Hallo, liebe Gemeinde... ich beschäftige mich momentan mit Messverfahren zum erfassen von Tankinhalten,speziell im KFZ-Bereich. Nach mehreren Messungen in verschiedensten Fahrzeugen kann man sagen, das die Tankgeber überwiegend Widerstandsbasierend mit Schwimmer und Potentiometer aufgebaut sind. Die Widerstandswerte bewegen sich zwischen 50-300 Ohm je nach Fahrzeug und sind zum größten Teil vom Widerstand aufsteigend,manchmal auch absteigend zum Tankinhalt angeordnet. Über einen Spannungsteiler wird dann die Spannung gemessen und verarbeitet,wobei oft eine Spannung um die 0-5V zum Einsatz kommt...so weit, so gut! Nun habe ich teilw. bei neueren Fahrzeugen nur eine sehr geringe Spannung im Bereich von wenigen mV messen können...etwa 0,032-0,112V,wobei ein ganz normaler Tankgeber (wie oben beschrieben)verbaut ist. Habe leider nur ein Multimeter zum Messen des Spannungsfalles über den Tankgeber,vielleicht kommt ja ein frequenzabhängiges Messverfahren zum Einsatz und der abgelesene Wert ist nur ein Mittelwert? Kennt sich evtl. jemand damit aus und kann mir weiter helfen? LG Anja
> Nun habe ich teilw. bei neueren Fahrzeugen nur eine sehr geringe > Spannung > im Bereich von wenigen mV messen können...etwa 0,032-0,112V,wobei ein > ganz normaler Tankgeber (wie oben beschrieben)verbaut ist. Das ist mir auch schon begegnet, als ich nachmessen wollte, warum meine Tankanzeige spann. Die Messwerte halfen nicht weiter :-( War dann ein Wackelkontakt am Bordcomputereingang.
Hey,danke für Deine Antwort MaWin ;-) Einen Wackelkontakt kann ich ausschließen,da die Tankanzeige bei den betreffenden Fahrzeugen prima funktioniert. Ich finde den Spannungsfall über den Tankgeber als Messwert im mV-Bereich auch unbrauchbar,zumal habe ich die Befürchtung das jede kleine Einstreuung in so einer rauhen Umgebung wie in einem KFZ das Messergebnis schnell verfälscht. Es macht ja eigentlich mehr Sinn,eine große Spannungsänderung über den gesamten Messbereich zu haben... Ich kann im Netz auch keine Erklärung finden,ebenso wenig wie in meinen Lehrbüchern! Das kann doch kein so großes Geheimnis sein? In manchen Foren für VW- und Skoda-Tüftler traf ich auch auf Beiträge von leuten mit gleichen Messwerten und der selben "Ratlosigkeit" :( LG Anja
Anja S. schrieb: > Das kann doch kein so großes Geheimnis sein? Tja, früher waren die Tankgeber an Hitzdrahtinstrumente angeschlossen. -> Stromgesteuert. Ich gehe mal davon aus daß der Geber sich seither nicht geändert hat. (u.A. wegen Explosionsschutz). Gruß Anja
Ich hab im Handbuch zum Daewoo Kalos ( Auto von nem Kumpel) mal den Schaltplan rauskopiert. Wie es aussieht , läuft zumindest bei dem Auto alles über die ECU , könnte also was gepulstes sein. Kannst du ein Oszi an den Sensor hängen ? Sorry für die schlechte Quali , ich war damals froh, überhaupt was über den Wagen zu kriegen.
