Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Leiste von individuell angesteuerten LEDs ohne PWM dimmen?


von phanaton (Gast)


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Hi,

Ohne jetzt groß auszuholen was mein derzeitiges Projekt beinhaltet, 
möchte ich nur folgendes erläutern:
Ich habe eine Leiste von Leds, die sagen wir "n" Leds enthält, diese 
werden alle mit Mosfet-Endstufen und Vorwiderständen über 
Schiebe-Register angesteuert. Diese Leiste wird dann mit 
Langzeitbelichtung aufgefasst, und es entsteht mehr oder weniger ein 
gerastertes Bild(siehe auch meine Inspirationsquelle: 
http://www.visionlabz.com/?cat=32)
Das Problem ist, dass PWM leider auch mit hoher Frequenz nicht möglich 
ist, da auch mit "sehr schneller" Ansteuerung (ca 4-10 kHz) die 
Rasterung mit einem schnellem Kamera-Schwenk (deutlich) erkennbar ist.
Eine größere Herzzahl ist Software-technisch von meiner Seite leider 
nicht möglich, da die Schiebe-Register schon über Software und (ich 
würde von meiner Seite aus behaupten optimierten) Assembler Routinen 
angesteuert werden, kurzum, selbst wenn ich noch die doppelte 
Geschwindigkeit rausholen sollte, wird das Problem nicht beseitigt.
Nun war mein neuer Ansatz, da die LEDs ja einen festen Vorwiderstand 
haben, und nach dem Ohmschen Gesetz:
 gilt, dass ich die Leds durch (Haupt-)Spannungsänderung dimme, das 
heißt, dass ich an der Hauptversorgung(der LEDs) einen starken 
Spannungsregler verwende, der irgendwie von dem Microcontroller 
angesteuert wird(wahrscheinlich dann über DAC oder so).
So meine abschließende Frage, ist das möglich? Ich bin leider 
Analog-technisch unterirdisch belehrt(muss ich zügig nachholen ;)) um 
das mit Sicherheit beantworten zu können.
Oder hättet ihr vieleicht eine bessere Lösung(bin sehr offen für bessere 
Vorschläge, da dieser hier mir nicht umbedingt als optimal erscheint...)

Gruß und Dank
Philipp

von phanaton (Gast)


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Hat keiner einen Ansatz ob das funktionieren könnte bzw. sinnvoll ist, 
oder eine Alternative besser sein könnte?

Gruß
Philipp

von Markus B. (markus_b95)


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phanaton schrieb:
> Hat keiner einen Ansatz ob das funktionieren könnte bzw. sinnvoll ist,
> oder eine Alternative besser sein könnte?
>
> Gruß
> Philipp

Naja, bei einer LED kommt es meines Wissens in Sachen Helligkeit auf den 
fließenden Strom an.
Ein Drehen an der Spannung ist wohl eher nicht empfehlenswert, da die 
Leucht-Diode(!) eben eine gewisse Durchlassspannung braucht..
Unter'm Strich würde ich überlegen wie ich am fließenden Strom drehen 
kann..was mir spontan einfällt wäre ein digital-einstellbarer Widerstand 
(aufwändig,verhältnismäßig teuer), ein Spannungsregler der einen 
Stromregel-Steuereingang hat (habe ich eher selten gesehen, 
preis/Aufwand i.O.) ..
Und was mir gerade noch in den Sinn kommt, ein entsprechend beschalteter 
FET..sollte sich mit etwas Grübeln machen lassen über die 
Gate-Source-Spannung den fließenden Strom relativ exakt zu 
kontrollieren..und das wiederum könnte man vllt. -per PWM- gesteuert, 
nicht mehr an den LEDs selbst nich mehr sehen..
Nur ein paar Gedanken hierzu, vllt. hilft es dir oder den fachkundigeren 
hier ein Konzept zu entwickeln ;)
Fr.-Abend, bin dann mal weg ;D

von ArnoR (Gast)


