Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L7905C regelt auf 7.6 V. Warum?


von Marek S. (kfreak)


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Hallo,

habe folgende Schaltung aufgebaut:
http://pitts-electronics-home.de/electron/schaltpl/stromver/78xx02.gif

Wobei ich als Trafo einen 2x9V Trafo mit 2x5VA verwende, und fuer den 
positiven Zweig einen 7806 anstatt des 7805 einsetze. Die Dioden sind 1N 
4006. Die Diodenbruecke ist ein 2KBB05.

Wenn ich nun von V+ nach GND messe, bekomme ich genau 6 Volt. Von V- 
nach GND allerdings 7,6 V.

Ich habe schon mehrmals ueberprueft, ob ich irgendwo was falsch 
verkabelt habe (ist auf einem Lochrasterbrett geloetet). Kein Fehler 
entdeckt. Auch keine Kurzschluesse.

Folgendes kann ich messen (jeweils zur Masse):
Trafo Ausgaenge:  11.5 VAC
L7905C Eingang: -16 VDC
L7806C Eingang: 16 VDC
L7905C Ausgang: -7,6 VDC
L7806C Ausgang: 6,06 VDC

Dem Datenblaetter vom 7905er zu Folge sollte der Eingang zwischen -10 
und -35 VDC liegen.
Hat jemand Vorschlaege, wie ich die Schaltung debuggen kann? Ich habe 
leider keinen zweiten L7905C zur Hand...

: Verschoben durch Admin
von Piet (Gast)


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Sehe ich das richtig auf dem Foto, dass da vom 7905 nur zwei der drei 
Anschlüsse beschaltet sind?

Die 230V-Seite würde ich auch nochmal überarbeiten. Die Lötpads von L 
und N liegen so nahe beieinander, dass eine verirrte Lötkugel noch vor 
der Sicherung einen Kurzschluss verursachen kann.

von Timm T. (Gast)


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Alles ab und nochmal ordentlich. Sorry, aber bei dem schlampigen Aufbau 
brauchst Du Dich nicht wundern...

von MaWin (Gast)


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Alles was Piet sagt ist richtig, zusätzlich:

Nimm die 100uF Idiotenelkos vom Ausgang weg,
und löte stattdessen Belastungswiderstände ein,
so 1k Ohm für 5mA Mindeststrom.

Denn insbesondere die negativen Regler können
nicht ganz abschalten, also ihren Transistor
bei fehlender Belastung nicht ganz zudrehen, so
daß die Ausgangsspannung ohne Belastung über den
Nennwert steigt.

Du kannst den Strom ja nutzen, um jeweils eine
LED als Kontrolle von diesem 5mA durchfliessen
zu lassen.

von Werner (Gast)


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Auf den Photos kann ich die vier 100n Kondensatoren nicht entdecken? 
Sind die noch irgendwo versteckt oder schwingt möglicherweise der 
Regler?

von Anja (Gast)


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Piet schrieb:
> Die 230V-Seite würde ich auch nochmal überarbeiten. Die Lötpads von L
> und N liegen so nahe beieinander, dass eine verirrte Lötkugel noch vor
> der Sicherung einen Kurzschluss verursachen kann.

Es gelten folgende Mindestabstände:

L nach N mindestens 3,2 mm Kriechstrecke
Primär nach Sekundärseite mindestens 5,5 bis 8 mm Kriechstrecke für 
Sicherheitskleinspannung (je nach angewendeter Norm).

Zur Sicherstellung der Abstände würde ich das Kupfer in den relevanten 
Bereichen vollständig entfernen.

Der Negativregler schwingt wahrscheinlich.
Die 100nF Kondensatoren sehe ich auch nicht.
Der Negativregler brauch auch eine gewisse Mindestkapazität am Ausgang.
(so im Bereich 1-47 uF).
Eine Mindestlast kann hier auch helfen.

Zusätzlich brauchst Du unter Umständen an der Ausgangsseite noch 2 
Dioden über den Ausgangskondensatoren. Ansonsten besteht die Gefahr daß 
beim Anschluß kapazitiver Lasten von -5 nach +6V einer der beiden Regler 
umgepolt wird. Mit der Folge daß der Regler nicht mehr regelt und die 
Ausgangsspannung hängen bleibt.

Gruß Anja

von Karl H. (kbuchegg)


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Mir gehts wie Piet weiter oben:
AUf dem Photo ist es nicht klar zu sehen, aber ich denke auch, dass der 
mittlere Anschluss des 7905 (=Masse) in der Luft hängt.

