Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Temperaturmessung mit AVR


von Knut (Gast)


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Hallo,

ich möchte gerne mit einem AVR eine Wassertemperatur im Bereich von 
30-45°C mit einer Auflösung und Genauigkeit von 0,25°C messen.

Ich habe folgende Ideen.

1. Temperatur über einen PT100 und OPVs entsprechend skalieren

2. Temperatur über einen NTC und Linearisierung dann in Software.

3. Temperatur/Strom Wandler


Das Ganze soll mit einem 8-Bit AVR laufen. Bei 1. habe ich das Problem 
der verhältnismäßig hohen Kosten und Bauteilaufwand. 2. Scheint die 
Richtige Wahl. 3. Kämpft mit bauteilbedingten Offsetströmen.

Habt ihr noch eine andere Idee die obige Problemstellung 
günstig,effizient und platzsparend zu lösen?



Gruß
Knut

von Ein Gast (Gast)


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kleiner µC + DS18B20 + Hühnerfutter dürften reichen, zusammen ca. 5 EUR, 
nix anzupassen, Quellcode gibts in allen Sprachen auch zu Hauf.

Grüße
Gast

von Knut (Gast)


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Auch sehr nett. Was spricht denn gegen einen NTC und softwaremäßiger 
Linearisierung? Ist günstiger und die Genauigkeit sollte auch möglich 
sein, oder?




Gruß
Knut

von STK500-Besitzer (Gast)


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Knut schrieb:
> Was spricht denn gegen einen NTC und softwaremäßiger
> Linearisierung? Ist günstiger und die Genauigkeit sollte auch möglich
> sein, oder?

Wie sagte Ben Stiler in "Starsky und Hutch"?
Tu es!

Es spricht nichts dagegen. Allerdings spart man sich bei der Version mit 
dem DS18B20 die ADC-Geschichten und sämtlich analogen Fehler, die bei 
der Übertragung auftreten können.

von Peter R. (pnu)


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Ein NTC hat einen Temperaturkoeffizienten von etwa -4..-5% je Grad, 
bringt also in einem Spannungsteiler, am besten mit U/2 in der Mitte des 
Messbereichs, deutliche Spannungsänderung. 0,1Grad Auflösung dürfte da 
gut zu machen sein.

Es gibt auch die KTY...-Typen, Siliziumsensoren mit positivem TK im 
Bereich zwischen 1,5 und 2% je Grad, dafür sind sie etwas linearer im 
Verhalten, lassen sich also leichter linearisieren, per Tabelle oder per 
Rechnung.

PT100/Pt1000 bringen größere Genauigkeit (0,5 oder gar 0,3 Grad bei 
Lieferung, besser als 0,1 Grad nach Kalibrierung). Dafür ist aber der 
schaltungstechnische Aufwand recht hoch.

Fertige Mess-IC's bieten sich am Mikrokontroller an, aber dann liegt der 
Aufwand beim Programmieren. Einen DS18B20 zum Laufen zubringen ist nicht 
ganz ohne, wie die Beiträge hier im Forum zeigen.

Übrigens, im genannten Temperaturbereich sind die elektronischen 
Fieberthermometer recht präzise Thermometer. Da muss man schon hohe 
Klimmzüge machen, um gleiche Genauigkeit/Auflösung zu erreichen.

von Knut (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Ein NTC hat einen Temperaturkoeffizienten von etwa -4..-5% je Grad,
> bringt also in einem Spannungsteiler, am besten mit U/2 in der Mitte des
> Messbereichs, deutliche Spannungsänderung. 0,1Grad Auflösung dürfte da
> gut zu machen sein.

Ich denke auch. So werd ich es auch machen, mal gucken was bei raus 
kommt.


> Übrigens, im genannten Temperaturbereich sind die elektronischen
> Fieberthermometer recht präzise Vergleichsthermometer.
Ja, stimmt. Gut Idee!


Für weitere Tips bin ich dennoch dankbar



Knut

von Anja (Gast)


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Knut schrieb:
> Auch sehr nett. Was spricht denn gegen einen NTC und softwaremäßiger
> Linearisierung? Ist günstiger und die Genauigkeit sollte auch möglich
> sein, oder?

