Hallo, ich habe gestern zum Entwickeln von Dynamask in einem Gewürzhandel Natriumcarbonat - so dachte ich! - gekauft. Tatsächlich hat sich nach genauem Lesen herausgestellt, dass es sich um NatriumBIcarbonat handelt, anderer Name ist Natriumhydrogencarbonat. Nun wollte ich mal wissen ob ich das Zeug getrost in die Tonne treten kann oder ob man damit auch was anfangen kann? Höhere Dosis wäre kein Problem, hab mich natürlich gleich für den "handlichen" 1kg Beutel entschieden :-S Gruß Jan
Hi, bevor Du das NaHCO3 in Wasser auflöst, kannst Du die äquivalente Menge (84g:40g) NaOH im Wasser auflösen. Hat den gleichen Effekt. Gruß Andreas
Jan schrieb: > oder ob man damit auch was anfangen kann? Ja, back' Dir was :-) Statt bei den Backwaren würdest Du eher bei den Waschmitteln fündig, siehe calciniertes Soda.
NaHCO3 hilft auch gut bei Sodbrennen. Da hast du jetzt eine Lebenszeit-Packung vorrätig.
Haha ja, wer den Schaden hat braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen :-P Ist klar ;-) Na dann kann ich ja Unmengen Kuchen backen und wenn ich darauf Sodbrennen krieg gleich nen Teelöffel von dem Zeug einwerfen....irgendwann wirds schon weg sein ^^ Hm ok dann werde ich wohl beim alt bewährten NaOH bleiben :-o Gruß Jan
Jan schrieb: > Hm ok dann werde ich wohl beim alt bewährten NaOH bleiben :-o Jan schrieb: > ich habe gestern zum Entwickeln von Dynamask in einem Gewürzhandel > Natriumcarbonat - so dachte ich! - gekauft. Irgendwas stimmt hier nicht: NaOH ist NatriumHydroxid, auch in wässriger Lösung als Natronlauge bekannt. Na2CO3 ist Dinatriumcarbonat oder oft auch Natriumcarbonat oder Soda benannt. NaHCO3 ist Natriumhydrogencarbonat oder Natron Aber wenn du Natriumcarbonat kaufst wirst du nie NaOH erhalten. Zum Glück!
Hallo Udo, nein das passt schon alles! Mit meinem Satz "Dann werde ich wohl beim alt bewährten NaOH bleiben" meinte ich, dass ich anstelle des von mir gekauften NaHCO3 einfach meinen Entwickler (der NaOH ist) verwende... Was zwei Buchstaben in der Artikelbeschreibung doch ausmachen können :-o
Handelsüblicher Rohrreiniger besteht gewöhnlich zum größten Teil aus NaOH.
Jan schrieb: > dass ich anstelle des von mir > gekauften NaHCO3 einfach meinen Entwickler (der NaOH ist) verwende... Und du bist dir völlig sicher, dass der Fotolack das gut findet?
Jörg Wunsch schrieb: > Und du bist dir völlig sicher, dass der Fotolack das gut findet? Na2CO3 Soda ist nur eine etwas Haut- und vor allem Augen-freundlichere Alternative zu NaOH, muss aber üblicherweise erwärmt werden, da weniger reaktiv. Dem Lack dürfte es bei passender Konzentration egal sein, ob Na2CO3 oder NaOH.
Um die gleiche Wirkung zu erzielen (am pH-Wert orientiert), braucht man deutlich weniger Natriumhydroxid als Natriumcarbonat. Wenn man das beachtet, geht beides. Mit Natriumhydrogencarbonat kann kein so hoher pH-Wert wie mit Natriumcarbonat erzielt werden.
MWS schrieb: > Dem Lack dürfte es bei passender Konzentration egal sein, ob > Na2CO3 oder NaOH. Das setzt aber voraus, dass die Entwicklung lediglich vom pH-Wert abhängt und das Carbonat da nicht sonst irgendwie in die Chemie mit eingeht. Daher meine Frage, ob das denn wirklich völlig sicher ist. (Ich habe gerade keine Idee über die Lackchemie dahinter. Habe mich in meiner Diplomarbeit mal nebenbei mit sowas befasst, weil ich einen Entwickler für einen damaligen Riston-Festresist finden musste, denn mein Professor hatte nur eine Rolle Resist einfach so im Koffer mitgenommen, aber nicht den zugehörigen Entwickler. Der stellte sich als irgendwas auf Butylenglykol-irgendwie-Äther-Basis heraus. ;-)
Sebastian schrieb: > Um die gleiche Wirkung zu erzielen (am pH-Wert orientiert), braucht man > deutlich weniger Natriumhydroxid als Natriumcarbonat. Wenn man das > beachtet, geht beides. Wusste ich so auch nicht: etwa 0,5 molare Lösung (50g/l) hat schon einen PH Wert von ca. 11,5. Das ist ganz ordentlich.
