Hallo, das Lötpaste nur begrenzt haltbar ist ist ja leider eine Tatsache... Scheinbar geht "Flussmittel" (Weichmacher ?) verloren . Kann man überlagerte Lötpaste wieder "geschmeidig" machen, oder ändert sich auch am eigentlichen Lot chemisch etwas ? Normales Lötzinn ist ja auch nach Jahren oder sogar Jahrzehnten problemlos nutzbar. Es geht hier um Hobby- und nicht um Industrieanwendung. mfg "Hobby Löter"
Hobby Löter schrieb: > Hallo, > > das Lötpaste nur begrenzt haltbar ist ist ja leider eine Tatsache... > > Scheinbar geht "Flussmittel" (Weichmacher ?) verloren . Vielleicht hilft Spritus? Zum Weichmachen von Kolophonium geht der jedenfalls ganz gut. Gruss Harald
Hobby Löter schrieb: > Scheinbar geht "Flussmittel" (Weichmacher ?) verloren . Hatte ich auch gerade, wie es aussieht verklumpt das Ganze mit der Zeit. Ich habe die Spritze geöffnet und alles ordentlich umgerührt. Jetzt geht es wieder ohne Probleme.
Ich lagere die Paste im Gefrierschrank und dann hält das viel länger. Den Tipp habe ich von einer Mitarbeiterin eines Bestückers, als ich mal wieder etwas Paste brauchte :-)
Flussmittel ("Lötfett") rein rühren, wär hätte das gedacht :) Macht die Paste wieder flüssiger und cremig. Nicht zuviel, denn hinterher rausnehmen geht nicht.
Hallo Lötpaste ist und bleibt aber leider nur begrenzt lagerfähig, also ist es weiterhin interessant wie man sie wieder auffrischt. Was sich geändert haben mag sind vielleicht die Ursachen welche die Lagerfähigkeit begrenzen. Von mir also: Danke das auch mal ein alter Thread der aber immer noch aktuell ist, aus den Dornröschenschlaf geweckt wurde. Weiter so (Ernsthaft, keine Ironie) Hennes
Hennes schrieb: > Hallo > > Lötpaste ist und bleibt aber leider nur begrenzt lagerfähig, also ist es > weiterhin interessant wie man sie wieder auffrischt. > Was sich geändert haben mag sind vielleicht die Ursachen welche die > Lagerfähigkeit begrenzen. > Von mir also: Danke das auch mal ein alter Thread der aber immer noch > aktuell ist, aus den Dornröschenschlaf geweckt wurde. > Weiter so (Ernsthaft, keine Ironie) Solange die Beiträge dazu passen und das Thema auch noch aktuell ist, spricht auch nichts dagegen. Und Lötpaste ist ja im Hobbybereich aktueller denn je. Übrigens ist der Tipp mit dem Einfrieren korrekt. Zwar warnen alle Pastenhersteller davor bzw. ziehen sich aus der Verantwortung ("Wir garantieren für nix"), aber das funktioniert auch über Jahre und auch für uns "Professionelle". Ersatzweise kann man die Paste auch im Biofresh-Fach sehr lange (2-3 Jahre) lagern. Beide Möglichkeiten haben wir jetzt hier schon einige Jahre ohne größere Nachteile genutzt. Vor zwei Wochen erst haben wir eine (eingefrorene) Paste von 2014 im Dispenser verwendet und per Dampfphase gelötet mit einwandfreiem Ergebnis. Auf Zimmertemperatur bringen muss man sie allerdings vorher ;-)
Chris D. schrieb: > Auf Zimmertemperatur bringen muss man sie allerdings vorher ;-) Im gefrorenen Zustand kannst Du sie mit den Stencil-Daten auf Maß fräsen.
Chris D. schrieb: > Ersatzweise kann man die Paste auch im Biofresh-Fach sehr lange (2-3 > Jahre) lagern. Chris D. schrieb: > Übrigens ist der Tipp mit dem Einfrieren korrekt. Zwar warnen alle > Pastenhersteller davor bzw. ziehen sich aus der Verantwortung ("Wir > garantieren für nix"), aber das funktioniert auch über Jahre und auch > für uns "Professionelle". Chemisch tut sich wohl auch bei der Lagerung bei normaler Temperatur nicht viel, aber ich habe beobachtet, dass die Paste sich allmählich entmischt. Die Dichte der Metallkügelchen ist nunmal viel höher als die des Flußmittels. Außerdem enthält das Flußmittel evtl. hygroskopische Bestandteile, die Luftfeuchtigkeit absorbieren. Beim Löten kann dieses gebundene Wasser schlagartig verdampfen und die Metallpartikel umherschleudern die dann u.U. Kurzschlüsse verursachen. Tiefkühlung reduziert beide Probleme, denn einerseits steigt dabei die Viskosität der Paste, und andererseits ist die Atmosphäre in der Kühlbox extrem trocken. Die Warnung vor dem Einfrieren beruht evtl. auf Angst vor einem Auskristallisieren des Flußmittels, wodurch auch Entmischung und u.U. eine permanente Änderung der Fließeigenschaften der Paste auftreten kann. Außerdem erscheinen Phasenänderungen (z.B. Zinnpest) der metallischen Komponente nicht unmöglich, wodurch die Metallkügelchen zu Staub zerfallen würden.
Chris D. schrieb: > Übrigens ist der Tipp mit dem Einfrieren korrekt. Zwar warnen alle > Pastenhersteller davor bzw. ziehen sich aus der Verantwortung ("Wir > garantieren für nix"), aber das funktioniert auch über Jahre und auch > für uns "Professionelle". > > Ersatzweise kann man die Paste auch im Biofresh-Fach sehr lange (2-3 > Jahre) lagern. > > Beide Möglichkeiten haben wir jetzt hier schon einige Jahre ohne größere > Nachteile genutzt. Taut ihr dann jedesmal die komplette Paste auf und friert sie hinterher wieder ein, oder wird jeweils nur der kleine Teil, der gerade gebraucht wird, aufgetaut? Oder anders gefragt: Ist auch mehrfaches Einfrieren und Auftauen problemlos möglich? Gruß, Bernd
Bernd B. schrieb: > Taut ihr dann jedesmal die komplette Paste auf und friert sie hinterher > wieder ein, oder wird jeweils nur der kleine Teil, der gerade gebraucht > wird, aufgetaut? Oder anders gefragt: Ist auch mehrfaches Einfrieren und > Auftauen problemlos möglich? Das läuft ähnlich wie bei den Nahrungsmitteln: portionieren :-) Ich habe die Paste aus dem Töpfchen damals direkt in 2ml-Dispenserspritzen gepackt und die eingefroren. So muss man dann nur die Menge auftauen, die benötigt wird. Wieder eingefroren habe ich noch nicht, ich lagere die dann meist im Biofresh-Fach bzw. verwende die dann in den nächsten Wochen für Prototypen etc. Hp M. schrieb: > Die Warnung vor dem Einfrieren beruht evtl. auf Angst vor einem > Auskristallisieren des Flußmittels, wodurch auch Entmischung und u.U. > eine permanente Änderung der Fließeigenschaften der Paste auftreten > kann. Außerdem erscheinen Phasenänderungen (z.B. Zinnpest) der > metallischen Komponente nicht unmöglich, wodurch die Metallkügelchen zu > Staub zerfallen würden. Mag sein, aber ich vermute aber auch, dass man den Verkauf ankurbeln möchte, indem möglichst viel von dem Zeug weggeschmissen wird ;-) Entmischt hat sich bei uns jedenfalls noch nichts und optisch und von der Konsistenz her kann ich keine größere Änderung feststellen. Aber das wichtigste ist: die Eigenschaften bleiben soweit erhalten, dass man damit dispensen kann. Wie es mit Rakeln aussieht, kann ich nicht beurteilen - haben wir noch nie gemacht, dafür ist unsere Stückzahl zu gering.
Bleibt denn auch die Klebekraft erhalten, wenn man das Zeug einfriert? Ich habe beobachtet, daß die Klebkraft sehr stark nachläßt, wenn das Zeug altert. Was wiederum zu allen möglichen Fehlern wie Grabsteinen oder Wanderungen führt. Ich hatte mal (zwangsweise) mit einer Lötpaste arbeiten müssen, die - zwar kühlschrankgelagert - ihr Verfallsdatum schon 7 (ja, sieben) Jahre lang hinter sich hatte. Auf der Platine waren u.a. zwei große MLCC-Kondensatoren, dürften 5550 oder 5720 gewesen sein, die es beide von ihren Pads weggeschwommen sind. Einer war sogar mit keinem Pad mehr angelötet, da ist lediglich das Gehäuse etwas festgebacken und man konnte ihn direkt wieder von der Leiterkarte krümeln.