IMHO wäre es hilfreich, diesen Bildteil mal etwas größer zu 
photografieren und in einem Malprogramm einfach mal Linien über die 
Verbindungen malen und daneben zu schreiben (bzw einzuzeichnen welche 
Bauteile da jeweils auf der anderen Seite sitzen. Aus dem Photo mit den 
Verbindungen werd zumindest ich nämlich nicht wirklich schlau, was da 
jetzt was sein soll und wie die Verbindungen laufen.

von 7905i (Gast)


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>Nimm die 100uF Idiotenelkos vom Ausgang weg,

Unsinn, der 7905 braucht gemäß Datenblatt aus Stabilitätsgründen einen 
Cap am Ausgang. Der 100µF Elko ist da genau richtig. Schreibt ja auch 
das Datenblatt...

>und löte stattdessen Belastungswiderstände ein, so 1k Ohm für 5mA
>Mindeststrom.

Völlig richtig! Spannungsregler brauchen fast immer eine Grundlast. Das 
steht auch im Datenblatt, man muß nur gründlich lesen...

>Auf den Photos kann ich die vier 100n Kondensatoren nicht entdecken?

Der 100µF Elko am Ausgang reicht. Sagt mal, lest ihr eigentlich alle das 
Datenblatt nicht??

von Marcel (Gast)


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Der ganze Aufbau ist murks.

- Netzanschlüsse weiter auseinander
- Kühlkörper und Elkos weiter auseinander
- Verdrahtung mit venünftigem Kupfer- oder Silberdraht
- Akkurate Lötstellen mit ordentlichem Lötzinn
- Bauteile sinnvoll platzieren und vollständig und richtig anschließen
- Sicherheitsmaßnahmen beachten

von 7905i (Gast)


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>AUf dem Photo ist es nicht klar zu sehen, aber ich denke auch, dass der
>mittlere Anschluss des 7905 (=Masse) in der Luft hängt.

Gehören die "vergessenen" Pins nicht zum Kühlkörper?

von 7905i (Gast)


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>Der ganze Aufbau ist murks.

Nein, ist er nicht. Er sieht zwar nicht schön aus, aber deswegen sollte 
es trotzdem funktionieren.

Es ist lediglich so, daß 79xx-Regler viel kritischer hinsichtlich 
Mindestlaststrom und Kompensations-Cap am Ausgang sind. Ich habe schon 
etliche 7915 schwingen sehen, die nur einen 100nF Cap am Ausgang hatten.

von Marek S. (kfreak)


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Schaltung liefert nun -5.05 Volt. Habe 680 Ohm + Diode drangehaengt.

Anbei noch ein Bild von der negativen Seite. Die 100nF sind gut 
versteckt, deswegen nicht auf dem ersten Bild sichtbar.

@Anja: Wie entferne ich das Kupfer am besten. Habe einen Dremel da, aber 
das gibt wohl eine Sauerei. Ich habe 2mm zwischen den Netzanschluessen. 
Die Platine hat einen Pitch von 2.5 mm. Dh. mit den 2-pol Anschluessen 
komme ich nicht auf 3.2 mm. Primaer zu Sekundaer ist weit genug 
voneinander weg.

Und was ist mit Masse. Im Moment schwebt meine Masse. Sollte ich die mit 
der Netzseitigen Erde verbinden?

Vielen Dank fuer die vielen Hinweise bis jetzt.

von Anja (Gast)


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7905i schrieb:
> Der 100µF Elko am Ausgang reicht. Sagt mal, lest ihr eigentlich alle das
> Datenblatt nicht??

Wenn Du mal EMV-Messungen an so einer Schaltung gemacht hast wirst Du 
feststellen daß ein Elko am Ausgang alleine eben doch nicht reicht.

Für Bastelzwecke oder in geschirmten Räumen kannst du auf die 100nF 
natürlich verzichten.
Als Profi wirst du die 100nF immer einbauen.

Gruß Anja

von 7905i (Gast)


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>Wenn Du mal EMV-Messungen an so einer Schaltung gemacht hast wirst Du
>feststellen daß ein Elko am Ausgang alleine eben doch nicht reicht.

Och Anja, lies doch einfach mal das Datenblatt, ja?

Außerdem geht es hier nicht um EMV-Aspekte, sondern darum, daß Marek 
-7,6V am Ausgang des 7905 hat. Und das hat ganz sicher nichts mit einem 
fehlenden 100nF Cap zu tun, wenn er schon 100µF verbaut hat, sondern 
eher mit der fehlenden Grundlast. Hatte ich auch schon...

von 7905i (Gast)


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>Schaltung liefert nun -5.05 Volt. Habe 680 Ohm + Diode drangehaengt.

