Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Endstufe - Widerstand raucht ab..blos wieso?


von tpgw (Gast)


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Hallo,

Ich hab eine der tollen MC Crypt Endstufen vom großen C, nur jetzt hab 
ich seit ein paar Wochen ein Problem..
Und zwar hört man sobald man einschaltet ein brummen, würde es auf 50 
bis 100Hz schätzen, so genau kann ich das nicht sagen, und wenn man 
nicht sofort abschaltet fängt auf der Platine ein kleiner Widerstand an 
zu Rauchen....
Da er schon komplett durch war hab ich den mal ausgetauscht, gegen einen 
baugleichen, mit dem Effekt dass der neue auch abraucht..
Im Anhang seht ihr einen Schaltplan für die Endstufe, es handelt sich um 
den Widerstand R55, auf der 2ten Seite..
Wahrscheinlich ist irgendwo ein Transistor durch, kann jemand von euch 
vllt. eine kleine Einschätzung geben welcher es sein könnte, bzw. wo ich 
anfangen könnte und besonders wie ich die Transistoren richtig ausmesse?
Ich hab ein fähiges Multimeter hier liegen, nur bin ich selber wohl 
nicht fähig genug um das voll auszunützen;)

Großes Dankeschön für eure Hilfe!!

mfg

von ArnoR (Gast)


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Der Strom durch R55 fließt in die Basis von TR11 und (bei defektem 
TR)weiter entweder in dessen Kollektor oder Emitter. Emitter ist wegen 
der Schaltung eher unwahrscheinlich. Der Strom durch den Kollektor 
fließt über die Basis von TR13 zur negativen Betriebsspannung ab. 
Wechsle mal TR11 und TR13 aus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich vermute mal, das TR11 (2SA970) auf jeden Fall putt ist. TR30 und 
TR31 scheinen die Stummschaltung zu sein. Vergewisser dich dann erstmal, 
ob die +14 Volt (p4) in Ordnung sind , und mach auf keinen Fall 
Lautsprecher ran, es sei denn , du hast welche die du  kaputtmachen 
darfst. Nimm stattdesenn einen Widerstand ( 10 - 100 Ohm mit ein 
bisschen mehr Leistung).

Hast du eine Ahnung, wie die Endstufe kaputtgegangen ist ? Das könnte 
weiterhelfen. Am Ausgang (fb1) dürfen bezogen auf Masse höchstens ein 
paar Millivolt stehen , der Differenzverstärker um TR12 und TR11 sollte 
dafür sorgen, Ich würde also auf Verdacht auch TR12 auswechseln.
Falls du Bezugsprobleme mit dem 2SA970 hast, kannst du auch BC640 
nehmen.
http://www.fairchildsemi.com/ds/BC/BC640.pdf

von tpgw (Gast)


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Okay, schonmal Dankeschön an euch beide, ich werde die 3 Transistoren 
einfach mal wechseln, kosten ja kaum was, wobei mich das wieder nervt 
weil ich wegen 20Cent extra was bestellen muss..
Den 2SA970 gibts übrigens beim Reichelt, der Bezug stellt also kein 
Problem dar...

mfg

von Paulchen Panther (Gast)


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Hi!

noch ein kleiner Tipp: Endstufe ausschalten (Stecker ziehen), Multimeter 
auf Diodentest schalten und die einzelnen Transistoren messen. Wann du 
zwischen B-E und C-E ca. 400mV bis 700mV misst, ist der Transistor 
(wahrscheinlich) ok. Kleiner als 400mV => defekt.

von Jonny (Gast)


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Hi,

check mal TR13, widerstandsmessung, ob BE kurzschluss hat. Gleiche 
Messung mit TR11 aber mit CB.

Gruß

von Jonny (Gast)


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natürlich in ausgeschaltetem Zustand.

von oszi40 (Gast)


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Was mißt Du am Ausgang FB1? 0V oder wird eine Seite total auf eine 
Spannung gezogen? Dann miß dort alle Transistoren mit etwas Glück 
findest Du eine kaputte Diodenstrecke.


