Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktivität von pass. PFC-Spulen


von Michael_ (Gast)


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Kennt jemand die Induktivität von PFC-Spulen aus PC-Schaltnetzteilen.
Mein LCR-Handmultimeter narrt mich da etwas.
Der Hintergrund ist, das ich so eine Spule als Drossel im Netzteil für 
ein Röhrengerät verwenden möchte.
Man benötigt da 15-50H. Die Größe und Belastbarkeit kann für eine 
Gegentaktendstufe mit 2xEL84 passen. Also etwa 150mA.

von mhh (Gast)


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Je nach Netzteilleistung 30-50 mH.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Michael,
ich gehe davon aus das Du ein konventionelles 50Hz/100Hz Netzteil für 
ein Röhrengerät meinst. PFC arbeitet mit einer Frequenz von grösser 
50KHz. Deshalb sind hier die Induktivitäten mindestens um den Faktor 
1000 kleiner.
Gruss Klaus.

von mhh (Gast)


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Wegen dem Einwand von Klaus:

Meine Angabe bezieht sich auf passive PFC. Bei aktiv sind es ca. 0,5 bis 
1 mH (was mir bis jetzt übern Weg gelaufen ist).

von mhh (Gast)


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(wobei lt. Überschrift ja passiv gemeint ist)

von Michael_ (Gast)


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Danke für die Antworten.
Es wird aber nicht gehen, da die Windungszahl zu gering ist.
Ich brauche für eine Siebdrossel 15-50 H, die PFC haben nur 30-50mH!
Ich hatte gehofft, das mein Meßgerät mich narrt. Aber es zeigt da 
realistische Werte von 55mH an.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Michael,
> Siebdrossel 15-50 H
Es soll doch nur eine pulsierende Gleichspannung geglättet werden. Oder?
Wenn es so sauber sein soll dann mach es doch elektronisch.
Gruss Klaus.

von Bernd K. (bmk)


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DC Filterdrosseln für deinen Zweck sind schon ordentliche Brummer, wenn 
2-stellige 'Henrys' mit 3stelligen 'Milliamps' zusammen kommen sollen:

http://de.mouser.com/ProductDetail/Hammond/193C/?qs=5ZsRU9L2PDk2%252b4prgyUHfw%3d%3d

von Michael_ (Gast)


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Nein, es soll eine 50Hz Sinusspannung geglättet werden und nicht 
pulsierende Spannungsspitzen.
Mit dieser Induktivität könnte man sie evtl. zur Glättung der 
Versorgungsspannung für Transistorverstärker einsetzen.

von Michael_ (Gast)


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>DC Filterdrosseln für deinen Zweck sind schon ordentliche Brummer, wenn
>2-stellige 'Henrys' mit 3stelligen 'Milliamps' zusammen kommen sollen:
Die Abmessung entspricht ja den pass. PFC. Aber da diese Drosseln mit 
20H 100mA schon immer teuer waren, hatte ich an diese Alternative 
gedacht.
Leider ein Trugschluß.

von Bernd K. (bmk)


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Michael_ schrieb:
> Nein, es soll eine 50Hz Sinusspannung geglättet werden und nicht
> pulsierende Spannungsspitzen.

Eine 50Hz Sinusspannung glätten? Der 'geglättete Wert' einer positiven
Halbwelle und einer negativen Halbwelle ist 0 Volt. Also am besten mit
einem Kurzschluss zu realisieren. Das willst du sicher nicht.

Und die Gleichspannung nach einem Vollweggleichrichter glätten?
Das geht. Aber das sind letztlich pulsierende Spannungsspitzen,
und das willst du auch wieder nicht.

Vielleicht willst du die Stromentnahme aus dem Netz sinusförmig
gestalten, weil diese nach einer Gleichrichtung + Ladekondensator
stark impulsförmig aussieht. Ja, das macht eine PFC. Entweder aktiv
(viel Elektronik, wenig Volumen/Gewicht) oder mit einer DC Filterdrossel 
(ein Bauteil, viel Volumen/Gewicht). Deine Entscheidung.

von Michael_ (Gast)


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>Eine 50Hz Sinusspannung glätten? Der 'geglättete Wert' einer positiven
>Halbwelle und einer negativen Halbwelle ist 0 Volt. Also am besten mit
>einem Kurzschluss zu realisieren. Das willst du sicher nicht.
Das war 50 Jahre Standard in der Röhrentechnik.
Mach dich mal schlau. Es geht um die Glättung mit C-L-C. Zur 
Kosteneinsparung wurde dann meist C-R-C verwendet.

von Bernd K. (bmk)


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Eine 50Hz Sinusspannung ist immer noch eine Wechselspannung. Mach dich
mal schlau. Und da gibt es nichts zu glätten.

