet somit volle Redundanz. Die Kapazität des Arrays ist hierbei höchstens so groß wie die kleinste beteiligte Festplatte. USW... Den Rest bitte vom folgendem Link entnehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/RAID
Mit der Ausnahme von Tape-Raid haben Raids jedoch allgemein das Problem, dass ein Virus/Hacker oder Benutzerfehler trotz vorhandener Redundanz wichtige Dateien löschen oder unlesbar machen können. Diese können dann auch nicht so einfach wiederhergestellt werden, wenn überhaupt. Ein Raid schützt also hauptsächlich vor Datenverlust durch Plattenausfälle und erhöht die Verfügbarkeit, ersetzt jedoch kein Backup (ob das jetzt durch Tape-Raid oder einfachere Mittel geschieht, sei dahingestellt). Ähnliches gilt auch für ständig verfügbare Netzlaufwerke oder ständig angeschlossene externe USB-Disks.
Ein RAID bringt aber auch nix, wenn da der Blitz einschlägt...
*Gst* schrieb: > RAID 1 ist der Verbund von mindestens zwei Festplatten. und ist als Backup geringfügig besser geeignet, als eine zweite Partition auf derselben Platte... Eine Backuplösung für Datenverächter.
EIn Raid ist kein Backup ist kein Backup ist kein Backup. Es hilft nur wenn eine Platte Kaputt geht, oder mher durchsatz auf den Plattenstapel zu haben. Wenn X datei Y löscht kann z nochsoviele Platten im raid verbund haben und wird die Datei niemals nicht wieder bekommen...
*Gst* schrieb: >> Ein RAID ist erst recht keine Backup-Lösung. > > RAID 1: Mirroring – Spiegelung Und das ist kein Backup. Wird im RAID eine Datei gelöscht, ist sie weg. Damit hilft ein Raid nicht, diese Datei wiederherzustellen. Ein RAID (sofern es nicht nur kapazitätssteigernd eingesetzt wird) erhöht nur die Ausfallsicherheit der Festplatten, aber gegen Datenverlust durch andere Faktoren (versehentliches Löschen, Schadsoftware o.ä.) schützt es überhaupt nicht.
Stichwörter zur weiteren Suche ;) Datensicherheit (Backup) & Datenverfügbarkeit (Raid)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > aber gegen > Datenverlust durch andere Faktoren (versehentliches Löschen, > Schadsoftware o.ä.) schützt es überhaupt nicht. Und dazu gibt es Untersuchungen, dass 80% aller Datenverluste nicht durch technisches Versagen, sondern durch Benutzer verursacht werden. Alle Anwesenden sind da selbstverständlich ausgenommen. Gruss Reinhard
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