Es gab auch Endstufen, die starben weil die Lautsprecherleitung einen 
Kurzschluß hatte....

von tpgw (Gast)


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@Jhonny:

Also TR13 hat gemessen ~680R
Bei den anderen konnte ich auch keinen Durchgang feststellen, leider...
Gibt es weiter Ansätze, bzw. wie kann ich 100%ausschließen dass den 
Transistoren was fehlt, ein simpler R test ist ja nicht eindeutig, 
besonders da ich ja die Endstufe dazu ausgeschaltet hab..

Danke für eure Mühe..

mfg

von mhh (Gast)


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tpgw schrieb:
> Also TR13 hat gemessen ~680R

Paulchen Panther schrieb:
> Multimeter
> auf Diodentest schalten und die einzelnen Transistoren messen.

680 mV gemessen? Widerstandsmessung macht nicht unbedingt Sinn.

von tpgw (Gast)


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mhh schrieb:
> tpgw schrieb:
>> Also TR13 hat gemessen ~680R
>
> Paulchen Panther schrieb:
>> Multimeter
>> auf Diodentest schalten und die einzelnen Transistoren messen.
>
> 680 mV gemessen? Widerstandsmessung macht nicht unbedingt Sinn.

Mit Diodentest kommt TR13 auf 520..
Da zeigt der TR12 aber auf BE nichts an, und auf CE teilweise 1600 oder 
sowas...

mfg

von Flow (Gast)


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Es muß zuerst die Spannung 14V überprüft werden, darauf wurde bereits 
hingewiesen.
Was ist damit?
Darüber haste nichts erzählt.
Denn wenn TR19 durchläßt, erscheinen bis zu 60V.

von tpgw (Gast)


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Also ich hab jetzt an R41 gemessen, da sind genau 14,15V...
Komisch ist nur dass sofort der Lüfter angeht, der sollte eig. erst bei 
Belastung angehen, gibt das evtl. nen Hinweis?

mfg

von Beobachter (Gast)


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tpgw schrieb:
> ...  es handelt sich um den Widerstand R55, auf der 2ten Seite..

Welch lustiges Suchspiel. Wofür gibt es wohl die komischen Zahle und 
Buchstaben am linken bzw. oberen Rand vom Schaltplan?

von tpgw (Gast)


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Beobachter schrieb:
> tpgw schrieb:
>> ...  es handelt sich um den Widerstand R55, auf der 2ten Seite..
>
> Welch lustiges Suchspiel. Wofür gibt es wohl die komischen Zahle und
> Buchstaben am linken bzw. oberen Rand vom Schaltplan?

Seite 2, genau zwischen Spalte B/C und Zeile 2/3...So schwer war der 
jetzt nicht zu finden;)

Okay, ich hab nochmal gemessen, am TR11 liegen am Mittleren Pin, der mit 
dem TR13 verbunden ist -55V an...
Heißt das dass der TR13 im A*** ist oder dass etwas anderes kaputt ist 
und der TR 13 einfach nur durchschaltet, oder wo soll ich weitersuchen?

mfg

von Jonny (Gast)


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Moin,

entfernen einfach den durchgebranten Widerstand R55. Messe nun jeweils 
die Spannungen an folgenden Punkten. Bezugspunkt ist Emmiter TR31. Der 
Amplifier muss eingeschaltet sein.

Channel 1
Basis TR11, Emmiter TR11, Emmiter TR12, Kollektor TR31, Emmiter TR13, A1 
TL074 Pin 1

Channel 2
Auch die entsprechende Messung an den entsprechenden Punkten aus Seite 1 
durchführen.

Teile uns die gemessenen Spannungswerten mit. So kann man evtl. ein 
hinweis auf Defekt finden.

Gruß

von Jonny (Gast)


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Gegen welchen Bezugspunkt hast du die -55V gemessen?

von tpgw (Gast)


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Jonny schrieb:
> Gegen welchen Bezugspunkt hast du die -55V gemessen?

