Forum: HF, Funk und Felder Geräte von Rigol. Was haltet ihr davon?


von asd (Gast)


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Hallo,

ein Freund will Geräte für ein Studenten-Labor besorgen und frägt was 
von folgenden Geräten zu halten ist:
Ein 3GHz Speki:
http://shop.meilhaus.de/cgi-bin/shop/lshop.cgi?action=showdetail&rubnum=&artnum=dsa1030a&id=1&gesamt_zeilen=1&wkid=132214759430752&ls=de&nocache=1322157803-7591
(ich neige dazu ihm zu raten den optionalen Trackinggenerator 
mitzunehmen, zum vermessen von Filtern)

Und ein 4-Kanal 1GHz Oszi:
http://shop.meilhaus.de/Rigol-DS6104+Oszilloskop,i4.htm
(ich kenne das TDS3054 mit dem ich immer gern gearbeitet habe, aber das 
soll ja gleich doppelt so viel kosten:
http://www.conrad.de/ce/de/product/123154/TDS3054C-DIGITSPEICHEROSZ500-MHZ-4K
)

Insbesondere, gibt es zu ähnlichem Preis (Budget ist begrenzt) 
besseres/ähnliches von einer "westlichen Markenfirma"?
Da die Geräte nicht für eine bestimmte Messung gedacht sind sondern für 
verschiedene Studentenprojekte, kann man keine genauen Anforderungen 
angeben, und will Geräte die flexibel sind aber vom Preis "angemessen"

Vielen Dank

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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asd schrieb:
> Insbesondere, gibt es zu ähnlichem Preis (Budget ist begrenzt)
> besseres/ähnliches von einer "westlichen Markenfirma"?

Beim Spekki wäre der Spectran halt mit im Rennen.  Ist wohl eher nicht
"Markenfirma" zu nennen, und als Handheld nicht ganz dasselbe wie
das Rigol dort, ließe sich aber durch ein PC-Programm aufpeppen.

von asd (Gast)


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Uh, oh. Grad einen Spekrtan (weiß nicht mehr genau welches Modell, ein 
NF und ein HF Gerät) haben die auf mein Rat hin als billigen Speki 
angeschafft. War dann selber erschrocken wie wenig man mit dem Teil 
gesehen hat, im Vergleich zu einem "richtigen" Speki, auch am PC 
Bildschirm. An sich dachte ich ja dass man einfach etwas weniger Dynamik 
hat, aber mit zwei Linien gemessen ist die schwächere ja schon bei 40dB 
Unterschied komplett oder zeitweise verschwunden. Einen Haufen 
Geistersignale in dieser Größenordnung (-40dBc) gabs auch... hat mich 
alles nicht so überzeugt.
Hier hoffe ich dass das ein Gerät ist dass mit so untere 
Mittelklasse-Spekis wie R&S FSP o.ä. zumindest mithalten kann, auch wenn 
die eine oder andere Kennzahl evtl. etwas schlechter ist.

von Maik H. (Gast)


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Also - ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist, die Studenten mit 
solchen Geräten zu beglücken.
Sinnvoller wäre es doch einen Hersteller zu wählen, den man im echten 
Leben auch im Labor wiederfindet.
Vielleicht hilft es ja mit diesem Kaufgedanken mal an den Vertrieb von 
Agilent oder R&S heranzutreten, die haben auch immer Vorführgeräte - wer 
weiß - vielleicht machen die ja dann sogar einen Teil auf 
Spendenquittung ?
Wie heißt es so schön : wer billig kauft, kauft zweimal.

vg maik

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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asd schrieb:
> War dann selber erschrocken wie wenig man mit dem Teil
> gesehen hat, im Vergleich zu einem "richtigen" Speki, auch am PC
> Bildschirm.

Das verwundert mich aber, angesichts dessen, was hier sonst über diese
Teile berichtet worden ist.  Habe allerdings selbst noch keinen in
der Hand gehabt.

Maik Hermanns schrieb:
> Sinnvoller wäre es doch einen Hersteller zu wählen, den man im echten
> Leben auch im Labor wiederfindet.