Chris D. schrieb: > Wieder eingefroren habe ich noch nicht, ich lagere die dann meist im > Biofresh-Fach bzw. verwende die dann in den nächsten Wochen für > Prototypen etc. Kannst du mal für die älteren Semester erklären, was ein Biofreshfach ist?
In besseren Kühlschränken 1 oder 2 Fächer mit ziemlich genau 1°C. Da vergammelt nix, in ziemlich langer Zeit. Bei 2 Fächern ist eins trocken und das andere feucht. Bin angenehm überrascht, bei meinem Single-Haushalt. Gruß, Gerhard ja, und in einem steht ein 100 oder 200 gr. Pot mit Lötpaste, ungeöffnet schon lange über die Zeit. Das werde ich demnächst mal testen.
Wühlhase schrieb: > Bleibt denn auch die Klebekraft erhalten, wenn man das Zeug einfriert? > > Ich habe beobachtet, daß die Klebkraft sehr stark nachläßt, wenn das > Zeug altert. Was wiederum zu allen möglichen Fehlern wie Grabsteinen > oder Wanderungen führt. Ja, das Problem gibt es in der Tat und wir hatten das auch schon mal wegen überalterter Paste. Bei den eingefrorenen und den Biofresh-Fach Proben hatten wir das Problem noch nicht. Wir löten allerdings auch per Dampfphase, da ist das offenbar nicht ganz so kritisch. > Ich hatte mal (zwangsweise) mit einer Lötpaste > arbeiten müssen, die - zwar kühlschrankgelagert - ihr Verfallsdatum > schon 7 (ja, sieben) Jahre lang hinter sich hatte. Auf der Platine waren > u.a. zwei große MLCC-Kondensatoren, dürften 5550 oder 5720 gewesen sein, > die es beide von ihren Pads weggeschwommen sind. Einer war sogar mit > keinem Pad mehr angelötet, da ist lediglich das Gehäuse etwas > festgebacken und man konnte ihn direkt wieder von der Leiterkarte > krümeln. Ok, sieben Jahre drüber bei +8°C ist dann wohl zu viel ;-) Also: nein, hier gab es das Problem noch nicht, die Paste ist weiterhin schön teigig und "pappt" gut. Zu "Biofresh" hatte Gerhard ja schon das Wesentliche geschrieben: die Nahrungsmittel sollen nicht einfrieren (vertragen ja nicht alle), aber so lange wie möglich lagerfähig sein. Üblicherweise sind das Obst, Gemüse etc. Und das funktioniert wirklich sehr gut. Die Sachen bleiben über Wochen frisch. Und durch die Wahlmöglichkeit trocken/feucht bleiben die Sachen auch saftig. Ist eine feine Sache. Für die Paste ist allerdings nur die niedrige Temperatur interessant ;-) Und nicht jeder hat ja ein Gefrierfach.
Chris D. schrieb: > Für die Paste ist allerdings nur die niedrige Temperatur interessant Was ist nun besser: 5 Grad normale Kuehlschranktemperatur (wie fuer Obst/Milch etc....) oder wirklich tiefgefrieren bis zu MINUS 18 Grad?
> Was ist nun besser: > 5 Grad normale Kuehlschranktemperatur (wie fuer Obst/Milch etc....) oder > wirklich tiefgefrieren bis zu MINUS 18 Grad? Ich kann definitiv sagen, dass die eingefrorene Paste viele Jahre einwandfrei verwendbar bleibt. Aber auch schon bei Biofresh (+1°C) kann man die Verwendbarkeit um 2-3 Jahre (mehr haben wir nicht getestet) strecken. Da der Einfriervorgang der Paste offenbar nicht schadet, würde ich im Zweifel immer die tiefere Temperatur wählen.
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Chris D. schrieb: > Da der Einfriervorgang der Paste offenbar nicht schadet, würde ich im > Zweifel immer die tiefere Temperatur wählen. Also minus 18 Grad - muss ich mal testen....
Chris D. schrieb: > Übrigens ist der Tipp mit dem Einfrieren korrekt. Zwar warnen alle > Pastenhersteller davor bzw. ziehen sich aus der Verantwortung ("Wir > garantieren für nix"), aber das funktioniert auch über Jahre und auch > für uns "Professionelle". "Einfrieren" und "Professionell" bringe ich irgendwie nicht in den Zusammenhang! Sobald der Hersteller davor warnt es einzufrieren, glaube ich ihm das erstmal. Immerhin muss es er am besten wissen. Soviel erstmal zu "Professionelle". Zum anderen verstehe ich nicht wie man als "Professionelle" Lötpaste einfrieren muss. Entweder macht ihr nur Prototypen alle paar Monate, oder als Bestücker habt ihr keine Arbeit. Zudem: Entwickler benötigen keine Lötpaste und sind somit in diesem Gebiet nicht "Professionelle". Nur Bestücker sind das...
Ossi50 schrieb: > Entweder macht ihr nur > Prototypen alle paar Monate, oder als Bestücker habt ihr keine Arbeit. Aus einer anderen Ecke klinke ich mich mal ein: Bei uns liegt eine Spritze seit Jahren im Kühlschrank (Reparatur & Prototypen). Löten mit Kolben und Heisluft problemlos. Einzig warm genug muss sie sein. Daran scheitern einige: Ab zum Kühlschrank, gleich benutzen wollen, "Was 'n das fürn Krümelmist", gleich wegschmeissen,... Mit Warmluft an der Kanüle vorbeigewunken und das fliesst wie Butter in der Sonne. Am Abend vorher rauslegen vergisst man ja doch meist. Wir haben Rollen bis 0,3mm am Lötplatz darum verbraucht sich das nur langsam. viel Erfolg hauspapa
Ossi50 schrieb: > Zudem: Entwickler benötigen keine Lötpaste und sind somit in diesem > Gebiet nicht "Professionelle". Keine Ahnung hat er...
Ossi50 schrieb: > "Einfrieren" und "Professionell" bringe ich irgendwie nicht in den > Zusammenhang! > Sobald der Hersteller davor warnt es einzufrieren, glaube > ich ihm das erstmal. Meiner hat nur gemeint, dass er keine Haftung übernimmt. Wir haben das eben zusätzlich selbst getestet und sind mit den Ergebnissen zufrieden. Ist wie bei einem Joghurt über dem MHD - der Hersteller ist raus, aber zu 99,9% ist der noch absolut in Ordnung. > Immerhin muss es er am besten wissen. Und er will viel Paste verkaufen. > Soviel > erstmal zu "Professionelle". Zum anderen verstehe ich nicht wie man als > "Professionelle" Lötpaste einfrieren muss. Um das Zeug nicht wegwerfen zu müssen und Geld zu sparen. Warum soll ich Material entsorgen, das ich auf einfache Art und Weise lagerfähig halten kann? > Entweder macht ihr nur > Prototypen alle paar Monate Wir bestücken wenig, im Moment sind es vielleicht 400 PCBs pro Jahr. Siehst Du aber auch daran, dass wir mit Dispenser aufbringen. > oder als Bestücker habt ihr keine Arbeit. Jeden Tag im Schnitt eine Platine - das wäre in der Tat traurig :-) > Zudem: Entwickler benötigen keine Lötpaste Selbstverständlich benötigen Entwickler Lötpaste. Viele Prototypen hier werden von Hand bestückt, und zwar vom Entwickler selbst :-) > und sind somit in diesem > Gebiet nicht "Professionelle". Nur Bestücker sind das... "Professionell" heisst in meinem Zusammenhang nur, dass man damit sein Geld verdient und die Ergebnisse mit der Paste daher reproduzierbar sein sollten. Und das sind sie.
Wird Lotpaste nur bei uns gefroren mit Eispacks angeliefert? Der Lieferant verschickt nur Montags bis Mittwochs, nicht das der Krempel am WE in irgendeinem Depot auftaut und verdirbt... Is ne Paste von Alpha, und die tut besser wenn sie kalt gelagert wird, ansonsten ist auch eine verschlossene Dose nach ein paar Wochen nicht mehr "sticky": Auslöseprobleme und der Rakel motzt weils nicht gut gleitet. Ein paar Tropfen Isopropanol machen die Dose wieder flutschig, aber muss ja nicht sein.
