Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PF Correction bei Einweggleichrichter


von elMetzo (Gast)


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Hallo zusammen.
Zur Situation. Ich habe eine 24V AC Schaltung, welche Signale mit 
Bezugspotential zum Neutralleiter einliest und auch ausgibt. Deshalb 
kann ich keinen Brückengleichrichter verwenden. Trotzdem möchte ich 
einen Cos phi von >0.5 erreichen.

Meine Idee: Ich verwende einen Einweggleichrichter für die positive 
Halbwelle und eine Ladungspumpe für die negative Halbwelle. Die um das 
Vorzeichen invertierte Spannung der negativen Halbwelle würde ich dann 
wieder auf die positive Welle legen. Die Gesamtleistung des Systems 
liegt bei ca. 5W, wenn die Ladungspumpe also ca. 1.5W aus der negativen 
Halbwelle ziehen kann wäre dies schon genügend.

Zu meiner Frage:
Hat jemand schonmal so eine Schaltung realisiert? Gibt es dafür einen 
"google kompatible Begriff"? Habt ihr andere Vorschläge? Ladungspumpe 
funktioniert gemäss wiki jeweils mit einer Kapazität als 
Ladungsspeicher, könnte man diese auch mit einer Spule realiseren um 
grössere Leistungen zu transferieren?

Hat jemand interessante Links/Tipps/Anregungen für mich?

Gruss

von Timm T. (Gast)


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Brückengleichrichter und Flyback.

Lohnt aber bei 5W eigentlich nicht wirklich, oder? Welche 
Ausgangsspannung soll denn erreicht werden?

von Harald W. (wilhelms)


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elMetzo schrieb:
> Hallo zusammen.
> Zur Situation. Ich habe eine 24V AC Schaltung, welche Signale mit
> Bezugspotential zum Neutralleiter einliest und auch ausgibt. Deshalb
> kann ich keinen Brückengleichrichter verwenden. Trotzdem möchte ich
> einen Cos phi von >0.5 erreichen.
>
> Meine Idee: Ich verwende einen Einweggleichrichter für die positive
> Halbwelle und eine Ladungspumpe für die negative Halbwelle.

Für Die negative Halbwelle kannst Du auch einen Einweggleichrichter
nehmen. Die Schaltung entspricht dann einer Verdopplerschaltung. Wenn
Du die Versorgung direkt ab Netzspannung als Kondensatornetzteil 
aufbaust,
hast Du einen kapazitiven cos phi. Der gleicht sich eigentlich gut mit
dem sonst eher induktiven cos phi von anderen Verbrauchern aus.
Gruss
Harald

von elMetzo (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Brückengleichrichter und Flyback.
>
> Lohnt aber bei 5W eigentlich nicht wirklich, oder? Welche
> Ausgangsspannung soll denn erreicht werden?

Daran habe ich auch schon gedacht. Jedoch ist die Flyback Topologie sehr 
teuer und wenn ich das galvanisch getrennte sekundärseitige GND mit N 
verbinde um den Bezugspunkt zu definieren sind EMV-Probleme 
vorprogrammiert...

Deshalb die Idee mit dem Einweggleichrichter und einem DC/DC.

von elMetzo (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Für Die negative Halbwelle kannst Du auch einen Einweggleichrichter
> nehmen. Die Schaltung entspricht dann einer Verdopplerschaltung. Wenn
> Du die Versorgung direkt ab Netzspannung als Kondensatornetzteil
> aufbaust,
> hast Du einen kapazitiven cos phi. Der gleicht sich eigentlich gut mit
> dem sonst eher induktiven cos phi von anderen Verbrauchern aus.
> Gruss
> Harald

Jup, also den Einweggleichrichter inkl. Stützkapazität hätte ich jeweils 
für positive und negative Halbwelle angedacht.

Bezugspunkt muss aber weiterhin N der AC-Spannung sein, ich kann mit den 
-34V (24V * Wurzel(2)) jedoch nichts anfangen. Deshalb muss ich die 
irgendwie auf die +34V bringen.

Ich verstehe deine Idee mit dem Kondensatornetzteil auch nicht ganz, wie 
funktioniert dies genau?