Neben vielen Geräten von RS und Agilent findet man mittlerweile auch
bei uns im "richtigen" Labor durchaus mal ein Oszi von Rigol.

von Max (Gast)


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Wir haben den Rigol Speki, leider ohne Tracking Generator. Wir haben ihn 
vorwiegend für EMV-Messungen und zur Signalkontrolle gekauft. Überrascht 
waren wir, wie "tief" er anzeigt. Einzig der Lüfter ist sehr laut.
Würden ihn wieder kaufen, allerdings mit Tracking Generator.

Grüße
Markus

PS: Alternativ gibt es immer wieder günstige gebrauchte, z.B Anritsu, 
Advantest, ...

von Jasch (Gast)


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Maik Hermanns schrieb:
> Also - ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist, die Studenten mit
> solchen Geräten zu beglücken.
> Sinnvoller wäre es doch einen Hersteller zu wählen, den man im echten
> Leben auch im Labor wiederfindet.

Genau das sollte man IMHO nicht tun, ausserdem ist das echte Leben im 
Zweifel unzureichend genau definiert. Sind nicht diverse Geräte von 
Agilent(?) sowieso umgelabelte Rigols?

Ein Studium ist keine direkte Jobvorbereitung (eine Lehre auch nicht, 
aber das kapiert erst recht keiner).

Ich will nichts mit Studenten/Absolventen zu tun haben müssen, die nur 
genau Agilent/Tek/Blah können, oder nur MS Word, oder nur "setz Dein 
Beispiel ein". Solche sollen ruhig unter den Brücken schlafen, auch wenn 
eher die Ausbildungsstätte schuld ist.

Ich erwarte dass die Leute die Prinzipien hinter den Gerätschaften / der 
Software verstanden haben/beherrschen.

Alles andere führt geradewegs in den Wahnsinn.

Naja, andererseits: wenn die frischen Absolventen alles Vollhonks mit 
der Intelligenz eines feuchten Brötchens sind, die angesichts eines 
OWON-Scopes, FrameMaker oder GCC zu heulen anfangen - mehr Jobsicherheit 
für mich! Go Bettschelohr! ;-)

von ach (Gast)


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> Ich erwarte dass die Leute die Prinzipien hinter den Gerätschaften / der
> Software verstanden haben/beherrschen.

Ach?
Und diese Grundprinzipien kann man nicht mit einem bekannten Markengerät 
lernen? Und hätte dann auch noch den Vorteil einer kürzeren 
Einarbeitungszeit in der Industrie, wegen praktischer Erfahrungen mit 
dort verwendeten Geräten/Software.

von Ralph B. (rberres)


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Jasch schrieb:
> Genau das sollte man IMHO nicht tun, ausserdem ist das echte Leben im
>
> Zweifel unzureichend genau definiert. Sind nicht diverse Geräte von
>
> Agilent(?) sowieso umgelabelte Rigols?

Mittlerweile eher nicht mehr. Auch Agilent hat erkannt, wo der Hase 
läuft.

Im übrigen bin ich auch der Meinung, das irgendwelche Lowcostprodukte in 
einem Labor der FH nichts zu suchen haben. Schon alleine deswegen nicht, 
weil die Gebrauchsdauer solcher Geräte gerne mehrere Jahrzehnte sein 
kann.

Jasch schrieb:
> Ich will nichts mit Studenten/Absolventen zu tun haben müssen, die nur
>
> genau Agilent/Tek/Blah können, oder nur MS Word, oder nur "setz Dein
>
> Beispiel ein". Solche sollen ruhig unter den Brücken schlafen, auch wenn
>
> eher die Ausbildungsstätte schuld ist.

Ich weis ja nicht von wo du deine Mitarbeiter rekrutierst.

Die Qualität der Mitarbeiter korreliert meist mit der Bezahlung.

Jasch schrieb:
> Ich erwarte dass die Leute die Prinzipien hinter den Gerätschaften / der
>
> Software verstanden haben/beherrschen.

Tun sie in der Regel. Zumindest bei uns.