Na also.

>Und was ist mit Masse. Im Moment schwebt meine Masse. Sollte ich die mit
>der Netzseitigen Erde verbinden?

Wieso? Ist das ein Schutzklasse I Trafo, dann mußt du es, ist ein 
Schutzklasse II Trafo, dann brauchst du es nicht.

von Marek S. (kfreak)


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@7915i: Das ist der hier
http://www.conrad.de/ce/de/product/710554/PRINTTRANSFORMATOR-VC-1029
Wo seh ich nun ob das Schutzklasse I oder II ist? Es heisst 
"Sicherheitstranformator", reicht das?

von 7905i (Gast)


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Unten im Begleittext steht, daß es ein Schutzklasse II Trafo ist.

von Chris (Gast)


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Marek S. schrieb:
> Und was ist mit Masse. Im Moment schwebt meine Masse. Sollte ich die mit
> der Netzseitigen Erde verbinden?
Falls Du deine beiden Spannungen nicht in Bezug auf Erdpotential 
benötigst nicht.

Marek S. schrieb:
> Wie entferne ich das Kupfer am besten. Habe einen Dremel da, aber
> das gibt wohl eine Sauerei.
Bei einer Lochrasterplatine könnte man die Pads mit einem Lötkolben bei 
voller Temperatur ablösen. Ob das bei diesen großen Flächen auch geht 
müsstest Du mal versuchen. Aber nimm doch gleich den Dremel, Sauerei hin 
oder her. Es dient deiner Sicherheit!
Wenn es nur ein Prototyp ist, ist es meiner Meinung nach ok so. Wenn Du 
es tatsächlich als "Labornetzteil" verwenden willst, würde ich jedoch 
auch zu einem professionellerem Aufbau raten.

von nichtgast (Gast)


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Marek S. schrieb:
> Anja: Wie entferne ich das Kupfer am besten.

Mit etwas Lötzinn die Kupferbahn erhitzen und gleichzeitig mit einem 
Skalpell die Leiterbahn anheben entfernen.

von (prx) A. K. (prx)


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7905i schrieb:

> Es ist lediglich so, daß 79xx-Regler viel kritischer hinsichtlich
> Mindestlaststrom und Kompensations-Cap am Ausgang sind. Ich habe schon
> etliche 7915 schwingen sehen, die nur einen 100nF Cap am Ausgang hatten.

Was auch nicht wirklich überrascht, wenn man sich mal deren 
Innenschaltung ansieht. Die ähnelt nämlich dank der Emitterschaltung 
eher den als kritisch geltenden LDOs als den 78xx mit ihrer 
Kollektorschaltung. Was sich auch in der geringeren Dropout-Spannung 
niederschlägt (1,1V vs 2,0V).

von Marcel (Gast)


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7905i schrieb:
>>Der ganze Aufbau ist murks.
>
> Nein, ist er nicht. Er sieht zwar nicht schön aus, aber deswegen sollte
> es trotzdem funktionieren.

Wenn das für dich kein Murks ist, dann möchte ich deine Schaltungen gar 
nicht sehen.

Klar kann das funktionieren. Aber würdest du den Aufbau bei dir 
zuhause ans Netz anschließen und dann 3 Wochen beruhigt in den Urlaub 
fliegen?
Also ich sicher nicht!

Ist ja nun auch wurscht, das Meisterstück läuft ja jetzt!

von 7905i (Gast)


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>Wenn das für dich kein Murks ist, dann möchte ich deine Schaltungen gar
>nicht sehen.

Es ging doch nur darum, warum aus dem 7905 -7,6V rauskommen. Und das lag 
nicht an der Haltungsnote, sondern an einem soliden Schaltungsfehler 
(vergessener Mindestlaststrom).

Natürlich sieht eine ordentliche Schaltung anders aus...

von 7905i (Gast)


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>Was auch nicht wirklich überrascht, wenn man sich mal deren
>Innenschaltung ansieht. Die ähnelt nämlich dank der Emitterschaltung
>eher den als kritisch geltenden LDOs als den 78xx mit ihrer
>Kollektorschaltung. Was sich auch in der geringeren Dropout-Spannung
>niederschlägt (1,1V vs 2,0V).

Irgendwo gibt es von National eine alte Application Note zu dem Thema, 
in der das schön erklärt ist.