Ich greife ("frische") das Thema noch einmal auf, ein neuer Thread wird nicht nötig wein: Ist bekannt, ob die - nennen wir es die "Alterung" - der Paste durch Austrocknung (Verdunstung) des Lösungsmittels des Flussmittels oder durch eine chemische Reaktion innerhalb des Flussmittels entsteht? Wäre es Verdunstung (wie ich vermute), müsste sich das Altern durch Aufbewahrung in absolut gasdichten Behältern verhindern lassen. Kunststoffbehälter, auch mit Verschlüssen, die mit O-Ringen abgedichtet sind, dürften bei weitem nicht reichen. Da würde das Lösungsmittel zweifellos durch die Wände diffundieren. Glas oder Metall müsste es schon sein. Hat das schon mal jemand probiert? Hat jemand eine Idee, wo man passende Behälter für den ganz kleinen Bedarf zu Preisen weit unter den Profi-Chemilaborpreisen bekommen könnte? (Zu den Preisen: Aus China gibt's Lötpaste für wenige € incl. Versand. Da kann man sich auch für gelegentliche Hobbyarbeiten jedes Mal eine neue Portion leisten, schon fast im Abonnement. Nur dass dann davon 95% entsorgt werden müssen, ist ärgerlich. Und ich habe gerade eine solche Lieferung bekommen - dieses mal mit 80(!) Tagen auf dem Versandweg - da ist die halbe Haltbarkeitsdauer jetzt schon abgelaufen 😞)
Auffrischen der Lötpaste geht, man muss nur Aufpassen welchen (ich sag jetzt mal Weichmacher) Lösungsmittel verwendet wurde. Es gibt welche auf Methanol Basis und auch Welche auf Propanol Basis. und man sollte es nicht glauben sogar welche auf Glyzerin Basis. So sollte man dann natürlich auch das Lösungsmittel wieder verwenden welches ursprünglich verwendet wurde, da sich sonst Chemische unangenehme Reaktionen ergeben könnten und die Paste dann unbrauchbar machen. Mit Brennsprit habe ich es selber nicht probiert, könnte aber gehen, da muss nur dringend darauf geachtet werden das der Brennsprit Wasserfrei ist, sonst kann sich dann beim Verlöten das enthaltene Wasser mit Spritzer und sogar wegschleudern von Bauteilen im Reflow Prozess äußern.
Patrick L. schrieb: > Auffrischen der Lötpaste geht D. h., du sagst damit, dass das Lösungsmittel des Flussmittels verdunstet. Das nehme ich ja auch an. Dann sollte mit eine absolut gasdichten Lagerung auch eine sehr lange Lagerfähigkeit erreicht werden. Dafür würde ich passende Behälter suchen.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Ist bekannt, ob die - nennen wir es die "Alterung" - der Paste durch > Austrocknung (Verdunstung) des Lösungsmittels des Flussmittels oder > durch eine chemische Reaktion innerhalb des Flussmittels entsteht Oxidation des Metallanteils (Zinn bzw. Blei). Unrettbar. Verhinderbar durch Lagerung unter Sauerstoffabschluss aber nicht im Vakuum (wegen Flussmittelverdunstung)).
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > D. h., du sagst damit, dass das Lösungsmittel des Flussmittels > verdunstet. Das ist der Primäre Alterungsgrund, deshalb auch Paste immer Kühl lagern (Kühlschrank). Leider Altern aber auch Pasten durch Chemischen Zerfall, was Organische Lösungsmittel nun mal so an sich haben. Aus diesem Grund ist das Auffrischen, nicht immer wiederholbar. Es bleiben Reste des Zerfallenen Lösungsmittel in der Paste zurück, die massiv die Eigenschaften verändern(in der Regel verschlechtern). Klar "geht" eine gute Verkapslung die Diffusionsverschlossen ist, um die Lager-Zeit zu Verlängern, aber eben auch da nur begrenzt. Lötpaste besteht aus winzigen Zinnkugeln(nennen wir sie mal so) die relativ weich sind, und auch die Oberfläche chemische Veränderungen mit der Zeit erfährt. Prinzipiell gilt also Lötpaste ist immer nur Begrenzt haltbar.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Hat das schon mal jemand probiert? Ja, mit Isopropanol. Wie neu wird die Paste dann allerdings nicht mehr aber es wird doch deutlich besser. Patrick L. schrieb: > So sollte man dann natürlich auch das Lösungsmittel wieder verwenden > welches ursprünglich verwendet wurde, da sich sonst Chemische > unangenehme Reaktionen ergeben könnten und die Paste dann unbrauchbar > machen. Alkohole (auch Glykol ist ein Alkohol) kannst Du mischen wie Du lustig bist, da passiert nichts. Was aber mehr entscheidend ist, das ist das Verdunstungsverhalten während des Lötprozesses. Patrick L. schrieb: > Mit Brennsprit habe ich es selber nicht probiert, könnte aber gehen, da > muss nur dringend darauf geachtet werden das der Brennsprit Wasserfrei > ist, sonst kann sich dann beim Verlöten das enthaltene Wasser mit > Spritzer und sogar wegschleudern von Bauteilen im Reflow Prozess äußern. Deshalb nimmt man auch besser Isopropanol. Das ist leichter als wasserfrei erhältlich.
Andreas B. schrieb: > Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: >> Hat das schon mal jemand probiert? > Ja, mit Isopropanol. Wie neu wird die Paste dann allerdings nicht mehr > aber es wird doch deutlich besser. Kein schlechter Tipp, danke. Ich hatte vor einigen Jahren in einem anderen Thread danach gefragt, aber meine Frage "Hat das schon mal jemand probiert?" galt hier eigentlich der Lagerung bzw. Haltbarkeit in hermetisch dichten Behältnissen (Glas/Metall), um das Entweichen des Lösungsmittels sehr viel stärker zu verhindern, als es bei Lagerung in Kunststoffbehältern (auch gekühlt) möglich ist. Wenn es sinnvoll ist, würde ich versuchen, passende Behälter zu bekommen.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > würde ich versuchen, passende Behälter zu bekommen. Glas ist da schon Nr1 was dies Betrifft, doch der Verschluss ist da meistens der Knackpunkt
Nutzt dir nix, weil die Paste im Kühler deutlich längr hält als draufsteht. Das ist wie Milch die ist nicht heute gut morgen schlecht, die wird langsam imer fieser und irgenwann kippts, aber das ist nicht kalendarisch festgelegt. Deine Anwandlungen, sich sowas komplexes wie eine hermetische Versiegelung anzutun, deuten für mich auf zwei Dinge: 1. du willst den Kram jahrelang aufbewahren. Das klappt nicht, weil die Flussmittel sich und das Zinn zerlegen. Die Haltbarkeit auf der Dose gilt für die Cremigkeit, die kann man etwas rauszögern mit Nachhilfe und Lagerung. Aber irgendwann ist das keine Lotpaste mehr sondern Schwermetall in Schmodder, egal was du machst. 2. du treibst Aufwand für 10€ um 1€ zu sparen. Kauf kleine Mengen (bei einem Lieferanten der Kühltransport anbietet), lagere kühl und schreib ein Datum drauf. Nach einem Jahr wandert der Kram in die "nur 1206 und gröber"-Kiste, nach zwei dann zum Entsorger. Oder wenn man spielen will in die Welle oder zum Kabel verzinnen oder so. Oder versuch jemanden zu finden, der mit dir teilt. Kauft euch eine Dose und du füllst dir deinen 6-Monats-Bedarf ab. So habt ihr beide Kram in der Haltbarkeit zum guten Preis.
vor zwei Wochen habe ich endlich mal Dampfphasenlöten ausprobiert, einmal mit Paste die schon 2-3 Jahre in einer Spritze lagerte und mit Druckluft Dispenser aufgebracht, und einmal mit einer Paste von 2017, im Kühlschrank bei 5-7 °C gelagert, gerakelt mit Schablone. Hat beide male noch gute Ergebnisse gebracht, reicht aber nur für Hobby und sicher nicht für sichere Produktionsprozesse. PS: das war beide Male noch bleihaltige Paste, wo entsorgt man die wenn nicht mehr zu gebrauchen? Auch Papiertücher mit Paste möchte ich nicht im Hausmüll entsorgen, ich nehme an die Kleinmengen kann man beim Wertstoffhof abgeben?