Jasch schrieb:
> Naja, andererseits: wenn die frischen Absolventen alles Vollhonks mit
>
> der Intelligenz eines feuchten Brötchens sind, die angesichts eines
>
> OWON-Scopes, FrameMaker oder GCC zu heulen anfangen - mehr Jobsicherheit
>
> für mich! Go Bettschelohr! ;-)

Du scheinst auf einen ziemlich hohen Ross zu sitzen.

Auch fisch gebackene Master Ingenieure müssen sich in einer Fa erst mal 
einarbeiten. Was sie auf der FH vermittelt bekommen sind zunächst mal 
Grundlagen, die aber sehr in die Tiefe gehen. Spezielles Now How der 
zukünftigen Fa. zu vermitteln ist nicht Sache der FH.

Ralph Berres

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Wir standen bei der Einrichtung "unseres" (FH-MS) Studentenlabors vor 
derselben Grundatzentscheidung. Also ob wir ausschließlich Markengeräte 
verwenden oder aber auch auf günstige oder ältere Geräte setzen.

Dabei hatten wir folgende Rahmenbedingungen.
Das Labor ist eine offizielle Einrichtung der FH welche von allen 
Studenten nach Einweisung frei Benutzt werden kann, sowohl für 
Privatprojekte sowie auch als alternativer Arbeitsort für 
Projektarbeiten im Studium (wenn das eigentlich benutzte LAbor gerade 
durch festes Praktikum blockiert ist oder etwas ruhe gewollt ist). Die 
Einrichtungskosten werden/wurden aus Projektmitteln bezahlt. Das Budget 
war fix. Wenn der Topf leer ist, dann ist er leer.
Der Laborbetrieb läuft optional als reines Angebot zu den anderen 
"richtigen" Laboren. Wer das Angebot nicht nutzen will, der hat damit 
nie zu tun.

Wir haben uns dann dafür entschieden das auch günstige Geräte eine 
Lösung sein können wenn ein notwendiger Mindestnutzwert gegeben ist.

Die Gründe dafür:
* für sicher >>90% der in diesem Labor durchgeführten Arbeiten reichen 
günstige Geräte locker aus. Wenn dann doch mal eine MEssung eine höhere 
Präzision oder einen größeren Funktionsumfang erfordert, dann ist ja 
jederzeit die Benutzung eines MArkengerätes aus einem der für den Lehr- 
und Forschungsbetrieb genutzten Labore möglich.

* Es sind 8 Elektronik und vier Rechnerarbeitsplätze vorhanden. Die 
Projektmittel geben definitiv keine vollausstattung aller Arbeitsplätze 
mit dem gesamten Messgerätespektrum her. Je günstiger man einkauft, um 
so mehr der Arbeitsplätze kann man Funktionsreich ausrüsten. Das sind 
dann überlegungen ob man lieber EINEN Platz mit einem Tektronix TDS2000 
oder aber VIER Plätze mit einem günstigen 200MHz DSO aus China 
ausstattet.

* Es stellt gewissermaßen auch eine zweite Sichtweise dar. "oben" (das 
StudiLabor ist im Keller) stehen relativ moderne Markengeräte. Unten 
eher günstige. Der STudent der im Labor arbeitet kommt also zwangsweise 
mit beidem in Kontakt und lernt es kennen.

* NEben der reinen Geräteausstattung haben wir auch Verbrauchsmaterial 
das wir den interessierten Studenten zur Verfügung stellen. Je weniger 
wir für Geräte ausgeben, um so mehr bleibt für dieses MAterial. Da gilt 
es dann abzuwägen.

