Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik H-Brücke ohne Mosfet-Treiber


von Martin S. (drunkenmunky)


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Hallo,

ich will ein Gleichstrommotor (5V/130mA) über eine H-Brücke steuern. Für 
die H-Brücke habe ich mir den ZXMHC 6A07 T8TA von Zetex (2P- und 
2N-Kanal Mosfets + Freilaufdioden in 6-pin Gehäuse) rausgesucht.

Im Datenblatt steht eine Gatekapazität von 1,65nC. Steuern will ich die 
Mosfets mit einem uC (PIC18). Die Versorgungsspannung des uC und der 
H-Brücke ist die selbe, also 5V.

Kann ich mit einer relativ kleinen Frequenz (ca. 1kHz) die Mosfets 
direkt mit uC-Ausgang ansteuern? Ich mein die Gatekapazitäten sind ja 
relativ klein.

Oder kann jemand einen möglichst kleinen, möglichst grad 4-fach Treiber 
empfehlen? Nach was sucht man solch einen Treiber aus?

Danke im Vorraus!

: Verschoben durch Admin
von Hubert G. (hubertg)


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So einen ZMXHC habe ich schon mit einem AVR direkt angesteuert, mit 
höherer Frequenz, kein Problem.
Sollte daher auch mit einem PIC funktionieren.

von Martin S. (drunkenmunky)


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danke für die Antwort. Wie hoch war die Frequenz und der Laststrom?

Welche Bauteile sind zusätzlich noch zu empfehlen, wenn ich die MOSFETs 
direkt ansteueren? Gate-Source Widerstände? Gatevorwiderstände? Wenn ja 
wie groß?

mfg

von mischa (Gast)


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Wahrscheinlich wird es schon gehen, mit dem begrenzten Treiberstrom 
braucht der uC halt recht lange zum Umladen der Gates und daher wird der 
FET deutlich mehr Verluste machen als nötig ist.
Bedenke, ohne Halbbrückentreiber musst Du die Verriegelung der 
Halbbrücke selbst sicherstellen (insbesondere beim Einschalten der 
Versorgung, beim Debugging, etc).

von Checker (Gast)


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Diese Zetex Brücken habe ich am PIC16F690 ebenfalls an dessen vier 
Vollbrückenausgängen ohne MOSFET-Treiber betrieben. Die notwendigen 
Delay-Zeiten generiert der PIC. Die Frequenz war 18,5kHz, damit man 
nichts hört (außer vielleicht ein paar Teenagern).

von Harald W. (wilhelms)


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mischa schrieb:
> Wahrscheinlich wird es schon gehen, mit dem begrenzten Treiberstrom
> braucht der uC halt recht lange zum Umladen der Gates und daher wird der
> FET deutlich mehr Verluste machen als nötig ist.
> Bedenke, ohne Halbbrückentreiber musst Du die Verriegelung der
> Halbbrücke selbst sicherstellen (insbesondere beim Einschalten der
> Versorgung, beim Debugging, etc).

...und eine deutliche Totzeit beim Umschalten der Drehrichtung
einplanen.
Gruss
Harald

von Martin S. (drunkenmunky)


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ok, danke schon mal für die ganzen Antworten.

Gate-Source-Widerstände denk ich sind schon sinnvoll, damit z.B. wenn 
während des Start-ups die Pins auf Eingang geschalten sind, auch ein 
definierter Pegel am Gate anliegt. Ich denke so um die 50k-100k?

Gatevorwiderstände habe ich jetzt einige Diskussionen im Forum gelesen. 
Hier scheiden sich die Geister. Zumindest bei einem Gatewiderstand 
zwischen Treiber und Gate. Wie ist es zwischen uC und Gate? Dient ja 
lediglich der Strombegrenzung und damit dem Schutz des Ausgangs, oder?
Aber mit bis zu 25mA hat der PIC ja einen relativ starken Ausgang.

Was meint ihr?

von Harald W. (wilhelms)


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Martin S. schrieb:

> ...Gatevorwiderstände... Dient ja
> lediglich der Strombegrenzung und damit dem Schutz des Ausgangs, oder?

Nein, er dient zur Unterdrückung etwaiger HF-Schwingungen. Bei
langsamer Ansteuerung stört er ja schliesslich nicht; deshalb
würde ich ihn ruhig einbauen. Oder stören Dich die 2ct Mehrkosten?
Gruss
Harald

von Martin S. (drunkenmunky)


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nein, das nicht. Aber ich will die Umladung der Gate nicht unnötig noch 
langsamer machen, als sie eh schon ist.

Dann werd ich ihn mal im Layout vorsehen.

Welchen Widerstandswert? So 10 Ohm?

von Falk B. (falk)


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10 Ohm ist ein brauchbarer Wert.

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