Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wer verdient was?


von Nullpeil (Gast)


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Bezugnehmend auf das hier

  http://www.tagesschau.de/wirtschaft/oecdstudie106.html

einfach mal die Frage in den Raum geworfen:

Wieviel verdienen denn jetzt
 - Gutverdienende,
 - Besserverdienende,
 - Bestverdienende?

: Gesperrt durch Admin
von Voodoofrei (Gast)


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Das ist wie die "Armut" ein nach belieben skalierbarer Wert, der der 
gewünschten politischen Zielsetzung angepasst wird.

von mally (Gast)


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In der Studie geht es um die Top/Bottom 20%, 10%, 1% bzw 0.1% wie man 
hier nachlesen kann: http://www.oecd.org/dataoecd/40/12/49170449.pdf

Auf Deutschland bezogen verdienten die Top 10% durchschnittlich 57300 
Euro und die Bottom 10% durchschnittlich 7400 Euro im Jahr 2008 wie man 
hier nachlesen kann: http://www.oecd.org/dataoecd/50/49/49177659.pdf

von Nullpeil (Gast)


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mally schrieb:
> Auf Deutschland bezogen verdienten die Top 10% durchschnittlich 57300
> Euro und die Bottom 10% durchschnittlich 7400 Euro im Jahr 2008

Interessante Links.

Demnach wäre ich also mit knapp 90kEuro ein Bestverdiener?
Was fürn Blödsinn...

Voodoofrei schrieb:
> Das ist wie die "Armut" ein nach belieben skalierbarer Wert, der der
> gewünschten politischen Zielsetzung angepasst wird.

Mit dieser Definition kann ich leben ;-))

von Pierre (Gast)


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kommt gut hin. Wobei in der Studie von 70 tsd USD Durchschnittsgehalt 
der oberen 10 % die Rede ist, was bei derzeitigem Doller Kurs eher 
weniger als 57 k Euro sind. Man bedenke, das ist der Durchschnitt der 
oberen 10 % ! also beginnend mit dem der gerade noch knapp zu den Top 10 
% gehört und denen die die Einkommenspitze in Deutschland führen ( Aldi 
Brüder ? Quandts, Piech ? )

da kommen dann 57 k raus, was man als fähiger Ing mit BE gut erreichen 
kann.

Auch ein interesssanter Artikel, inkl. Steuertabelle, wo jeder schauen 
kann zu welchen TOP x % er gehört. Bei 10 k Monatsbrutto gehört man 
schon zu den Top 1 % der Steuerpflichtigen ( also inkl.Selbständige 
exkl. derer für die sich das Finanzamt erst gar nicht interessiert 
).Übrigens fängt die Gruppe der Top 10 % schon ab 48 tsd Brutto p.a. an, 
da beginnt manchner Absolvent schon

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/arme-oberschicht-so-lebt-das-reichste-prozent-der-deutschen-1637673.html

von Michael H. (mueckerich)


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Nullpeil schrieb:
> Demnach wäre ich also mit knapp 90kEuro ein Bestverdiener?
> Was fürn Blödsinn...

Tja, nicht jeder kriegt was er verdient. ;-)

von mally (Gast)


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Nullpeil schrieb:
> Demnach wäre ich also mit knapp 90kEuro ein Bestverdiener?
> Was fürn Blödsinn...

Mit 90k gehörst du nicht mal zu den Top 1% geschweige denn zu den Top 
0.1%. Also würde ich nicht sagen, dass du zu den Bestverdienern zählst. 
Da ist noch etwas Luft nach oben...

von BW'ler (Gast)


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Pierre schrieb:
> Auch ein interesssanter Artikel, inkl. Steuertabelle, wo jeder schauen
> kann zu welchen TOP x % er gehört. Bei 10 k Monatsbrutto gehört man
> schon zu den Top 1 % der Steuerpflichtigen ( also inkl.Selbständige
> exkl. derer für die sich das Finanzamt erst gar nicht interessiert
> ).Übrigens fängt die Gruppe der Top 10 % schon ab 48 tsd Brutto p.a. an,
> da beginnt manchner Absolvent schon
>
> http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsw...

Wo genau in diesem Artikel befindet sich die Tabelle, ich kann sie nicht 
finden!?