Okay, ich messe gleich, in 20min sind die Ergebnisse da;)
Ich hab auf normale Masse gemessen, also da wo u.a auch die 
Lautsprechermasse und die Masse von den Eingängen etc. angesteckt ist...
Soll ich nen anderen Bezugspunkt nehmen?

mfg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das Problem bei den Endstufen ist, das, wenn du auch nur ein defektes 
Teil übersiehst, die ganze Chose wieder abraucht. Um das zu verhindern , 
lege ich in die Betriebsspannungen (-80 und +80 V) immer erstmal 
Leistungswiderstände ( so um die 100 Ohm ) die verhindern das ein hoher 
Strom alles wieder putt macht. Wechsle nun TR11, TR12 und TR13 aus (und 
natürlich misst du alle Widerstände)  und schau ob TR18 auch kaputt ist. 
Wenn du einen Regeltrafo hast , fahr nun die Endstufen erstmal mit 100 
Volt Netzspannung oder so an und beobachte die Gleichspannung am LS 
Ausgang ( wie schon gesagt, dürfen da nur wenige Milivolt stehen ). Wenn 
das nix hilft, musst du in den sauren Apfel beissen und alle 
Transistoren auf Defekte messen, speziell auf BE Schlüsse und offene 
Kollektoren.

Ich lob mir unsere Zeck Endstufen, die sind echt unkaputtbar.

von Jonny (Gast)


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-55V an Basis von TR13 sind in ordnung, TR13 ist somit ausgeschlossen.

von tpgw (Gast)


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Okay, jetzt kommen die Daten..

TR11: B: -50V E: -54V
TR12: E: -53.5V
TR31: C:0V E:0V
TR1: B:0V E:0,5V
TR2: E:0,6V
TR26: C:0,01V E:0V

Die Werte sind nur so ca. ich hab immer nur kurz eingeschaltet, damit 
nicht noch mehr hin wird..
Der R55 war ausgetrennt, wie beschrieben..

mfg

von Jonny (Gast)


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also, TR11 kannst du schon mal als defekt definieren. Jetzt müssen wir 
schauen, wo das Signal AMP2 (p3) hinführt. Denn über diesem Weg wird der 
Widerstand R55 gegen gegen 0 bzw. einen sehr niedrigen Potential 
kurzgeschlossen, was zur erhöhtem Stromfluss durch den Widerstand führt, 
was wiederum zum Durchbrennen des Widerstandsführt.

Es sind folgende Kurzschlusswege möglich:
TR30 B und E kurzgeschlossen
TR31 B und E kurzgeschlossen
C21 liegt mit beiden pins an Masse.

Viel Erfolg beim Austsuchen der Bauteile.

von tpgw (Gast)


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Jonny schrieb:
> also, TR11 kannst du schon mal als defekt definieren. Jetzt müssen wir
> schauen, wo das Signal AMP2 (p3) hinführt. Denn über diesem Weg wird der
> Widerstand R55 gegen gegen 0 bzw. einen sehr niedrigen Potential
> kurzgeschlossen, was zur erhöhtem Stromfluss durch den Widerstand führt,
> was wiederum zum Durchbrennen des Widerstandsführt.
>
> Es sind folgende Kurzschlusswege möglich:
> TR30 B und E kurzgeschlossen
> TR31 B und E kurzgeschlossen
> C21 liegt mit beiden pins an Masse.
>
> Viel Erfolg beim Austsuchen der Bauteile.

R55 ist ja direkt am Poti angeschlossen auf P3, und wenn man die 
Lautstärke komplett runterdreht ist das ja autonatisch auf Masse 
geschlossen...
Den C21 hab ich auch gemessen, der ist völlig in Ordnung

Deshalb kann ich TR30 und 31 auch nicht ausmessen weil die ja direkt 
damit verbunden sind...Wenn ich aber das Poti aufdrehe steigt der 
Widerstandswert auf 7,4k, das scheint also zu passen, oder?

mfg

von Jonny (Gast)


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ok, die beiden TRs dürften dann ok sein. Dann TR11 und den widerstand 
ersetzten. Es sollte das Problem lösen.

Gruß.

von *Gst* (Gast)


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tpgw schrieb:
> oder?

Du hast doch noch einen zweiten Kanal in der Endstufe.
Ist die auch defekt? Sonst eine Vergleichsmessung machen.

So eine Endstufe zu reparieren kann doch nicht schwierig sein.