Johannes S. schrieb: > Auch Papiertücher mit Paste Wenn du damit am Wertstoffhof ankommst, bestellen die das Bunte Auto. Patrick L. schrieb: > Es gibt welche auf Methanol Basis und auch Welche auf Propanol Basis. Methanol? Überlege nochmal. Ich glaube nicht, dass das giftige Zeug als Lösungsmittel verwendet wird.
michael_ schrieb: > Ich glaube nicht, dass das giftige Zeug als Lösungsmittel verwendet > wird. Ohh doch weil das Billiger ist, und Blei isst auch Giftig und trotzdem wird es verkauft oder? Und schau mal Analysen von solchen Dingen an. Abgesehen davon sind Propanolverbindungen auch giftig. https://de.wikipedia.org/wiki/2-Propanol Je nach dem was man für Verbindungen nimmt. Und grad bei CN Zeugs wäre ich da nicht sicher was da so drin ist.
Wegen gasdichten Behältern, die einfachsten hat garantiert jeder daheim stehen. EInfache Gläser mit Metallschraubdeckel, ob da jetzt Marmelade, Würstel, Gürkchen oder sonstwas drin war, spielt keine Rolle. Zu analogfotozeiten gabs von der Firma Tetenal Protectan Spray. Da ist ein Gas drin, vermutlich so was ähnliches wie Argon, jedenfalls ein Gas, das schwerer wie die Luft ist und diese aus dem Behälter verdrängt. Also, Spritze bzw Dose ins Glas, Schutzgas drauf und anscliessend den Deckel. Das ganze dann am besten noch kühl lagern, sollte den Inhalt nahezu ewig haltbar machen. Eventuell gehen auch Böechdöschen in denen original Lacke drin sind. Keine Ahnung, obs die irgendwo in leer und klein gibt.
Ossi50 schrieb: > Zum anderen verstehe ich nicht wie man als > "Professionelle" Lötpaste einfrieren muss. Entweder macht ihr nur > Prototypen alle paar Monate, Genau so ist es. Was gibt's da nicht zu verstehen? Ossi50 schrieb: > Entwickler benötigen keine Lötpaste und sind somit in diesem Gebiet nicht >"Professionelle". Professionell ist man, wenn man damit Geld verdient. Wie kommst Du auf die Idee, dass ich als Entwickler zum Prototypenbau keine Lötpaste brauche? Wie lötest Du BGAs und QFNs mit Lötdraht auf eine Leiterplatte? Fragen über Fragen...
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BGAs heissen doch so, weil sie im Lieferzustand Lotkugeln auf den Pads haben. Da sollte ausreichend Flussmittel auf die Platine und die lagerichtige Ausrichtung des Bauteil langen. Ob man jetzt mit Heissluft, reflow oder IR lötet, sollte vom Ergebnis her gleich bleiben. Und laut diverser Internetfilmchen lassen sich QFN ebenfalls mit Flussmittel mittels einem gewöhnlichen Lötkolben verlöten. Mit Lotpaste dürfte das jedoch einfacher gehen. Ob schneller ist die andere Frage.
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QFN ja aber BGA? wie willst du die mit einem Bruzzeleisen Löten? Uli S. schrieb: > mit Flussmittel mittels einem > gewöhnlichen Lötkolben verlöten.
Uli S. schrieb: > Wegen gasdichten Behältern, die einfachsten hat garantiert jeder daheim > stehen. Einfache Gläser mit Metallschraubdeckel, ... > Das ganze dann am besten noch kühl lagern, sollte den Inhalt > nahezu ewig haltbar machen. Genau das war jetzt auch meine letzter Plan. Das sehe ich nicht als "eine Anwandlung, mir so was komplexes wie eine hermetische Versiegelung anzutun". Hoffentlich greifen die Lösungsmittel nicht die Dichtungen der Gläser an. Und hoffentlich gibt es nicht noch einen (relevanten!) Zerfall der chemischen Verbindungen, wie es Jens M. meint. Durch Kühlung sollte auch der verzögert werden. Dann überlege ich mir noch - sozusagen als I-Tüpfelchen, damit auch meine Ur-Ur-Enkel (und deren Kinder) was davon haben, vorher die Gesamtmenge in kleine Spritzen aufzuteilen und die im Marmeladenglas einzufrieren. (Also die Gesamtmenge der Paste, nicht die meiner Ur-Ur-Enkel und deren Kinder.)
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Hoffentlich greifen die Lösungsmittel nicht die Dichtungen der Gläser > an. Und hoffentlich gibt es nicht noch einen (relevanten!) Bei Alkoholen ist Gummi nicht ideal!
Marmeladegöäser haben irgendeine aufgespritzte Dichtung, was das genau ist, kann ich nicht sagen, vermutlich irgendwas wie weich-PVC. Gummi eher nicht, da spricht die Farbe, meistens trübweiss dagegen. Alternativ kann man auch Milchtütenkarton verwenden, der dichtet auch hervorragend ab. Da dürfte entweder PE oder PP als Auflage verwendet werden. Patrick L.; Ich hab doch geschrieben, Heissluft, IR oder Reflow, wenns um ne komplette Platine geht. Problematisch wirds spätestens dann, wenn man ein sonst nicht erhältliches Bauteil von nem Schlachtboard wieder reballen und auflöten will. Da gibts zwar viele Filmchen, aber ob das alles auch so funzt, ist nicht so sicher. Alles diese Teile haben das Problem, dass man nicht feststellen kann, ob das Teil korrekt verlötet ist.
Patrick L. schrieb: > Und grad bei CN Zeugs wäre ich da nicht sicher was da so drin ist. NaCN halt KCN, HCN, (CN)2, ...
Ich habe einmal alte Lötpaste mit Flussmittelgel wieder pastös gemacht. Im Ofen hat das Zeugs dann Blasen gemacht, die dann kurze Zeit später geplatzt sind und die Blasenoberfläche wurde auf die Platine und den Ofen verteilt. Sah lustig aus, war es aber nicht.
Chris D. schrieb: > Und Lötpaste ist ja im Hobbybereich aktueller denn je. Ach! In meinem Hobbybereich findet sich so was nicht. Zudem haben Produkte mit geringer Haltbarkeit bei meinem Hobby nichts verloren. Es reicht mir, wenn ich den heute produzierten Neumüll laufend wegwerfen muss.
Ambitionierter Bastler schrieb: >> Und Lötpaste ist ja im Hobbybereich aktueller denn je. > > Ach! In meinem Hobbybereich findet sich so was nicht. So schnell kann man sich vom ambitionierten Bastler zum amputierten Bastler degradieren...
Besser als auffrischen ist, die Lötpaste geschmeidig zu halten. Dann hält sie über Jahre. Eine Nähnadel heraussuchen, die so gerade in die Kanüle passt. Dann die Nähnadel in normalen Spiritus tunken und in die Kanüle stecken. Dies ein paar Mal wiederholen bis die Nähnadel ganz leicht raus und rein gleitet. Zur Sicherheit kann man durch die Öse der Nähnadel noch einen Zwirn ziehen, um sie nach Monaten der Ruhe sehr leicht wieder herausziehen zu können. Nach längerer Nichtbenutzung die Nadel herausziehen, wieder in Spiritus tauchen und das Ganze mehrfach wiederholen, bis die Nadel leicht rein und raus gleitet. Dann sind dem perfekten, feinfühligen Dosieren keine Grenzen gesetzt. Wer es besonders gut machen will, bewahrt die Spritze in einer luftdichten Schachtel auf, in der vorher ein Küchentuch mit Spiritus getränkt eingelegt wurde. Der Spiritus baut dann einen Dampfdruck als Gegendruck zur Spritze auf, sodass keine Bestandteile aus der Lötpaste durch die Spritzenwandung diffundieren können. Hin und wieder ein paar Tropfen Spiritus auf das eingelegte Küchentuch geben, um den natürlichen Verdunstungsverlust trotz luftdichter Schachtel auszugleichen. Statt Schachtel geht auch ein Würstchen-Glas, was für die aufrecht stehende Sprite hoch genug ist. Die Lötpaste bleibt so jahrelang frisch und angenehm pastös. Im Gegensatz zu Klebern und Harzen, wo bei normaler Temperatur ungewollte Alterungsprozesse ablaufen, die unerwünscht sind und die man im Kühlfach stark verlangsamen kann, gibt es bei der Lötpaste keinen solchen Alterungsprozess. Durch Kühlen besteht eher die Gefahr, dass sich die drei unterschiedlichen Bestandteile entmischen. Deshalb besser bei Zimmer- oder Kellertemperatur aufbewahren. Und nun viel Spaß beim Löten ...
