Hallo, ich habe da mal eine Frage. Ich habe vor anderthalb Jahren meine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik abgeschlossen. Arbeitet danach als Leiharbeiter & bekam hauptsächliche Einblicke in das Berufsleben eines "normalen" Elektronikers. Also nichts spezielles bzw. besonderes. Jetzt bin ich fest angestellt in einem Lebensmittelunternehmen als Elektroniker für Betriebstechnik & halte den Betrieb am laufen. Muss dort auch in 3 Schichten arbeiten & ziemlich auf Zack sein, wenn irgendwas ist. Ständig stehen & ja. Relativ körperlich anstrengend. Nun merke ich immer & immer mehr, dass dies nicht wirklich das richtige ist bzw. vollkommene für mich ist. Ich wollte mich deshalb mal erkundigen was nötig dazu ist, technischer Zeichner zu werden. Ich habe schon bisschen mit Target 3001 rumgespielt & paar Platinen gestaltet & muss sagen, dass ich das auch recht interessant finde & kann mir (besser) vorstellen, dass täglich, den ganzen Tag zu machen. Inwiefern ist eine Umschulung nötig & wie lange würde diese dauern mit meinem bisherigen Berufserfahrungen? Bin auf hilfreiche Antworten gespannt & freue mich darauf. Liebe Grüße, Felix.
Also die beiden technischen Zeichner, die ich kenne, die arbeiten als Klingelschildkommisionierungsassistent und Spritzgussformenauftragsretuschierer, weil es keine Jobs für technische Zeichner in Deutschlhand mehr gibt - ebensowenig wie es Jobs für Vollzeitleiterplattenlayoutdesigner gibt. Wozu genau willst du den aussterbenden Beruf also lernen, um noch ein Diplom auf dem Gästeklo aufhängen zu können ? Elektroniker für Automatisierungstechnik ist unegefähr 100 mal beliebter als technischen Zeichner, und wenn dir das schon Schwierigkeiten macht...
MaWin schrieb: > Elektroniker für > Automatisierungstechnik ist unegefähr 100 mal beliebter als technischen > Zeichner, und wenn dir das schon Schwierigkeiten macht... Ich sage ja nicht, dass es mir Schwierigkeiten macht. Ich glaube nur, dass ein Bürojob, auch wenn es im entferntesten Sinne ist, einfach schöner/passender für mich ist.
Felix G. schrieb: > Ich habe > schon bisschen mit Target 3001 rumgespielt & paar Platinen gestaltet & > muss sagen, dass ich das auch recht interessant finde & kann mir > (besser) vorstellen, dass täglich, den ganzen Tag zu machen. Vorab, es schenkt dir heutzutage im Berufsleben keiner mehr was. Egal wo du arbeitest, egal ob körperlich oder geistig, es ist überall Stress. Ich selber arbeite als EGS und kann mir durchaus schlimmere Jobs vorstellen. Es geht heutzutage auch nicht mehr darum, dass der Job genau die persönlichen Neigungen trifft. Das werden nur die wenigsten erreichen. Jetzt zu deinen Vorstellungen, als technsicher Zeichner zu arbeiten. Das war früher mal ein Ausbildungsberuf, wie der jetzt heißt, weiß ich gerade nicht. Du bekommst dort ein paar Skizzen vorgesetzt und musst die dann sauber und normgerecht zu Papier bzw. zu Computer bringen. Mit eigener Kreativität hat das eher nichts zu tun. Ein Bekannter macht so was ähnliches im Kfz-Bereich, er hat einen Abschluss als Kfz-Techniker. Als normaler Facharbeiter hätte er den Job nicht bekommen. Allerdings sind die Zeichnungen schon recht heftig, mit 3D-Darstellungen, Explosivzeichnungen und so. Leiterplatten entwickeln tun bei uns in der Firma ausschließlich speziell geschulte Ingenieure. Die zeichnen ihren Kram selbst, meist in Eagle und Altrium Designer oder wie das Programm heißt. Target nimmt da keiner. Falls du nicht weißt was du willst, gehe einfach mal 14 Tage als Elektriker auf den Bau Schlitze kloppen. Du wirst den jetzigen Job auf einmal als Himmel auf Erden ansehen. Ist aber nur meine Meinung, entscheiden musst du dich schon selber.
Felix G. schrieb: > Inwiefern ist eine Umschulung nötig & wie lange würde diese dauern mit > > meinem bisherigen Berufserfahrungen? Was für ein tech. Zeichner willste werden? Warum willste so was machen?
