Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IGBT Ansteuerung


von Eisvogel (Gast)


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Hallo,
ich möchte mit einem IGBT eine Spannung von 400V und einen Strom von ca. 
220A schalten. Dafür verwede ich den IGBT IRG 4PC 50W, dieser sollte den 
Strom ja kurzzeitig aushalten können. Meine Frage ist nun ob ich den 
IGBT wie im Schaltplan direkt über den Operationsverstärker (LM393) 
ansteuern kann oder ob ich einen Treiber-Baustein verwenden muss um 
schneller schalten zu können. Für die Gatespannung stehen mir 12V zur 
Verfügung.

von hinz (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> ich möchte mit einem IGBT eine Spannung von 400V und einen Strom von ca.
> 220A schalten. Dafür verwede ich den IGBT IRG 4PC 50W, dieser sollte den
> Strom ja kurzzeitig aushalten können.

Er wird dir lautstark was anderes erzählen.


> Meine Frage ist nun ob ich den
> IGBT wie im Schaltplan direkt über den Operationsverstärker (LM393)
> ansteuern kann oder ob ich einen Treiber-Baustein verwenden muss um
> schneller schalten zu können.

Der LM393 ist kein Opamp.
Der LM393 hat o.C. Ausgang.
Der LM393 kann das Gate bei weitem nicht schnell genug runter ziehen.


> Für die Gatespannung stehen mir 12V zur
> Verfügung.

Besser wären +/-12V.

von Eisvogel (Gast)


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Laut Datenblatt kann er doch für 80µs lange eine Spannung von 600V und 
einen Strom von 220A ab oder nicht? Wenn nicht, was für einen Baustein 
würdst du mir dann empfehlen?

Was für einen Treiberbaustein würdest du mir empfehlen? Kann der selber 
die Spannung invertieren, also das er dann +/-12V hat? Am besten wäre es 
wenn der Baustein auch im SMD Gehäuse erhältlich ist.

von Werner (Gast)


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Ich würde es so machen, wie im Anhang.

Ist ein IRS21850. Wird hier aber nur mit 12V betrieben. Ist aber auch 
ein MOSFET hinter.

Kannst Du aber auch - soweit ich mich erinnern kann- mit +15 (Vb) und -7 
Volt (Vs) betreiben, was ich bei nem IGBT machen würde.

Werner

von Eisvogel (Gast)


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Minus Spannung habe ich leider keine zu Verfügung, müsste ich erst 
erzeugen. Reicht es denn nicht aus das Gate auf Masse zu ziehen?

Und zu dem IGBT, wenn ihr meint das er die Leistung nicht packt, was für 
ein Bauteil soll ich dann nahmen? Bei Reichelt konnte dieser den 
größsten Spitzenstrom vertragen ...

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Der IGBT, der das kann, wird in etwa so groß, wie eine 
Streichholzschachtel sein und dein Treiber sollte mindestens 3A auf das 
Gate ballern können. Kannst mal dein Glück mit dem ADUM3220 versuchen. 
Aber nicht mit deinem Popel-IGBT. Der wird beim ersten Schalten sich 
dematerialisieren.

von hinz (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> Und zu dem IGBT, wenn ihr meint das er die Leistung nicht packt, was für
> ein Bauteil soll ich dann nahmen? Bei Reichelt konnte dieser den
> größsten Spitzenstrom vertragen ...

Was soll das denn überhaupt werden?

von Eisvogel (Gast)


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Ok, ich hab ne bessere Idee.
Ich verwende einen Thyristor (BT 145/800R) der kann ja 10ms lange 800V 
und 330A vertragen wenn ich das dem Datenblatt richtig entnommen habe?
Angesteuert wird dieser mit 5V, also kann ich auch meinen OP mit 5V 
betreiben und eine spezielle Treiberstufe brauche ich für diesen 
Baustein ja auch nicht, richtig?
Über den Thyristor wird dann ein Kondensator über eine Spule entladen 
und sobald der Kondensator enladen ist sperrt der Thyristor wieder.

von Werner (Gast)


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>also kann ich auch meinen OP mit 5V betreiben

Du scheinst nicht von Deinem "OP" wegzuwollen.
Es ist immernoch kein OP, sondern ein Komparator.

Und auch für einen Thyristor musst Du beachten, dass Du einiges an 
Zündenergie brauchst. Der Thyristor sollte ja auch einigermaßen schnell 
leitend werden, damit er nicht zuviel Leistung verbrät und den Hitzetot 
stirbt.

Sag uns doch mal, was Du machen möchtest. Wie schnell soll denn da was 
passieren? Mit welcher Frequenz soll da was passieren. Es macht nämlich 
einen gewaltigen Unterschied, ob Du den Thyristor nur einmal am Tag 330 
A schalten lassen möchtest, oder alle 10 ms!

Wenn Du uns mehr erzählst, kann man Dir vielleicht auch bessere 
Ratschläge geben. Vielleicht reicht Dir ja auch ein Solid State Relais, 
wenn Du es unbedingt mit dem LM393 schalten möchtest.