Lötpaste hält sich im Kühlschrank Jahre frisch. Für Prototypen habe ich eine Spritze mit ca 15ml seit etwa 5Jahren im Einsatz. Geht immer noch wie am ersten Tag. Und ja, noch brauchen wir sie selten... Ansonsten wie beschrieben geht das Zusetzen von Isopropanol und aufrühren, das führt aber quasi zwangsläufig zum spritzen beim löten, weil es immer zu viel Lösungsmittel wird... Man muss das dann sehr lange bei unter 100°C 'ausbacken', bevor mans lötet...
Man kann aber auch aus jedem Käse eine Wissenschaft machen... Aus dem Kühlschrank nehmen, Proberühren, nach Bedarf einige wenige Tropfen Brennspiritus dazugeben, 2 min rühren und los gehts.
Also ich finde ihr solltet das etwas professioneller angehen. :-D Die kleine Weithalsflasche hat einen eingeschliffenen Glasdeckel. Mit etwas Schlifffett dran ist die SEHR dicht. Ich hab meine etwas zum zeitpunkt der letzten Embedded befuellt, bewahre sie bei Raumtemperatur auf und hab das Zeug erst gestern noch benutzt. Vanye
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Roland E. schrieb: > Lötpaste hält sich im Kühlschrank Jahre frisch. Kühlschrank braucht es keinen mehr für "Thermally Stable" Lötpaste, die 1 Jahr bei Raumtemperatur gut bleibt. ChipQuik hat die (vlt sogar erfunden? Hab ich nirgendswo anders gesehen)
Mampf F. schrieb: > Kühlschrank braucht es keinen mehr für Ich habe es mal ausgerechnet. Wenn ich nichts weiter außer der Lötpaste im Kühlschrank habe, lohnt es sich beim (Digikey) Preis der Lotpaste nicht. Die Stromkosten für ein Jahr Lagerung sind geringer als der Aufpreis gegenüber der Paste von Tamura. Ich hatte auch schon daran gedacht, den Kühlschrank stillzulegen...
Chris D. schrieb: > Außerdem erscheinen Phasenänderungen (z.B. Zinnpest) der > metallischen Komponente nicht unmöglich, wodurch die Metallkügelchen zu > Staub zerfallen würden. Zinnpest ändert nur die Kristallstruktur vom Zinn. Beim Aufschmelzen geht die sowieso den Jordan runter.
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Zinnpest funktioniert nur bei Reinzinn, bei Lot handelts sich aber ausnahmslos um eine Legierung. Auch wenn bei Bleifrei nur wenige Prozent Legierungsbestandteile enthalten sind.
Ich habe jetzt mal eine Lötpaste verarbeitet, die 2014 abgelaufen ist. Es ist die, die beim Reflow-Kit von Beta-Layout dabei war. Ausserdem eine neue Lötpaste von einem Ebay-Händler: https://www.ebay.de/itm/305310221136 Alles Bleifrei. Alte Lötpaste anfangs im Kühlschrank gelagert, die letzten 2 Jahre bei Raumtemperatur. Neue Paste eine Stunde vor Gebrauch aus dem KS genommen. Beide Pasten nicht wirklich umgerührt, nur die kleine benötigte Menge etwas angerührt. Keine "Auffrischung". Die Konsistenz beider Pasten war in etwa ähnlich, die alte etwas fester. Dann gelötet im Ofen vom Reflow-Kit ohne Controller. Einfach Vollgas. 2 Layer PCB Blau links mit alter Paste, rechts mit neuer. Stencil: T=0.15mm 4 Layer PCB Grün A: Alte Paste, B: Neue Paste. Stencil: T=0.1mm, Electro-Polish U5 ist ein X2QFN Package mit 0,4mm Pitch. Bilder nicht verkleinert, damit man die Details sieht. Beide PCBs hatten jeweils zwei Lötbrücken bei LQFP und FFC mit 0,5mm Pitch, die nachgearbeitet werden mussten. Liegt vermutlich an der Handbestückung. Ich sehe keinen wirklichen Unterschied. Was meint ihr?
Für mich sieht das so aus, als ob die Schablone minimal zu gross wäre, was bei nur 3 oder 4 poligen Bauteilen praktisch egal ist, bei dem langen Steckverbinder oder was sonst das ist, landet die Paste aber am Ende zwischen den Pads. Das wird wohl der Hauptgrund für die Brücken sein.
Der lange Steckverbinder ist ein FFC Steckverbinder. Sowohl dieser als auch das LQFP-Package haben eine Padbreite von 0,3mm bei einem Pitch von 0,5mm. Interessant ist, dass bei JLCPCB bei einem Spacing von 0,5-0,3 = 0,2mm Lötstopplack zwischen den Pads ist. Bei einer Platine von Beta-Layout von vor ca. 5 Jahren ist das nicht der Fall. Der Stencil ist gleich der Padbreite, also hier 0,3mm Öffnung. Ist das zu viel?
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sieh dir dein Foto 4l pas a an, dort wo das C6 steht, ist die Paste auf dem Pad, am entgegengesetzten Ende jedoch dazwischen. Ich will zwar nicht ausschliessen, dass das eine Verzerrung durch den Winkel ist, jedenfalls siehts für mich so aus, als ob bei jedem Pad ein minimal grösserer Abstand ist, als was er haben müsste. Selbst 1/100 macht auf die Anzahl ne Menge aus.
Da hat sich die alte Paste auf jeden Fall gut geschlagen, auch wenn mir der Druck mit der neuen Paste besser gefällt als der mit der alten. Das Problem ist, daß sich das Fluss- oder Bindemittel verflüchtigt. Wenn man mit Paste versehene Platinen unbestückt 'ne Woche liegen lässt, wird das Zeug da drauf hart wie Beton, kann man abkratzen und die Paste neu auftragen. Ein guter Test für sowas, wenn man die bestückte Platine vor dem Löten auf den Kopf dreht, müssen die Bauelemente (mit Ausnahme besonders schwerer Teile wie Spulen oder radialen SMD-Elkos, Stecker mit seitlich weit abstehenden Beinchen) allein durch die Paste kleben bleiben. Alles was abfällt hatte keine gute Paste drunter.
Ben B. schrieb: > Da hat sich die alte Paste auf jeden Fall gut geschlagen, auch wenn mir > der Druck mit der neuen Paste besser gefällt als der mit der alten. Meiner Meinung ist das Thema alte Paste nicht wirklich relevant, denn: In der Produktion wird die Paste nicht so alt sondern vor Ablauf des MHD vebraucht. Beim Prototypenbau dagegen kann eine alte Paste gut verwendet werden. Wegen der Handbestückung verwischt die Paste beim Platzieren mit der Pinzette schonmal und es kommt zu Lötzinnbrücken bei High-Density Bauteilen. Deshalb finde ich hier eine härtere Paste auch vorteilhaft, die verwischt nicht so leicht. > Das Problem ist, daß sich das Fluss- oder Bindemittel verflüchtigt. Wenn > man mit Paste versehene Platinen unbestückt 'ne Woche liegen lässt, wird > das Zeug da drauf hart wie Beton, kann man abkratzen und die Paste neu > auftragen. Das würde ich auch nie machen, denn dann ist die Chemie in der Paste eine Woche ungeschützt dem aggressiven Luftsauerstoff ausgesetzt. > Ein guter Test für sowas, wenn man die bestückte Platine vor dem Löten > auf den Kopf dreht, müssen die Bauelemente (mit Ausnahme besonders > schwerer Teile wie Spulen oder radialen SMD-Elkos, Stecker mit seitlich > weit abstehenden Beinchen) allein durch die Paste kleben bleiben. Alles > was abfällt hatte keine gute Paste drunter. Das ist eine nette Demonstration der Klebewirkung, aber ist das praxisrelevant? Der Weg in den Lötofen ist die letzte Chance, die Sache noch zu vermasseln. Deshalb vermeide ich hier jede Erschütterung und lege die Platine auch behutsam auf das Gitter in dem Ofen. Aus diesem Grund mag ich auch die Tonnen-Dioden nicht.
Also vielleicht bin ich ja einfach nur viel zu reich, aber ich kann jetzt beim besten Willen diese ganze Diskussion nicht nachvollziehen. Alle zwei Jahre schmeisse ich die alte Spritze weg und kaufe mir für 8 Euro ne neue... Kann mich mal jemand aufklären was mit mir nicht stimmt?
Ein Freund von mir baut sich gerade eine Bestückungsfirma auf und da verwendet er Paste, die ist nur 6 Monate haltbar, muss gekühlt gelagert werden usw... aber da gehen auch Mengen durch, normalerweise sollte die Paste gar nicht so alt werden. Große Lagerhaltung von dem Zeug ist aber auch nicht sinnvoll und teuer ist es auch noch. Spritze Lötpaste für 8 Euro? Wie viel ist da drin? 5 Gramm, oder was?