In dem kleinen Temperaturbereich kommt man noch ohne Linearisierung 
mittels 2-Punkt Kalibrierung auf ca 0.1 Grad Linearitätsfehler. 
Entscheident ist der richtige Pull-up-Widerstand (etwa 
Meßbereichsmitte). Die Auflösung ist mit 10-Bit A/D-Wandler auch besser 
als 0.1 Kelvin.
Kalibrieren muß man ob PT100 oder NTC sowieso. Das entfällt nur wenn man 
kalibrierte Sensoren wie den DS18S20 verwendet.

Peter R. schrieb:
> Übrigens, im genannten Temperaturbereich sind die elektronischen
> Fieberthermometer recht präzise Thermometer.
Den dazu passenden NTC mit enger Toleranz gibts bei Conrad.

Gruß Anja

von Knut (Gast)


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Da das Gerät in größeren Stückzahlen gebaut werden soll, möchte ich 
ungern jedes Gerät einzeln kalibrieren. Da sollte ich mit einem NTC mit 
geringer Toleranz doch drumm herum kommen oder etwa nicht? Ich möchte 
halt nur ungern dieses IC benutzen, ist etwas teuer.



Knut

von Anja (Gast)


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Knut schrieb:
> Da sollte ich mit einem NTC mit
> geringer Toleranz doch drumm herum kommen oder etwa nicht?

Dann rechne mal die benötigte Toleranz für den NTC und den Pull-Up aus 
um auf 0,25 Grad unter Worst Case Bedingungen einschließlich Alterung zu 
kommen.

Gruß Anja

von Vuvuzelatus (Gast)


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Eine Genauigkeit von 0.25 °C mit einem z. B. KTY-10 oder vergleichbaren 
(= billigen) Sensor ohne Kalibrierung zu erreichen ist völlig utopisch. 
Riskier doch mal einen Blick in die einschlägigen Datenblätter.  Das 
Messen von Temperaturen ist nämlich prinzipiell eine ziemlich diffizile 
Angelegenheit, ABER zum großen Glück gibt es heute ICs wie den DS18S20 
oder den LM75, die Genauigkeiten um (pauschal) 0.5 °C ohne 
Kalibrierung garantieren.  Wenn Du ganz sicher bist, dass es noch 
genauer sein muss, fällt das bereits unter Temperaturpräzisionsmessung. 
Ich würde mir gut überlegen, ob ein paar Euros für einen ordentlichen 
Chip hier nicht gut investiert sind.

von Peter R. (pnu)


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Kauf Dir einen NTC und messe seinen Widerstand in der Mitte des 
Messbereichs z.B.bei 32 Grad. Mit diesem Wert wähle dann das R des 
Spannungsteilers. Da brauchts dann eigentlich keinen exakten Wert für 
den NTC.
Bei hohem Widerstandswert des NTC kann man dann sogar mit VCC als 
"Referenzspannung" arbeiten, also ratiometrisch messen.
Die exakten Werte für die Linearisierung/ Kalibrierung kann  man dann 
mit einer Messreihe mittels Fieberthermometer erstellen.

Übrigens: ich glaube fast, ein komplettes Fieberthermometer wird 
billiger sein, als ein extra gekaufter NTC enger Toleranz. (Also: 
Schlachtfest!)

von Knut (Gast)


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Ok, ich werde den DS18B20+ nehmen. Jetzt stellt sich mir nur die Frage, 
wie ich meine Platine sinnvoll mit Energie versorgen kann. Gedacht ist 
eine austauschbare Batterie/ Akku. Aber wie sinnvoll austauschbar 
machen, wenn die komplette Schaltung in eine Kugel aus Gießharz 
eingegossen wird (Sensoren natürlich nicht). Entweder beim Design der 
Kugel eine Öffnung mit vorsehen, durch die man die Batterie tauschen 
kann, oder einen Ladeanschluss nach "Außen" führen um ein Nachladen zu 
ermöglichen. Die Anschlüsse dann über eine Diode abkoppeln, sodass die 
Schaltung sich nicht über die nassen Kontakte entladen kann.

Jemand eine Idee?



Knut

von Arc N. (arc)


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Knut schrieb:
> Entweder beim Design der
> Kugel eine Öffnung mit vorsehen, durch die man die Batterie tauschen
> kann, oder einen Ladeanschluss nach "Außen" führen um ein Nachladen zu
> ermöglichen. Die Anschlüsse dann über eine Diode abkoppeln, sodass die
> Schaltung sich nicht über die nassen Kontakte entladen kann.
>
> Jemand eine Idee?

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>
>
> Knut

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