Werner

von Eisvogel (Gast)


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Ok sry, ist ein Komperator :-)

Ich möchte meinen Kondensator (400V 330µF) über eine Spule entladen 
sobald eine Lichtschranke betätigt wurde. Der Komperator vergleicht 
hierbei die Referenzspannugn mit der Spannung am Fototransistor. Da 
meine Spule gerade mal 1,9 Ohm hat, muss ich einen Strom von 210A 
Schalten. Von einer Frequenz würde ich hier nicht direkt reden, da der 
Kondensator ja erst wieder aufgeladen werden muss und dann die 
Lichtschranke betätigt werden. Das passier max 1mal in der Sekunde. Da 
mein Kondensator ja nur 330µF hat ist dieser über die Spule in 3,1ms 
entladen, das light ja noch gut in den im Datenblatt angegebenen 10ms. 
Der Thyristor sollte nach spätestens 100µs voll durchgesteuert haben. 
Schneller ist natürlich immer besser, aber der Schaltungsaufwand sollte 
sich auch in Grenzen halten.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Thyristoren sind für deine Coilgun zu langsam. Mit modernen IGBTs bist 
du da besser beraten. Und ich schätze auch, dass der Strom durch deine 
Spule nie den Spitzenwert 400V/1,9Ohm = 220A auch nur annähernd 
erreichen wird. Dazu ist die Kapazität zu klein. Für solche Sachen 
brauchst du schon einen vernünftigen Treiber und keinen 0815 
Opamp/Komperator.

von Eisvogel (Gast)


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Ja, jetzt ist es raus, ich möchte mir eine Coilgun bauen.
Ich hoffe ihr habt da nix dagegen und könnt mir trotzdem weiterhelfen.
Ich wollte zu erst ja auch einen Mosfet nehmen, hätte den vorteil das 
man ihn ggf. auch abschalten kann, jedoch hab ich dann ziemlich viel 
davon gelesen das die nicht so schnell sein sollen, da man sie erst 
aufladen muss und beim abschalten dann entladen. Hättest du mir ein 
konkretes Beispiel für so einen modernen Mosfet? Er sollte halt nich all 
zu groß sein da ich das ganze möglichst klein halten möchte.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ja, jetzt ist es raus, ich möchte mir eine Coilgun bauen.

Wieso erst jetzt? Lies mal den Titel von deinem Bild im ersten Beitrag.

MfG Spess

von Mine Fields (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> Ich wollte zu erst ja auch einen Mosfet nehmen, hätte den vorteil das
> man ihn ggf. auch abschalten kann, jedoch hab ich dann ziemlich viel
> davon gelesen das die nicht so schnell sein sollen, da man sie erst
> aufladen muss und beim abschalten dann entladen.

Und was unterscheidet sie dadurch von IGBT?

Das Problem ist eher, dass MOSFET für deinen 
Wunschspannungs/strombereich nichts bieten. Es sei denn durch 
Parallelschaltung.

von Eisvogel (Gast)


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Naja wie ist das denn jetzt? Eignet sich ein IGBT für meinen Zweck oder 
eher doch nicht? Sind halt viele Dinge die dagegen sprechen, lange 
Schaltzeiten, große Bauform für viel Leistung, komplizierte Ansteuerung, 
...
Was meint ihr?

von Mine Fields (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> lange
> Schaltzeiten, große Bauform für viel Leistung, komplizierte Ansteuerung

Wenn diese Punkte wahr wären, wären sie vielleicht nicht geeignet.

von Klaus (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> Da
> meine Spule gerade mal 1,9 Ohm hat, muss ich einen Strom von 210A
> Schalten.

Ich dachte immer, eine Spule hat erstmal eine Induktivität und erst in 
zweiter Linie (leider) auch einen Widerstand.

MfG Klaus

von Eisvogel (Gast)


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Kann es sein das meine Spule eine Induktivität von 3740H hat?
Daten: 464Windungen, 0,196mm² Querschnitt, 44,6mm Mittlere Leiterlänge
Feste Werte: µ0 = 1,257 , µr = 1 (Luftspule)

Könntet ihr mir eine Beispielschaltung von so einem IGBT zeigen?
Ich will das ganze aber nicht irgend wie nachbauen sondern auch nen 
bisschen selber verstehen wie es funktioniert.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Schau dir mal das Datenblatt zu dem Chip an, den ich oben erwähnt habe.

von Klaus (Gast)


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Eisvogel schrieb:
> Kann es sein das meine Spule eine Induktivität von 3740H hat?

Wenn das richtig ist, brauchst du keinen Hochstromtransistor. Bis der 
Strom in der Spule mit 3740 Hy so in einer oder zwei Stunden versucht, 
die 200 A zu erreichen, ist dein Kondensator längst alle.

Bevor du einen Transistor aussuchst, rechne doch erstmal aus, wie 
schnell der Strom in deiner Induktivität ansteigt, und wie lange dein 
Kondensator noch diesen Strom liefert.

MfG Klaus

von Eisvogel (Gast)


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Ok, ich hab mich wohl etwas verrechnet, ich weiß zwar noch nicht genau 
wo mein Fehler liegt aber das werde ich auch noch herraus finden :-)
Mit einem Programm um die Induktivität zu berechen habe ich einen Wert 
von 362µH herausbekommen, das kann ich mir auch schon eher vorstellen 
;-)

von Eisvogel (Gast)


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Ich komm irgendwie nciht drauf wie ich den reallen Strom jetzt berechnen 
soll ... das muss ja irgend was mit der Induktivität zu tun haben. Da 
gibt es halt dann auch noch das Problem das die sich ja verändert mit 
der Zeit, da durch das bestromen der Spule ein Metallteil hineingezogen 
wird.

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