Grüße

von Dirk (Gast)


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mally schrieb:
> Auf Deutschland bezogen verdienten die Top 10% durchschnittlich 57300
> Euro und die Bottom 10% durchschnittlich 7400 Euro im Jahr 2008 wie man
> hier nachlesen kann: http://www.oecd.org/dataoecd/50/49/49177659.pdf

In manchen Presseartikeln ist vom Nettogehalt die Rede, hier wird das 
Brutto angekommen. Was ist nun richtig?

von PostMortem (Gast)


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BW'ler schrieb:
> Wo genau in diesem Artikel befindet sich die Tabelle, ich kann sie nicht
> finden!?
>
> Grüße

Die gab es dort mal, aber offensichtlich wurde der Artikel mittlerweile 
mit "Archivstatus" versehen und die interaktive Flashtabelle (vermutlich 
aus Speicherplatzgründen) entfernt, leider. War sehr interessant und 
informativ, hatte die Seite auch gebookmarkt.

von Jaromir (Gast)


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Ich weiss nicht, ob diese Artikel so sinnig sind. Die Gehaltsangebote 
und Darstellungen sind extrem kontrovers. Wenn man von der richtigen 
Firma angesprochen wird, sind für Ingenieure Traumgehälter drin, doch 
das ist selten. Der grosse breite Markt ist ein Billigmarkt!

Meine Jobangebote aktuell:

Zur Zeit wird auch wieder intensivst gesucht - jeden Tag erreichen mich 
über Monster, StepStone, Xing und Ingenieurkarriere etwa 3-7 
Stellenangebote. Seit Ende November, wo ich mich auf "suchend" gestellt 
habe, sind es über 150 Stellen gewesen, die mir aktiv angeboten wurden.

Allerdings ist es noch krasser, als vor 6 Monaten:

Alle (wirklich alle!) sind von Personalvermittlern oder Dienstleistern, 
ca 1/3 davon offenbar identisch und etwa die Hälfte überhaupt komplett 
fachfremd.

So bleiben dann nicht einmal 50, die auf mein Profil passen. Wenn man 
die bei den Ingeniurdienstleistern streicht, bleiben 20 und nicht einmal 
10 davon sind wirklich interessant.

Denen bin ich konkret nachgegangen und habe auch tel. Interviews 
geführt. Ergebnis: Die meisten wollen nicht viel bezahlen, haben enge 
Limits. Gerade 2 zahlen normale Gehälter, wie man es laut Tarif für eine 
gute Position erwarten kann - allerdings in teuren Regionen, wodurch es 
auch nicht so grossartig ausfällt.

Mein Fazit: Die Stellenbörsen nutzen uns Ingenieure nichts. Man hat viel 
Aufwand und es kommt nur Uninteressantes rein. Bei Ingenieurkarriere 
gerade 2 Angebote, von denen man nie wieder etwas gehört hat - bei 
Monster nur Billigkram und viele Dienstleister.

Während bei Managern, Kaufleuten und Betriebsleitern wirklich Topleute 
gesucht und bezahlt werden, also echtes head hunting stattfindet, 
durchsuchen die Personalheinis bei uns Ingenieuren der Markt nur 
intensiv nach unterbezahlten Leuten oder solchen, die in Kündigung 
stehen, habe ich den Eindruck.

von Marx W. (Gast)


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Dirk schrieb:
> In manchen Presseartikeln ist vom Nettogehalt die Rede, hier wird das
>
> Brutto angekommen. Was ist nun richtig?

Brutto gibt die "Arbeitskosten" an.
Netto, was "verfügbares" Einkommen ist, also was ein Konsument ausgeben 
"kann".

Beides sind richtige Angaben, sind aber auch nur für den Blickpunkt der 
Betrachtung aussagekräftig!

von Marx W. (Gast)


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Jaromir schrieb:
> Mein Fazit: Die Stellenbörsen nutzen uns Ingenieure nichts. Man hat viel
>
> Aufwand und es kommt nur Uninteressantes rein. Bei Ingenieurkarriere
>
> gerade 2 Angebote, von denen man nie wieder etwas gehört hat - bei
>
> Monster nur Billigkram und viele Dienstleister.

Dürfte es wohl treffen!

Ist halt so.

Aber, warum machst du dir nicht eine Liste dir bekannter Firmen, bei 
denen du dich bewerben würdest?
Kann doch sein, dass die Stellen ab und zu auf ihrer HP veröffentlichen!
Die dir zusagen!

