Hallo zusammen, wir haben im Moment ein Projekt laufen, in welchem wir z.Zt. einen ATXMega128A1 einsetzen. Indem wir diverse Dinge auf einen Koprozessor ausgelagert haben, die nicht essentiell sind, haben wir bereits eine Flash-Auslastung von theoretischen 150% erreicht. Die Auslastung im Haupt-µC ist auch bereits bei 90%. Für die Zukunft hatten wir uns auf einen Umstieg zu einem der größeren XMEGA A1-Typen eingestellt, der ja auch pinkompatibel sein sollte. Heute habe ich erfahren müssen, dass die komplette A1-Reihe oberhalb des 128a1 von Atmel abgesagt wurde. Wir stehen daher vor einem kompletten Redesign des gesamten Systems (wobei die Hardware-Abstraktion eigentlich so gelöst ist, dass ein Umstieg dort nicht zu aufwändig werden sollte). Die Frage ist jetzt allerdings, welchen µC-Typen wir als Ersatz einsetzen sollen. Es geht uns natürlich darum, hier keinen weiteren Reinfall zu erleben - der Chip sollte am besten schon längerfristig verfügbar sein. Zur Zeit setzen wir außerdem ein intelligentes Display mit Touch von Electronic Assembly ein, welches wir dann jedoch gerne durch eine eigene Lösung (nacktes Display mit Controller und eben Touch) ersetzen möchten. Folgende Anforderungen gäbe es also für den µC: - Mindestens 5 UARTs - Möglichkeit, externen RAM zu verwenden (>= 8 MB) - Interface für SD-Karte (gerne auch "nur" SPI-Modus, den nutzen wir aktuell) - Krypto-Modul für AES (nicht zwingend, geht auch in Software) - min. 40 GPIOs - 6 ADCs - min. 60 MHz maximale Taktrate - Interner Flash, min 4 kb (gerne auch größer) - ISP-Fähigkeiten für Bootloader - Display-Controller / entspr. Schnittstelle - Kostenlose Tool-Chain (GCC gibts auch für ARM, oder..?) Ich habe leider erst einmal mit einem ARM gearbeitet, insofern wäre es gut, wenn es ein aussagekräftiges Datenblatt gäbe (da gibts ja auch einige Negativbeispiele..). Vielleicht fällt ja jemandem ein entsprechender µC oder Hersteller ein, das Angebot ist da ja leider so reichhaltig das man garnicht weiß, wo man anfangen soll. Vielleicht gibts ja irgendwo auch Herstellerübergreifende Vergleichstabellen die mir jemand nennen kann..? Vielen Dank für die Hilfe, Tobi
Tobi schrieb: > Heute habe ich erfahren müssen, dass die komplette A1-Reihe oberhalb des > 128a1 von Atmel abgesagt wurde Ja, weil sie durch einen Bug-bereinigten B-Typ ersetzt werden. Nur die Ruhe...
STM32, wirst du bestimmt fündig (5 UARTs könnten allerdings ein Problem sein, weiss ich nicht aus dem Kopf) Ansonsten Renesas.
> Ja, weil sie durch einen Bug-bereinigten B-Typ ersetzt werden. Nur die > Ruhe... Uff... wo erfährt man sowas auf der neuen Atmel-Seite? Und gibt es diesmal irgendwelche realistischen Einschätzungen, wann der kommen soll? ;) Und wenn daraus dann doch nichts wird (oder weil ich mit den ARMs sowieso mal etwas mehr beschäftigen wollte): Es oben 4 KB EEPROM heißen, nicht Flash.. Flash sollte schon etwas mehr drin sein, ab 256 KB aufwärts.. Vielen Dank erstmal für eure Hilfe - und vielleicht gibt das mit den XMegas ja doch noch was (die Hoffnung stirbt zuletzt).. Gruß, Tobi
Knut Ballhause schrieb: > Ja, weil sie durch einen Bug-bereinigten B-Typ ersetzt werden. Nur die > Ruhe... XMega B ist eine eigene Reihe, die hat nämlich USB und LCD Controller aber keinen externen Speicherbus.
Es gibt verschiedene neue Typen, die die früher oder später den A1
ersetzen sollen. Bis dahin gibt es die A1 noch. Verschiedene
Distributoren führen entsprechende Lagerbestände (Farnell z.Zt.
>800Stück).