Und die Rückmeldungen die wir jetzt nach gut einem JAhr Betriebszeit 
erhalten zeigen uns das wir uns wohl richtig entschieden haben. Selbst 
bei Aufwendigeren Projekten reichen die billigen Skopes voll aus. Die 
minimalen MAcken die es hat, fallen da überhaupt nicht ins gewicht!
(Im Zuge der Eprobung hat es mich ja immerhin so überzeugt, das ich mir 
spontan auch eines zugelegt habe). Spectrum Analyzer usw. werden "unten" 
noch nicht wirklich viel benutzt. Dort ist eher µC usw. angesagt. Das 
mit der HF findet dann eher oben statt, wobei es da sowieso schon so 
ist: Wenn jemand HF macht, dann gleich RICHTIG von denen die sowieso 
schon vorbelastet sind.
So dinge wie "ICh baue mir ein Radio selbst" sind leider noch nicht so 
vertreten, aber wir arbeiten dran ;-)

Also um abschließend einen Rat von Studilaboreinrichter zu 
Studilaboreinrichter (sofern wir darunter dasselbe verstehen, deshalb 
habe ich oben unsere Rahmenbedingungen genannt) zu geben:

Ich kann dir zu den konkreteten Geräten nicht viel sagen, aber:
WENN es in anderen Laboren schon "HighEnd" gibt, dann braucht man für 
ein solches Studilabor definitiv kein HighEnd mehr.

Denn es wird ja dort nicht geforscht sondern eher ganz praktische 
Elektronik auf dem Niveau vom Absoluten Einsteiger bis zum erfahrenen 
Hobbyisten gemacht, denn alles was darüber hinaus geht findet in anderen 
Räumen statt. Dafür kommt es nicht auf winzigste Linearitätsfehler an 
oder ob der Rauschteppich nun 10% höher liegt.
Die Erfahrung zeigt das sicher 2/3 der PRojekte sich mit µC Schaltungen 
im Spannungsbereich von 3,3 bis 5V befassen werden. 1/4 wird irgendwie 
Audio sein und der Rest halt alles mögliche.

Wenn das Budget gedeckelt ist, dann ist es durchaus eine gute Idee etwas 
günstiger einzukaufen wenn man dadurch eine höhere Ausstattungsquote 
erreicht.

Was aber auf jeden Fall wichtig ist, das ist natürlcih das es sich um 
SICHERE Geräte handelt.Zudem darf auch eine Fehl- oder böswillige 
Bedienung nicht dazu führen das der nächste nur noch Müll erhält oder 
das GErät gar beschädigt wird. (Bei NEtzteilen und Generatoren vor allem 
aufpassen. Bei SA lieber das etwas robustere Gerät nehmen das auch mal 
20V DC oder >20dBm RF (kurzzeitig) am Eingang abkann, selbst wenn dieser 
dann etwas schlechtere Werte hat, als ein absolutes Präzisionsgerät das 
bei versehentlichen 5V DC am Input schon nach Sekundenbruchteilen zum 
Service muss.

GRuß
Carsten

von Jasch (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Jasch schrieb:
>> Genau das sollte man IMHO nicht tun, ausserdem ist das echte Leben im
>> Zweifel unzureichend genau definiert. Sind nicht diverse Geräte von
>> Agilent(?) sowieso umgelabelte Rigols?
>
> Mittlerweile eher nicht mehr. Auch Agilent hat erkannt, wo der Hase
> läuft.

;-)

Ist vermutlich dann wie bei AMD: "Diffused in Germany" aber "Assembled 
in Malaysia".

> Im übrigen bin ich auch der Meinung, das irgendwelche Lowcostprodukte in
> einem Labor der FH nichts zu suchen haben. Schon alleine deswegen nicht,
> weil die Gebrauchsdauer solcher Geräte gerne mehrere Jahrzehnte sein
> kann.

Nachdem ja so ziemlich jeder Hersteller heutzutage in seine Geräte 
virtuelle "Garantiezähler" einbaut, d.h. kurz nach Ablauf derselben 
fällt das Gerät aus, bezweifele ich das mal. :-(

Nein, mal im Ernst, Jahrzehnte sind doch bei heute gebauten Geräten kaum 
noch zu erwarten. Schon garnicht im harten Laborbetrieb mit Studenten.

Sowas wäre aber immerhin ein valides Auswahlkriterium.

> Jasch schrieb:
>> Ich will nichts mit Studenten/Absolventen zu tun haben müssen, die nur
>> genau Agilent/Tek/Blah können, oder nur MS Word, oder nur "setz Dein
>> Beispiel ein". Solche sollen ruhig unter den Brücken schlafen, auch wenn
>> eher die Ausbildungsstätte schuld ist.
>
> Ich weis ja nicht von wo du deine Mitarbeiter rekrutierst.

