Hallo, µC werden ja von vielen Herstellern prduziert, dabei ist die Leistungsfähigkeit von einzelnen µC Familien der verschiedenen Hersteller recht ähnlich (Taktraten, I/O Ports, Schnittstellen etc.). So gibt es z.B zu fast jeden AVR einen PIC der ein recht ähnliches Leistungsspektrum bietet (ist bei den anderen Herstellern sicherlich auch so). Hat das nur Wettbewerbsgründe (jeder möchte vom "Kuchen" etwas abhaben), oder gibt es "echte" technische Gründe das soviele von der Hardware sehr ähnliche µC angeboten (und wohl auch gekauft) werden ? Wie gehen eigentlich Pofis bei der Auswahl eines µC vor ? Klar es werden bestimmte Schnittstellen und Geschwindigkeiten verlangt, welche dann auch von vielen verschieden µC Familien (und Herstellern) zu verfügung gestellt werden. Aber dann ? Wie wird ausgewählt ? mfg AVR Azubi
Hier nur ein paar Kriterien *Verfügbarkeit von Tools , Compilern , ROM versionen, Programmierern . *Lieferfähigkeit *Preis *Zuverlässigkeit *Features *Gehäusetypen usw. , usf. . Ein Grund, warum z.B. AVR bei Amateuren so populär ist, sind wahrscheinlich die kostenlosen Compiler und IDE's , sowie die Community, sowie z.B. Projekte wie Arduino und Konsorten. Wenn du dich dann auf einen eingeschossen hast, wirst du eher bei dieser Familie bleiben. In unserem E-Auto lief z.B. erst ein Mega 88 für die Motorsteuerung, nu isses ein XMega.
AVR Azubi schrieb im Beitrag #2443219: > Wie gehen eigentlich Pofis bei der Auswahl eines µC vor ? Die spezifizieren was der Prozessor für eine bestimmte Anwendung können soll (RAM ROM Peripherie Anzahl Pins Leistungsfähigkeit). Lassen sich dann ein Angebot von mehreren Herstellern über die erwartete (5-6 stellige) Stückzahl geben. Entschieden wird dann nach Preis. Gruß Anja
>Entschieden wird dann nach Preis.
Dann wirds wohl automatisch ein CORTEX-M3. XMega was für
ein Blödsinn.
holger schrieb: > Dann wirds wohl automatisch ein CORTEX-M3. XMega was für > ein Blödsinn. Siehste, da haben wirs schon. Jeder tickt halt anders. @holger : Dies ist keine Diskussion, welcher der beste Prozessor ist. So was gibts sowieso nicht.
Oft sind µC vergleichbar, aber haben doch Unterschiede. z.B. die Interruptstrucktur vom Atmel Tiny/Mega ist doch recht verschieden von den PIC10/12/16 etc. Da ist dann die Frage, womit ist die gestellte Aufgabe besser lösbar. Wichtig ist auch der vorhandene Fundus an Routinen zu ähnlichen Problemstellungen (z.B. ein kpl. Konzept aus Display, Tasten und Menü übernehmen oder neuschreiben). avr
Wenn es nicht gerade um sehr große Stückzahlen geht, ist es auch wichtig welche µC die Entwickler kennen und was an Compiler / Debugger vorhanden ist. Da bleibt man lange bei dem was man schon kennt - da kann man dann auch leichter abschätzen welcher µC passt. Wäre doch dumm, wenn man sich in einen neuen µC Typ einarbeitet nur um dann festzustellen, das der dann noch nicht ganz geht.
>> Dann wirds wohl automatisch ein CORTEX-M3. XMega was für ein Blödsinn. http://de.wiktionary.org/wiki/automatisch Stefan
Und? Ein dort gelistetes Synonym ist "zwangsläufig", was den Satz inhaltlich nicht entstellt.
Da hast Du selbstvertändlich Recht. Aber interessant wäre woher der Zwang kommt. Auftraggeber, Arbeitsgeber.... entschuldbar. enger Horizont ... ? Stefan
AVR Azubi schrieb im Beitrag #2443219: > Hat das nur Wettbewerbsgründe (jeder möchte vom "Kuchen" etwas abhaben), > oder gibt es "echte" technische Gründe das soviele von der Hardware sehr > ähnliche µC angeboten (und wohl auch gekauft) werden ? Um auch mal auf diese Frage einzugehen: Ich vermute stark, dass sich jeder Hersteller eine CPU nach eigenem Rezept backt, weil sie dafür keine Lizenzen zahlen müssen (falls sie die überhaupt bekommen würden). Ausnahme sind 8051 basierte Typen, deshalb hat da ja auch wirklich jeder eine eigene Variante.