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für Eure Antworten,ich denke auch das es etwas gepulstes sein wird. Das von mir verwendete Multimeter brauch recht lange zur Messwerterfassung, weshalb es einen "stehenden" Wert anzeigt welcher warscheinlich nur ein Mittelwert aus einer Pulsweite ist. Das würde wiederum Sinn machen, somit wird der Tankgeber durch die kurzen Pulse nur wenig belastet. Leider hab ich kein Oszi um diese Theorie prüfen zu können,schade! Durch einen Freund kann ich immer mal an verschiedenen Fahrzeugen in seiner Werkstatt Messungen machen,bis hin zu Baumaschinen...leider haben die auch kein Oszilloslop,dort werden einfach Teile getauscht,wenn was kaputt ist. Irgendwie trifft man nur noch selten arrangierte Elektroniker unter den KFZ-Leuten! Ich werde mal schauen ob mein schmales Buget ein einfaches Oszilloskop zulässt, wollte ich mir eh schon länger zulegen ;-) Also,habt nochmals vielen Dank! LG Anja
Ich tippe mal, dass die Auswertung hier im Tankgeber selbst erfolgt, und dann nur die Messwerte über einen Bus übertragen werden. (evtl LIN. sie Wiki: "[...] LIN wurde speziell für die kostengünstige Kommunikation von intelligenten Sensoren und Aktoren in Kraftfahrzeugen entwickelt [...]") Grüße, Andario
Hallo Andario, ja,das dachte ich auch erst(der lin-bus ist mir bekannt),aber die direkte Messung am Tankgeber zeigt einen normalen widerstandsbasierenden Tankgeber zwischen 80-210 Ohm. Erst vor ein paar Tagen habe ich an einem LKW gemessen,dort kam man gut an den Tankgeber (Mercedes Actros der neueren Bauart) und dort war es genauso. Bei einem wiederum 4 Jahre älteren Actros liegen wunderschöne 5V permanent an und schwanken zwischen leer und voll von 0,8-4,8V. Es muss also irgend ein anderes Messverfahren bei neueren Fahrzeugen sein... LG Anja
....ach so,eine kleine Ergänzung: beide Actros haben z.B. den selben widerstandsbasierenden Tankgeber,aber wie gesagt,der etwas ältere wird mit 5V angesteuert,der andere im mV-Bereich warscheinlich gepulst!? LG Anja
> ich beschäftige mich momentan mit Messverfahren zum erfassen von > Tankinhalten,speziell im KFZ-Bereich. Trabant-Benzinmeßstab? einfach und sehr temperaturstabil Für die restlichen Geber wäre ein Oszillogramm interessant.
Anja S. schrieb: > die > direkte Messung am Tankgeber zeigt einen normalen widerstandsbasierenden > Tankgeber zwischen 80-210 Ohm. Anja S. schrieb: > Es muss also irgend ein anderes Messverfahren bei neueren Fahrzeugen > sein... Der Tankgeber könnte Teil eines R/C-Oszillators sein, dessen Frequenz zur Tankinhaltbestimmung herangezogen wird. Oder Teil eines billigst-ADCs, bei dem die Lade(/Entlade-)zeit eines Kondensators bestimmt wird.
Anja S. schrieb: > Irgendwie trifft man nur noch selten arrangierte Elektroniker unter den > KFZ-Leuten! Das ist bei mir anders, aber wir bauen Elektroautos. Da wiederum ist es schwierig, an einem Benzintank zu messen. Irgendwas fehlt halt immer.
Wenn man das obige Bild Screenshot-Kalos.png ansieht, wäre es gur möglich, daß einfach die "Versorgung" (Messung) in Intervallen durchgeführt wird, anschliessend das Poti wieder spannungslos ist. Wenn das mit "gepulst" gemeint war, ok. ===> Ein Oszi anklemmen, nicht nur ein Voltmeter.