Bei der Endstufe ist doch nichts drin.

von tpgw (Gast)


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So, grad hab ich ein paar BC640 geholt und eingebaut.. und siehe da, es 
funzt einwandfrei!
Kein unterschied zum anderen Kanal hörbar, somit hat gottseidank nur der 
Widerstand was abbekommen...
Alles Perfekt, ich hoffe das bleibt so!
Danke für die schnelle Hilfe!

mfg

von *Gst* (Gast)


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Ich empfehle nachdem Du den Fehler gefunden hast und den Amp mit 
Ersatztypen zum laufen bekommen hast die original Typen zu verwenden.

Ich finde es einfach schöner, gerade weil der Transistor auch im 
Signalweg liegt.

Das aber wie gesagt Geschmackssache...

von tpgw (Gast)


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*Gst* schrieb:
> Ich empfehle nachdem Du den Fehler gefunden hast und den Amp mit
> Ersatztypen zum laufen bekommen hast die original Typen zu verwenden.
>
> Ich finde es einfach schöner, gerade weil der Transistor auch im
> Signalweg liegt.
>
> Das aber wie gesagt Geschmackssache...

Richtig, das ist Geschmakssache, würde ich wert auf Glasklaren Sound 
oder sonst was legen hätt ich mir auch ne andere Endstufe gekauft..
Primär gehts jetzt mal darum dass es wieder funzt...
Außerdem sehe ich nicht ein wegen 10Cent eine extra Bestellung zu 
tätigen, wenn ich später mal was bestelle und mir fällt das wieder ein, 
dann kann ich ja einen solchen Transistor mitbestellen, aber ich glaub 
eher nicht...

mfg

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Ohne diesem Voodoo spielt das Gerät ohne erkennbare Klangänderung 
genauso.

von tpgw (Gast)


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Ingolf O. schrieb:
> Ohne diesem Voodoo spielt das Gerät ohne erkennbare Klangänderung
> genauso.

Das einzige wo ich mir Voodoo eingehen lasse sind Röhrenverstärker, die 
sind nämlich wirklich absolut genaial, deswegen können sich die auch so 
lange halten, im digitalen Zeitalter...

Aber noch ne andere Frage..(die häng ich jetzt mal dran, damit ich kein 
neues Thema erstellen muss..):
Ich hab noch n Mischpult, das immer ging, nur nach ner bestimmten Zeit 
hat es angefangen selbstständig ein und aus zu schalten, wenn man dann 
den Strom genommen hat gings nach kurzem Warten wieder ne Zeit, dann das 
selbe Spiel..
MMn liegt das irgndwie am Netzteil, kann man Pauschal sagen was da im 
Netzteil evtl. defekt ist? Das ist übrigens ein Behringer Mischpult, 
keines der neuesten Serie...

von *kopfkratz* (Gast)


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tpgw schrieb:
> Ich hab noch n Mischpult, das immer ging, nur nach ner bestimmten Zeit
> hat es angefangen selbstständig ein und aus zu schalten, wenn man dann
> den Strom genommen hat gings nach kurzem Warten wieder ne Zeit, dann das
> selbe Spiel..
> MMn liegt das irgndwie am Netzteil, kann man Pauschal sagen was da im
> Netzteil evtl. defekt ist? Das ist übrigens ein Behringer Mischpult,
> keines der neuesten Serie...

Gut erkannt, ein neuer Thread muss her...

Dann geb ich Dir ein Tip da ich schon dabei bin und erspare Dir die 
ganzen Sprüche.

1. Aufschrauben
2. In betriebnehmen
3. Bei Fehlererscheinung
 3.1 Messgerät schnappen
 3.2 Spannungen im Netzteil messen
4 Modell und Ergebnis im neuen Thread posten

Have a nice night

von Guest (Gast)


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Hallo,

Ich hab die selbe Endstufe in der es hier im Thread geht, nur hab ich 
kein Problem damit, sondern ich möchte eig. mit dieser 2 Kanal Endstufe 
einen Subwoofer betreiben...
Meine Frage ist nun ob es grundsätzlich möglich ist die Endstufe zu 
brücken, bzw. wenn nicht, welche Veränderungen oder zusatzschaltungen 
nötig sind, vielen Dank.

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