Jens schrieb: > Falls du nicht weißt was du willst, gehe einfach mal 14 Tage als > Elektriker auf den Bau Schlitze kloppen. Du wirst den jetzigen Job auf > einmal als Himmel auf Erden ansehen. Ist aber nur meine Meinung, > entscheiden musst du dich schon selber. Habe ich "damals" als Leiharbeiter schon machen.. dürfen. Ja, das ist wirklich noch schlimmer. Letztendlich komm' ich mit meinem Beruf ja jetzt im Moment wohl auch klar. Ich geh' auch jeden Tag ohne mucken einfach zur Arbeit, weil es sich halt so gehört. Dennoch wollte ich mich gern mal umschauen & evtl. eben weiterbildern bzw. umschulen. Habe ja auch noch die Möglichkeit den Techniker zu erwerben, nur kann ich mir nicht wirklich vorstellen wo vom diesem der Aufgabenbereich so liegt. Am idealsten wäre es noch, wenn man mal einen Tag lang oder so einen Einblick in solch einen Beruf bekommen würde. Marx W. schrieb: > Felix G. schrieb: >> Inwiefern ist eine Umschulung nötig & wie lange würde diese dauern mit >> >> meinem bisherigen Berufserfahrungen? > > Was für ein tech. Zeichner willste werden? > Warum willste so was machen? Ich habe schon an Elektrotechnik gedacht. Und warum? - Um eben mehr geistigen als körperlichen Stress zu haben. Bin jetzt.. sag ich mal.. nicht der stabilste Mensch vom körperlichen her.. :D
@Felix G. Also umschulen ist nicht, denn dann müsstest du erwerbslos sein, damit das öffentlich gefördert würde oder du bezahlst das selber sofern das überhaupt geht. Du kannst natürlich Kurse besuchen, z.B. in Autocad, Eplan o.a.. Leiterplattendesign gibts so gut wie gar nicht, weil das auch nicht gefördert wird. Du kannst aber dich weiterbilden zum Elektroniker (Geräte und Systeme) und hoffen dann einen Job zu bekommen wo man Leiterplattendesign von dir erwartet. Ist aber eher selten weil wie schon erwähnt wurde, man das den Ingenieuren überlässt. Dann müsstest du erfolgreich studieren. Weitere Weiterbildungsmöglichkeiten wären Meister und Techniker aber da ist dein Tätigkeitswunsch auch nicht garantiert. Wenn du dich nicht von deiner Idee abbringen lassen willst schau mal auf www.FED.de vorbei ob sich da für dich ein nützliche Information in Richtung IPC-CID ergibt. Sollte es wirklich mal so einen Job für einen Elektroniker geben, dann nur mit sehr viel Glück und wahrscheinlich musst du dann auch noch quer durch die Republik umziehen. Für mich wäre das nichts.
Felix G. schrieb: > Ständig stehen & ja. Relativ körperlich > anstrengend. Ich war viele Jahre lang Sommer wie Winter auf dem Bau, und da war es mal etwas frisch, oder zu warm. Wenigstens schmerzten da die Knochen nicht, weil ich immer gut in Bewegung war. Später machte ich das Studium, hatte danach noch einen reinen PC-Arbeitsplatz, und nur sitzen und in den Bildschirm starren, ist auch nicht so toll. Einige Kollegen hatten schon echte Rückenprobleme. Und wenn sie auch noch chronisch Überstunden schieben, haben sie keine Zeit und Lust mehr für Ausgleichssport. Irgendwas gibt es immer zu meckern. Für langes Stehen gibt es Kompressionsstrümpfe, auch schon für 20-jährige. Das ist kein Scherz, kenne Mitarbeiter in einem Orthopädiegeschäft, wo diese Strümpfe von der Geschäftsleitung angeordnet alle tragen müssen. Auch schon Azubis. Das gibt dann später ab 40 weniger Krampfadern in den Beinen. MaWin schrieb: > Also die beiden technischen Zeichner, die ich kenne, die arbeiten als > Klingelschildkommisionierungsassistent und > Spritzgussformenauftragsretuschierer, weil es keine Jobs für technische > Zeichner in Deutschlhand mehr gibt - ebensowenig wie es Jobs für > Vollzeitleiterplattenlayoutdesigner gibt. Na, es gibt da schon noch gelegentlich echten Fachkräftemangel. Ich hatte ja vor zwei Wochen ein Jobangebot für einen CAD-Designer, hätte aber Eplan und CatiaV in aktuellen Versionen sofort ohne Einarbeitung beherrschen müssen. Sogar bei einem guten Unternehmen, Volvo. Aber über Personaldienstleister, und immerhin eine Equal-Treatment-Equal-Payment-Stelle, also nach IGM-Tarif. Jedoch ein Jahr befristet. Immerhin. Ich hätte den Job gemacht, wenn ich ihn könnte. Die Arbeitsagentur verpflichtete mich zum Vorstellungsgespräch beim DL, aber der DL meinte, das wäre für mich als Entwickler Perlen vor die Säue, und ich würde an so einem CAD-Programm nach kurzer Zeit den Elan verlieren. Da hat er Recht. Einarbeitung ist bei der Jahresbefristung auch wieder heikel. Zumal ich diese Programme und den Tätigkeitsbereich auch gar nicht mal kenne. Ich würde da beginnen wie ein Azubi. Sie meinten vorher noch, wenn ich irgendein CAD-Tool kenne, kenne ich alle. Und wäre leichte Beute. Aber ich mußte die Herren mal eines besseren unterrichten. Wenn ich einen Hammer kenne, kenne ich noch lange nicht alle Werkzeuge aus einem Werkzeugkasten, und erst recht nicht alle Tätigkeiten damit. Anfragen für einen Leiterplattendesigner bekomme ich gelegentlich, aber da möchte ich auch nicht drin versinken, wenn die Jobs nicht regional sind, sondern extrem entfernt. Für ein Leiterplattendesign ist es wiederum sinnvoll, wenn man tiefere Kenntnisse in Elektronik hat (EMV gerechtes Design). Ich hatte da früher als Hobbybastler Spaß dran, viel mehr auch nicht. Einen technischen Zeichner am Reißbrett gibt es heute nicht mehr. Sowas war früher mal sehr angesehen, und die Leute liefen im weißen Kittel herum. Wie auch der Ingenieur mal angesehener war.