Ich persönlich garnicht.

> Die Qualität der Mitarbeiter korreliert meist mit der Bezahlung.

Jein. Nur weil jemand mit Glück ein gutes Gehalt abbekommen hat ist er 
noch lange keine gute Kraft, und umgekehrt.

[snip]
> Jasch schrieb:
>> Naja, andererseits: wenn die frischen Absolventen alles Vollhonks mit
>> der Intelligenz eines feuchten Brötchens sind, die angesichts eines
>> OWON-Scopes, FrameMaker oder GCC zu heulen anfangen - mehr Jobsicherheit
>> für mich! Go Bettschelohr! ;-)
>
> Du scheinst auf einen ziemlich hohen Ross zu sitzen.

Smiley beachten.

Heh, ist nicht so als ob ich nicht jede Menge Berufseinsteiger kennen 
würde die hinreichend kompetent sind. Zum Glück sind die, 
Entschuldigung, "unbrauchbaren", eher die Ausnahme.

> Auch fisch gebackene Master Ingenieure müssen sich in einer Fa erst mal
> einarbeiten.

Stimme ich absolut zu.

> Was sie auf der FH vermittelt bekommen sind zunächst mal
> Grundlagen, die aber sehr in die Tiefe gehen. Spezielles Now How der
> zukünftigen Fa. zu vermitteln ist nicht Sache der FH.

Hmm.

Ganz genau das habe ich gesagt (sagen wollen, aber kläglich 
gescheitert?).

Darum ja mein Einwand: Laborequipment nicht nach Industrie-Usancen 
auswählen, das bringt im Zweifel genau nix, die Firma wo die Leute am 
Ende landen hat wahrscheinlich doch was anderes.

von Ralph B. (rberres)


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Jasch schrieb:
> Darum ja mein Einwand: Laborequipment nicht nach Industrie-Usancen
>
> auswählen, das bringt im Zweifel genau nix, die Firma wo die Leute am
>
> Ende landen hat wahrscheinlich doch was anderes.

Equipment sollte aber danach ausgewählt werden, das sie intuitiv 
bedienbar ist, ohne das man vorher stundenlang englische ( oder im 
zweifelsfalle koreanische  Bedienungsanleitungen, auch das haben wir 
wirklich erlebt ) studieren muss. Das gilt ganz besonders im Einsatz von 
Laboren, in welche Studenten was lernen sollen.

Ergebnisse sollten unmissverständlich und vor allem verlässlich sein.
Auserdem sollte ein Gerät fehlertolerant sein. Es sollte nicht gleich 
den Geist aufgeben, wenn ein Student das Gerät fehlbedient, oder ein 
falsches Signal anlegt.

Dazu gehört m.E. auch ein Überlastungsschutz am Eingang, welches den 
Eingang sicher abschaltet, wenn eine zerstörerische Spannung anliegt.

Bei Signalgeneratoren renomierter Firmen ist sowas mittlerweile 
Standart, bei Billigfirmen immer noch nicht. Bei Spektrumanalyzer 
renomierter Firmen gibt es sowas oft immerhin als Option.

Noch was. Oft passiert es , das ( speziell bei kleineren Firmen ) der 
Ingenieur gefragt wird welches Gerät neu angeschafft werden soll.

Welches Gerät wird der Ingenieur dann empfehlen? Richtig! Das Gerät was 
er kennt, bzw, womit er am besten zurecht kommt.

Es macht dann auch Sinn dieser Empfehlung zu folgen, sofern Gründe an 
technischen Anforderungen nicht dagegen sprechen.

Mit einen Gerät was man kennt, arbeitet man schneller , sicherer und 
zielstrebiger, und kann sich wesentlich mehr dem eigentlichen Messobjekt 
widmen, als mit einem Gerät, wo man irgendwelche Funktionen erst in 
mehrfach verschachteleten unlogisch angeordnete Untermenues suchen muss, 
und wo man jedes angezeigte Ergebnis erst auf die Goldwaage legen muss, 
um es richtig zu interpretieren.