> aber ich kann jetzt beim besten Willen diese ganze Diskussion > nicht nachvollziehen. Das liegt daran das immer durcheinander geworfen wird: 1. Produktion wo alles fluppt und nie was alt wird. 2. Entwicklerschreibtisch/Labor 3. Basteltisch zuhause. Insbesondere bei letzerem ist es doch nervig wenn du mal wieder am Wochenende was ueberraschend zaubern willst, feststellst das Paste in der Spritze hart wie Stein ist und erst neue ordern musst. Und auch in der Firma finde ich es nervig das Zeug erstmal aus dem Kuehlschrank zu holen, eine Stunde zu warten bis die auf Temperatur ist und dann erst loslegen zu koennen. Und wehe du vergisst die Spritze dann mal auf dem Schreibtisch oder stellst fest das du beim letztenmal die Dichtkappe nicht richtig verschraubt hast. (in der Firma war es immer der Kollege :-) Daher bei mir die Idee das ganze in luftdichten Glasflaschen zu lagern wo nichts verdunsten kann. Vanye
Bin Bastler und habe pro Jahr ca. 30 Platinen mit jeweils ca. 50 Bauteilen. Also nichts wildes. Aber trotzdem bekomme ich meine 10g Spritze damit nicht leer. Geordert wird regelmässig alle zwei Jahre im Winter(!) bei Digikey. Die ist nach 3 Tagen hier und war wegen der Jahreszeit höchstwahrscheinlich durchgehend gut gekühlt. Gelagert im Kühlschrank bei Nichtbenutzung. Hatte nie Probleme irgendwelcher Art von Verhärtung etc. Ich versteh den Sinn trotzdem nicht. Entweder man hat eine Produktion, dann stellt sich die Frage nach der Haltbarkeit gar nicht, weil man das Zeug verbraucht wie Butter. Oder man ist Bastler und bekommt seine Spritze nicht leer, dann ist es aber auch völlig egal, wenn man regelmässig alle zwei Jahre 8-12 Euro für eine neue Spritze ausgeben muss.
> Ich versteh den Sinn trotzdem nicht.
Es kann auch noch sein das man in der Firma mal eine grosse Dose
abstauben kann weil die es nicht mehr verwenden duerfen wegen
Haltbarkeit abgelaufen.
Oder du hast unterschiedlichstes da. Ich hab z.B verbleit, bleifrei und
speziell niedertemperatur voraetig.
Vanye
Ich hab mal in einer Firma Lötpaste im Gefrierfach im Kühlschank gefunden. Allerdings war der entsorgt worden und stand seit einigen Wochen in der Sonne. :) Außerdem war die Paste da schon ein Jahr abgelaufen. Da das ganze vor Corona stattfand, nehme ich an, daß sie höchstens noch durch händisches Polieren der einzelnen Lotkügelchen wieder verwendbar wird. Ist aber verbleibt. Und irgendeine Anwendung wird sich schon mal ergeben.
Wenn man sich das SDS der gängigen Pasten ansieht kommt immer wieder Diethylene glycol mono(2-ethylhexyl) ether (CAS: 1559-36-0) vor. Ein paar Tropfen in eine zu trockene Paste könnte bestimmt helfen. Testen konnte ich es nicht. Solche Chemikalien haben die wenigsten herumstehen ;) https://commonchemistry.cas.org/detail?ref=1559-36-0 https://www.eastman.com/en/products/product-detail/71016188/eeh-solvent-ethylene-glycol-2-ethylhexyl-ether https://productcatalog.eastman.com/tds/ProdDatasheet.aspx?product=71016188&pn=eeh-solvent-ethylene-glycol-2-ethylhexyl-ether#_ga=2.157146808.285235436.1718713245-13141755.1718713245
ΜC N. schrieb: > Solche Chemikalien haben die wenigsten > herumstehen ;) Also ich schon. Man braucht oftmals Lösungsmittel, die nicht so schnell verdunsten... Das ist auch bei der Lötpaste der Grund für seine Verwendung. IPA und Co haben einen viel zu hohen Dampfdruck, sind deshalb schon beim Rakeln weg. Kann das bei Interesse zukünftig mal testen und berichten, dazu muss natürlich erstmal eine Paste eintrocknen.
Uwe S. schrieb: > Man braucht oftmals Lösungsmittel, die nicht so schnell > verdunsten... Was kann man damit so spezielles lösen, und wo hast du das her? Gibt's das in Kleingebinden für privat?
Nicht ganz, und es gibt verschiedene DOT3-Bremsflüssigkeit und verschiedene Pasten. Bei mir funktioniert DOT3 seit einigen Jahren ziemlich gut.
Jens M. schrieb: > Was kann man damit so spezielles lösen, und wo hast du das her? Genau genommen hatte ich damals Dampfphasenlöten damit vor, wegen seines recht geeigneten Siedepunkts. Hat ganz gut und günstig geklappt, nur ist das Zeug bei hohen Temperaturen ein extremes Lösungsmittel. Aceton ist nichts dagegen...hat sogar Lackdrähte perfekt abisoliert, wo es natürlich gar nicht sollte. In irgend nem Chemiehandel gekauft, gegen Ausweis und Verwendungszweck. Das muss 15 Jahre her sein, kann heute anders sein, keine Ahnung. Jedenfalls bekäme man das Zeug auch so, denn es ist in älteren Brennpastenbehältern für Bain-Maries drin. Es geht ja wohl nur darum, gegebenenfalls hoffentlich eingrenzen zu können, wer für den vergifteten Wein in Frage kommt...hier in Berlin ist das Kelterhandwerk allerdings überschaubar.
Uwe S. schrieb: > Kann das bei Interesse zukünftig mal testen und berichten, dazu muss > natürlich erstmal eine Paste eintrocknen. Interesse ist vorhanden ;-) Sollte noch zu bekommen sein mit ausgefüllter Endverbleibserklärung . Norbert T. schrieb: > Nicht ganz, und es gibt verschiedene DOT3-Bremsflüssigkeit und > verschiedene Pasten. Bei mir funktioniert DOT3 seit einigen Jahren > ziemlich gut. Danke für den Tipp. Nach dem löten entfernst du die DOT3 Rückstände oder verdampfen diese Rückstandslos? Testen kann ich es leider nicht, habe aktuell nur DOT4 herumstehen. H. H. schrieb: > PEG400 sollte auch geeignet sein, und das ist leicht erhältlich. Das wäre einen Versuch wert...
Norbert T. schrieb: > es gibt verschiedene DOT3 Norbert T. schrieb: > Bei mir funktioniert DOT3 seit einigen Jahren > ziemlich gut. Welche? In welcher Paste? Das scheint ja doch sehr spezifisch zu sein....
ΜC N. schrieb: >> Kann das bei Interesse zukünftig mal testen und berichten, dazu muss >> natürlich erstmal eine Paste eintrocknen. > Interesse ist vorhanden ;-) Soeben war die Möglichkeit dazu. Eine kleine Menge recht trockener Paste mit extra viel Diethylenglykol testweise extra flüssig gemacht. Ließ sich wunderbar lange rakeln und verarbeiten, ohne daß was eintrocknete. Anschließend bleifrei auf heißer Platte gelötet, Alukern-Platine. Ergebnis ist einwandfrei, Benetzung super, usw.. Nichts kocht gar vorzeitig aus, wie es mir schon bei uralter Paste und daher viel Isopropanol passiert ist. Da hier grundsätzlich alles selbst gemacht wird, erfolgt die Lötung natürlich nur auf blankem Kupfer. Und dieses benetzte auch bei größeren, leeren Anschlussflächen völlig gleichmäßig, so wie es sein soll... An der Stelle sieht man normalerweise schnell, wenn die Paste nicht mehr gut ist. Ggf. bilden sich trotz sauber rechteckig gerakelter Paste quasi Lötzinn-Pfützen auf den vergleichsweise riesigen Anschlusspads. War überhaupt nicht der Fall. Es lötet sich so gut, daß der Verdacht aufkommt, das Glykol könnte selbst Teil des aktiven Flussmittels sein. Ist das denkbar? Also nicht nur zum Einstellen der Viskosität, sondern auch zum Aktivieren.
Welche Art von Paste war das, und was genau hast du da als Verdünner benutzt? Ich finde das Ergebnis höchst interessant!
>Es lötet sich so gut, daß der Verdacht aufkommt, das Glykol könnte
selbst Teil des aktiven Flussmittels sein. Ist das denkbar?