Tobi schrieb: > Zur Zeit setzen wir außerdem ein intelligentes Display mit Touch von > Electronic Assembly ein, welches wir dann jedoch gerne durch eine eigene > Lösung (nacktes Display mit Controller und eben Touch) ersetzen möchten. Wie groß soll das Display sein (Auflösung, Farbtiefe) > Folgende Anforderungen gäbe es also für den µC: > > - Mindestens 5 UARTs Das ist ungewöhnlich. Wofür braucht Ihr so viele UARTs? > - Möglichkeit, externen RAM zu verwenden (>= 8 MB) > - Interface für SD-Karte (gerne auch "nur" SPI-Modus, den nutzen wir > aktuell) > - Krypto-Modul für AES (nicht zwingend, geht auch in Software) > - min. 40 GPIOs > - 6 ADCs Du meinst sicher: einen ADC mit Multiplexer und min 6 Eingängen. > - min. 60 MHz maximale Taktrate > - Interner Flash, min 4 kb (gerne auch größer) Das gibts bei größeren Prozessoren nicht mehr, weil die EEPROM-Halbleiterprozesse nicht mit den Prozessen für schnelle digitale Logik kompatibel sind. Es wird also ein externer 8-pinner am I2C oder SPI werden. > - ISP-Fähigkeiten für Bootloader > - Display-Controller / entspr. Schnittstelle > - Kostenlose Tool-Chain (GCC gibts auch für ARM, oder..?) Ist das ein Hobby-Projekt? Darf es auch BGA sein, oder wollt Ihr selber löten? fchk
Hallo, > - Mindestens 5 UARTs > - Möglichkeit, externen RAM zu verwenden (>= 8 MB) > - Interface für SD-Karte (gerne auch "nur" SPI-Modus, den nutzen wir > aktuell) > - Krypto-Modul für AES (nicht zwingend, geht auch in Software) > - min. 40 GPIOs > - 6 ADCs > - min. 60 MHz maximale Taktrate > - Interner Flash, min 4 kb (gerne auch größer) > - ISP-Fähigkeiten für Bootloader > - Display-Controller / entspr. Schnittstelle > - Kostenlose Tool-Chain (GCC gibts auch für ARM, oder..?) ich kann hier einen STM32 Controller der F103xC, D oder E (high density) empfehlen, der folgendes zu bieten hat: - 5 UARTs - SRAM/Flash Speicherinterface mit 4 256 MB Bänken - SD-Karten Interface - bis 112 I/O Ports - 3 ADCs mit bis zu 21 Kanälen - 72 MHz Takt - 256kB bis 512kB Flash - kein EEPROM - integrierter Bootloader + self-programmable Flash - Display über SPI oder externes Memory Interface - Atollic True Studio Lite + ST-Link oder GCC + Eclipse + OpenOCD Habe in einem aktuellen Projekt einen F103RC eingesetzt, der etwa 2/3 eines XMEGA128A1 kostet. Mittlerweise sind noch einige Serien mit Cortex-M Core dazugekommen. > Ich habe leider erst einmal mit einem ARM gearbeitet, insofern wäre es > gut, wenn es ein aussagekräftiges Datenblatt gäbe (da gibts ja auch > einige Negativbeispiele..). http://www.st.com/internet/mcu/product/164486.jsp Viele Grüße, Andreas
Der STM32F21x hat auch ein Krypto-Modul drin, Du musst mal lesen was man damit alles machen kann. Der STM32F2xx kann auch bis zu 120 MHz und 6 UART's Ansonsten den STM32F41x verwenden, den gibt es bis zu 168MHz und FPU (Cortex-M4) und bei Mouser auch als Einzelstücke recht günstig. Siehe hier der Artikel: STM32 Derzeit bietet ST mit der STM32F Variante um die 250 verschiedene Typen, die bei gleichem Gehäuse nahezu Pinkompatiebel sind. Ab den 144-Pinner ist auch der externe Datenbus verfügbar für den externen RAM. GCC gibt es natürlich auch für die Cortex-M3 Prozessoren. Nur das JTAG Interface muss gekauft werden.