Ralph Berres

von Marian (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Mit einen Gerät was man kennt, arbeitet man schneller , sicherer und
> zielstrebiger, und kann sich wesentlich mehr dem eigentlichen Messobjekt
> widmen, als mit einem Gerät, wo man irgendwelche Funktionen erst in
> mehrfach verschachteleten unlogisch angeordnete Untermenues suchen muss,
> und wo man jedes angezeigte Ergebnis erst auf die Goldwaage legen muss,
> um es richtig zu interpretieren.

das wundert mich bei ihnen,
sie haben ein rießen grosses labor aber bauen tuhen sie nichts? Der 
Tisch ist immer lehr auf den Bildern ...

von ich (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wenn ich an meine Studentenzeit zurückblicke (was etwa 10 Jahre her 
ist), wäre ich froh gewesen damals halbwegs aktuelle Geräte zu haben. 
Die Ausstattung der Labore glich damals einem Museum. Die dortigen 
Geräte sah man manchmal auch auf Flohmärkten; nur gekauft hat die schon 
damals niemand mehr. Der Spekki von R&S war sicher nicht ganz schlecht 
(wenn man von den ständigen Defekten absieht), nur der Bedienungskomfort 
war eine Katastrophe. Noch schlimmer der Plotter, den man für jede 
Messaufgabe neu kalibrieren musste.
Die eigentliche Messaufgabe rückte damals total in den Hintergrund. Die 
meiste Zeit ging dafür verloren, um die Geräte einzustellen um das 
gewünschte Ergebnis zu erhalten. Aus Zeitmangel wurden dann viele 
Messaufgaben nicht erledigt.

Anliegend einige Fotos, die ich irgendwo gefunden habe und die besagte 
Geräte zeigen.

von Max (Gast)


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Wie oben schon beschrieben, haben wir (kleine Firma) uns für den Rigol 
Speki entschieden. Es war unser erster Speki und er ist sehr intuitiv zu 
bedienen. Man muss nur aufpassen, dass das angelegte Signal zum 
Mesbereich passt. Nur der Trackinggenerator fehlt.
Nach dem Kauf des Rigols in der Firma habe ich mir privat einen 
gebrauchten Speki der Firma Anritzu für ca. 1000 Euro gekauft. Er ist 
ebenso intuitiv zu bedienen.
Wir hatten übrigens noch einen R&S Speki zur Auswahl. Entschieden hat 
letztendlich der Preis. Einzig störend an dem Rigol ist der (subjektiv) 
sehr laute Lüfter.

Viel Erfolg bei der Entscheidung!

Grüße
Max

von Lukas K. (carrotindustries)


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ich schrieb:
> nur gekauft hat die schon
> damals niemand mehr.
Wo anders bekommt man mehr 'Performance' fürs Geld?
Der Tek 191 'Constant amplitude signal generator' (350k-100MHz) hat bei 
Ebay so um die 60€ gekostet. Da kann kein Chinese mithalten, sowohl beim 
Preis/Leistungsverhältnis und der mechanischen Qualität.
Auf solche Dinge wie USB muss man dann halt verzichten, vermisse ich 
aber auch nicht wirklich.

von Ralph B. (rberres)


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Marian schrieb:
> das wundert mich bei ihnen,
>
> sie haben ein rießen grosses labor aber bauen tuhen sie nichts? Der
>
> Tisch ist immer lehr auf den Bildern

Das was zu sehen ist, ist mein privates Labor zu Hause.

In der letzten Ausgabe der UKW-Berichte kann man sehen was ich so 
treibe.

Ansonsten ist nach getaner Arbeit mein Labor meistens so aufgeräumt.

Ich finde meine Utensilien nämlich gerne ohne groß zu suchen.

ich schrieb:
> Anliegend einige Fotos, die ich irgendwo gefunden habe und die besagte
>
> Geräte zeigen.