Nein, ist nur das Lösungsmittel. Flussmittel sollte zusätlich in die
Brühe, je nach Paste/Zustand.
Also hier mein "Geheimwissen":
Beim Lot handelt es sich um eine vermahlene Legierung, die je nach Paste
unterschiedlich ist. Wenn die Paste eintrocknet sollte man, meines
Erachtens, die Paste zunächst mit leichtflüchtigem Lösungsmittel
auswaschen, Universalverdünner, Aceton o. ä. Also reichlich davon, und
alles verrühren, so dass sich die Klumpen auflösen, am besten wäre eine
Kugelmühle. Im weiteren Schritt mit einem (Mikro-)Sieb aus dem
Lackierhandel ab filtern, dh. nur das feinstvermahlene Zeug mit dem
Lösungsmittel kommt durch den Sieb, die restlichen Klumpen gehen in den
Müll. Je nach „Austrockungsgrad“ wird man mehr oder weniger raus
bekommen. Wenn die Paste nur ein wenig eingetrocknet ist, dann kein
Spülen. Spülen und Filtern ist für die harten Fälle. Nach dem Abfiltern
Lösungsmittel abgießen, Metall wird am Boden abgelagert sein. Dann
richtig abtrocken lassen, d. h. Lösungsmittel muss komplett raus. Dann
mit Flussmittel und einem polaren, hochmolekularen Lösungsmittel
vermischen. Mengen muss man selbst ausprobieren, aber in etwa 1-3 %
Lösungsmittel, Flux 5 bis 10 % etc.
Lösungsmittel: Es muss ein hydrophobes, hochmolekulares Lösungsmittel
sein, da 1. es sollte nach Möglichkeit sehr lange mit dem Lot und Flux
vermischt bleiben und nicht entweichen/austrocken, das ist ja das
Problem. Kurzkettige Alkohole oder auch andere Lösungsmittel werden sehr
schnell entweichen/die Paste trocknet aus, deswegen ungeeignet. 2. Die
Siedetemperatur des Lösungsmittel sollte idealerweise in der Nähe oder
über der Schmelztemperatur des Lotes liegen, wenn sie tiefer ist, wird
das Lösungsmittel verdampfen und uU. eingetrocknete Lotklumpen
mitreissen. 3. Hydrophob – Alkohole vermischen sich mit Wasser, es
werden Wasserstoffbrückenbindungen hergestellt etc. Alkohole sind halt
hydrophil, beim Löten werden gegen 100 Grad C Wasserdampfblasen
entstehen und wieder wird Lot abgesprengt, es werden womöglich kleine
Kügelchen gebildet die um das Bauteil fliegen und eventuell Kurzschlüsse
verursachen. Also hohe Siedetemperatur und Hydrophobie ist, meines
Erachten, wichtig und deshalb jegliche Ideen mit Metahnol, Ethanol,
Propanol u. völlig sinnlos. 4. Überall ist Wasserdampf, so oder so,
dieser wird eh in den Mix eindringen. Jetzt wäre also ein Lösungsmittel
welches Wasser stark bindet und eben nicht erlaubt, dass es bei 100 Grad
C verdampft wäre optimal. So funktioniert Bremsflüssigkeit,
Wasser(-dampf) dring ja ein, wird aber gebunden, so das beim Bremsen
keine Dampfblasen in den Leitungen entstehen. Deswegen ist die
Bremsflüssigkeit auch nach zwei Jahren zu wechseln, da ihre Möglichkeit
zur Wasseraufnahme schwindet. Deswegen DOT 3. Ich weiß es nicht mehr was
ich benutze, hatte eine 1 l Flasche mit vielleicht 100 ml und habe diese
umgefüllt da mir die Flasche zu groß war und man benötigt nur Tropfen.
5. Irgendwann, je nach Paste und Jahren, wird die vermahlene Legierung
so stark oxidiert sein, dass das Löten sehr schlecht funktioniert.
Vielleicht könne man es in Säure baden, aber es ist dann vermutlich Zeit
einfach neue Paste zu kaufen. Also DOT3, alles müsste funktionieren,
nach meiner Erfahrung hält so eine aufgearbeitete Paste im Kühlschrank
etwa 4 bis 6 Wochen, manchmal länger, je nach Mühe bei der Aufarbeitung.
>Welche Art von Paste war das, und was genau hast du da als Verdünner
benutzt?
Jens, beliebigie Paste, billigstes DOT3, 1 bis 10 Tropfen mit Pipette,
hängt von der Pastenmenge ab.
Beispiel: https://www.tme.eu/de/details/esac305_20/lote-bleifrei/ag-termopasty/art-agt-029-easy-print/ Diese Paste benutzt zwei Lösungsmittel, nämlich: Triethylenglycoldimethylether und 2-(2-Butoxyethoxy)ethanol). Beide Lösungsmittel sind Hauptbestandteile der meisten Brems- und Hydraulikflüssigkeiten. PEG400 Hat eine niedrige molekulare Masse und ist hygroskopisch. Sollte eher vermieden werden, wird Wasser binden, selbst zu schnell verdampfen etc. Meine Meinung.
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Bearbeitet durch User
Jens M. schrieb: > Welche Art von Paste war das, und was genau hast du da als Verdünner > benutzt? Die Paste ist irgendeine bleifreie, die ist aktuell gegen Verdunstung im TK und zusätzlich nochmal in etliche Lagen Alufolie eingewickelt...Nehme nur dann und wann mal z.B. 20g ab, die dann im Kühlschrank gelagert werden. Es sollte aber mit jeder Paste klappen... Das Lösungsmittel ist Diethylenglykol, wie genannt. Soll lt. Wiki auch hygroskopisch sein. Allerdings kann ich von der Jahrzehnte alten Polypropylen-Flasche sagen, daß das Zeug langsam weniger, nicht mehr wird. Also es nimmt offenbar langsamer Wasser auf, als es verdunstet. Norbert hat schon recht mit seinem Wasseranteil, aber zum klassischen Kochen und damit Wegspritzen von Bauteilen kommt es erst bei nennenswerten Mengen. Es hat ja seinen Grund, warum Hersteller Diethylenglykol nutzen, auch wenn er hygroskopisch ist. Ich habe jedenfalls überhaupt keine Probleme festgestellt, im Gegenteil. Und die Flasche war sogar jahrelang mit nicht gänzlich geschlossenem Verschluss gelagert, um ein Zusammenziehen durch Verdunstung zu verhindern.
Norbert T. schrieb: > Wenn die Paste eintrocknet sollte man, meines > Erachtens, die Paste zunächst mit leichtflüchtigem Lösungsmittel > auswaschen > text text text Ernst? So teuer ist der KRam nicht, und so schlimm ist es auch nicht. Wenn das ganze schön hart wie Zement ist, kann man es einfach wegschmeißen (z.B. in ein Lotbad, oder einem Schrotti verkaufen) weil sich dieser Aufwand den du da beschreibst nicht lohnt, selbst wenn so ein 500g-Pott 100€ kostet. Bei normal "getrockneter" Paste, die einfach nur nicht mehr cremig ist, reicht "Verdünnung reinmachen". Was nicht wörtlich Verdünnung meint! Ich machs mit Isopropanol/Flussmittel weil zur Hand, die Glykollösung interessiert mich aber. Das Flussmittel in der Paste ist normalerweise nicht verdunstend, auch da reicht, es wieder flüssig zu machen, ein weiteres Hinzufügen ist unnltig. Norbert T. schrieb: > beliebigie Paste, billigstes DOT3 Welche Legierung, und welche DOT3? Oben wurde geschrieben, das die DOT3 zwar für's Auto alle egal sind, für unseren Zweck aber wohl doch nicht alle gleich. Daher wäre da ein Name interessant. Uwe S. schrieb: > irgendeine bleifreie SAC305? Uwe S. schrieb: > in etliche Lagen Alufolie Warum? Wir lagern die Töpfe Monate bei knapp über 0, keine Probleme. Uwe S. schrieb: > Diethylenglykol Ah so, direkt als Chemikalie, nicht als Produkt... OK. Uwe S. schrieb: > es nimmt offenbar langsamer Wasser auf, als es verdunstet Dafür wird es immer wässriger...
Jens M. schrieb: >> es nimmt offenbar langsamer Wasser auf, als es verdunstet > > Dafür wird es immer wässriger... Ich denke eher, daß zwischen hygroskopisch und hygroskopisch Welten liegen können. Wenn du dir ansiehst, wie langsam das Zeug bereits verdunstet...wenn es sogar weniger Wasser zieht, na dann vielleicht auch gar keines. Aber in 200 Jahren könnte es tatsächlich zu Problemen kommen, das kann ich nicht leugnen ;-) Jens M. schrieb: > SAC305? Keine Ahnung, habe mehrere, immer nur auf bleifrei geachtet...