Ach ja: Ausgangsspannung ist eigentlich egal, es kommt eh noch ein DC/DC 
nach dem Gleichrichter. Ich benötige verschidene Spannungen (34V, 5V, 
3.3V...)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Du könntest auch einen Trafo nehmen und dann mit einem 
Brückengleichrichter arbeiten. Ein Trafo mit 5W/24 V sollte nicht sehr 
teuer sein.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Eine andere Idee wäre, ein zusätzlicher Einweg-Gleichrichter für die 
negative Halbwelle und damit einen Elko aufladen, der gleich groß ist 
wie der Elko in der positiven Richtung.

Während der positiven Halbwelle wird dann der negative Anschluss dieses 
Elkos auf GND gelegt, so dass am positiven Anschluss dann eine positive 
Spannung rauskommt.

Also im Prinzip eine Ladungspumpe, die mit der AC-Frequenz arbeitet. 
Allerdings wird es nicht einfach, die Leistungsaufnahme einigermaßen 
symmetrisch zu bekommen.

von Harald W. (wilhelms)


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elMetzo schrieb:

> Ich verstehe deine Idee mit dem Kondensatornetzteil auch nicht ganz, wie
> funktioniert dies genau?

Naja, Du schliesst einen (X-)Kondensator an die Phase an und
dahinter je eine Diode in positiver und negativer Richtung.
Dahinter kommt ein Siebelko und eine Z-Diode zur Spannungs-
begrenzung. Du erhälst so ein + - Netzteil z.B. zur Versorgung
von OPVs mit Masse auf N bezogen. Der Kondensator muss so be-
messen werden, das er den maximal benötigten Strom plus etwas
Reserve für die Z-Diode liefern kann.
Gruss
Harald

von Michael O. (mischu)


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Du hast doch geschrieben, dass dein cos phi besser als 0.5 sein soll.
Da helfen doch alle Lösungen mit einem Kondensator und 
Einweggleichrichtung nicht weiter (z.B. auch der Flyback nicht).

Mit AC meinst Du sicher 50Hz, oder?
Bei den Frequenzen sind passende Spulen recht groß (nicht mit 
Schaltnetzteilen zu vergleichen). Eine einzelne Spule hilft dir auch 
nicht, da Du nachwievor einen Strom auch während der negativen Halbwelle 
ziehen möchtest.

Nur so als Möglichkeit - wahrscheinlich mit zu vielen Nachteilen 
behaftet:
Du könntest einen LC Serienschwingkreis mit 2 Dioden aufbauen. Vorteil - 
Du bekommst einen Stromfluss bein Nennlast auf die Phase geschoben.
Nachteil - Die Ausgangsspannung ist stark Lastabhängig, muss aktiv 
begrenzt werden, der Blindstrom ist recht hoch und die Spannung ist 
ebenfalls recht hoch. Im Diagramm habe ich die Resonanzfrequenz genau 
auf die Netzfrequenz gelegt, geschickter ist es die Frequenz so weit 
daneben zu legen, dass die cos phi = 0.5 noch erreicht werden.
(Der Widerstand im Schaltbild wird ordentlich warm...)

von Ulrich (Gast)


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Wenn man danach von den 34 V sowieso wieder per Regler auf kleinere 
Spannungen geht, könnte man erst einen Brückengleichrichter nehmen und 
dann die DC/DC Wandler galvanisch isoliert aufbauen. Wenn es sein muss 
den Elko eher klein wählen und die DCDC Wandler gegen das Brummen 
ausregeln lassen.

von elMetzo (Gast)


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Johannes E. schrieb:
> Eine andere Idee wäre, ein zusätzlicher Einweg-Gleichrichter für die
> negative Halbwelle und damit einen Elko aufladen, der gleich groß ist
> wie der Elko in der positiven Richtung.
>
> Während der positiven Halbwelle wird dann der negative Anschluss dieses
> Elkos auf GND gelegt, so dass am positiven Anschluss dann eine positive
> Spannung rauskommt.
>
> Also im Prinzip eine Ladungspumpe, die mit der AC-Frequenz arbeitet.
> Allerdings wird es nicht einfach, die Leistungsaufnahme einigermaßen
> symmetrisch zu bekommen.

Ich hab dies mal simuliert, nur anstelle den Schaltern weiss ich nicht 
welches Bauteil ich nehmen könnte. FET's kann ich nicht nehmen, da mir 
z.B. beim S5 der Bezugspunkt fehlt. Ich hätte gedacht, die 
Eingangsspannung direkt an das Gate der FET's zu legen (Beispiel: 2x 
BSO615).

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