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PWM-Dimmung ist eigentlich immer Mist, weil die LED im abgedimmten 
Zustand dennoch mit dem Maximalstrom betrieben wird, wo die Effizienz 
minimal ist. Außerdem hat man eigentlich ein Stroboskop vor sich; wer 
eine LED mal mit ca. 20Hz PWM betrieben hat der weiß was ich meine.
Viel besser ist da ein normaler Buck-Wandler, der auf sehr geringe 
Stromwelligkeit ausgelegt ist und direkt als (Hysterese-)Stromregler 
arbeitet. Damit kann man mit praktisch geschaltetem Gleichstrombetrieb 
von 0... Imax dimmen.

von phanaton (Gast)


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Das sind ja schon mal interessante Vorschläge!
An die digital regelbaren Widerstände habe ich auch schon gedacht, aber 
die Kosten für sowas will ich mir nicht ausmalen, da ja quasi jede LED 
dann eigens geregelt wird, und schon bei 64 LEds das ganze vermutlich 
unbezahlbar macht...

Das mit dem FET der genau auf den Strom eingestellt wird klingt gut, 
lässt sich aber glaube ich bei(ich will das ganze schön modular haben) 
einer entsprechenden Anzahl an LEDs schlecht steuern, bzw. nicht genau 
genug, aber ich werde mir trotzdem mal ein paar Gedanken dazu machen.

@ArnoR
PWM mit 20 Hz ist vieleicht auch ein wenig übertrieben, ab ner 
bestimmten Frequenz passt das(fürs menschliche Auge) denke ich schon, 
vor allem wenn nicht gerade über Batterien/Akkus der Strom bezogen wird.
Aber das mit dem Buck-Wandler hab ich noch nicht ganz verstanden, wie 
meinst du das genau? Meinst du das man so einen Stromkreis vor jede LED 
schaltet, oder die ganze Leiste der LEDs(was ja wieder auf ein ähnliches 
Befangen wie oben mit dem FET hinauslaufen würde).
Wie sieht das vor Allem (mit der ersteren Variante) aus beim kompletten 
ausschalten (einer LED), dann sollte es ja noch ein Nachleuchten geben 
was leider wiederrum auch unerwünscht ist, da es einen klaren Übergang 
geben sollte zwischen den einzelnen Spalten des Bildrasters.

Im allgemeinen bin ich mittlerweile doch am überlegen ob ich das Feature 
überhaupt implementiere, da das doch wesentlich mehr Aufwand ist als ich 
erwartet habe, und es dafür nicht 100% notwendig ist.
Die obigen fragen würden mich aber trotzdem interessieren.

Gruß
Philipp

von ArnoR (Gast)


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> PWM mit 20 Hz ist vieleicht auch ein wenig übertrieben

So wars auch nicht gemeint. Ich hab nur den Eindruck, dass PWM oft 
vollkommen kritiklos und unüberlegt als einzige und beste Möglichkeit 
zum Dimmen von LEDs angesehen wird. Dabei ist das ganz und gar nicht so. 
Neben dem schlechten Wirkungsgrad im abgedimmten Zustand hat man 
außerdem eine entsprechende HF- und Lichtverseuchung. Wenn man nur PWM 
mit >200Hz kennt, glaubt man alles ist gut. Was da wirklich vor sich 
geht, sieht man aber nur bei so niedrigen Frequenzen unter ca. 50Hz, 
deshalb mein Bezug auf 20Hz.

> Aber das mit dem Buck-Wandler hab ich noch nicht ganz verstanden, wie
> meinst du das genau?

Damit meine ich, wie oben schon gesagt, einen Abwärtsschaltregler, der 
eine geringe Stromwelligkeit hat (ist nur eine Frage der 
Dimensionierung) und dimmbar ist. Damit kann man eine oder mehrere LEDs 
praktisch mit Gleichstrom dimmen und hat dabei die hohe Effizient der 
LED im abgedimmten Zustand, den hohen Wirkungsgrad eines Schaltreglers, 
weniger HF-Störungen und ein ordentliches gleichmäßiges Licht.

von Markus B. (markus_b95)


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Arnor, genau diesen Typ Regler hatte ich auch im Sinn, scheint mir auch 
die beste Lösung zu sein..Aber sehr interessanter Beitrag, danke dir, es 
stimmt, PWM wird allgemein als Standardantwort genannt auf die Frage wie 
man eine LED dimmt.
Umso interessanter wenn man deiner Erklärung folgt und feststellt, das 
du bezügl. der Effizienz vollkommen recht hast :)

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