Den HP141 habe ich unter anderen auch. Nur glücklich wurde ich mit dem 
Ding im Originalzustand nicht. Das Gerät hat einfach nur Müll angezeigt.
Der Intermodulationsabstand war unter aller Sau. Erst nach dem ich Hand 
angelegt hatte, wurde das Gerät einigermasen brauchbar. Von der 
Bedienung aber etwas umständlich.

Lukas K. schrieb:
> Da kann kein Chinese mithalten, sowohl beim
>
> Preis/Leistungsverhältnis und der mechanischen Qualität.

Kann ich nur zustimmen.

Ralph Berres

von blah (Gast)


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> Wenn ich an meine Studentenzeit zurückblicke (was etwa 10 Jahre her
> ist), wäre ich froh gewesen damals halbwegs aktuelle Geräte zu haben.
> Die Ausstattung der Labore glich damals einem Museum.

Und die Professoren schwärmten in nostalgischen Gefühlen von den ach so 
tollen Geräten mit denen man im Gegensatz zu dem "neumodischen Geraffel" 
viel besser lernen kann. Deshalb wurden die Versuchsanordnungen und die 
Aufgabenstellungen für die Studenten auch mindestens 30 Jahre nicht 
geändert.

von Ralph B. (rberres)


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blah schrieb:
> Und die Professoren schwärmten in nostalgischen Gefühlen von den ach so
>
> tollen Geräten mit denen man im Gegensatz zu dem "neumodischen Geraffel"
>
> viel besser lernen kann. Deshalb wurden die Versuchsanordnungen und die
>
> Aufgabenstellungen für die Studenten auch mindestens 30 Jahre nicht
>
> geändert.

Das kann aber auch schlicht praktische Gründe haben.
Nämlich das das für eine FH einfach nicht bezahlbar ist das Equipment zu 
modernisieren. Zumindest nicht aus den vom Land zugeteilte Mitteln.

Ralph Berres

von Bazo (Gast)


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Hallo,

schau dir mal die Produkte von Hameg an, das ist zwar preislich nicht 
ganz wie Rigol, aber die haben einen technisch vergleichbaren Analyser 
im Programm, mit Oszilloskopen handelt die ja schon länger.

Was die Qualität betrifft, mein altes Analogoszi von Hameg ist 
mittlerweile 25 Jahr alt und funktioniert bisher ohne Probleme.

PS:
Die gehören jetzt zu R&S

von Lukas K. (carrotindustries)


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Wo ist der Unterschied, ob der Signalgenerator ein klappriger DDS vom 
Chinesen oder ein HP200CD ist? Was die Bedienung anbetrifft ist der 
200CD noch besser als ein Chinaböller mit einem hakeligen 
Inkrementaldrehgeber, dessen Betätigung nur in mittelbarem Zusammenhang 
zum angezeigten Wert steht. (um mal ein Extrembeispiel zu konstruieren)

Klar, wenn man eine exakte Amplitude und Frequenz benötigt, kommt man 
mit 'nem 200CD nicht weit, ich behaupte aber mal, dass man die für die 
meisten Studenten-/Schülerversuche auch nicht braucht.

von W.S. (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Du scheinst auf einen ziemlich hohen Ross zu sitzen.
>
> Auch fisch gebackene Master Ingenieure müssen sich

Hallo Ralph,

nun ja, ich muß dem Jasch in einigen Punkten Recht geben, wenngleich er 
es doch recht ruppig formuliert hat. Ich selber habe bei dem 
Ingenieur-Nachwuchs eine Menge Dünkel gepaart mit Unfähigkeit zum 
systematischen und auch kreativen Denken feststellen müssen. Dafür haben 
die jungen Leute allerdings die Fähigkeit, sich selbst gut zu 
präsentieren und dabei nen Bogen um Probleme zu machen (anstatt sie zu 
lösen) recht gut erworben. Ich rede hier nicht von einer 
firmenspezifischen Einarbeitung, die kann man von nem Absolventen (auch 
mit nem Masterdiplom) nicht erwarten. Drastisch formuliert: Eine 
Gesellschaft, die smarte Placebos generiert, braucht sich später nicht 
über deren Vorhandensein in den Firmen zu wundern.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß es für das Fortkommen unserer 
Gesellschaft nicht von Vorteil ist, wenn junge Leute sich schon in den 
Hochschulen an Scheuklappen gewöhnen: Immer nur den allerneuesten 
allerdicksten PC, immer nur die teuersten Gerätschaften, immer nur die 
Software, die gerade hipp ist und so weiter. Solche Dummheiten hatte ich 
schon vor Jahren am Gymnasium von Sohnematz festgestellt: Die Lehrer 
dachen, der Informatikunterricht sei inhaltlich vom Kennenlernen von MS 
Word, Excel usw. bestimmt. Keiner konnte den Kindern die wirklichen 
Grundlagen der Rechentechnik beibringen - ich rede hier nicht von 
historischen Betrachtungen.