Die meisten 78xx sind stabil, auch ohne irgendeinen Cap am Ausgang, die 
meisten 79xx sind es nicht und brauchen deutlich mehr als den 
obglitorischen 100nF zur Stabilität, sonst schwingen sie gern zwischen 
100kHz und 200kHz. Habe vor Jahren in einer Industriefirma schon ganze 
Serien von Netzteilen deswegen nachrüsten lassen müssen...

von Jobst M. (jobstens-de)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> AUf dem Photo ist es nicht klar zu sehen, aber ich denke auch, dass der
> mittlere Anschluss des 7905 (=Masse) in der Luft hängt.

Nö. Der mittlere Anschluss ist bei den Negativreglern der Eingang.

Viel erkennen kann man aber in der Tat nicht ...


Gruß

Jobst

von Kevin (Gast)


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Morgen steht dann in der Bild, daß einer sein Haus abgefackelt hat.

von 7905i (Gast)


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>Morgen steht dann in der Bild, daß einer sein Haus abgefackelt hat.

Richtig! Marek, du darfst den Trafo nicht eingangsseitig absichern, 
sondern nur ausgangsseitig, mit zwei 0,5A/träge Sicherungen. Ist doch 
auf dem Trafo abgedruckt...

von Chris (Gast)


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7905i schrieb:
> Marek, du darfst den Trafo nicht eingangsseitig absichern
Ja, klar. Sicherung vor dem Trafo ist völlig verboten...
Bitte höre auf solchen Unsinn zu schreiben.

von 7905i (Gast)


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>Ja, klar. Sicherung vor dem Trafo ist völlig verboten...
>Bitte höre auf solchen Unsinn zu schreiben.

Erkundige dich bitte beim Hersteller über die geänderte 
Absicherungspraxis bei Trafos.

von Marek S. (kfreak)


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Hier ist nur die Eingangsseite abgesichert
http://pitts-electronics-home.de/electron/schaltpl/stromver/78xx02.gif

Es stimmt allerdings, dass auf dem Trafo angegeben ist man solle die 
Ausgaenge absichern. Dann mach ich zwei Sicherungen extra (Drei gesamt) 
und dann wird schon alles gut gehen. Mein Haus steht uebrigens noch! Und 
hab auch teilweise das Kupfer entfernt.

Bin grad dabei einen Atmega328 auf dem Board zu beschalten... (Ich 
verwende externe 5V, damit ich keine gewischt bekomme)

Noch zu den Kommentaren wie meine Verloetung aussieht. Die Loecher sind 
relativ gross und nur einseitig mit Kupfer. Wenn ich weniger Zinn nehme 
schliessen die Loecher nicht. Habe Flussmittel versucht, macht aber 
keinen Unterschied. Allerdings war die Entscheidung: Bastelschaltung 
oder gar keine Schaltung. Denn den Trafo und andere Teile hatte ich vor 
ueber einem Jahr gekauft und wollte schon seitdem die Schaltung bauen 
(Layouten und Platine herstellen lassen).

Wenn die Schaltung tut kann ich mir immer noch ueberlegen ob ich sie 
'professionell' nachbaue.

von Karl H. (kbuchegg)


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Marek S. schrieb:

> Wenn die Schaltung tut kann ich mir immer noch ueberlegen ob ich sie
> 'professionell' nachbaue.

Auf dem 2.ten Bild ist zu sehen, dass das Durcheinander eigentlich gar 
nicht so gross ist und du eigentlich ziemlich gerade 'Leiterzüge' hast.

Ich würde: Auf der Löstseite da nicht mit huckpack aufgelöteten 
Drahtstückechen, die vorne und hinten überstehen arbeiten, sondern immer 
die jeweils benötigten 3-er Gruppen in der Verlängerung mit einer 
Zinnwulst verbinden. Damit du über die Löcher bzw. Zwischenräume drüber 
kommst, kann man ja durchaus mit einem Stückchen Draht nachhelfen. Aber 
bitte nicht wieder vorne und hinten überstehen lassen!

Die Verbdindungen quer dazu, werden auf der Oberseite als ganz normale 
Drahtbrücken ausgeführt. Also von der Oberseite durchgesteckt und unten 
verlötet, so wie es auch Widerstände werden. Aber bitte nicht in allen 
möglichen Winkeln, sondern tatsächlich nur rechtwinkelig zu den 
Längsbahnen auf der anderen Seite.

von Marek S. (kfreak)


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Bin fast fertig mit der Schaltung. Jetzt sind die 2x 0.5A Sicherungen am 
Sekundaerkreis dran.

Kurz eine Unklarheit: Ich kann am Ausgang auch 250VAC Sicherungen 
verwenden?