ist doch immer derselbe Scheiß mit Atmel, wer die kommerziel einsetzt ist selber schuld. Ich kann auch nur zu STM32 raten
Michael Lehr schrieb: > ist doch immer derselbe Scheiß mit Atmel, wer die kommerziel einsetzt > ist selber schuld. Ich kann auch nur zu STM32 raten Da muss ich zustimmen. Ich bereue es sehr ein neues Design mit dem Xmega gestartet zu haben. Im nachhinein wäre bei gleichem Aufwand der günstigere STM32 besser gewesen... seufz
Hi, erst einmal vielen Dank für die vielen Vorschläge (und den groben Überblick ;)). Wir werden jetzt mal ein paar Vergleiche anstellen und auch noch ein paar andere Typen in Betracht ziehen, die wir selber noch gefunden haben. Alles in allem war es wohl wirklich ein Fehler auf die XMegas zu setzen, wobei sie für einige kleinere Projekte (MP3-Player z.B.) ganz ordentlich ihren Dienst tun. Man hätte sich allerdings den Aufwand sparen sollen/können mit zwei verschiedenen Architekturen zu hantieren.. Ich war mal ein absoluter Atmel-Fan (und für kleinere Projekte haben die ATMegas denke ich auch durchaus ihre Daseinsberechtigung) aber alles was mehr Power braucht und über den Spielkram hinaus geht braucht dann doch was anderes. Goodbye, XMega (garnicht mal wegen des Chips selber - diese Firmenpolitik ist einfach nur unglaublich!) Gruß, Tobi
Michael Lehr schrieb: > ist doch immer derselbe Scheiß mit Atmel, wer die kommerziel einsetzt > ist selber schuld. Müssen ja auch ziemliche Deppen sein, die Controller von ATMEL in Autos verbauen.
^ Nein, müssen sie nicht. Technisch funktionieren die µCs und die Autobauer nehmen genügend Bauteile ab um Lieferverträge mit Atmel abschließen zu können. Kleine Hersteller können das nicht und sind später die gelackmeierten.
Ich entwickele schon länger Hardware und habe nicht den Eindruck, daß Atmel viel schlechter, als andere Hersteller ist. Z.B. mit AD, Maxim, TI habe ich auch öfters Lieferschwierigkeiten. Wenn man kein Großabnehmer ist und Projektsicherheit will, dann sollte man besser nicht die allerneuesten ICs verwenden. Ich beobachte erstmal, ob ein IC 2 Jahre bei verschiedenen Distributoren gut lieferbar ist und erst dann setze ich ihn ein. Damit bin ich bisher vor den gröbsten Überraschungen sicher geblieben. Auch muß ich dann nicht mehr die Bugs selber rausfinden. Ich habe z.b. kürzlich einen CAN-AVR gesucht und wollte erst etwas moderneres nehmen, habe mich dann aber aufgrund der Beschaffbarkeit für den Oldie AT90CAN128 entschieden. Man muß nicht immer die allerneuesten Gimmicks haben. Peter
Als kleiner Abnehmer hast du bei Atmel die Arschkarte gezogen. Wir sind so 2008, 2009 haarscharf an einer Xmega-Designkatastrophe vorbei gerutscht, weil ich mich dagegen gewehrt habe nur auf Basis von ein paar 128A1 Samples ein Design zu machen, solange die nicht in Stückzahlen erhältlich waren. Dafür küsst mir mein Chef heute noch die Füße :-) Das sich Atmel heute mit den Entwicklungstools einen Bock nach dem anderen leistet geht uns schon fast nichts mehr an, da wir grundsätzlich keine neuen Entwicklungen mit AVRs machen, egal ob Xmega oder nicht. Atmel ist das neue Maxim. Die angekündigten B-Typen gibt es, wenn man sie überhaupt bekommt, nur bis 128k Flash. Ob die wirklich design-bereinigt sind muss sich erst herausstellen. Nur weil Atmel keine Errata angibt heißt das nicht, dass es keine gibt. Es kann einfach bedeuten, dass Atmel, wie bei den Ax Typen, einfach den Kunden die Fehler finden lässt.