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Neo con schrieb im Beitrag #4235194:
> Geld und Verdienst sind doch super spannende Themen!

Naja, wenn sich alles nur noch ums liebe Geld dreht, hat man definitiv 
die falschen Prioritäten im Leben gesetzt!

> eben weil Ingenieure da zu wenig den Mund
> aufmachen können sie so leicht vom BWLer Chef verarscht werden.

Warum sollte man immer mehr verlangen, wenn man schon gut verdient und 
zufrieden ist? Für die Inflationsanpassung sorgen doch bereits die IG 
Metall-Tarifrunden.

> Das Gehalt ist doch das Wichtigste bei der Arbeit.

Oje, bei dir sind wohl schon Hopfen und Malz verloren. Das Gehalt ist 
natürlich nicht ganz unwichtig, aber ganz sicher nicht das entscheidende 
Kriterium. Die Arbeit muss einem vor allem Zufriedenheit vermitteln, 
sowohl vom Inhalt her als auch vom Umfeld (Arbeitsplatz, Kollegen, 
Chef).

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus P. schrieb im Beitrag #4234910:
> Ohne zu arbeiten lebt man in Deutschland schon sehr komfortabel

Na dann, geht es dir doch entweder gut, oder du solltest kündigen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Hilfe!
Ingenieure kriegen keine Frauen ab, ok - stimmt teilweise
Linker Sozialstaat vs. IGM-Wonderland

Nullpeil schrieb:
> Wieviel verdienen denn jetzt
>  - Gutverdienende,
>  - Besserverdienende,
>  - Bestverdienende?

war mal die Frage.

Was habe ich von Zuckeles 150k€/a netto basierend auf ein 300-400h/Monat 
am Arsch der Welt für 10 Monate im Jahr?

Da lebe ich für deutlich weniger netto und deutlich weniger Arbeit ganz 
gut so.
OK für Porsche etc. reicht es nicht, den könnte ich eh nur 2 Monate im 
Jahr fahren.

Auf Hartz IV zu leben ist eh schwierig, man hat zu viel Zeit.
Auf der Arbeit hat man keine Zeit Geld auszugeben oder auf dumme 
Gedanken zu kommen, na gut meistens.

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Neo con schrieb im Beitrag #4235230:
> aber warum jammern dann so viele hier bezüglich niedrige Gehälter?

Weil es fast immer so in Internetforen ist, dass sich dort vor allem 
Unzufriedene tummeln. Wer zufrieden ist, hat normalerweise nicht den 
Drang das extra im Internet zu artikulieren.

Übrigens ist das auch ein Grund, warum sich recht wenige Ingenieure bei 
der IG Metall organisieren: Es ist einfach sehr wenig Druck vorhanden, 
um für noch höhere Gehälter zu kämpfen, wenn es einem schon sehr gut 
geht.

Ausnahme der oben genannten Regel bei Internetforen ist natürlich der 
Thread "Gehalt/Gehaltsenwicklung für Ingenieure und Informatiker", denn 
dort schreiben dann weniger die Jammerlappen, sondern vor allem die 
Angeber und Traumtänzer ihre ausgedachten Fantasiezahlen.

von Michael B. (laberkopp)


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Rick M. schrieb:
> Was habe ich von Zuckeles 150k€/a netto basierend auf ein 300-400h/Monat
> am Arsch der Welt für 10 Monate im Jahr?

In 3 Jahren ein anständiges Haus in Deutschland oder dort, wo du 
herausfinden konntest, dass es schöner ist als Deutschland.

von F. F. (foldi)


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Nullpeil schrieb:
> mally schrieb:
>> Auf Deutschland bezogen verdienten die Top 10% durchschnittlich 57300
>> Euro und die Bottom 10% durchschnittlich 7400 Euro im Jahr 2008
>
> Interessante Links.
>
> Demnach wäre ich also mit knapp 90kEuro ein Bestverdiener?
> Was fürn Blödsinn...
Jau!
Hat jeder gute und langjährige Facharbeiter in der Industrie, diese 
57300 Euro.

>
> Voodoofrei schrieb:
>> Das ist wie die "Armut" ein nach belieben skalierbarer Wert, der der
>> gewünschten politischen Zielsetzung angepasst wird.
>
Genau so ist es!

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