Der Gärtner schrieb: >> ich beschäftige mich momentan mit Messverfahren zum erfassen von >> Tankinhalten,speziell im KFZ-Bereich. > > Trabant-Benzinmeßstab? einfach und sehr temperaturstabil Wieso? War der aus Invar? Gruss Harald
...ja ja, der gute alte Trabant ;-) mein Opa fuhr auch mal so einen, aber da war ich noch zu jung um Messungen am Tank vorzunehmen gg @Matthias ..in dem Fall nehme ich die Aussage natürlich zurück ;-) @Knut Ballhause ..Ja,ich glaube auch das dies der richtige Ansatz ist, hoffentlich kann ich bald leihweise ein Oszi auftreiben, für ein eigenes reicht es momentan noch nicht. @Erich ..und wenn das ganze auch noch schnell genug hintereinander geschieht, dann könnte aus langer Pause und kurzen Messimpuls so ein kleiner Mittelwert auf dem Multimeter entstehen. Also nochmal vielen Dank für Eure Zeit und Gedanken zu diesem Thema :) LG Anja
In meinem eigenen Auto ( Chevi Matiz, so ne Art Smart mit Rückbank) scheint die Benzinanzeige jedenfalls so wenig zu verbrauchen, das sie ständig läuft , also auch anzeigt, wenn Zündung aus . Da das Auto auch nach 3-4 Wochen Stand immer startet, scheint der Stromverbrauch minimal zu sein und kann auf keinen Fall eine 500 Ohm 'Brate' sein. Wenn ich den Wagen mal bei uns in der Werkstatt habe, kann ich ja mal den Oszi ranhängen. Winterreifen sind leider schon drauf , dewegen dauert das aber noch.
Matthias Sch. schrieb: > also auch anzeigt, wenn Zündung aus . Tja das Ding hat wahrscheinlich einen Seilzug oder eine Art Tachowelle zum Tank. Falls Doch elektronisch: Hast Du mal aufgepaßt ob es auch nach dem Tanken (vor Zündung an) bereits den neuen oder noch den alten Wert anzeigt? Gruß Anja
Anja schrieb: > Tja das Ding hat wahrscheinlich einen Seilzug oder eine Art Tachowelle > zum Tank. Lol, ne ne , das ist ein modernes Auto mit ECU und allem. Hab mal den entsprechenden Auszug mitgesendet, der mit Sicherheit falsch ist, den es fehlt die Verbindung vom Tanksensor zur ECU. Das der Sensor nur mit der 'Bezin-Alle' Lampe verbunden ist, kann ja nicht sein. Die Anzeige ändert sich nicht zwischen 'Aus' und 'Zündung', sie ist aber extrem träge und braucht gut 5 minuten, um nach dem Tanken den richtigen Stand anzuzeigen.
Hallo zusammen, der Grund für die Pulsung ist, dass sich durch Bestandteile im Kraftstoff bei einer permanenten Bestromung mit Gleichspannung ein Belag auf dem Tankgeber bilden würde. Dieser stört dann die korrekte Auswertung des Gebersignals (Widerstand). Der Tankgeber ist vollständig vom Kraftstoff umgeben. Eine bessere Variante ist ein gekapselter Geber mit "magnetischen" Zungen, die durch einen bewegten Magneten angesteuert werden. Siehe auch: http://www.continental-reifen.de/coremedia/generator/www/com/en/vdo/main/products_solutions/cars/replacement_parts/fuel_supply_systems/fuel_level_sensors/fuel_level_sensors_en.html (Ich komme aus der KFZ-Entwicklung). Yes_I_can
@Matthias ..natürlich hat Dein Auto keinen Seilzug zum Tank **gg**,da hat sich wohl jemand einen Scherz erlaubt ;-) Ich hab mich jetzt mal richtig angemeldet, somit bin ich >einmalig< und es besteht keine Verwechslungsgefahr mit der anderen "lustigen Anja"! Das klingt alles sehr logisch und mit der >500 Ohm 'Brate'< hast Du wohl recht...es macht echt mehr sinn in Intervallen abzufragen. Wenn Du irgendwann in der Werkstatt die Zeit findest um mit dem Oszi zu messen, dann würde ich mich über Deine Erfahrung riesig freuen. @Joachim ..das ist toll jemanden aus der KFZ-Entwicklung mit an Bord zu haben! Dein Beitrag bringt wertvolle Informationen mit,nur warum kann man das im Netz nicht finden? Durch Dich ist nun doch etwas Licht ins Dunkel gekommen....vielleicht darf ich Dich noch fragen, was für Messspannungen bei den Messimpulsen zu erwarten sind? Bei den konstant bestromten Gebern waren es zu 90% 5V,also TTL-Pegel. Vielen Dank für Eure investierte Zeit,hoffentlich kann ich sie Euch mal zurück geben :) LG Anja
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