Hallo, um Zeit im externen EMV - Labor zu sparen würde ich gerne einen Messplatz für Pre-compliance Tests aufbauen. Für einige Prüfungen habe ich bereits Lösungen gefunden, nicht jedoch für Einströmung (nach DIN EN 61000-4-6: 04/2008). Gibt es hier eine einigermaßen erschwingliche Möglichkeit, hierfür Pre-compliance Tests ohne Abschirmkammer durchzuführen?
Hallo, es geht wohl um Störfestigkeit gegen leitungsgeführte Störgrößen, induziert durch hochfrequente Felder. Du wilst auf die Zuleitungskabel Deines prüflings HF (so bis 1 GHz) aufkoppeln, oder? Soweit ich mich erinnere kann es induktiv gemacht werden, dazu dient dann eine Koppelbahn (eine etwa 1 Meter lange Koppelzange). Gibt es unter der Bezeichnung "MSD21" von Rohde sowie einigen Herstellern in nahezu gleicher Bauform (Google´n!). Da brauchst Du dann aber einen Verstärker für die HF denn sonst hast Du nicht genug Bums. Es geht aber wohl auch über direkte Einkopplung mittels eines CDN (Koppel-/Entkoppel-Netzwerk). Da wirt Du bei einschlägigen Herstellern (TESEQ, EM-Test etc.) sicher fündig. Beide Varianten erscheinen mir für eine Pre-Complience-Lösung preislich im oberen Segment wobei eine Koppelbahn da eher noch die günstigere Lösung scheint. Voraussetzung natürlich das schon einen Verstärker zur Verfügung steht. Grüße
Und nicht zu vergessen den Signalgenerator und die Schirmkammer, damit man nicht die Umwelt mit HF "verseucht" und ein Messtrupp der zuständigen Behörde sich für deine Sendeanlage interessiert. GRuss
HF-Werkler schrieb: > nicht zu vergessen den Signalgenerator Wer Pre-Complience macht (oder machen will) sollte einen SG bis mind. 1 GHz haben. HF-Werkler schrieb: > damit man nicht die Umwelt mit HF "verseucht" Das dürfte sich sowohl bei einer Koppelbahn als auch mit einem CDN in verträglichen Grenzen halten. Sonst gibt´s ja auch noch EMV-Zelte (leitend beschichtetes Gewebe), die dann so um 40 dB dämfen. EMV Pre-Complience-Messungen sind m.E. nicht unbedingt eine Frage des Geldeinsatzes sondern mehr des "wie messe ich geschickt und mit guter Näherung die essentiellen Parameter richtig". Klar, EMV-MT gibt´s nicht zum Hobbypreis aber nicht immer braucht man die neu angebotene Luxsklasse.
Christian S. schrieb: > Das dürfte sich sowohl bei einer Koppelbahn als auch mit einem CDN in > verträglichen Grenzen halten. Naja, ob das der GSM-Netzbetreiber, Flugfunk und die Rettungsdienste (alle unter 1 GHz vertreten) auch so "locker" sehen? Immerhin wird ja mit den eingelegten Kabeln sicherlich eine Struktur mit über einem Lambda angeregt und wird auch nennenswert die angebotene Leistung abstrahlen. Gruss
Mit Einströmung hatte ich Störfestigkeit gegen leitungsgeführte Störgrößen im Bereich von 150 kHz bis 80 MHz gemeint. Die Einkopplung auf den Prüfling ist nicht das Problem, hierfür sind in der Norm entsprechende Koppelstrecken angegeben. Meine Frage war so gemeint, ob ich hierfür OHNE Abschirmkammer und mit Equipment bis z.B. max. 2000,- EUR Vorprüfungen hierfür vornehmen kann.
Alleine der Signalgenerator und Verstärker wird vermutlich dein Budget sprengen. Ohne Messkammer würde ich eher nicht arbeiten, ausser der Messraum liegt mitten im Wald in einem Betonkeller. Gruss
Bastler0815 schrieb: > leitungsgeführte Störgrößen im Bereich von 150 kHz bis 80 MHz Für leitungsgebunden Störungen hatte ich immer eine obere Grenze bei 30 MHz im Kopf aber ich mag mich täuschen. Bastler0815, da musst Du schon etwas genauer sagen was Du prüfen willst und welche Betriebsmittel Dir jetzt schon zur Verfügung stehen. Sicherlich wird sich eine Investioion in Geräte nicht schon bei der ersten Testreihe rechnen, soetwas muss über mehrere Testreihen (sprich Jahre) sein Geld wieder einspielen. Geräte ausleihen schont das Budge bei einmaliger Nutzung total, sonst mal nach Gebrauchtgeräten suchen. Ein Full-Complience-Messempfänger ESHS10 (R&S) kostet gebraucht immer noch etwa EUR 7.000 + Steuer, ist sein Geld aber durchaus Wert. EMV-taugliche Speckis kosten gebraucht so um die 3.000 und Einsteiger-Speckis zwischen 2.000 bis runter zu 1.000 EUR. Wenn Du keine "Basisausstattung" in deinem Labor hast und in Summe "nur" EUR 2.000 ausgeben kannst, spar Dein Geld lieber. Wenn Du jetzt Gurken, die letzten Heuler oder Chinamüll kaufst, zahlst Du später (wenn Du Dir vollig genervt adäquates Gerät kaufst) doppelt. HF-Werkler schrieb: > Ohne Messkammer würde ich eher nicht arbeiten, Das sehe ich für "abgestrahlte Leistung" natürlich genau so, hier ging die Diskussion aber um "leitungsgebunden". Klar ist man auch dabei in einer Sirmkabine (wenn man denn eine hat) auf der sichern Seite.
MBMT Messtechnik schrieb: > Das sehe ich für "abgestrahlte Leistung" natürlich genau so, hier ging > die Diskussion aber um "leitungsgebunden". Klar ist man auch dabei in > einer Sirmkabine (wenn man denn eine hat) auf der sichern Seite. Naja, "Leitungsgebunden" ist ja nur die Einkoppelmethode, aber nach Lambda/halbe Leitungslänge (Antenne) ist es sicher nicht mehr rein Leitungsgebunden, sondern strahlt ab. Und bei 80MHz hat man das nach zwei Meter Kabel bereits erreicht. Also solange man nichts unternimmt, die unkontrollierte Abstrahlung einzudämmen, muss man mit unliebsamem Besuch rechnen (Je nach Ort und Störung). Allerdings kann ein guter Stahlbetonkeller bei den Frequenzen noch gut wirken, wenn nicht gerade ein Nutzer der betroffenen Frequenzbereiche in der Nachbarschaft sitzt. In einem Hochhausstockwerk würde ich solch eine Sendeanlage nicht betreiben.
MBMT Messtechnik schrieb: > Bastler0815, da musst Du schon etwas genauer sagen was Du prüfen willst Oben war bereits die 61000-4-6 benannt. Dies ist die Immunität gegen leitungsgekoppelte Störungen. Welchen Sinn soll da ein R&S Messempfänger machen (ausser ev. zur "Luxusüberwachung" der eingekoppelten Störgrösse)?
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