Na das klingt ja schonmal sehr interessant :) Kann mir nun jemand noch ein geeignetes Mischungsverhältins angeben für die Dynamask? Also sowas wie 5g NaOH / L Wasser Gruß Jan
Jörg Wunsch schrieb: > mein Professor hatte nur eine Rolle Resist einfach so im Koffer > mitgenommen, aber nicht den zugehörigen Entwickler. Das war dann etwas unpraktisch :D > Ich habe gerade keine Idee über die Lackchemie dahinter. Mehr Ahnung hab' ich zum exakten chemischen Ablauf auch nicht, aber gerade die gebräuchlichen Platinen-Photolacke können auch mit Na2CO3 statt mit NaOH entwickelt werden. Wenn das chemische System bei der Dynamask das Selbe ist, dann geht's andersrum genauso, man muss nur bei der Konzentration des NaOH stärker aufpassen.
Jan schrieb: > Kann mir nun jemand noch ein geeignetes Mischungsverhältins angeben für > die Dynamask? Also sowas wie 5g NaOH / L Wasser Aus Erfahrung mit Dynamask nicht, geschätzt 0,2-0,5 der entsprechenden Na2CO3 Konzentration. Die ist im DB mit 1% angegeben. Wirst aber Versuche anstellen müssen. Siehe auch die Beschreibung im DB was passiert, wenn die Lösung zu stark ist. Alternativ schau' einfach nochmal, ob Du bei Dir in der Gegend "Waschsoda" findest, z.B. Drogerie, Supermarkt. Reines Waschsoda wäre Na2CO3. Aber vor dem Kauf drauf achten, ob das Zeug nicht Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, nicht dass wieder Kekse o.ä. draus gebacken werden müssen :-)
MWS schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> mein Professor hatte nur eine Rolle Resist einfach so im Koffer >> mitgenommen, aber nicht den zugehörigen Entwickler. > > Das war dann etwas unpraktisch :D Jaja. Immerhin durfte er zu Zeiten des kalten Kriegs regelmäßig in die USA reisen und auf diese Weise überhaupt auch mal einen derartigen "Grauimport" tätigen. ;-) Im Osten war er gut angesehen, er war ein sehr ruhiger und umgänglicher Mensch und halt auch jedesmal von seinen Dienstreisen wiedergekommen. Zur Freude aller hielt er noch dazu nachher einen Diavortrag über seine Reise. In den USA wiederum hatte er es einfacher einzureisen, da er kein SED-Mitglied und somit kein "verhasster Kommunist" war. Der Riston ging dann übrigens für meinen Zweck richtig gut, nachdem ich erstmal die Entwicklermischung gefunden hatte. > Wenn das chemische System bei der > Dynamask das Selbe ist, ... Genau das war halt meine Frage. Es erscheint mir etwas ungewöhnlich, dass für genau diesen Lack Na2CO3 als Entwickler angegeben wird, obwohl ja ansonten NaOH deutlich gängiger (auch in der Industrie) ist.
Jörg Wunsch schrieb: > Genau das war halt meine Frage. Es erscheint mir etwas ungewöhnlich, > dass für genau diesen Lack Na2CO3 als Entwickler angegeben wird, > obwohl ja ansonten NaOH deutlich gängiger (auch in der Industrie) > ist. Nach Durchlesen der Gebrauchsanweisung meines Dafürhaltens wegen der größeren Schichtstärke und der relativ langen Entwicklungszeit, da dürfte Na2CO3 deutlich "vergebender" sein, was die genaue Verarbeitungstemperatur und Konzentration anbelangt. Ich denke schon, dass es auch mit NaOH geht, aber evtl. mit mehr Kontrolle und natürlich 'ner Versuchsreihe, bis man dort ankommt, wo man mit Hilfe der Anleitung und Na2CO3 schon längst wäre. Bevor ich da Material verschwende, würde ich lieber nochmal in der Drogerie nach reinem Waschsoda schauen, kost' ja fast nix. Jörg Wunsch schrieb: > und halt auch jedesmal von seinen Dienstreisen wiedergekommen. Das war wohl oberste Voraussetzung für ein Ticket. :-) Jörg Wunsch schrieb: > In den USA wiederum hatte > er es einfacher einzureisen, da er kein SED-Mitglied und somit kein > "verhasster Kommunist" war. Wenn er sich da raus halten konnte und dennoch was wurde, dann muss er doch tatsächlich was drauf gehabt haben.
Ich habe mal zur Entwicklung von Fest-Resist eine 1% Natriumcarbonatlösung benutzt. Entschichtet dann mit Natriumhydroxid. Ging gut!
KOH anstelle von NaOH geht übrigens sehr gut.
Jan schrieb: > Na dann kann ich ja Unmengen Kuchen backen und wenn ich darauf > Sodbrennen krieg gleich nen Teelöffel von dem Zeug > einwerfen....irgendwann wirds schon weg sein ^^ Du kannst natürlich auch eine kleine Menge deines Hydrogencarbonats beim Kuchenbacken mit in den Ofen stellen. Das zerfällt beim Erhitzen in ... tada ... Natriumcarbonat, Wasser und CO2. (Also nicht erschrecken, kann sein, dass das etwas qualmt, ist aber nur Wasserdampf)
Aaaalso, ich hab neue Erkenntnisse :-) Hab heute das erste mal in meinem Leben die Dynamask verarbeitet und entwickelt. Ich habe NaOH genommen und zwar so 1g-2g / 500ml Wasser Belichtet habe ich ca 20 Sekunden im umgebauten Scannergehäuse....Denke dafür ist das Ergebnis ganz gut geworden :) Das nächste mal vielleicht etwas kürzer belichten, mal schauen... Gruß Jan
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