Die angesprochene Glättung mit C-L-C findet auf der Gleichstromseite
statt:http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=8&t=3036&start=75

von Andreas K. (derandi)


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Ich nenn sowas nen Tiefpass, und ich wüsste nicht, warum das nicht auch 
mit Wechselstrom und dessen Oberwellen funktionieren sollte, solange die 
Dämpfung bei 50 Hz nicht zu groß wird.

Sinn und zweck des ganzen kann mir aber egal sein.

von Michael_ (Gast)


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Was soll die digitale Krümelkackerei? Es sollte doch klar sein, das es 
sich um die Siebung der gleichgerichteten Anodenspannung bei etwa 250V 
handeln.
Und die Restwelligkeit hat nun mal 50Hz!
>Der Hintergrund ist, das ich so eine Spule als Drossel im Netzteil für
>ein Röhrengerät verwenden möchte.
Natürlich ist es ein Tiefpass und es ist mir schnurzpiepelegal, was mit 
einer Phasenverschiebung auf der Netzseite erfolgt.

von Bernd K. (bmk)


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Michael_ schrieb:
> Was soll die digitale Krümelkackerei?

Das ist jetzt aber ein anderes Thema.
Dazu benötigt man einen Digital-Anal Wandler.

von Stefan (Gast)


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>> Es soll doch nur eine pulsierende Gleichspannung geglättet werden. Oder?
>> Wenn es so sauber sein soll dann mach es doch elektronisch.

Silizium? Ketzer!

>> Und die Restwelligkeit hat nun mal 50Hz!

Sind das nicht 100 Hz?

Stefan

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo zusammen,

interessante Theorien ;-)

Ich würde behaupten, dass die Drosseln dazu dienen, die netzseitigen 
Strompulse, die aus der Aufladung der Zwischenkreis-Elkos resultieren, 
zu reduzieren. Ibs. sollen Oberschwingungen der Ordnungszahl 3 (und 
deren Vielfache) unterdrückt werden, da diese sich im Neutralleiter 
eines Drehstromsystems addieren.

Grüßle,
Volker.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Stefan,
> Sind das nicht 100 Hz?

Ja, bei Einsatz eines Brückengleichrichters oder Trafo mit 
Mittelanzapfung und zwei Gleichrichter.

> Silizium? Ketzer!

Wäre eigentlich naheliegend. Wie sieht denn der Gleichrichter aus? Ist 
es noch eine Röhre?

Gruss Klaus.

von Stefan (Gast)


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Hallo Klaus,

>> Wie sieht denn der Gleichrichter aus? Ist es noch eine Röhre?
Die reine Lehre schreibt zwingend eine Röhre vor ;-)

Na mal im Ernst. Wenn ich einen Röhrenverstärker baue dann doch wohl 
nicht um aktuelle Technologien auszureizen. Netzteile mit 
Röhrengleichrichter sind ausserdem weicher was den Röhrensound 
unterstützt. Leider ist die Effizient nicht ganz die eines Class D 
Verstärkers. 300B Endstufe im Class A Betrieb 210W in 2x8W out. Das sind 
dann aber echte laute 8W ;-)

Stefan

von mhh (Gast)


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Stefan schrieb:
> Na mal im Ernst. Wenn ich einen Röhrenverstärker baue dann doch wohl
> nicht um aktuelle Technologien auszureizen.

Also hast Du dann den Atomstromfilter vorgeschaltet, um der aktuellen 
Technologie zu trotzen...  :)

Wann werden die Radioröhren eigentlich verboten? So wenig Licht bei so 
viel Energie...

von Michael_ (Gast)


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>Netzteile mit
>Röhrengleichrichter sind ausserdem weicher was den Röhrensound
>unterstützt.
Das Glas der Röhre ist doch härter als die Plaste der Diode, oder?
Und wo steht da der Selengleichrichter?
>Wann werden die Radioröhren eigentlich verboten? So wenig Licht bei so
>viel Energie...
Aber da müssen normale Dioden und Transistoren auch verboten werden.
Gar kein Licht bei so viel Energie...

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