Hallo zusammen, hat schon jemand anstatt Salzsäure mal Essigsäure + H2O2 zum Ätzen von Platinen benutzt? Wenn ja, wie waren die Ergebnisse? Schemiker
Dann stellst Du Peroxyessigsäure her. Riecht nicht besonders gut und ist auch nicht gesund. Ich bezweifel stark, dass man damit überhaupt irgendein Ergebnis erzielen wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Peroxyessigs%C3%A4ure
Chris schrieb: > Dann stellst Du Peroxyessigsäure her. "In höheren Konzentrationen kann sich Peroxyessigsäure explosiv zersetzen." Ich seh's schon kommen, unser Schemiker hat einen Unfall, und danach wird uns auch noch die Essigsäure verboten werden. :-(
Jörg schrob: >....hat einen Unfall, und danachwird uns auch noch die Essigsäure verboten >werden. :-( Da hätten wir dann den Salat. ;-) MfG Paul
Puff hat es gemacht ;-) Nein, Spaß bei Seite. Ich habe die Frage schon ernst gemeint. Ich wollte mal fragen, ob es ggf. Erfahrungswerte gibt. Mit entsprechenden Konzentrationen hätte ich mir das schon vorstellen können. Nunja, bleibe dann bei meinem bewährten Ätzverfahren. Danke für die Antworten. Gruß Schemiker
Guck doch mal hier: http://www.stephenhobley.com/blog/2011/03/02/still-messing-with-forces-i-dont-understand-the-formula/ Scheint zu gehen ...
Salzsäure ist eine starke anorganische Säure, Essigsäure dagegen eine schwache organische Säure. Deswegen nimmt man diese auch zum Entkalken von Edelstahlspülen. Da oxidiert nichts, auch nicht bei Kupfer.
"Dann stellst Du Peroxyessigsäure her." Schwachsinn. Peressigsäure entsteht überhaupt nur in Anwesenheit von starken Katalysatoren (im allg. konz. Schwefelsäure). Explosionsgefahr = Null zumal hier wenn überhaupt eine stark wässrige Lösung vorliegt. Klar geht Essigsäure; Kupfer löst sich darin wunderbar wenn ein Oxidator wie H2O2 anwesend ist. Selbst nur mit Luftsauerstoff löst es sich, allerdings sehr langsam. Mit einer Aquarienpumpe kann man eine Kupfermünze innerhalb einiger Wochen in Essigsäure komplett auflösen. "Da oxidiert nichts, auch nicht bei Kupfer." Schonmal was von Spannungsreihe gehört? HCl oxidiert auch kein Kupfer, sonst bräuchte man ja das H2O2 nicht. Also ums kurz zu machen: Das geht problemlos. HCl nimmt man nur weil sie leicht verfügbar ist; es gehen unzählige andere org. und anog. Säuren genauso gut.
>Schwachsinn. Peressigsäure entsteht überhaupt nur in Anwesenheit >von starken Katalysatoren "Peroxyessigsäure wird durch Mischen von Essigsäure mit Wasserstoffperoxid hergestellt. Dabei bildet sich eine Gleichgewichtsmischung von Peroxyessigsäure, Essigsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser." aus http://de.wikipedia.org/wiki/Peroxyessigs%C3%A4ure Mit dem Schwachsinnsvorwurf sollt man etwas vorsichtiger sein. Der fällt sonst sehr schnell auf einen selbst zurück. >es gehen unzählige andere org. und anog. Säuren genauso gut. Ganz so einfach dürfte die Sache nicht sein. Das Chlorid dürfte auch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Oder warum ist NaCl-Lösung deutlich korrosiver als Natriumsulfat-Lösung?
Was auf Wikipedia steht ist einfach falsch. Peroxyessigsäure wird immer mittels starker Katalysatoren hergestellt, nicht einfach aus Essigsäure und H2O2. Lies die entsprechenden Patente nach. "Dabei bildet sich eine Gleichgewichtsmischung von Peroxyessigsäure, Essigsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser." Das ist richtig, allerdings liegt dieses Gleichgewicht ganz weit auf der rechten Seite (Gleichgewichtskonstante liegt irgendwo um 0,3). Einfach aus Essigsäure und H2O2 wird niemand Peroxyessigsäure isolieren können, völlig unmöglich. Nur die konz. Substanz ist explosionsgefährlich, eine verdünnte Lösung dagegen nicht gefährlicher als H2O2 oder Essigsäure für sich genommen. Peroxyessigsäure wird verdünnte übrigens als Schimmelentferner verkauft, gibts in jedem Baumarkt. Soweit ich weiß ist noch kein Obi deswegen explodiert. "Mit dem Schwachsinnsvorwurf sollt man etwas vorsichtiger sein. Der fällt sonst sehr schnell auf einen selbst zurück." Ich reagiere ziemlich sauer auf diese ewigen Wichtigtuer, die mit ihrem chemischem Halbwissen in jedem 2. Thread wo von irgendwelchen Chemikalien die Rede ist Panik verbreiten. "Oder warum ist NaCl-Lösung deutlich korrosiver als Natriumsulfat-Lösung?" Ist das so? Chlorid- und Sulfationen wirken beide korrosiv. Ich kann Dir jedenfalls aus Erfahrung sagen dass sich Kupfer in Essigsäure+H2O2 genauso rasch auflöst wie in Salzsäure+H2O2.
>Das ist richtig, allerdings liegt dieses Gleichgewicht ganz weit auf >er rechten Seite Falls die Peressigsäure dem Gleichgewicht entzogen wird, wird ständig Peroxyessigäure nachgeliefert. Daher kann man die Säure z.B. destillativ aufreinigen: "Eine Alternative ist die Vakuumdestillation der Peroxyessigsäure aus einer Gleichgewichtsmischung. Wegen der Nähe der Siedepunkte erhält man dabei 38% bis 40% Peroxyessigsäure zusammen mit Wasser". Im Labor ist das zumindest eine gängig Variante. Du kannst gerne mehr z.B. unte Prileschajew-Reaktion nachlesen. >Lies die entsprechenden Patente nach Natürlich kann man Peroxyessigäsure auch anders herstellen. es ist aber nicht nur über "starke" Katalytoren möglich. Eine technische Darstellung geht übrigens von Acetaldehyd aus >Ist das so? Chlorid- und Sulfationen wirken beide korrosiv. Ich habe nicht gesagt, daß Sulfat nicht korrosiv ist, sondern weniger korrosiv ist als Chlorid. Da kannst Du jeden Werkstoffkundler fragen. >... ist Panik verbreiten. Ich habe keine Panik verbreitet, sondern auf gewisse Inkonsistenzen in Deinem Beitrag hingewiesen.
Wenn er damit Kupfer ätzt, ist die Peroxyessigsäure eh nicht stabil. Das dürfte als Katalysator dienen, den Gleichgewichtszustand ganz gut einzuhalten.
Hallo, mit so einer Resonanz hätte ich nicht gerechnet. Vielen vielen Dank! Dies zum Anlass werde ich nochmal kräftig recherchieren. Gruß Schemiker
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