Kuck mal hier http://www.tzinfo.de/ausbildung.html oder hier http://www.sta-web.de/erlangen.html Aber als E-Konstrukteure werden eher Techniker eingesetzt, bei Siemens hab ich eine Ing. Assistentin (Top fachlich) kennengelernt, die hat als E-CAD Konstrukteurin mit Sigraph ET die komplette E-Technik von Anlagen mit 2-3 Praktikanten erstellt. Allgemein würd ich als min. Anforderung einen IHK-Meister sehen, mit ein paar CAD-Kursen! wegen Meisterkursen schau unter www.meisterschulen.de nach, ob was für dich dabei ist!
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich war viele Jahre lang Sommer wie Winter auf dem Bau, und da war es > mal etwas frisch, oder zu warm. Wenigstens schmerzten da die Knochen > nicht, weil ich immer gut in Bewegung war. Gerade durch die Bewegung und meist damit einhergehende falsche Belastung rufen solche Beschwerden hervor. Wilhelm Ferkes schrieb: > Das gibt dann später > ab 40 weniger Krampfadern in den Beinen. Hast du schon Krampfadern? Also ich nicht. Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich würde da beginnen wie ein Azubi. Aber du müsstest nicht wirklich bei Null anfangen, kennst Schaltzeichen, Komponenten, Papierformate usw. usf.. Einarbeitung wäre bei deinem Bildungsniveau in ein paar Wochen gegessen und noch kürzer wenn du einen Kursus gemacht hättest, aber die DL wollen ja Geld verdienen und keins investieren. Ich hatte mal beim Amt einen dreitägigen Autocad-Kurs machen wollen weil es einige Stellen gab. Leider hat mir die Kuh vom Amt das gestrichen weil es angeblich nichts bringen würde, dabei kann/konnte die das nicht mal entfernt beurteilen. Wilhelm Ferkes schrieb: > Sie meinten vorher noch, wenn ich irgendein CAD-Tool kenne, kenne ich > alle. Und wäre leichte Beute. Aber ich mußte die Herren mal eines > besseren unterrichten. Wenn ich einen Hammer kenne, kenne ich noch lange > nicht alle Werkzeuge aus einem Werkzeugkasten, und erst recht nicht alle > Tätigkeiten damit. Na, der Vergleich hinkt aber. Sicher muss man sich in die Werkzeuge erst einarbeiten, aber das ist doch fast bei allem so. Vor fünfunddreizig Jahren hab ich in der Lehrzeit ein Moped gefahren. Vor zwei Jahren hab ich mir wieder eins gekauft und hatte schon befürchtet das ich das nicht mehr packe. Von wegen, ganz im Gegenteil, ich fahre heute besser als ich vor 35 Jahren überhaupt fahren konnte. Hier wirkt sich die Erfahrung eben aus und zwar in jeder Weise positiv. Wilhelm Ferkes schrieb: > und die Leute liefen im weißen Kittel herum. Weil die Leute sich mit den Zeichnenutensilien nicht die Klamotten schmutzig machen wollten. Mit dem Berufsstand hatte das nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Wilhelm Ferkes schrieb: > Wie auch der Ingenieur mal angesehener war. Hast du da den Eindruck das man dir nicht genug Respekt entgegen bringt? So einen CAD-Job würde ich doch mit Kusshand nehmen, aber wenn die Bewerbungen unbeantwortet bleiben?
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