Ich habe hier 2x diese Sicherungshalterung. Allerdings ist die etwas 
gross. Gibt es kompaktere Sicherungen? Oder Wege die 20mm Sicherungen 
kompakter einzubauen?

http://www.conrad.de/ce/de/product/533866/SI-HALTER/SHOP_AREA_17392&promotionareaSearchDetail=005

von Werner (Gast)


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Marek S. schrieb:
> Kurz eine Unklarheit: Ich kann am Ausgang auch 250VAC Sicherungen
> verwenden?

Die Sicherung sorgt im Normalbetrieb dafür, das ein bestimmter Strom 
nicht länger wesentlich überschritten wird. Die Spannungsangaben kommt 
dann zu Tragen, wenn die Sicherung durchgebrannt ist und sicher 
isolieren soll.
Also ...?

von Michael_ (Gast)


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Du kannst auch die runden- oder Smd-Sicherungen nehmen.

von MaWin (Gast)


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> Es stimmt allerdings, dass auf dem Trafo angegeben ist
> man solle die Ausgaenge absichern

Der Grund ist, daß man diesen Trafo nicht primärseitig
absichern kann.
Wählt man eine Sicherung, die volle Belastung auf Dauer
erlaubt, löst diese nicht sicher aus, wenn eine
Sekundärwicklung kurzgeschlossen sein sollte, aber der
Trafo wird bereits zu heiss und brandgefährlich.

Die primäre Sicherung ist also nicht verboten, aber zu
wenig. Sie ist nötig, wenn man rumdumschutz haben will,
also z.B. auch vor Überhitzung und Brand absichern will.

Das ganze Problem hätte man nicht, wenn man gleich einen
Trafo kauft, der eine eingebaute Temperatursicherung hat,
denn die reagiert auf genau das einzige Übel, welches
ein Trafo haben kann: Zu heiss zu werden (sei es wegen
Überlastung, sei es wegen Windungsschluss, sei es wegen
mangelnder Konvenktion).

Bloss scheint es sinnlos zu sein, dieses den Deutschen
seit 30 Jahren zu erklären, hier wird aus massivem
Geiz der Hersteller prinzipiell keine Thermosicherung
eingebaut, und stattdessen kommt der Humbug zu Stande,
auf den Trafo ein halbes Dutzend Sicherungssymbole
aufzudrucken "kostet kein Geld" jede Wicklung einzeln
absichern zu müssen und TROTZDEM keinen Schutz vor
Überhitzung durch Stauwärme zu haben,
da wartet man darauf daß die Hitze die Isolierung der
Wicklung schmelzen lässt und zum Windungsschluss führt
damit dann endlich die Sicherung wegen Überstrom auslösen
kann, also indirekt.

Und wenn noch jemand sagt, daß Thermosicherungen blöd sind
weil man sie nicht welchen kann: Das ist gut so, denn ein
ein mal zu heisser Trafo ist isolationstechnisch geschädigt,
hat eventuell schon Windungsschlüsse, also gehört der
ganze Trafo ausgetauscht.

von 7905i (Gast)


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Top-notch, Mawin!

von Marek S. (kfreak)


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@MaWin: Das macht Sinn. Da ich hier keine SMD Sicherungen auf die 
Schnelle bekomme, werde ich die Sicherungshalterungen etwas entfernt 
anbringen muessen. Muss der Strom halt etwas weiter wandern.

Gibt es Trafos mit (nicht rueckstellbaren) Temperatursicherung gar nicht 
in D oder nur schwer zu finden?

von Andrew T. (marsufant)


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Marek S. schrieb:
> Gibt es Trafos mit (nicht rueckstellbaren) Temperatursicherung gar nicht
>
> in D oder nur schwer zu finden?

doch, gibt es in D, sogar die Varianten rückstellbare (meist: 
selbstrückstellend) und nicht-rückstellbare TS.

Welches es sind, erkennst Du aus den Datenblättern der Trafohersteller 
(z.B. Block, Michael Riedel, Schaffer,...)

von Harald W. (wilhelms)


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Marek S. schrieb:

> Gibt es Trafos mit (nicht rueckstellbaren) Temperatursicherung gar nicht
> in D oder nur schwer zu finden?

Du könntest eine sog. "Kaffeemaschinensicherung"  z.B. diese hier:
http://www.conrad.de/ce/de/product/540495/   im engen thermischen
Kontakt am Trafo anbringen. Das ist zwar nicht so gut wie eine
eingebaute, aber immer noch besser als gar keine Sicherung. Ein
Nachteil dieser Lösung ist, das man sich am Körper der Sicherung
leicht elektrisieren kann. Man braucht also auf jeden Fall ein
Gehäuse.
Gruss
Harald

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