Karl schrieb: > weil ich mich dagegen gewehrt habe nur auf Basis von ein paar > 128A1 Samples ein Design zu machen, solange die nicht in Stückzahlen > erhältlich waren. Meine Rede. So gehört sich das ja auch für einen verantwortungsvollen Entwickler. Peter
ich halte die Xmegas für eine totgeburt .. aber das ist nur meine meinung.. auch preislich gibts mit ARMs eine gute alternative für deine 5UARTs hab ich fix geschaut... zB LPC1777 ARM Cortex-M3 microcontroller with 512KB flash, 96KB SRAM, 4KB EEPROM, external memory controller, USB 2.0 Host/Device/OTG, 2 CAN, 12-bit ADC, 10-bit DAC, SD/MMC, I2S bis 100Mhz die software ist bis 128kb flash frei .. alternativ GDB + eclipse dann geht es unbegrenzt cocox IDE geht glaube auch >128k und kann für ne ganze reihe von ARMs eingesetzt werden
sehe grad das die auch noch unter develop stehen :/ ... aber mit 5UARTs ... da wird die auswahl eng :( STM32F weiß ich leider keine .. die waren mir anfangs sehr suspekt .. die errata liste war länger als das datenblatt :/ vlt andere anbieter von Cortex M3 CPUs mal abklappern atmel SAM3U4E hat auch 5uart ... soweit ich gesehen hab sind eher 3-4 der standard darüber wirds dünn :/
Ein Link auf die Renesas RXe, hier der RX621; der Preis sieht gut aus und das Datenblatt noch besser :-) http://search.digikey.com/de/de/products/R5F56218BDFB%23V0/R5F56218BDFB%23V0-ND/2420945
Verfügbare Menge: 84 Auch nicht so dolle....
> STM32F weiß ich leider keine .. > die waren mir anfangs sehr suspekt .. > die errata liste war länger als das datenblatt :/ Das ist aber schon ne ganze Weile her... Von dem den ich gerade verwende sind nur etwa 10 Seiten realer Inhalt. (die anderen sind bla bla und 3 Seiten betreffen den ARM Kern aber alles nix wichtiges)
Knut Ballhause schrieb: > Auch nicht so dolle.... http://search.digikey.com/de/de/cat/integrated-circuits-ics/embedded-microcontrollers/2556109?k=rx600&stock=1 Gibt auch andere und auch mehr oder weniger, aber allemal mehr als diese ATX-Irrläufer. Ich habe allerdings das Gefühl, dass Du selbst nicht einen einzigen brauchst.
Zorg schrieb: > Von dem den ich gerade verwende sind nur etwa 10 Seiten realer Inhalt. Ist der relativ neu auf dem Markt? ;-)
Zorg schrieb: > Das ist aber schon ne ganze Weile her... das stimmt derzeit sind wir in der firma noch auf der suche nach ner groben linie NXP hat einige vorteile ... STM32F aber auch vlt sollte man sich die 32F2xx mal ansehen wir wollen nicht 50 verschiedene einsetzen .. ehr was kleines für schrapelkram ( LPC11xx) und was größere für die anspruchsvolleren Projekte STM bietet leider keine M0 an ... die kleinsten STM M3 sind immernoch preislich weit vom LPC11xx(M0) entfernt ... bei >10k stückzahlen gerechnet... im hobbybereich würd ich einfach das nehmen was da ist .. fertig aus da baut man eh für sich ... aber industriell .. :/ da fällt einem die wahl schon schwerer
> Ist der relativ neu auf dem Markt? ;-) STM32F2xx. Neu ist der nicht wirklich - gibt sogar schon den F4. > STM bietet leider keine M0 an ... > die kleinsten STM M3 sind immernoch preislich > weit vom LPC11xx(M0) entfernt > ... bei >10k stückzahlen gerechnet... Für 1.1$ @10k bei Digikey gibts immerhin nen M3 mit 24MHz Takt... http://search.digikey.com/us/en/products/STM32F100C4T6B/497-10501-ND/2259219 Ich schätze mal das lohnt sich für ST einfach nicht weil der Preisunterschied nicht soooo wahnsinnig groß ist. Ich brauch sowas aber nicht - bei unseren Anwendungen kommts auf 1$ mehr oder weniger nicht an :-)
Zorg schrieb: > Ich brauch sowas aber nicht - bei unseren Anwendungen kommts auf 1$ mehr > oder weniger nicht an :-) sei froh ^^ bei uns ist sogar die frage ob serienwiderstände sinn machen für EMV sind die schon gut .. aber die kosten.... wegen 0,1ct da sind die M0 doch ne alternative zu den kleinen ATmegas sogar preislich
falls es doch nochmal ein Atmel sein darf: AT32UC3C0128C, AT32UC3C0256C, AT32UC3C0512C. sollten alle deine Anforderungen erfüllen
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