Hallo, der tiefere Grund liegt darin, dass wir keine sozialistische Planwirtschft (mehr) haben - da gäbe es nur einen Prozessor und den eher selten. Die Theorie, dass so ein System effektiver arbeitet, hat sich aber nicht so recht bestätigt. AM PC-Markt gut zu sehen: man braucht die vielen ähnlichen oder gleichen Geräte nicht wirklich, aber gäbe es nur einen Hersteller, wären PC heute noch so teuer wie am Anfang, als wird für einen IBM-AT 13000 DM bezahlt haben, ohne Bildschirm und Tastatur natürlich. Intel entwickelt nicht 8Kern-CPUs, weil die in den Büros dringend gebraucht werden, sondern um nicht die Marktführerschaft an AMD zu verlieren. Gruss Reinhard
Reinhard schrob: > dass wir keine sozialistische >Planwirtschft (mehr) haben - da gäbe es nur einen Prozessor und den eher >selten. Na, das war aber jetzt nichts. Vom Kombinat Mikroelektronik wurde eine ganze Palette von Prozessoren gefertigt, z.B. U883, U884 usw. Der U883 z.B. hatte einen ROM mit Tiny-Basic drin, der es ermöglichte, sich mit wenig Aufwand einen kleinen Heim-Rechner zu bauen. In jeder Bezirks- stadt gab es einen RFT-Amateur-Laden, wo man sich damit versorgen konnte. Das nur mal so am Rande zur Erinnerung.... MfG Paul
In der Regel hatte jeder MC bei der Einführung einen Vorteil, um sich verbreiten zu können. Die PICs gibts schon sehr lange, sind quasi das Urgestein der MCs. Intel mit dem 8051 kam später, konnte sich aber deshalb durchsetzen, weil diese einen viel leistungsfähigeren Befehlssatz hatten und mit externem EPROM benutzt werden konnten. Atmel konnte sich noch später durchsetzen, weil Atmel führend in Flash-Speichern war und als erster auf die Idee kam, damit auch MCs auszurüsten und diese günstig anzubieten. Ab 1993 die AT89C2051 und ab 1997 die AVRs. Es gab zwar schon vorher andere MCs mit EEPROM, aber entweder nur auf dem Papier oder schwer beschaffbar und schweineteuer. In der Regel ist die Auswahl einer MC-Familie rein zufällig. Wenn man einen MC braucht, guckt man, was gerade so aktuell ist und ob dieser die Anforderungen erfüllt. Dann nimmt man diesen ein Leben lang, es sei denn, es gibt triftige Gründe, ihn zu wechseln. Es entwickelt sich bedeutend effektiver und fehlerfreier, wenn man wenige Familien gründlich lernt, anstatt viele nur oberflächlich. Peter
AVR Azubi schrieb im Beitrag #2443219: > Hat das nur Wettbewerbsgründe (jeder möchte vom "Kuchen" etwas abhaben), > oder gibt es "echte" technische Gründe das soviele von der Hardware sehr > ähnliche µC angeboten (und wohl auch gekauft) werden ? Das täuscht, du siehst ja nur das was sich letztlich als wirtschaftlich und technisch funktionierend herausgestellt hat. Kein µC hat einen 16 Bit A/D Wandler oder nennenswerte analoge Komponenten, keiner ne Photozelle und auch einen mit funktionierendem Schaltregler kenne ich nicht. Das sind Entwicklungen, am Ende bilden sich Marktstandards heraus. Das hat viele Ursachen, z.B das jeder von jedem abkupfert, aber halt Patente und Urheberrechte umschiffen muss, das Entwickler eine Standarddenke entwickeln und das 3rd Party Produkte leichter zu portieren sind wenn sich die eigenen Sachen nicht allzu sehr von denen der 1st mover unterscheiden. Dann gibt es Universitäten und Fachhochschulen die auch nicht jedes Jahr neuen Vorlesungsstoff produzieren können und letztlich hat sich rausgestellt das man mit den Konzepten halt 99% aller Anforderungen wirtschaftlich abdecken kann.
Hi
>...und auch einen mit funktionierendem Schaltregler kenne ich nicht.
ATTiny43U.
MfG Spess
>Kein µC hat einen 16 Bit A/D Wandler MSP430F4784 http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?genericPartNumber=msp430f4784&fileType=pdf
Paul Baumann schrieb: > Na, das war aber jetzt nichts. Vom Kombinat Mikroelektronik wurde eine > ganze Palette von Prozessoren gefertigt Hallo, das war von mir etwas überspitzt formuliert, aber dass es beim Klassenfeind etwas mehr davon gegeben hat, nicht nur Prozessoren, könntest du schon zugeben. Oder war die Wende nur ein Irrtum und die DDR ein Konsumentenparadies? Ich weiss es ja nicht wirklich, ich habe den wilden Osten erst ab 90 kennengelernt. Die Prozessoren dort kamen mir übrigens irgendwie bekannt vor, mit der Software war ich auch gleich vertraut... Gruss Reinhard
Reinhard schrob: >das war von mir etwas überspitzt formuliert, aber dass es beim >Klassenfeind etwas mehr davon gegeben hat, nicht nur Prozessoren, >könntest du schon zugeben. Na klar mache ich das, das ist schon wahr. Es wäre aber auch Unsinn gewesen, sich innerhalb des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) Konkurrenz durch mannigfaltige Prozessortypen zu machen und Produktionskapazitäten zu binden. >Die Prozessoren dort kamen mir >übrigens irgendwie bekannt vor, mit der Software war ich auch gleich >vertraut... Ja, vor Allem der Firma "Zilog" dürften manche Prozessoren sehr bekannt vorgekommen sein.... ;-) MfG Paul
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