Norbert T. schrieb: > PEG400 > Hat eine niedrige molekulare Masse und ist hygroskopisch. Sollte eher > vermieden werden, wird Wasser binden, selbst zu schnell verdampfen etc. > Meine Meinung. Meinung schlägt natürlich alle Fakten... PEG400 wäre eine Klasse Bremsflüssigkeit, wenn nur der Festpunkt von 4..8°C nicht wäre.
Norbert T. schrieb: >>Es lötet sich so gut, daß der Verdacht aufkommt, das Glykol könnte > selbst Teil des aktiven Flussmittels sein. Ist das denkbar? > > Nein, ist nur das Lösungsmittel. Flussmittel sollte zusätlich in die > Brühe, je nach Paste/Zustand. > > Also hier mein "Geheimwissen": > > Beim Lot handelt es sich um eine vermahlene Legierung, die je nach Paste > unterschiedlich ist. Wenn die Paste eintrocknet sollte man, meines > Erachtens, die Paste zunächst mit leichtflüchtigem Lösungsmittel > auswaschen, Universalverdünner, Aceton o. ä. Also reichlich davon, und > alles verrühren, so dass sich die Klumpen auflösen, am besten wäre eine > Kugelmühle. Im weiteren Schritt mit einem (Mikro-)Sieb aus dem > Lackierhandel ab filtern, dh. nur das feinstvermahlene Zeug mit dem > Lösungsmittel kommt durch den Sieb, die restlichen Klumpen gehen in den > Müll. Je nach „Austrockungsgrad“ wird man mehr oder weniger raus > bekommen. Wenn die Paste nur ein wenig eingetrocknet ist, dann kein > Spülen. Spülen und Filtern ist für die harten Fälle. Nach dem Abfiltern > Lösungsmittel abgießen, Metall wird am Boden abgelagert sein. Dann > richtig abtrocken lassen, d. h. Lösungsmittel muss komplett raus. Dann > mit Flussmittel und einem polaren, hochmolekularen Lösungsmittel > vermischen. Mengen muss man selbst ausprobieren, aber in etwa 1-3 % > Lösungsmittel, Flux 5 bis 10 % etc. Hallo, auf keinen Fall auf einer Lotpaste mit einer Kugelmühle rummüllern! Die Paste besteht aus Kugeln definierter Größenordnung, die Kugelmühle macht da Flitter und was auch immer draus. Dabei steigt die Oberfläche ins Unermessliche, wodurch mehr aktiver Fluxanteil später hier aktivieren muss statt an den Bauteilen/Pads.
Ich verwende abgelaufene Lötpaste vor allem für Reballing, das funktioniert richtig gut. Also nicht so verkehrt etwas ausgetrocknete Paste auf Lager zu haben.
Ich habe heute testweise eingetrocknete Paste mit DOT3 "aufgefrischt" und ein paar 0603 & 0805 Widerstände gelötet. Beim Löten mit Heißluft konnte ich keinen Unterschied im Vergleich zu einer frischen Paste feststellen. Beim nächsten Aufbau teste ich fine pitch und QFN. Danke Norbert T. für den Tipp :-)
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Bearbeitet durch User
ΜC N. schrieb: > Ich habe heute testweise eingetrocknete Paste mit DOT3 "aufgefrischt" Hallo uc_nerd, Danke für den positiven Erfahrungsbericht. Könntest Du bitte noch schreiben welches „DOT3“ Du dafür verwendet hast. Am besten wäre ein Link zum konkreten Produkt. Grüße – NormalZeit
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Bearbeitet durch User
Normal Z. schrieb: > ΜC N. schrieb: >> Ich habe heute testweise eingetrocknete Paste mit DOT3 "aufgefrischt" > > Hallo uc_nerd, > Danke für den positiven Erfahrungsbericht. Könntest Du bitte noch > schreiben welches „DOT3“ Du dafür verwendet hast. Am besten wäre ein > Link zum konkreten Produkt. > Grüße – NormalZeit Ich habe DOT3 von TRW verwendet. https://www.trwaftermarket.com/de/pkw/betatigungssysteme/bremsflussigkeit/ SDS: https://aftermarket.zf.com/remotemedia/new-structure-2020/applications/lubricants-pdf-s/health---safety-data-sheets/trw-dot-4-brake-fluid/sd15420---trw-dot-3-brake-fluid-gb-en.pdf DOT3 wird oft bei älteren US Automobilen verwendet.
Interessanter Beitrag. Nur ist DOT 3 schwerer zu bekommen - das müsste ich auf jeden Fall bestellen, wogegen es DOT 4 an jeder Ecke gibt. Da DOT 3 und DOT 4 gemischt werden dürfen, könnten sie also bzgl. der Lotpastenauffrischung auch recht ähnlich wirken. Hat jemand Erfahrung mit DOT 4 gemacht?
W.P. K. schrieb: > Da DOT 3 und DOT 4 gemischt werden dürfen, könnten sie also > bzgl. der Lotpastenauffrischung auch recht ähnlich wirken. Nein, DOT4 ist ganz anders zusammengesetzt.
Ich würde sagen...Lötpaste wegwerfen, denn das Lötergebnis hat mit dem was man bei Motherboards oder ähnlichen Sachen von der Industrie bekommt nicht viel zu tun. Ist man beim Heimlöten wirklich mit diesem grausamen "gebatzel" zufrieden? Wäre ich lange nicht! Tut mir leid, dass ich das schreiben muss. Da lobe ich mir jeden Lötkolben mit einer feinen guten Spitze bei SMD wenn es sich nicht vermeiden lässt, oder eher THT.
Beitrag #7859193 wurde vom Autor gelöscht.
Habe mich gerade beim Thread-Nachprüfen (ob es News zur Pastenauffrischung gibt) so über den unqualifizierten Beitrag über mir geärgert, dass ich mal eben schnell ein aktuelles Foto gemacht habe: also ICH komme gut klar mit SMD Lotpaste, selbst wenn sie in diesem Fall schon nicht mehr so schön geschmeidig ist - was man aber nach dem Auftragen natürlich nicht sehen kann. Ich werde mal versuchen, in einer Oldtimer-Werkstatt ein paar ml DOT3 zu schnorren - ich finde es Verschwendung, mir dafür irgendwo 500ml zu kaufen und schicken zu lassen. Meine Erben würden sich dann nur wundern, warum ich 495ml Bremsflüssigkeit in der Elektronikwerkstatt gebunkert habe...
W.P. K. schrieb: > Habe mich gerade beim Thread-Nachprüfen (ob es News zur > Pastenauffrischung gibt) so über den unqualifizierten Beitrag über mir > geärgert, dass ich mal eben schnell ein aktuelles Foto gemacht habe: Das schaut gut aus, aber hier hat man offensichtlich Probleme beim Löten selber. Die Bilder weiter oben schauen nicht gut aus, schiefe Bauteile ,Lot nicht richtig geflossen, Lötstellen sind nicht glatt sondern teigig kalt geworden.
Bei ebay gibt es auch Kleinmengen an Lötpaste ziemlich günstig. Das könnte bei dem Aufwand der bessere Weg sein.
H. H. schrieb: > PEG400 wäre eine Klasse Bremsflüssigkeit, wenn nur der Festpunkt von > 4..8°C nicht wäre. Genau das predestiniert PEG400 als Additiv für Lotpaste, denn dadurch bleiben die Lotkugeln im Kühlschank in der Schwebe, es findet kein Entmischen statt.
Ich habe es jetzt mit PEG 600 probiert, das funktioniert ganz wunderbar. Hier gekauft: https://shop.es-drei.de/polymere/414/polyethylenglycol-600?number=S1004170.5 Der Schmelzpunkt von PEG 600 liegt zwischen 17 und 22°C. Ich habe die Flasche im Wasserbad aufgetaut und dann mit der Paste (bleihaltig) verrührt, bis alles wieder schön cremig war. Im Kühlschrank wird das Zeug dann fest, wie Magarine und die Lotkugeln werden fixiert und sollten nicht mehr so schnell absinken. Der Lötversuch war ebenfalls vielversprechend. Kein knistern und kein spritzen.
Gerald B. schrieb: > Ich habe es jetzt mit PEG 600 probiert, das funktioniert ganz wunderbar. Danke für die Rückmeldung.
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