Um beim Topic zu bleiben: Wer als Student die 
mathematisch-physikalischen Prinzipien bei einem Versuch mit nem Impuls 
auf das Galvanometer oder das Prinzip des Nulldurchganges bei der 
Wheatstone-Brücke wirklich begriffen hat, kann mehr als jemand, der 
nur den Knopf "ANALYZE" am teuren Digitalgerät zu drücken gelernt hat.

W.S.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nicht wer den teuersten Fotoapparat hat, macht immer die besten Bilder.

von branadic (Gast)


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@W.S.

das typische Gerede, dass auch schon "eure Eltern" über "eure 
Generation" gesagt haben:
"Früher war alles besser, da konnten die Leute noch was... Die Jugend 
von heute hat nur noch Flausen im Kopf..."

Ich kann dir für jeden Nachwuchs-Ingenieur auf den das Gesagte zutrifft 
und den du mir zeigst mindestens einen Alt-Ingenieur zeigen, auf den 
genau das Gleiche zutrifft. Da sind genug Beispiele bei, die in 
irgendeinem Jahrhundert hängen geblieben sind und auch nur von 12 bis 
Mittag denken können. Oder man hat das Denken ganz eingestellt und macht 
nur noch das was einem aufgetragen wurde, ohne sich selbst mal mit der 
gestellten Aufgabe auseinander zu setzen.
Im Mittel sind beide Generationen gleich, dass fällt dir vielleicht nur 
nicht auf. Denk mal drüber nach, bevor du gleich über eine komplette 
Generation urteilst.

branadic

von Jasch (Gast)


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branadic schrieb:
> @W.S.
>
> das typische Gerede, dass auch schon "eure Eltern" über "eure
> Generation" gesagt haben:
> "Früher war alles besser, da konnten die Leute noch was... Die Jugend
> von heute hat nur noch Flausen im Kopf..."

Hat da nicht schon der alte Platon oder so drüber gejammert? Ein Mem 
sozusagen.

> Ich kann dir für jeden Nachwuchs-Ingenieur auf den das Gesagte zutrifft
> und den du mir zeigst mindestens einen Alt-Ingenieur zeigen, auf den
> genau das Gleiche zutrifft. Da sind genug Beispiele bei, die in
> irgendeinem Jahrhundert hängen geblieben sind und auch nur von 12 bis
> Mittag denken können.

Da würde ich zustimmen. Der wirkliche Unterschied ist zwischen Leuten, 
die eingestehen dass sie etwas nicht wissen und denen die das eben nicht 
können. Und dann nochmal zwischen Leuten die dann losgehen und Dinge 
dazulernen und denen die eben nichts mehr dazulernen.

Wobei es ja heute eine sehr eigenartige Art von "dazulernen" gibt: 
Google (alternativ Stackoverflow etc.). Viele Softwareentwickler bei 
meinem AG tippen z.B. einen Funktionsnamen bei Google ein und was immer 
dann herauskommt (der erste Hit natürlich meistens...) wird als die 
Wahrheit(tm) genommen. Dass es da offizielle Doku des Herstellers, 
passend zur benutzten API-Version, einfach zu installieren und benutzen, 
gibt - who cares? Ich könnte immer Heulen wenn ich sowas sehe, kommt 
auch bei Leuten mit dem Job-Titel "SW-Architect" vor, Grusel.

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